In diesem Abschnitt wird die Einrichtung und Verwendung von openSUSE als virtueller Computerhost beschrieben. Aktuelle Dokumente von Novell zum Thema Virtualisierung finden Sie unter http://www.novell.com/documentation/vmserver/.
In den folgenden Abschnitten sind die System- und Softwareanforderungen zur Ausführung der Virtualisierung aufgeführt.
In den meisten Fällen sind die Anforderungen an den virtuellen Computerhost dieselben wie für das openSUSE-System. Es sollten jedoch weitere CPU-, Festplatten-, Arbeitsspeicher- und Netzwerkressourcen hinzugefügt werden, um den Ressourcenbedarf für alle geplanten virtuellen Computer abzudecken.
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Beachten Sie, dass virtuelle Computer genau wie reale Computer bessere Leistung erbringen, wenn sie über schnellere Prozessoren verfügen und Zugriff auf mehr Systemarbeitsspeicher haben. |
In folgender Tabelle sind die Hardware-Mindestanforderungen für die Ausführung von openSUSE auf einem virtuellen Linux-Computer aufgelistet.
Tabelle 9.1. Hardwareanforderungen
Der virtuelle Computerhost erfordert die Installation der folgenden Softwarepakete und Abhängigkeiten:
kernel-xen
xen
xen-tools
xen-tools-ioemu (erforderlich für den vollständigen Virtualisierungsmodus)
kernel-xenpae (wird anstelle von kernel-xen verwendet; dieses Paket ist zur Aktivierung eines 32-Bit-Hosts für virtuelle Computer für den Zugriff auf Arbeitsspeicher über 3 GB erforderlich)
yast2-vm
Updates sind über die Update-Verbindung verfügbar. Vergewissern Sie sich, dass Sie die neuesten Update-Pakete verwenden.
Die Xen-Virtualisierungssoftware kann während der anfänglichen Installation von openSUSE installiert werden oder einem Computer, auf dem bereits ein Betriebssystem installiert ist, später hinzugefügt werden.
Zur Leistungsoptimierung sollten Sie auf dem virtuellen Computerhost nur diejenigen Anwendungen und Prozesse installieren, die tatsächlich für die Virtualisierung erforderlich sind.
Wählen Sie bei der Installation von openSUSE das Softwareschema
aus.Wählen Sie nach Ihren Anforderungen Softwarepakete aus oder deaktivieren Sie Pakete.
Sie sollten wirklich nur diejenigen Software- und Systemaufgaben auswählen, die Sie für Ihre Virtualisierungsumgebung tatsächlich benötigen. Die Ausführung jedes weiteren Dienstes in der Verwaltungsdomäne (Domäne 0), wie Webserver, Mailserver oder Druckserver, wirkt sich auch auf die Leistung der gehosteten virtuellen Computer aus.
Eine optimale Leistung erzielen Sie, wenn Sie alle Komponenten deaktivieren, mit Ausnahme der folgenden:
Befolgen Sie die Anweisungen auf dem Bildschirm bis zum Abschluss des Installationsprogramms.
Die Xen-Software ist nun auf dem Computer installiert. Fahren Sie mit Abschnitt 9.2.3, „Starten des virtuellen Computerhosts“ fort.
Wenn openSUSE bereits installiert ist, können Sie die Virtualisierungssoftware mit folgenden Methoden über das Desktop oder die Kommandozeilenschnittstelle nachträglich hinzufügen.
Führen Sie auf dem Desktop
+ + aus. Befolgen Sie die Anweisungen auf dem Bildschirm und starten Sie den Computer neu.Geben Sie an der Kommandozeile das Kommando yast2 xen ein. Befolgen Sie die Anweisungen auf dem Bildschirm und starten Sie den Computer neu.
Wenn die Virtualisierungssoftware korrekt installiert wurde, bootet der Computer, um den GRUB-Bootloader mit der Menüoption Xen anzuzeigen. Wählen Sie diese Option aus, um den virtuellen Computerhost zu starten.
Sie können den Bootloader auch so bearbeiten, dass die Option "Xen" standardmäßig ausgewählt ist.
Melden Sie sich als root
-Benutzer an.
Klicken Sie in YaST auf
.Wählen Sie für den Standardboot
aus und klicken Sie auf .Klicken Sie auf
.Klicken Sie auf
, um das System neu zu starten. Klicken Sie danach auf und geben Sie das root-Passwort ein.Wenn der GRUB-Bootloader nicht angezeigt wird oder sich die Option Xen nicht im Menü befindet, sollten Sie die Installationsschritte überprüfen und sich vergewissern, dass der GRUB-Bootloader aktualisiert wurde.
Nach dem Booten startet der virtuelle Verwaltungscomputer mit seiner grafischen Desktop-Umgebung. Falls keine grafische Desktop-Umgebung installiert ist, wird die Kommandozeilenumgebung angezeigt.
Weitere Informationen zur Verwaltung von virtuellen Computern finden Sie in Abschnitt 9.4, „Verwalten einer Virtualisierungsumgebung“.