Welche Aspekte sich zwischen den Versionen genau geändert haben, geht aus den nachfolgenden Erläuterungen hervor. Diese Zusammenfassung gibt beispielsweise Aufschluss darüber, ob grundlegende Einstellungen vollkommen neu konfiguriert wurden, ob Konfigurationsdateien an andere Speicherorte verschoben wurden oder ob es bedeutende Änderungen gängiger Anwendungen gegeben hat. Signifikante Änderungen, die sich auf den täglichen Betrieb des Systems auswirken – entweder auf Benutzer- oder Administratorebene – werden hier genannt.
Probleme und spezielle Aspekte der jeweiligen Version werden bei Bekanntwerdung online zur Verfügung gestellt. Nutzen Sie die unten aufgeführten Links. Wichtige Aktualisierungen einzelner Pakete stehen mit YaST Online Update unter http://www.novell.com/products/linuxprofessional/downloads/ zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie unter Kapitel 3, Online-Update.
Ziehen Sie den Artikel „Bekannte Probleme und Besonderheiten in SUSE Linux 10“ in der SUSE-Support-Datenbank unter http://portal.suse.com zu Rate (Schlüsselwort: Besonderheiten).
Standardmäßig wird durch den Aufruf von su zur Anmeldung als root
der PATH
für root
nicht eingestellt. Rufen Sie entweder su - auf, um eine Anmelde-Shell mit der vollständigen Umgebung für root
zu starten, oder stellen Sie ALWAYS_SET_PATH
auf yes
(ja) in /etc/default/su
ein, wenn Sie das Standardverhalten von su ändern möchten.
Namen der powersave-Konfigurationsvariablen wurden aus Konsistenzgründen geändert, die sysconfig-Dateien sind unverändert. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 32.4.1, „Konfigurieren des Powersave-Pakets“.
Mit cardmgr ist die Verwaltung von PC-Karten nicht mehr möglich. Stattdessen wird die Verwaltung, wie bei Cardbus-Karten und anderen Teilsystemen, von einem Kernel-Modul vorgenommen. Alle erforderlichen Aktionen können mit hotplug ausgeführt werden. Das Startskript pcmciawurde entfernt und cardctl wird durch pccardctl ersetzt. Weitere Informationen finden Sie in /usr/share/doc/packages/pcmciautils/README.SUSE
.
In vielen Anwendungen wird jetzt D-BUS für die prozessübergreifende Kommunikation verwendet. Durch den Aufruf dbus-launch wird dbus-daemon gestartet. Die systemweite Datei /etc/X11/xinit/xinitrc
verwendet dbus-launch zum Starten des Fenster-Managers.
Falls Sie eine lokale ~/.xinitrc
-Datei verwenden, müssen Sie diese entsprechend ändern. Andernfalls können in Anwendungen, wie f-spot, banshee, tomboy oder Network Manager banshee, Fehler auftreten. Speichern Sie die alte Version der Datei ~/.xinitrc
. Kopieren Sie anschließend die neue Vorlagendatei mit folgendem Befehl in Ihr Home-Verzeichnis:
cp /etc/skel/.xinitrc.template ~/.xinitrc
Fügen Sie anschließend Ihre Anpassungen aus der gespeicherten .xinitrc
-Datei hinzu.
Aus Gründen der Kompatibilität mit LSB (Linux Standard Base) wurden die meisten Konfigurationsdateien und das init-Skript von xntp
in ntp
umbenannt. Die neuen Dateinamen lauten wie folgt:
/etc/slp.reg.d/ntp.reg
/etc/init.d/ntp
/etc/logrotate.d/ntp
/usr/sbin/rcntp
/etc/sysconfig/ntp
Hotplug-Ereignisse werden jetzt vollständig über den udev-Daemon (udevd) verarbeitet. Das Ereignis-Multiplexer-System unter /etc/hotplug.d
und /etc/dev.d
wird nicht mehr verwendet. Stattdessen werden mit udevd alle Hotplug-Hilfswerkzeuge gemäß den entsprechenden Regeln direkt aufgerufen. Udev-Regeln und Hilfswerkzeuge werden von udev und verschiedenen anderen Paketen bereitgestellt.
Die TEI-XSL-Stylesheets (tei-xsl-stylesheets
) mit neuem Verzeichnislayout finden Sie in /usr/share/xml/tei/stylesheet/rahtz/current
. Von diesem Speicherort können Sie beispielsweise base/p4/html/tei.xsl
für die HTML-(HyperText Markup Language-)Ausgabe verwenden. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.tei-c.org/Stylesheets/teic/
Für eine ordnungsgemäße Funktionsweise der GNOME-Anwendungen ist die Unterstützung für Benachrichtigungen bei Dateisystemänderungen erforderlich. Installieren Sie auf ausschließlich lokalen Dateisystemen das gamin-Paket (bevorzugt) oder führen Sie den FAM-Daemon aus. Führen Sie für entfernte Dateisysteme sowohl auf dem Server als auch auf dem Client FAM aus und öffnen Sie die Firewall für RPC-Aufrufe durch FAM.
GNOME (gnome-vfs2 und libgda) enthält einen Packer, der für die Bereitstellung der Benachrichtigung bezüglich Dateisystemänderungen gamin oder fam auswählt:
Wenn der FAM-Daemon nicht ausgeführt wird, ist gamin zu bevorzugen (Grund: Inotify wird nur von gamin unterstützt und ist für lokale Dateisysteme effizienter).
Wenn der FAM-Daemon ausgeführt wird, ist FAM zu bevorzugen (Grund: Mit FAM werden Sie wahrscheinlich die Remote-Benachrichtigung nutzen, die nur von FAM unterstützt wird).
Ziehen Sie den Artikel „Bekannte Probleme und Besonderheiten in SUSE Linux 10“ in der SUSE-Support-Datenbank unter http://www.novell.com/suselinuxportal zu Rate (Schlüsselwort: Besonderheiten).
Für Apache Version 2.2 wurde Kapitel 30, Der HTTP-Server Apache komplett überarbeitet. Allgemeine Informationen zur Aktualisierung erhalten Sie unter http://httpd.apache.org/docs/2.2/upgrading.html und unter http://httpd.apache.org/docs/2.2/new_features_2_2.html finden Sie eine Beschreibung der neuen Funktionen.
Der vsftpd-FTP-Server wird standardmäßig nicht mehr über xinetd gestartet. Er ist jetzt ein eigenständiger Daemon, der mit dem runtime-Editor von YaST konfiguriert werden muss.
In Firefox 1.5 wurde die Methode geändert, mit der Anwendungen eine Firefox-Instanz oder ein Firefox-Fenster öffnen. Die neue Methode stand teilweise bereits in älteren Versionen zur Verfügung, in denen das Verhalten im Packer-Skript implementiert war.
Wenn in Ihrer Anwendung weder mozilla-xremote-client noch firefox -remote verwendet wird, müssen Sie keine Änderungen vornehmen. Andernfalls lautet der neue Befehl zum Öffnen von URLs firefox url
. Dabei spielt es keine Rolle, ob Firefox bereits ausgeführt wird oder nicht. Wenn Firefox bereits ausgeführt wird, wird die Einstellung unter (Links aus anderen Anwendungen öffnen in) verwendet.
Über die Kommandozeile können Sie das Verhalten mit den Befehlen firefox-new-window url
oder firefox-new-tab url
beeinflussen.
Auf einigen Computern ist Firefox mit aktivierter Pango-Unterstützung sehr langsam. Die Leistung scheint vom X-Server abzuhängen. Setzen Sie MOZ_DISABLE_PANGO=0
, wenn Sie ohnehin für Ihre Umgebung das Rendering von Schriften aktivieren möchten:
export MOZ_DISABLE_PANGO=0 firefox
Wie bei jeder größeren Release-Aktualisierung wird dringend die vorherige Sicherung der MySQL-Tabellendateien sowie das Erstellen eines SQL-Speicherauszugs empfohlen. Nach der Aktualisierung führt /etc/init.d/mysql
automatisch mysql_fix_privilege_tables aus. Weitere Informationen hierzu sowie detaillierte Anleitungen finden Sie unter http://dev.mysql.com/doc/refman/5.0/en/upgrade.html.
Der lokale und E/A-APIC für die 32-Bit-x86-Architektur hat sich geändert. Ein lokaler und E/A-APIC (Advanced Programmable Interrupt Controller) ist ein SMP-fähiger Ersatz für Interrupt-Controller im Stil von PCs. SMP-Systeme und alle neueren Einprozessorsysteme besitzen einen solchen Controller.
Bisher war der lokale und E/A-APIC auf Einprozessorsystemen standardmäßig deaktiviert und musste manuell mit dem Kernel-Parameter "apic" aktiviert werden. Nun läuft er standardmäßig und kann manuell deaktiviert werden. Für 64-Bit-Systeme ist APIC immer standardmäßig aktiviert.
Für jedes System mit einer BIOS-Version nach 2001 ist der lokale und E/A-APIC standardmäßig aktiviert, es sei denn, dass lokaler und E/A-APIC im BIOS oder durch den Benutzer deaktiviert wurde.
Für jedes BIOS von Intel nach 1998 ist der lokale und E/A-APIC standardmäßig aktiviert.
Für jedes System mit mehreren CPUs wird der lokale und E/A-APIC standardmäßig aktiviert.
Wenn Probleme mit nicht korrekt arbeitenden Geräten auftreten, können Sie die folgenden Konfigurationsoptionen manuell anwenden:
Verwenden Sie zum Deaktivieren des lokalen APIC nolapic
(impliziert das Deaktivieren von E/A-APICs).
Verwenden Sie zum Deaktivieren von E/A-APIC noapic
.
Verwenden Sie nolapic
, um denselben Standard wie in früheren Versionen zu erhalten.
Die ulimit-Einstellungen können in /etc/sysconfig/ulimit
konfiguriert werden. Standardmäßig werden nur zwei Grenzwerte von den Kernel-Standards geändert:
SOFTVIRTUALLIMIT=80
begrenzt einen einzelnen Prozess so, dass er nicht mehr als 80 % des verfügbaren virtuellen Speichers (RAM und Swap) belegen kann.
SOFTRESIDENTLIMIT=85
begrenzt einen einzelnen Prozess so, dass er nicht mehr als 85 % des verfügbaren physischen Speichers (RAM) belegen kann.
Diese Soft-Grenzwerte kann der Benutzer mit dem Befehl "ulimit" überschreiben. Festgrenzwerte können nur von "root" überschrieben werden.
Die Werte wurden konservativ gewählt, um die Störung von umfangreichen Prozessen zu verhindern, die in der Vergangenheit funktioniert haben. Wenn keine ausgewiesenen Prozesse mit hohem Speicherbedarf vorhanden sind, setzen Sie die Grenzwerte niedriger, um wirksameren Schutz vor unkontrollierbaren Prozessen zu haben. Die Grenzwerte gelten pro Prozess und sind daher kein wirksamer Schutz vor bösartigen Benutzern. Die Grenzwerte sollen vor versehentlicher exzessiver Speicherbelastung schützen.
Verwenden Sie für benutzerbezogene Grenzwerte die Funktion pam_limits und konfigurieren Sie /etc/security/limits.conf
. Dafür ist das ulimit-Paket nicht erforderlich, aber beide Mechanismen können parallel benutzt werden. Die in limits.conf
konfigurierten Grenzwerte überschreiben die globalen Standards aus dem ulimit-Paket.
Ein neuer Einhängemechanismus ersetzt das früher verwendete submount-System. Dieser neue Mechanismus hängt Medien nicht automatisch aus, sondern auf Hardwareanforderung. Einige Geräte, vor allem ältere CD-Laufwerke, aber auch einige neue Laufwerke mit beschädigter Firmware, senden dieses Signal nicht. Um die Medien an solchen Geräten auszuwerfen, wählen Sie "Auswerfen" aus dem Kontextmenü des Geräts in "Arbeitsplatz" (geöffnet durch Klicken der rechten Maustaste) oder "Auswerfen" aus dem Kontextmenü des Gerätesymbols auf dem Desktop.
Lesen Sie hierzu den Artikel „Bugs“ in der openSUSE-Wiki unter http://en.opensuse.org/Bugs.
Das Paket kernel-default
enthält den Standard-Kernel für Einprozessor- und Multiprozessorsysteme. Der Kernel wird mit SMP-Unterstützung geliefert und läuft mit minimalem Overhead auf Multiprozessorsystemen. Das Paket kernel-smp
gibt es nicht mehr.
Nehmen Sie das Add-On-Medium für Sprachen in die Liste Ihrer Installationsquellen auf, wenn Sie für eine unserer Sprachen der Stufe 2 bessere Unterstützung wünschen. Sprachen der Stufe 2 sind alle Sprachen außer den Sprachen der Stufe 1 (Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch, Brasilianisch Portugiesisch, vereinfachtes und traditionelles Chinesisch, Japanisch und Tschechisch). Unterstützung für Sprachen der Stufe 1 befindet sich auf dem Standard-Mediensatz.
Lesen Sie hierzu den Artikel „Bugs“ in der openSUSE-Wiki unter http://en.opensuse.org/Bugs.