7.7. Spezielle Funktionen in openSUSE

Für openSUSE wurden mehrere CUPS-Funktionen angepasst. Im Folgenden werden einige der wichtigsten Änderungen beschrieben.

7.7.1. CUPS und Firewall

Nach einer Standardinstallation von openSUSE ist SuSEfirewall2 aktiv, und externe Netzwerkgeräte sind in der externen Zone konfiguriert, die eingehenden Datenverkehr blockiert. Diese Standardeinstellungen müssen geändert werden, wenn Sie CUPS verwenden wollen. Weitere Informationen zur SUSEfirewall2-Konfiguration finden Sie unter Abschnitt 35.4, „SuSEfirewall2“.

7.7.1.1. CUPS-Client

Normalerweise wird der CUPS-Client auf einer normalen Arbeitsstation ausgeführt, die sich in einem Netzwerk hinter einer Firewall befindet. In diesem Fall empfiehlt es sich, die externen Netzwerkgeräte in der internen Zone zu konfigurieren, damit die Arbeitsstation innerhalb des Netzwerks erreichbar ist.

7.7.1.2. CUPS-Server

Wenn der CUPS-Server Teil des durch eine Firewall geschützten Netzwerks ist, sollte das externe Netzwerkgerät in der internen Zone der Firewall konfiguriert sein. Wenn der CUPS-Server in der externen Zone eingerichtet ist, muss TCP- und UDP-Port 631 geöffnet sein, damit der CUPS-Server im Netzwerk verfügbar ist.

7.7.2. Änderungen am CUPS-Druckdienst

7.7.2.1. Allgemeinere Funktionalität für BrowseAllow und BrowseDeny

Die festgelegten Zugriffsberechtigungen für BrowseAllow und BrowseDeny gelten für alle Pakettypen, die an cupsd gesendet werden. Die Standardeinstellungen in /etc/cups/cupsd.conf lauten wie folgt:

BrowseAllow @LOCAL
BrowseDeny All

und

<Location />
  Order Deny,Allow
  Deny From All
  Allow From 127.0.0.1
  Allow From 127.0.0.2
  Allow From @LOCAL
</Location>

Auf diese Weise können nur LOCAL-Hosts auf cupsd auf einem CUPS-Server zugreifen. LOCAL-Hosts sind Hosts, deren IP-Adressen zu einer Nicht-PPP-Schnittstelle (Schnittstellen, deren IFF_POINTOPOINT-Flags nicht gesetzt sind) und zum selben Netzwerk wie der CUPS-Server gehören. Pakete von allen anderen Hosts werden sofort abgelehnt.

7.7.2.2. cupsd standardmäßig aktiviert

In einer Standardinstallation ist cupsd automatisch aktiviert und ermöglicht so den Zugriff auf die Warteschlangen des CUPS-Netzwerkservers, ohne dass ein weiteres Eingreifen erforderlich ist. Die Einstellungen in Abschnitt 7.7.2.1, „Allgemeinere Funktionalität für BrowseAllow und BrowseDeny sind wichtige Voraussetzungen für diese Funktion, da andernfalls die Sicherheit für eine automatische Aktivierung von cupsd nicht ausreichend wäre.

7.7.3. PPD-Dateien in unterschiedlichen Paketen

Die YaST-Druckerkonfiguration richtet die Warteschlangen für CUPS auf dem System nur mit den in /usr/share/cups/model/ installierten PPD-Dateien ein. Um die geeigneten PPD-Dateien für das Druckermodell zu finden, vergleicht YaST während der Hardware-Erkennung den Hersteller und das Modell mit den Herstellern und Modellen, die auf dem System in den PPD-Dateien unter /usr/share/cups/model/ verfügbar sind. Zu diesem Zweck generiert die YaST-Druckerkonfiguration eine Datenbank mit den Hersteller- und Modelldaten, die aus den PPD-Dateien extrahiert werden. Wenn Sie in der Liste der Hersteller und Modelle einen Drucker auswählen, erhalten Sie die PPD-Dateien, die dem Hersteller und dem Modell entsprechen.

Die Konfiguration, die nur PPD-Dateien und keine weiteren Informationsquellen verwendet, hat den Vorteil, dass die PPD-Dateien in /usr/share/cups/model/ beliebig geändert werden können. Die YaST-Druckerkonfiguration erkennt die Änderungen und generiert die Hersteller- und Modelldatenbank neu. Wenn Sie beispielsweise nur mit PostScript-Druckern arbeiten, sind die Foomatic-PPD-Dateien im Paket cups-drivers oder die Gimp-Print-PPD-Dateien im Paket cups-drivers-stp in der Regel nicht erforderlich. Stattdessen können die PPD-Dateien für die PostScript-Drucker direkt in /usr/share/cups/model/ kopiert werden (wenn sie nicht bereits im Paket manufacturer-PPDs vorhanden sind), um eine optimale Konfiguration der Drucker zu erzielen.

7.7.3.1. CUPS-PPD-Dateien im Paket cups

Die generischen PPD-Dateien im Paket cups wurden durch angepasste Foomatic-PPD-Dateien für PostScript-Drucker der Level 1 und Level 2 ergänzt:

  • /usr/share/cups/model/Postscript-level1.ppd.gz

  • /usr/share/cups/model/Postscript-level2.ppd.gz

7.7.3.2. PPD-Dateien im Paket cups-drivers

Der Foomatic-Druckerfilter foomatic-rip wird in der Regel zusammen mit Ghostscript für Nicht-PostScript-Drucker verwendet. Geeignete Foomatic PPD-Dateien haben die Einträge *NickName: ... Foomatic/Ghostscript driver und *cupsFilter: ... foomatic-rip. Diese PPD-Dateien befinden sich im Paket cups-drivers.

YaST bevorzugt eine Foomatic PPD-Datei, wenn eine Foomatic PPD-Datei mit dem Eintrag *NickName: ... Foomatic ... (recommended) mit dem Druckermodell übereinstimmt und das Hersteller-PPDs-Paket keine geeignetere PPD-Datei enthält.

7.7.3.3. Gimp-Print-PPD-Dateien im Paket cups-drivers-stp

Für viele Nicht-PostScript-Drucker kann an Stelle von foomatic-rip der CUPS-Filter rastertoprinter verwendet werden. Dieser Filter und die entsprechenden Gimp-Print-PPD-Dateien befinden sich im Paket cups-drivers-stp. Die Gimp Print PPD-Dateien befinden sich in /usr/share/cups/model/stp/ und haben die Einträge *NickName: ... CUPS+Gimp-Print und *cupsFilter: ... rastertoprinter.

7.7.3.4. PPD-Dateien von Druckerherstellern im Paket manufacturer-PPDs

Das Paket manufacturer-PPDs enthält PPD-Dateien von Druckerherstellern, die unter einer ausreichend freien Lizenz veröffentlicht werden. PostScript-Drucker sollten mit der entsprechenden PPD-Datei des Druckerherstellers konfiguriert werden, da diese Datei die Verwendung aller Funktionen des PostScript-Druckers ermöglicht. YaST bevorzugt eine PPD-Datei aus dem Paket manufacturer-PPDs, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:

  • Der während der Hardware-Erkennung ermittelte Hersteller und das Modell entsprechen dem Hersteller und dem Modell in einer PPD-Datei im Paket manufacturer-PPDs.

  • Die PPD-Datei aus dem Paket manufacturer-PPDs ist die einzige passende PPD-Datei für das Druckermodell oder es gibt eine Foomatic PPD-Datei mit dem Eintrag *NickName: ... Foomatic/Postscript (recommended), der ebenfalls mit dem Druckermodell übereinstimmt.

Entsprechend verwendet YaST in den folgenden Fällen keine PPD-Datei aus dem Paket manufacturer-PPDs :

  • Die PPD-Datei im Paket manufacturer-PPDs entspricht nicht dem Hersteller und dem Modell. Dies kann der Fall sein, wenn das Paket manufacturer-PPDs nur eine PPD-Datei für ähnliche Modelle enthält, z. B. wenn für die einzelnen Modelle einer Modellserie keine separaten PPD-Dateien vorhanden sind, sondern die Modellbezeichnungen in der PPD-Datei beispielsweise in Form von Funprinter 1000 series angegeben werden.

  • Die Verwendung der Foomatic-PostScript-PPD-Datei wird nicht empfohlen. Der Grund dafür ist möglicherweise, dass das Druckermodell im PostScript-Modus nicht effizient genug arbeitet, weil es in diesem Modus beispielsweise aufgrund von zu wenig Speicher unzuverlässig oder wegen seines zu schwachen Prozessors zu langsam arbeitet. Des Weiteren unterstützt der Drucker möglicherweise standardmäßig kein PostScript, da die PostScript-Unterstützung nur als optionales Modul verfügbar ist.

Wenn eine PPD-Datei im Paket manufacturer-PPDs für einen PostScript-Drucker geeignet ist, YaST diesen aus den gegebenen Gründen jedoch nicht konfigurieren kann, müssen Sie das entsprechende Druckermodell manuell in YaST auswählen.