22.3. Konfiguration mit YaST

Mit dem DNS-Modul von YaST können Sie einen DNS-Server für Ihr lokales Netzwerk konfigurieren. Beim ersten Starten des Moduls werden Sie von einem Assistenten aufgefordert, einige grundlegende Entscheidungen hinsichtlich der Serveradministration zu treffen. Nach Abschluss der anfänglichen Konfiguration ist eine grundlegende Serverkonfiguration verfügbar, die für einfache Szenarien ausreichend ist. Komplexere Konfigurationsaufgaben können im Expertenmodus ausgeführt werden.

22.3.1. Assistentenkonfiguration

Der Assistent besteht aus drei Schritten bzw. Dialogfeldern. An den entsprechenden Stellen in den Dialogfeldern haben Sie die Möglichkeit, in den Expertenkonfigurationsmodus zu wechseln.

  1. Wenn Sie das Modul zum ersten Mal starten, wird das Dialogfeld Forwarder-Einstellungen (siehe Abbildung 22.1, „DNS-Server-Installation: Forwarder-Einstellungen“) geöffnet. Legen Sie hier fest, ob der PPP-Daemon eine Liste von Forwarders bei der Einwahl über DSL oder ISDN eine Liste von Forwarders bereitstellen soll (PPP-Daemon legt Forwarders fest) oder ob Sie Ihre eigene Liste angeben möchten (Forwarders manuell festlegen).

    Abbildung 22.1. DNS-Server-Installation: Forwarder-Einstellungen

    DNS-Server-Installation: Forwarder-Einstellungen

  2. Das Dialogfeld DNS-Zonen besteht aus mehreren Teilen und ist für die Verwaltung von Zonendateien zuständig, wie in Abschnitt 22.6, „Zonendateien“ beschrieben. Bei einer neuen Zone müssen Sie unter Name der Zone einen Namen angeben. Um eine Reverse Zone hinzuzufügen, muss der Name auf .in-addr.arpa enden. Wählen Sie schließlich den Zonentyp (Master oder Slave) aus. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Abbildung 22.2, „DNS-Server-Installation: DNS-Zonen“. Klicken Sie auf Zone bearbeiten, um andere Einstellungen für eine bestehende Zone zu konfigurieren. Zum Entfernen einer Zone klicken Sie auf Zone löschen.

    Abbildung 22.2. DNS-Server-Installation: DNS-Zonen

    DNS-Server-Installation: DNS-Zonen

  3. Im abschließenden Dialogfeld können Sie die Ports für den DNS-Dienst in der Firewall öffnen, die während der Installation aktiviert wird, und angeben, ob DNS gestartet werden soll. Die Expertenkonfiguration lässt sich ebenfalls über dieses Dialogfeld aufrufen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Abbildung 22.3, „DNS-Server-Installation: Assistent beenden“.

    Abbildung 22.3. DNS-Server-Installation: Assistent beenden

    DNS-Server-Installation: Assistent beenden

22.3.2. Konfiguration für Experten

Nach dem Starten des Moduls öffnet YaST ein Fenster, in dem mehrere Konfigurationsoptionen angezeigt werden. Nach Abschluss dieses Fensters steht eine DNS-Server-Konfiguration mit Grundfunktionen zur Verfügung:

22.3.2.1. Starten des DNS-Servers

Legen Sie unter Service starten fest, ob der DNS-Server beim Booten des Systems oder manuell gestartet werden soll. Um den DNS-Server sofort zu starten, wählen Sie DNS-Server nun starten. Um den DNS-Server anzuhalten, wählen Sie DNS-Server nun anhalten. Zum Speichern der aktuellen Einstellungen wählen Sie Einstellungen speichern und DNS-Server nun neu starten. Sie können den DNS-Anschluss in der Firewall mit Firewall-Port öffnen öffnen und die Firewall-Einstellungen mit Firewall-Details bearbeiten.

22.3.2.2. Protokollierung

Um festzulegen, was und wie der DNS-Server protokollieren soll, wählen Sie Protokollieren aus. Geben Sie unter Protokolltyp an, wohin der DNS-Server die Protokolldaten schreiben soll. Verwenden Sie die systemweite Protokolldatei /var/log/messages , indem Sie Systemprotokoll auswählen oder geben Sie eine andere Datei an, indem Sie Datei auswählen. In letzterem Fall müssen Sie außerdem einen Namen, die maximale Dateigröße in Megabyte und die Anzahl der zu speichernden Versionen von Protokolldateien angeben.

Weitere Optionen sind unter Zusätzliches Protokollieren verfügbar. Durch Aktivieren von Alle DNS-Abfragen protokollieren wird jede Abfrage protokolliert. In diesem Fall kann die Protokolldatei extrem groß werden. Daher sollte diese Option nur zur Fehlersuche aktiviert werden. Um den Datenverkehr zu protokollieren, der während Zonenaktualisierungen zwischen dem DHCP- und dem DNS-Server stattfindet, aktivieren Sie Zonen-Updates protokollieren. Um den Datenverkehr während eines Zonentransfers von Master zu Slave zu protokollieren, aktivieren Sie Zonen-Transfer protokollieren. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Abbildung 22.4, „DNS-Server: Protokollieren“.

Abbildung 22.4. DNS-Server: Protokollieren

DNS-Server: Protokollieren

22.3.2.3. Hinzufügen einer Slave-Zone

Wenn Sie eine Slave-Zone hinzufügen möchten, klicken Sie auf DNS-Zonen, wählen Sie den Zonentyp Slave aus, geben Sie den Namen der neuen Zone ein und klicken Sie auf Hinzufügen.

Geben Sie im Zonen-Editor unter IP des Master DNS-Servers den Master an, von dem der Slave die Daten abrufen soll. Um den Zugriff auf den Server zu beschränken, wählen Sie eine der ACLs aus der Liste aus. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Abbildung 22.5, „DNS-Server: Slave-Zonen-Editor“.

Abbildung 22.5. DNS-Server: Slave-Zonen-Editor

DNS-Server: Slave-Zonen-Editor

22.3.2.4. Hinzufügen einer Masterzone

Wenn Sie eine Masterzone hinzufügen möchten, klicken Sie auf DNS-Zonen, wählen Sie den Zonentyp Master aus, geben Sie den Namen der neuen Zone ein und klicken Sie auf Hinzufügen.

22.3.2.5. Bearbeiten einer Masterzone

Wenn Sie eine Masterzone bearbeiten möchten, klicken Sie auf DNS-Zonen, wählen Sie die Masterzone in der Tabelle aus und klicken Sie auf Bearbeiten. Dieses Dialogfeld besteht aus mehreren Seiten: Grundlagen (die zuerst geöffnete Seite), DNS-Einträge, MX-Einträge, SOA und Einträge.

Zonen-Editor (NS-Einträge)

In diesem Dialogfeld können Sie alternative Namenserver für die angegebenen Zonen definieren. Vergewissern Sie sich, dass Ihr eigener Namenserver in der Liste enthalten ist. Um einen Eintrag hinzuzufügen, geben Sie seinen Namen unter Hinzuzufügender Namenserver ein und bestätigen Sie den Vorgang anschließend mit Hinzufügen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Abbildung 22.6, „DNS-Server: Zonen-Editor (DNS-Einträge)“.

Abbildung 22.6. DNS-Server: Zonen-Editor (DNS-Einträge)

DNS-Server: Zonen-Editor (DNS-Einträge)

Zonen-Editor (MX-Einträge)

Um einen Mailserver für die aktuelle Zone zur bestehenden Liste hinzuzufügen, geben Sie die entsprechende Adresse und den entsprechenden Prioritätswert ein. Bestätigen Sie den Vorgang anschließend durch Auswahl von Hinzufügen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Abbildung 22.7, „DNS-Server: Zonen-Editor (MX-Einträge)“.

Abbildung 22.7. DNS-Server: Zonen-Editor (MX-Einträge)

DNS-Server: Zonen-Editor (MX-Einträge)

Zonen-Editor (SOA)

Auf dieser Seite können Sie SOA (Start of Authority)-Einträge erstellen. Eine Erklärung der einzelnen Optionen finden Sie in Beispiel 22.6, „Datei /var/lib/named/example.com.zone“.

Abbildung 22.8. DNS-Server: Zonen-Editor (SOA)

DNS-Server: Zonen-Editor (SOA)

Zonen-Editor (Einträge)

In diesem Dialogfeld wird die Namenauflösung verwaltet. Geben Sie unter Eintragschlüssel den Hostnamen an und wählen Sie anschließend den Typ aus. A-Record steht für den Haupteintrag. Der Wert hierfür sollte eine IP-Adresse sein. CNAME ist ein Alias. Verwenden Sie die Typen NS und MX für detaillierte oder partielle Einträge, mit denen die Informationen aus den Registerkarten NS-Einträge und MX-Einträge erweitert werden. Diese drei Typen werden in einen bestehenden A-Eintrag aufgelöst. PTR dient für Reverse Zones. Es handelt sich um das Gegenteil eines A-Eintrags.