Kapitel 13. Der Bootloader

Inhaltsverzeichnis

13.1. Auswählen eines Bootloaders
13.2. Booten mit GRUB
13.3. Konfigurieren des Bootloaders mit YaST
13.4. Deinstallieren des Linux-Bootloaders
13.5. Erstellen von Boot-CDs
13.6. Der grafische SUSE-Bildschirm
13.7. Fehlersuche
13.8. Weiterführende Informationen

Zusammenfassung

In diesem Kapitel wird die Konfiguration von GRUB, dem in openSUSE® verwendeten Bootloader, beschrieben. Zum Vornehmen der Einstellungen steht ein spezielles YaST-Modul zur Verfügung. Wenn Sie mit dem Bootvorgang unter Linux nicht vertraut sind, lesen Sie die folgenden Abschnitte, um einige Hintergrundinformationen zu erhalten. In diesem Kapitel werden zudem einige der Probleme, die beim Booten mit GRUB auftreten können, sowie deren Lösungen beschrieben.

Dieses Kapitel konzentriert sich auf das Bootmanagement und die Konfiguration des Bootloaders GRUB. Eine Übersicht über den Bootvorgang finden Sie in Kapitel 12, Booten und Konfigurieren eines Linux-Systems. Der Bootloader ist eine Schnittstelle zwischen Computer (BIOS) und Betriebssystem (openSUSE). Die Konfiguration des Bootloaders wirkt sich direkt auf das Starten des Betriebssystems aus.

In diesem Kapitel werden folgende Begriffe regelmäßig verwendet und daher ausführlicher beschrieben:

Master Boot Record

Die Struktur des MBR ist durch eine vom Betriebssystem unabhängige Konvention definiert. Die ersten 446 Byte sind für Programmcode reserviert. Sie enthalten typischerweise einen Teil eines Bootloader-Programms oder eine Betriebssystemauswahl. Die nächsten 64 Byte bieten Platz für eine Partitionstabelle mit bis zu vier Einträgen (siehe Abschnitt 2.1.1, „Partitionstypen“). Die Partitionstabelle enthält Informationen zur Partitionierung der Festplatte und zu Dateisystemtypen. Das Betriebssystem benötigt diese Tabelle für die Verwaltung der Festplatte. Beim konventionellen generischen Code im MBR muss genau eine Partition als aktiv markiert sein. Die letzten beiden Byte müssen eine statische „magische Zahl“ (AA55) enthalten. Ein MBR, der dort einen anderen Wert enthält, wird von einigen BIOS als ungültig und daher nicht zum Booten geeignet angesehen.

Bootsektoren

Bootsektoren sind die jeweils ersten Sektoren der Festplattenpartitionen, außer bei der erweiterten Partition, die nur ein „Container“ für andere Partitionen ist. Diese Bootsektoren reservieren 512 Byte Speicherplatz für Code, der ein auf dieser Partition befindliches Betriebssystem starten kann. Dies gilt für Bootsektoren formatierter DOS-, Windows- oder OS/2-Partitionen, die zusätzlich noch wichtige Basisdaten des Dateisystems enthalten. Im Gegensatz dazu sind Bootsektoren von Linux-Partitionen nach der Einrichtung eines anderen Dateisystems als XFS zunächst leer. Eine Linux-Partition ist daher nicht durch sich selbst bootfähig, auch wenn sie einen Kernel und ein gültiges root-Dateisystem enthält. Ein Bootsektor mit gültigem Code für den Systemstart trägt in den letzten 2 Byte dieselbe "magische" Zahl wie der MBR (AA55).

13.1. Auswählen eines Bootloaders

In openSUSE wird standardmäßig der Bootloader GRUB verwendet. In einigen Fällen und für bestimmte Hardware- und Softwarekonstellationen ist jedoch möglicherweise LILO erforderlich. Wenn Sie ein Update einer älteren openSUSE-Version durchführen, die LILO benutzt, wird auch wieder LILO installiert.

Informationen zur Installation und Konfiguration von LILO finden Sie in der Supportdatenbank unter dem Schlüsselwort LILO und in /usr/share/doc/packages/lilo.