2.7. Netzwerkdienste

Diese Gruppe enthält Werkzeuge zur Konfiguration verschiedener Arten von Diensten im Netzwerk. Dazu gehören Namenauflösung, Benutzerauthentifizierung und Datei­dienste.

2.7.1. Mail Transfer Agent

In Netzwerkdienste+Mail Transfer Agent können Sie Ihre Mail-Einstellungen konfigurieren, sofern Sie Ihre E-Mails über sendmail, postfix oder den SMTP-Server des Providers versenden. Sie können Mail über das Programm fetchmail abrufen, für das Sie auch die Details des POP3- oder IMAP-Servers Ihres Providers eingeben können. Alternativ können Sie ein beliebiges anderes E-Mail-Programm, wie KMail oder Evolution, zum Festlegen der Zugangsdaten verwenden. In diesem Fall wird dieses Modul nicht benötigt.

Um Ihre Mail mit YaST zu konfigurieren, geben Sie im ersten Dialogfeld den Typ Ihrer Internetverbindung an. Es stehen folgende Optionen zur Auswahl:

Permanent

Wählen Sie diese Option, wenn Sie über eine dedizierte Leitung für das Internet verfügen. Ihr Computer ist permanent online, sodass keine Einwahl erforderlich ist. Wenn Ihr System Teil eines logischen Netzwerks mit zentralem E-Mail-Server ist, können Sie mit dieser Option einen permanenten Zugriff auf Ihre E-Mail-Nachrichten sicherstellen.

Einwahl

Dieser Eintrag ist für Benutzer relevant, die einen Computer zu Hause verwenden, nicht in ein Netzwerk eingebunden sind und gelegentlich eine Verbindung zum Internet herstellen.

Keine Verbindung

Wenn Sie keinen Zugang zum Internet haben und Ihr Computer nicht in ein Netzwerk eingebunden ist, können Sie keine E-Mails senden oder empfangen.

Durch Auswahl der entsprechenden Option können Sie die Virenprüfung mit AMaViS für eingehende und ausgehende E-Mails aktivieren. Das Paket wird automatisch installiert, sobald Sie den E-Mail-Filter aktivieren. In den folgenden Dialogfeldern müssen Sie den Ausgangsmailserver (normalerweise der SMTP-Server Ihres Anbieters) und die Parameter für eingehende E-Mails angeben. Richten Sie die verschiedenen POP- bzw. IMAP-Server für den Mail-Empfang durch verschiedene Benutzer ein. In diesem Dialogfeld können Sie außerdem Aliasse zuweisen, Masquerading verwenden oder virtuelle Domänen einrichten. Beenden Sie die Mail-Konfiguration mit Beenden.

2.7.2. Weitere verfügbare Dienste

In YaST stehen zahlreiche weitere Netzwerkmodule zur Verfügung.

DHCP-Server

Hiermit können Sie in wenigen Schritten einen benutzerdefinierten DHCP-Server einrichten. Im Kapitel 23, DHCP (↑ Referenz ) finden Sie grundlegende Informationen zu diesem Thema und eine Einzelschrittbeschreibung des Konfigurationsvorgangs.

DNS-Server

Für größere Netzwerke wird die Konfiguration eines DNS-Servers, der für die Namenauflösung zuständig ist, empfohlen. Sie können hierfür DNS-Server verwenden, wie im Abschnitt 20.2, „Konfiguration mit YaST“ (↑ Referenz ) beschrieben. Kapitel 20, Das Domain Name System (DNS) (↑ Referenz ) bietet Hintergrundinformationen zu DNS.

DNS und Hostname

Mit diesem Modul können Sie den Hostnamen und DNS konfigurieren, wenn diese Einstellungen nicht bereits während der Konfiguration der Netzwerkgeräte vorgenommen wurden. Außerdem dient es zum Ändern des Hostnamens und des Domänennamens. Wenn der Anbieter für DSL-, Modem- bzw. ISDN-Zugriff korrekt konfiguriert wurde, enthält die Liste der Namenserver die Einträge, die automatisch aus den Anbieterdaten extrahiert wurden. Wenn der Rechner in ein lokales Netzwerk eingebunden ist, erhalten Sie den Hostnamen möglicherweise über DHCP. In diesem Fall sollte der Name nicht geändert werden.

HTTP-Server

Um Ihren eigenen Webserver auszuführen, konfigurieren Sie Apache in HTTP-Server. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel 26, Der HTTP-Server Apache (↑ Referenz ).

Hostnamen

Beim Booten in kleinen Netzwerken können Sie anstatt DBS Hostnamen für die Auflösung der Hostnamen verwenden. Die Einträge in diesem Modul entsprechen den Daten der Datei /etc/hosts. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 18.6.1.6, „ /etc/hosts (↑ Referenz ).

Kerberos Client

Verwenden Sie Kerberos Client, falls Sie einen Kerberos-Server in Ihrem Netzwerk zur Netzwerkautentifizierung besitzen.

LDAP-Client

Bei Verwendung von LDAP für die Benutzerauthentifizierung im Netzwerk müssen Sie den Client in LDAP-Client konfigurieren. Informationen zu LDAP und eine detaillierte Beschreibung der Client-Konfiguration mit YaST finden Sie im Kapitel 25, LDAP – Ein Verzeichnisdienst (↑ Referenz ).

NFS-Client und NFS-Server

Führen Sie mit NFS einen Dateiserver aus, auf den alle Mitglieder des Netzwerks zugreifen können. Dieser Dateiserver kann verwendet werden, um bestimmte Anwendungen, Dateien und Speicherplatz für die Benutzer zur Verfügung zu stellen. Unter NFS-Server können Sie den Host als NFS-Server konfigurieren und die Verzeichnisse bestimmen, die für die allgemeine Verwendung durch die Netzwerkbenutzer exportiert werden sollen. Alle Benutzer mit den entsprechenden Berechtigungen können diese Verzeichnisse in ihren eigenen Dateibäumen einhängen. Verwenden Sie NFS-Client, um Ihr System für den Zugriff auf einen NFS-Server im Netzwerk zu konfigurieren. Eine Beschreibung der YaST-Module sowie Hintergrundinformationen zu NFS finden Sie im Kapitel 22, Verteilte Nutzung von Dateisystemen mit NFS (↑ Referenz ).

NIS Client

Wenn Sie einen NIS Server zur zentralen Verwaltung von Benutzerdaten betreiben und diese Daten an die Clients verteilen, konfigurieren Sie hier den Client. Detailinfomationen zum NIS Client und der Konfiguration mit YaST erhalten Sie in Abschnitt 21.2, „Konfigurieren von NIS-Clients“ (↑ Referenz ).

NIS-Server

Betreiben Sie mehr als ein System, wird die lokale Benutzerverwaltung (mittels der Dateien /etc/passwd und /etc/shadow) unpraktisch und erfordert hohen Wartungsaufwand. In diesem Fall sollten die Benutzerdaten auf einem zentralen Server verwaltet und von dort an die Clients verteilt werden. NIS stellt eine Möglichkeit dazu dar. Detaillierte Informationen zu NIS und der Konfiguration mit YaST finden Sie im Kapitel 21, Arbeiten mit NIS (↑ Referenz ).

NTP-Client

NTP (Network Time Protocol) ist ein Protokoll zur Synchronisierung der Hardware-Uhren über ein Netzwerk. Informationen zu NTP und Anweisungen für die Konfiguration mit YaST finden Sie im Kapitel 24, Zeitsynchronisierung mit NTP (↑ Referenz ).

Netzwerkdienste (xinetd)

Konfigurieren Sie die Netzwerkdienste (z. B. finger, talk und ftp), die beim Booten von SUSE Linux gestartet werden sollen, mithilfe von Netzwerkdienste. Mit diesen Diensten können externe Hosts eine Verbindung zu Ihrem Computer herstellen. Für jeden Dienst können verschiedene Parameter konfiguriert werden. Standardmäßig wird der Masterdienst, der die einzelnen Dienste verwaltet (inetd bzw. xinetd), nicht gestartet.

Wählen Sie beim Start dieses Moduls aus, ob inetd oder xinetd gestartet werden soll. Der ausgewählte Daemon kann mit einer Standardauswahl an Diensten gestartet werden. Alternativ können Sie mit Hinzufügen, Löschen und Bearbeiten Ihre eigene Auswahl an Diensten zusammenstellen.

[Warning]Konfigurieren von Netzwerkdiensten (xinetd)

Die Zusammenstellung und Anpassung von Netzwerkdiensten in einem System ist ein komplexer Vorgang, für den ein umfassendes Verständnis des Konzepts der Linux-Dienste erforderlich ist. Die Standardeinstellungen sind für die meisten Fälle ausreichend.

Proxy

Die Client-Einstellungen für den Internet-Proxy können Sie unter Proxy konfigurieren. Klicken Sie auf Proxy aktivieren und geben Sie anschließend die gewünschten Proxy-Einstellungen ein. Sie können diese Einstellungen durch Klicken auf Proxy-Einstellungen testen überprüfen. In einem kleinen Fenster wird angezeigt, ob Ihre Proxy-Einstellungen ordnungsgemäß arbeiten. Nachdem Sie die Einstellungen eingegeben und getestet haben, speichern Sie sie durch Klicken auf Übernehmen.

Verwaltung über einen entfernten Rechner

Wenn Sie Ihren Computer über entfernten Zugriff von einem anderen Computer aus verwalten möchten, verwenden Sie Remote Administration (Verwaltung via entfernten Rechner (remote)). Um eine entfernte Wartung des Systems durchzuführen, verwenden Sie einen VNC-Client, wie krdc, oder einen Java-fähigen Browser. Eine entfernte Verwaltung mit VNC ist zwar einfach und schnell, jedoch wesentlich weniger sicher als bei Verwendung von SSH. Dieser Tatsache sollten Sie sich stets bewusst sein, wenn Sie einen VNC-Server verwenden. Detaillierte Informationen zur Installation mit einem VNC-Client finden Sie im Abschnitt 1.1.1, „Einfache Installation mit entferntem Zugriff über VNC - Statische Netzwerkkonfiguration“ (↑ Referenz ).

Sie können entfernte Verwaltung durch Auswahl von Verwaltung via entfernten Rechner (remote) erlauben unter Einstellungen für Verwaltung von entfernten Rechnern aus (remote) gestatten. Durch Auswahl von Verwaltung von entferntem Rechner (remote) nicht zulassen wird diese Funktion deaktiviert. Klicken Sie auf Firewall-Port öffnen, um den Zugriff auf den Computer zu gestatten. Durch Klicken auf Firewall-Details werden Netzwerkschnittstellen mit offenen Ports in der Firewall angezeigt. Wählen Sie die gewünschte Schnittstelle aus und klicken Sie auf OK, um zum Hauptdialogfeld zurückzukehren. Klicken Sie zum Beenden der Konfiguration auf Übernehmen.

Das YaST-Modul Verwaltung via entfernten Rechner (remote) wird nachdrücklich zur Konfiguration von VNC auf dem Computer empfohlen. Die Eigenschaften für den entfernten Zugriff können zwar auch mit der SaX2-Schnittstelle festgelegt werden, diese ist jedoch kein Ersatz für YaST. Sie erlaubt lediglich die Konfiguration des X-Servers als Host für VNC-Sitzungen. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 2.13.6, „Eigenschaften für entfernten Zugriff“.

Routing

Mit Routing können Sie konfigurieren, welche Wege die Daten im Netzwerk durchlaufen. In den meisten Fällen sollten Sie lediglich unter Standard-Gateway die IP-Adresse des Systems eingeben, durch das alle Daten gesendet werden sollen. Kompliziertere Konfigurationen können Sie unter Expertenkonfiguration erstellen.

Samba-Server und -Client

In einem heterogenen Netzwerk mit Linux- und Windows-Hosts steuert Samba die Kommunikation zwischen den beiden Systemen. Informationen zur Samba und der Konfiguration von Clients und Servern finden Sie im Kapitel 28, Samba (↑ Referenz ).

TFTP-Server

TFTP (Trivial File Transfer Protocol) ist eine einfache Form des File Transfer Protocol (FTP). Es wird häufig von Servern zum Booten von Arbeitsstationen, X-Terminals und Routern ohne Festplatte verwendet. TFTP-Server können mithilfe von TFTP-Server eingerichtet werden. Klicken Sie zum Starten des Vorgangs auf Aktivieren. Öffnen Sie einen Port in der Firewall, um entfernten Zugriff auf den Server zuzulassen, und geben Sie dann das Verzeichnis an, in dem sich die Dateien befinden. Klicken Sie zum Abschließen der Einrichtung auf Übernehmen. Anschlie­ßend werden Sie gefragt, ob das angegebene Verzeichnis erstellt werden soll.