2.13. SaX2

Sie können die grafische Umgebung Ihres Systems mithilfe von Hardware+Grafik­karte und Monitor konfigurieren. Dadurch wird die Konfigurationsschnittstelle SUSE Advanced X11 (SaX2) geöffnet, mit der Sie Geräte, wie Maus, Tastatur oder Anzeigegeräte, konfigurieren können. Die Schnittstelle kann auch über das Hauptmenü aufgerufen werden. Klicken Sie dazu auf System+Konfiguration+SaX2.

2.13.1. Karten- und Monitoreigenschaften

Sie können die Einstellungen für Ihre Grafikkarte und Ihr Anzeigegerät unter Karten- und Monitoreigenschaften anpassen. Wenn mehrere Grafikkarten installiert sind, werden die einzelnen Geräte in separaten Dialogfeldern angezeigt, die über einen Dateireiter aufgerufen werden können. Oben im Dialogfeld werden die aktuellen Einstellungen für die ausgewählte Grafikkarte und den Monitor angezeigt, der daran angeschlossen ist. Falls mehrere Bildschirme an die Karte angeschlossen werden können (Dual Head), wird der Monitor an der primären Ausgabe angezeigt. Normalerweise werden Karte und Anzeigegerät automatisch während der Installation vom System erkannt. Die Feineinstellung für viele Parameter kann jedoch auch manuell vorgenommen werden. Sogar ein vollständiger Austausch des Anzeigegeräts ist möglich.

Abbildung 2.8. Karten- und Monitoreigenschaften

Karten- und Monitoreigenschaften
[Tip]Automatische Erkennung neuer Anzeige-Hardware.

Wenn Sie die Anzeige-Hardware nach der Installation ändern, können Sie durch Eingabe von sax2 -r in der Befehlszeile erreichen, dass SaX2 die Hardware erkennt. Sie müssen über root-Berechtigungen verfügen, um SaX2 über die Befehlszeile ausführen zu können.

2.13.1.1. Grafikkarte

Es ist nicht möglich, die Grafikkarte zu ändern, da nur bekannte Modelle unterstützt werden und diese automatisch erkannt werden. Sie können jedoch viele Optionen ändern, die sich auf das Verhalten der Karte auswirken. Normalerweise sollte dies nicht erforderlich sein, da das System sie bereits bei der Installation in geeigneter Weise einge­richtet hat. Wenn Sie ein Experte sind und einige der Optionen optimieren möchten, klicken Sie auf Optionen neben der Grafikkarte und wählen Sie die zu ändernde Option aus. Um einer bestimmten Option einen benötigten Wert zuzuweisen, geben Sie diesen Wert in das Dialogfeld ein, das nach der Auswahl dieser Option angezeigt wird. Klicken Sie auf OK, um das Dialogfeld mit den Optionen zu schließen.

2.13.1.2. Monitor

Wenn Sie die aktuellen Einstellungen für den Monitor ändern möchten, klicken Sie neben dem Monitor auf Ändern. Ein neues Dialogfeld wird geöffnet, in dem Sie ver­schiedene monitorspezifische Einstellungen anpassen können. Dieses Dialogfeld verfügt über verschiedene Dateireiter für die verschiedenen Aspekte des Monitorbetriebs. Wählen Sie den ersten Dateireiter, um den Hersteller und das Modell des Anzeigergeräts in zwei Listen auszuwählen. Falls Ihr Monitor nicht aufgeführt ist, können Sie nach Bedarf einen der VESA- oder LCD-Modi wählen oder klicken Sie, sofern Sie über eine Treiberdiskette oder -CD des Herstellers verfügen, auf Diskette und befolgen Sie die Anweisungen auf dem Bildschirm, um diese zu verwenden. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen DPMS aktivieren, um die Signalisierung mithilfe der Power-Management-Anzeige zu verwenden. Anzeigegröße mit den geometrischen Eigenschaften des Monitors und Synchronisationsfrequenzen mit den Bereichen für die horizontalen und vertikalen Synchronisierungsfrequenzen Ihres Monitors werden normalerweise korrekt vom System eingerichtet, Sie können diese Werte jedoch manuell bearbeiten. Klicken Sie nach den Anpassungen auf OK, um dieses Dialogfeld zu schließen.

[Warning]Ändern der Monitorfrequenzen

Obwohl es Sicherheitsmechanismen gibt, sollten Sie nach wie vor mit Bedacht vorgehen, wenn Sie die zulässigen Monitorfrequenzen manuell ändern. Falsche Werte können zur Zerstörung Ihres Monitors führen. Sie sollten grundsätzlich das Handbuch des Monitors zurate ziehen, bevor Sie die Frequenzen ändern.

2.13.1.3. Auflösung und Farbtiefe

Die Auflösung und Farbtiefe können direkt über zwei Listen in der Mitte des Dialogfelds ausgewählt werden. Die Auflösung, die Sie hier auswählen, ist die höchste zu verwendende Auflösung. Alle gängigen Auflösungen bis hin zu 640x480 werden ebenfalls automatisch zur Konfiguration hinzugefügt. Je nach dem verwendeten grafischen Desktop können Sie später in diese Auflösungen wechseln, ohne eine erneute Konfiguration durchführen zu müssen.

2.13.1.4. Dual Head

Wenn auf Ihrem Computer eine Grafikkarte mit zwei Ausgaben installiert ist, können Sie keine zwei Bildschirme am System installieren. Zwei Bildschirme, die an dieselbe Grafikkarte angeschlossen sind, werden als Dual Head bezeichnet. SaX2 erkennt automatisch mehrere Anzeigegeräte auf dem System und bereitet die Konfiguration entsprechend vor. Um den Dual Head-Modus einer Grafikkarte zu verwenden, aktivieren Sie die Option Dual Head-Modus aktivieren unten im Dialogfeld und klicken Sie auf Konfigurieren, um die Dual Head-Optionen festzulegen und die Anordnung der Bildschirme im Dual Head-Dialogfeld festzulegen.

Die Registerkarten in der Zeile oben im Dialogfeld entsprechen jeweils einer Grafikkarte in Ihrem System. Wählen Sie die zu konfigurierende Karte aus und legen Sie ihre Multihead-Optionen im Dialogfeld fest. Klicken Sie oben im Multihead-Dialogfeld auf Ändern, um den zusätzlichen Bildschirm zu konfigurieren. Die möglichen Optionen entsprechen denen für den ersten Bildschirm. Wählen Sie die für diesen Bildschirm zu verwendende Auflösung aus der Liste aus. Wählen Sie eine der drei möglichen Multihead-Modi.

Traditionelles Multihead

Jeder Monitor stellt eine individuelle Einheit dar. Der Mauszeiger kann zwischen den Bildschirmen wechseln.

Cloned Multihead

In diesem Modus zeigen alle Monitore dieselben Inhalte an. Die Maus ist nur auf dem Hauptbildschirm sichtbar.

Xinerama Multihead

Alle Bildschirme werden zu einem einzigen großen Bildschirm zusammengefasst. Programmfenster können frei auf allen Bildschirmen positioniert oder auf eine Größe skaliert werden, die mehrere Monitore ausfüllt.

[Note]Anmerkung

Linux bietet zurzeit keine 3D-Unterstützung für Xinerama Multihead-Umgebungen an. In diesem Fall deaktiviert SaX2 die 3D-Unterstützung.

Die Anordnung der Dual Head-Umgebung beschreibt die Abfolge der einzelnen Bildschirme. Standardmäßig konfiguriert SaX2 ein Standardlayout, das die Abfolge der erkannten Bildschirme befolgt und alle Bildschirme in einer Reihe von links nach rechts anordnet. Legen Sie im Bereich Anordnung des Dialogfelds fest, wie die Monitore angeordnet werden sollen, indem Sie eine der Abfolgeschaltflächen wählen. Klicken Sie auf OK, um das Dialogfeld zu schließen.

[Tip]Verwenden eines Beamers mit Notebook-Computern

Um einen Beamer an einen Notebook-Computer anzuschließen, aktivieren Sie den Dual Head-Modus. In diesem Fall konfiguriert SaX2 die externe Ausgabe mit einer Auflösung von 1024x768 und einer Aktualisierungsrate von 60 Hz. Diese Werte sind für die meisten Beamer sehr gut geeignet.

2.13.1.5. Multihead

Falls auf Ihrem Computer mehrere Grafikkarten installiert sind, können Sie mehrere Bildschirme an Ihr System anschließen. Zwei oder mehr Bildschirme, die an verschiedene Grafikkarten angeschlossen sind, werden als Multihead bezeichnet. SaX2 erkennt automatisch mehrere Grafikkarten auf dem System und bereitet die Konfiguration entsprechend vor. Standardmäßig konfiguriert SaX2 ein Standardlayout, das die Abfolge der erkannten Grafikkarten befolgt und alle Bildschirme in einer Reihe von links nach rechts anordnet. Der zusätzliche Dateireiter Anordnung ermöglicht das manuelle Ändern dieses Layouts. Ziehen Sie die Symbole, die für die einzelnen Bildschirme stehen, auf das Raster und klicken Sie auf OK, um das Dialogfeld zu schließen.

2.13.1.6. 3D-Beschleunigung

Wenn Ihre Grafikkarte 3D-Beschleunigung unterstützt, können Sie diese mithilfe von 3D-Beschleunigung aktivieren ein bzw. ausschalten.

2.13.1.7. Testen der Konfiguration

Klicken Sie im Hauptfenster auf OK, nachdem Sie die Einstellungen für den Monitor und die Grafikkarte vorgenommen haben, und testen Sie anschließend die Einstellungen. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass die vorliegende Konfiguration sich für Ihre Geräte eignet. Falls Sie kein stabiles Bild erhalten, brechen Sie den Test sofort ab, indem Sie Strg+Alt+Leertaste drücken und reduzieren Sie die Aktualisierungsrate oder die Auflösung und die Farbtiefe.

[Note]Anmerkung

Unabhängig davon, ob Sie einen Test durchführen, werden sämtliche Änderungen nur aktiviert, wenn Sie den X-Server neu starten.

2.13.2. Mauseigenschaften

Die Einstellungen für Ihre Maus können Sie unter Mauseigenschaften anpassen. Wenn Mäuse mit verschiedenen Treibern installiert sind, werden die einzelnen Treiber auf separaten Dateireitern angezeigt. Mehrere Geräte, die über denselben Treiber betrieben werden, werden als eine einzige Maus angezeigt. Sie können die aktuell ausgewählte Maus mithilfe des Kontrollkästchens oben im Dialogfeld aktivieren bzw. deaktivieren. Unter dem Kontrollkästchen werden die aktuellen Einstellungen für die entsprechende Maus angezeigt. Normalerweise wird die Maus automatisch erkannt, Sie können sie jedoch automatisch ändern, falls ein Fehler mit der automatischen Erkennung auftritt. Ziehen Sie die Dokumentation für Ihre Maus zurate, um eine Beschreibung des Modells zu erhalten. Klicken Sie auf Ändern, um den Hersteller und das Modell aus zwei Listen auszuwählen, und klicken Sie dann auf OK, um Ihre Auswahl zu bestätigen. Legen Sie im Optionsbereich des Dialogfelds verschiedene Optionen für den Betrieb Ihrer Maus fest.

3-Tasten-Emulation aktivieren

Falls Ihre Maus nur zwei Tasten hat, wird eine dritte Taste emuliert, wenn Sie gleichzeitig beide Tasten drücken.

Mausrad aktivieren

Aktivieren Sie dieses Kontrollkästchen, um das Mausrad zu verwenden.

Rad mit Maustaste emulieren

Falls Ihre Maus kein Mausrad hat, Sie aber eine ähnliche Funktion verwenden möchten, können Sie hierfür eine zusätzliche Taste zuweisen. Wählen Sie die zu verwendende Taste aus. Während Sie diese Taste gedrückt halten, werden alle Bewegungen der Maus in Mausradbefehle übersetzt. Diese Funktion eignet sich besonders für Trackballs.

Wenn Sie mit Ihren Einstellungen zufrieden sind, klicken Sie auf OK, um die Änderungen zu bestätigen.

[Note]Anmerkung

Sämtliche Änderungen, die Sie vornehmen, werden erst wirksam, nachdem Sie den X-Server neu gestartet haben.

2.13.3. Tastatureigenschaften

Mithilfe dieses Dialogfelds können Sie die Einstellungen für den Betrieb Ihrer Tastatur in der grafischen Umgebung anpassen. Wählen Sie oben im Dialogfeld Typ, Sprache und Variante aus. Verwenden Sie das Testfeld unten im Dialogfeld, um zu überprüfen, ob Sonderzeichen richtig angezeigt werden. Wählen Sie zusätzliche Layouts und Varianten, die Sie verwenden möchten, in der mittleren Liste aus. Je nach dem Typ Ihres Desktops können diese im ausgeführten System gewechselt werden, ohne dass eine erneute Konfiguration erfolgen muss. Wenn Sie auf OK klicken, werden die Änderungen sofort übernommen.

2.13.4. Tablet-Eigenschaften

In diesem Dialogfeld können Sie ein an Ihr System angeschlossenes Grafik-Tablet konfigurieren. Klicken Sie auf die Registerkarte Grafik-Tablet, um Hersteller und Modell aus den Listen auszuwählen. Derzeit unterstützt SUSE Linux nur eine begrenzte Anzahl von Grafik-Tablets. Um das Tablet zu aktivieren, markieren Sie oben im Dialogfeld die Option Dieses Tablet aktivieren.

Im Dialogfeld Port und Modus konfigurieren Sie die Verbindung zum Tablet. Mit SaX2 können Sie Grafik-Tablets konfigurieren, die mit dem USB-Port oder dem seriellen Port verbunden sind. Wenn Ihr Tablet mit dem seriellen Port verbunden ist, müssen Sie den Port überprüfen. /dev/ttyS0 bezieht sich auf den ersten seriellen Anschluss. /dev/ttyS1 bezieht sich auf den zweiten seriellen Anschluss. Für weitere Anschlüsse wird eine ähnliche Notation verwendet. Wählen Sie geeignete Optionen in der Liste aus und wählen Sie unter Primärer Tablet-Modus den für Ihre Bedürfnisse geeigneten Modus aus.

Wenn Ihr Grafik-Tablet elektronische Stifte unterstützt, können Sie diese unter Elektronische Stifte konfigurieren. Fügen Sie einen Radiergummi und einen Stift hinzu und legen Sie deren Eigenschaften fest, nachdem Sie auf Eigenschaften geklickt haben.

Wenn Sie mit den Einstellungen zufrieden sind, klicken Sie auf OK, um die Änderungen zu bestätigen.

2.13.5. Touchscreen-Eigenschaften

In diesem Dialogfeld können Sie einen an Ihr System angeschlossenen Touchscreen konfigurieren. Wenn mehrere Touchscreens installiert sind, werden die einzelnen Geräte in separaten Dialogfeldern angezeigt, die über einen Dateireiter aufgerufen werden können. Um den aktuell ausgewählten Touchscreen zu aktivieren, wählen Sie oben im Dialogfeld Touchscreen für Anzeige zuweisen aus. Wählen Sie Hersteller und Modell in den Listen unten aus und legen Sie am unteren Bildschirmrand einen geeigneten Anschlussport fest. Sie können Touchscreens konfigurieren, die über den USB-Anschluss oder den seriellen Anschluss verbunden sind. Wenn Ihr Touchscreen mit dem seriellen Port verbunden ist, müssen Sie den Port überprüfen. /dev/ttyS0 bezieht sich auf den ersten seriellen Anschluss. /dev/ttyS1 bezieht sich auf den zweiten seriellen Anschluss. Für weitere Anschlüsse wird eine ähnliche Notation verwendet. Wenn Sie mit Ihren Einstellungen zufrieden sind, klicken Sie auf OK, um die Änderungen zu bestätigen.

2.13.6. Eigenschaften für entfernten Zugriff

VNC (Virtual Network Computing) ist eine Client-Server-Lösung, mit der der Zugriff auf einen entfernten X-Server über einen schlanken, leicht zu bedienenden Client möglich ist. Dieser Client ist für eine Vielzahl von Betriebssystemen verfügbar, darunter Microsoft Windows, MacOS von Apple und Linux. Weitere Informationen zu VNC finden Sie unter http://www.realvnc.com/.

Mit diesem Dialogfeld können Sie den X-Server als Host für VNC-Sitzungen konfigurieren. Wenn VNC-Clients eine Verbindung mit Ihrem X-Server herstellen sollen, müssen Sie Zugriff auf die Anzeige über das VNC-Protokoll zulassen aktivieren. Legen Sie ein Passwort fest, um den Zugriff auf den VNC-aktivierten X-Server zu beschränken. Aktivieren Sie Mehrere VNC-Verbindungen zulassen, wenn mehrere VNC-Clients gleichzeitig eine Verbindung zum X-Server herstellen sollen. HTTP-Zugriff können Sie zulassen, indem Sie die Option HTTP-Zugriff aktivieren aktivieren und unter HTTP-Port den zu verwendenden Port festlegen.

Wenn Sie mit Ihren Einstellungen zufrieden sind, klicken Sie auf OK, um die Änderungen zu speichern.