Welche Aspekte sich zwischen den Versionen genau geändert haben, geht aus den nachfolgenden Erläuterungen hervor. Diese Zusammenfassung gibt beispielsweise Aufschluss darüber, ob grundlegende Einstellungen vollkommen neu konfiguriert wurden, ob Konfigurationsdateien an andere Speicherorte verschoben wurden oder ob es bedeutende Änderungen gängiger Anwendungen gegeben hat. Signifikante Änderungen, die sich auf den täglichen Betrieb des Systems auswirken – entweder auf Benutzer- oder Administratorebene – werden hier genannt.
Probleme und spezielle Aspekte der jeweiligen Version werden bei Bekanntwerdung online zur Verfügung gestellt. Nutzen Sie die unten aufgeführten Links. Wichtige Aktualisierungen einzelner Pakete stehen unter http://www.novell.com/products/linuxprofessional/downloads/ zur Verfügung (YaST Online Update (YOU)) – ziehen Sie Abschnitt 2.3.4, „Online-Aktualisierung von Software“ (↑ Start ) zurate.
Ziehen Sie den Artikel „Bekannte Probleme und Besonderheiten in SUSE Linux 9.1“ (in der SUSE Support-Datenbank unter http://portal.suse.com) zurate (Schlüsselwort: Besonderheiten). Diese Artikel werden für jede Version von SUSE Linux veröffentlicht.
SUSE Linux basiert nun vollständig auf Kernel 2.6. Die Vorgängerversion, 2.4, kann nicht mehr verwendet werden, da die enthaltenen Anwendungen mit Kernel 2.4 nicht funktionsfähig sind. Beachten Sie folgende Details:
Das Laden von Modulen wird über die Datei
/etc/modprobe.conf
konfiguriert.
Die Datei /etc/modules.conf
ist
veraltet. YaST versucht, die Datei zu konvertieren (siehe
auch Skript
/sbin/generate-modprobe.conf
).
Module weisen das Suffix .ko
auf.
Das Modul ide-scsi
ist für das
Brennen von CDs nicht mehr erforderlich.
Das Präfix snd_
wurde von den
Optionen des ALSA-Soundmoduls entfernt.
sysfs
ergänzt nun das
/proc
-Dateisystem.
Die Energieverwaltung (insbesondere ACPI) wurde verbessert und kann mithilfe eines YaST-Moduls konfiguriert werden.
Beim Einhängen von VFAT-Partitionen muss der Parameter
code
in codepage
geändert
werden. Wenn beim Einhängen einer VFAT-Partition Probleme
auftreten, überprüfen Sie, ob die Datei
/etc/fstab
den alten Parameternamen
enthält.
Kernel 2.6 unterstützt Standby und Ruhezustand mit ACPI.
Diese Funktion befindet sich noch in der Testphase und wird
von einigen Hardware-Komponenten möglicherweise nicht
unterstützt. Zur Verwendung dieser Funktion benötigen Sie das
powersave
-Paket. Informationen zu
diesem Paket finden Sie in
/usr/share/doc/packages/powersave
. Ein
grafisches Frontend steht im
kpowersave
-Paket zur Verfügung.
Ziehen Sie hinsichtlich der Änderungen in Bezug auf Eingabegeräte den bereits erwähnten Portal-Artikel „Bekannte Probleme und Besonderheiten in SUSE Linux 9.1“ in der Support-Datenbank unter http://portal.suse.com zurate (Schlüsselwort: Besonderheiten).
Mit NGPT (Next Generation POSIX Threading) verknüpfte Anwendungen können mit glibc 2.3.x nicht verwendet werden. Alle betroffenen Anwendungen, die nicht im Lieferumfang von SUSE Linux enthalten sind, müssen mit linuxthreads oder NPTL (Native POSIX Thread Library) kompiliert werden. NPTL ist der Vorzug zu geben, da dies der Standard für die Zukunft ist.
Wenn NPTL zu Problemen führt, kann die ältere
linuxthreads-Implementierung verwendet werden, und zwar unter
Verwendung folgender Umgebungsvariable (ersetzen Sie
kernel-version
durch die
Versionsnummer des entsprechenden Kernel):
LD_ASSUME_KERNEL=kernel-version
Folgende Versionsnummern sind möglich:
linuxthreads ohne Floating Stacks
linuxthread mit Floating Stacks
Hinweise zu Kernel und linuxthreads mit Floating Stacks:
Anwendungen, die errno
,
h_errno
und _res
verwenden, müssen die Header-Dateien
(errno.h
, netdb.h
,
and resolv.h
) mit
#include
enthalten. Bei C++-Programmen mit
Multithread-Unterstützung, die Threads abbrechen
(Thread Cancellation) verwenden, muss die Umgebungsvariable
LD_ASSUME_KERNEL=2.4.1
verwendet werden,
um zur Verwendung der linuxthreads-Bibliothek aufzufordern.
NPTL ist in SUSE Linux 9.1
als Thread-Paket enthalten. NPTL ist mit der älteren
linuxthreads-Bibliothek binärkompatibel. Für Bereiche, in
denen linuxthreads gegen den POSIX-Standard verstößt, sind
NPTL-Anpassungen erforderlich. Dies umfasst Folgendes:
Signalbehandlungssystem, die Tatsache, dass
getpid
in allen Threads denselben Wert
zurückgibt und dass mit pthread_atfork registrierte
Thread-Behandlungsroutinen bei Verwendung von
vfork
nicht funktionieren.
Die Konfiguration der Netzwerkschnittstelle wurde verändert. Bisher wurde die Hardware im Anschluss an die Konfiguration einer nicht vorhandenen Schnittstelle initialisiert. Jetzt sucht das System nach neuer Hardware und initialisiert sie umgehend; auf diese Weise wird die Konfiguration der neuen Netzwerkschnittstelle ermöglicht.
Die Konfigurationsdateien wurden neu benannt. Da der Name
einer Netzwerkschnittstelle dynamisch generiert wird und immer
mehr HotPlug-Geräte verwendet werden, ist ein Name wie
eth0
or
eth1
für Konfigurationszwecke nicht
mehr geeignet. Aus diesem Grund werden eindeutige
Kennzeichnungen, beispielsweise die MAC-Adresse oder der
PCI-Steckplatz, für die Benennung von
Schnittstellenkonfigurationen verwendet. Schnittstellennamen
können sofort bei ihrer Anzeige verwendet werden. Befehle wie
ifup eth0 oder
ifdown eth0 können weiterhin verwendet
werden.
Die Gerätekonfigurationen befinden sich in
/etc/sysconfig/hardware
. Die von diesen
Geräten bereitgestellten Schnittstellen befinden sich
normalerweise in /etc/sysconfig/network
(mit unterschiedlichen Namen). Die detaillierte Beschreibung
finden Sie in
/usr/share/doc/packages/sysconfig/README
.
Nach einer Aktualisierung müssen die Soundkarten neu
konfiguriert werden. Hierfür steht das YaST-Soundmodul zur
Verfügung. Geben Sie als Benutzer
root
den Befehl
/sbin/yast2 sound ein.
Die Resolver-Bibliothek behandelt die Top-Level-Domäne
.local
als „link-local“-Domäne und
sendet anstelle normaler DNS-Abfragen Multicast-DNS-Abfragen
an die Multicast-Adresse 224.0.0.251
,
Port 5353
. Dies ist eine inkompatible
Änderung. Wenn die Domäne .local
bereits in der Namenserverkonfiguration verwendet wird,
verwenden Sie einen anderen Domänennamen. Weitere
Informationen zum Multicast-DNS finden Sie unter http://www.multicastdns.org.
UTF-8
ist die standardmäßige Codierung für
das System. Bei einer Standardinstallation wird also ein
Gebietsschema mit UTF-8
-Codierung
festgelegt, beispielsweise en_US.UTF-8
.
Weitere Informationen hierzu finden Sie unter http://www.suse.de/~mfabian/suse-cjk/locales.html.
Dateien in zuvor erstellten Dateisystemen verwenden die UTF-8-Codierung für Dateinamen nicht (sofern nicht anders angegeben). Wenn diese Dateinamen Nicht-ASCII-Zeichen enthalten, werden sie entstellt. Verwenden Sie zur Korrektur das convmv-Skript, mit dem die Codierung von Dateinamen in UTF-8 erfolgt.
In der Standardeinstellung sind Shell-Werkzeuge aus dem
coreutils
-Paket
(tail, chown,
head, sort usw.) nicht
mehr mit dem POSIX-Standard von 1992, jedoch mit dem
POSIX-Standard von 2001 kompatibel (Single UNIX
Specification, Version 3 == IEEE Std 1003.1-2001 == ISO/IEC
9945:2002). Das bisherige Verhalten kann mithilfe
einer Umgebungsvariablen erzwungen werden:
_POSIX2_VERSION=199209
Der neue Wert lautet 200112 und wird als Standard für
_POSIX2_VERSION
verwendet. Der SUS-Standard
kann unter http://www.unix.org angezeigt
werden (kostenlos, Registrierung erforderlich).
Tipp | |
---|---|
Drittanbieter-Software ist möglicherweise noch nicht mit dem neuen Standard kompatibel. In diesem Fall wird die Umgebungsvariable wie oben beschrieben festgelegt. |
/etc/gshadow
wird nicht mehr verwendet
und wurde entfernt, da diese Datei aus folgenden Gründen
überflüssig ist:
Sie wird von glibc nicht unterstützt.
Es gibt keine offizielle Schnittstelle für diese Datei. Selbst die Shadow-Suite enthält keine Schnittstelle dieser Art.
Von den meisten Werkzeugen, die das Gruppenpasswort überprüfen, wird diese Datei nicht unterstützt und aus den angegebenen Gründen ignoriert.
Da sich das Datenbankformat geändert hat, muss die Datenbank neu aufgebaut werden. Im Rahmen der Aktualisierung versucht das System, diese Konvertierung automatisch durchzuführen. Es gibt jedoch sicherlich Fälle, in denen die Konvertierung nicht möglich ist.
Die Schema-Überprüfung wurde wesentlich verbessert. Deshalb sind einige nicht mit dem Standard kompatible Vorgänge, die mit dem bisherigen LDAP (Lightweight Directory Access Protocol)-Server möglich waren, nun nicht mehr möglich.
Die Syntax der Konfigurationsdatei hat sich teilweise
geändert, und zwar hinsichtlich der Zugriffssteuerungslisten
(Access Control Lists, ACLs). Im Anschluss an die Installation
stehen aktualisierungsbezogene Informationen in der Datei
/usr/share/doc/packages/openldap2/README.update
zur Verfügung.
Der Apache-Webserver (Version 1.3) wurde durch Apache 2
ersetzt. Die detaillierte Dokumentation zu Version 2.0 steht
auf der Webseite unter http://httpd.apache.org/docs-2.0/en/ zur
Verfügung Bei einem System mit installiertem HTTP-(Hypertext
Transfer Protocol-)Server wird das Apache-Paket entfernt und
Apache 2 installiert. Im Anschluss muss das System entweder
mit YaST oder manuell angepasst werden. Die
Konfigurationsdateien aus /etc/httpd
befinden sich nun in /etc/apache2
.
Für die Handhabung mehrerer gleichzeitiger Abfragen
können entweder Threads oder Vorgänge ausgewählt werden. Die
Prozessverwaltung wird nun von einem unabhängigen Modul
übernommen, dem Multiprocessing-Modul (MPM). Folglich ist für
Apache 2 das apache2-prefork
-Paket
(aus Stabilitätsgründen empfohlen) oder das
apache2-worker
-Paket erforderlich.
Abhängig vom MPM werden Abfragen von Apache 2 unterschiedlich
verarbeitet. Dies betrifft sowohl die Leistung als auch die
Verwendung von Modulen. Diese Eigenschaften werden in Abschnitt 26.4.4, „Multiprocessing-Module“ detailliert
erläutert.
Apache 2 unterstützt nun das neueste Internetprotokoll, IPv6.
Es wurde ein Mechanismus implementiert, der es Modulprogrammierern ermöglicht, die gewünschte Ladesequenz der Module anzugeben und den Benutzern diese Aufgabe abzunehmen. Die Ausführungssequenz der Module ist häufig von großer Wichtigkeit. In früheren Versionen wurde sie anhand der Ladesequenz ermittelt. So muss beispielsweise ein Modul, das nur authentifizierten Benutzern den Zugriff auf bestimmte Ressourcen ermöglicht, als Erstes geladen werden, um zu verhindern, dass die Seiten für Benutzer ohne Zugriffsberechtigungen angezeigt werden.
An Apache gerichtete Abfragen und von Apache erhaltene Antworten können mithilfe von Filtern verarbeitet werden.
Nach der Aktualisierung von Samba 2.x auf Samba 3.x steht
die winbind
-Authentifizierung nicht mehr
zur Verfügung. Die anderen Authentifizierungsmethoden können
weiterhin verwendet werden. Aus diesem Grund wurden folgende
Programme entfernt:
/usr/sbin/wb_auth /usr/sbin/wb_ntlmauth /usr/sbin/wb_info_group.pl
Weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.squid-cache.org/Doc/FAQ/FAQ-23.html#ss23.5.
Anstelle von gssapi
wird nun
gssapi-with-mic
unterstützt, um
potenziellen MITM (Man In The Middle-)-Angriffen vorzubeugen.
Die beiden Versionen sind nicht kompatibel. Folglich ist die
Authentifizierung mit Kerberos-Tickets aus älteren
Verteilungen nicht möglich, da andere
Authentifizierungsmethoden zum Einsatz kommen.
Wenn von einem entfernten Host aus eine Verbindung (insbesondere über SSH (Secure Socket Shell), Telnet und RSH (Remote Shell)) zwischen Version 9 (Standardkonfiguration mit aktivierter UTF-8-Codierung) und älteren Systemen (SUSE Linux 9.0 und frühere Versionen, in denen UTF-8 nicht aktiviert bzw. nicht unterstützt wird) aufgebaut wird, werden in Terminal-Anwendungen möglicherweise entstellte Zeichen angezeigt.
Der Grund dafür ist, dass lokale Einstellungen von
OpenSSH nicht weitergeleitet werden. Folglich werden die
standardmäßigen Systemeinstellungen verwendet, die
möglicherweise nicht mit den Einstellungen des entfernten
Terminals übereinstimmen. Dies wirkt sich auf YaST im
Expertenmodus (Textmodus) und auf Anwendungen aus, die von
einem entfernten Host aus als normaler Benutzer (nicht
root
) ausgeführt
werden. Die von root
aufgerufenen Anwendungen sind nur betroffen, wenn der Benutzer
die Standard-Gebietsschemata für root
ändert (nur LC_CTYPE
ist
standardmäßig festgelegt).
Benutzer von FreeRADIUS müssen Verbindungen ab sofort mit unixODBC herstellen, da libiodbc verworfen wurde.
XML-Ressourcen (DTDs, Sylesheets usw.) werden in
/usr/share/xml
installiert. Folglich
stehen einige Verzeichnisse in
/usr/share/sgml
nicht mehr zur Verfügung.
Wenn Probleme auftreten, bearbeiten Sie Ihre Skripts und
Makefiles oder verwenden Sie die offiziellen Kataloge
(insbesondere /etc/xml/catalog
oder
/etc/sgml/catalog
).
Wechseldatenträger werden nun mit subfs integriert. Das
manuelle Einhängen der Medien mit mount ist
nicht mehr erforderlich. Wenn Sie das entsprechende Medium
einhängen möchten, wechseln Sie einfach zum entsprechenden
Geräteverzeichnis in /media
. Medien
können nicht ausgeworfen werden, solange ein Programm auf sie
zugreift.
Ziehen Sie den Artikel „Bekannte Probleme und Besonderheiten in SUSE Linux 9.2“ (in der SUSE Support-Datenbank unter http://portal.suse.com) zurate (Schlüsselwort: Besonderheiten).
Für erhöhte Sicherheit wird die integrierte Firewall-Lösung SUSEFirewall2 am Ende der Installation im Vorschlags-Dialogfeld aktiviert. Dies bedeutet, dass sämtliche Ports anfänglich geschlossen sind und im Bedarfsfall über das Vorschlags-Dialogfeld geöffnet werden können. Standardmäßig ist die Anmeldung bei entfernten Systemen nicht möglich. Zudem werden das Suchen im Netzwerk sowie Multicast-Anwendungen, beispielsweise SLP, Samba ("Netzwerkumgebung"), sowie einige Spiele beeinträchtigt. Mit YaST können Sie die Firewall-Einstellungen präzisieren.
Wenn beim Installieren oder Konfigurieren eines Diensts auf das Netzwerk zugegriffen werden muss, öffnet das entsprechende YaST-Modul die benötigten TCP (Transmission Control Protocol)- und UDP (User Datagram Protocol)-Ports sämtlicher interner und externer Schnittstellen. Wenn dies nicht erwünscht ist, kann der Benutzer die Ports im YaST-Modul schließen oder weitere detaillierte Firewall-Einstellungen angeben.
Standardmäßig ist die IPv6-Unterstützung für KDE (K
Desktop Environment) nicht aktiviert. Sie kann mithilfe des
/etc/sysconfig
-Editors von YaST
aktiviert werden. Die Funktion wurde deaktiviert, da
IPv6-Adressen nicht von allen Internetdienstanbietern (ISP)
unterstützt werden und beim Surfen im Web Fehlermeldungen
ausgegeben werden oder bei der Anzeige von Webseiten
Verzögerungen auftreten.
YaST Online Update (YOU) unterstützt nun eine besondere
Art von RPM-Paket, in dem nur die binäre Abweichung von einem
bestimmten Basispaket gespeichert wird. Diese Technik führt zu
einer deutlich geringeren Paketgröße und weniger Zeitaufwand
beim Herunterladen, bei der Neuzusammenstellung des
endgültigen Pakets kommt es jedoch zu einer höheren
CPU-Auslastung. Legen Sie in
/etc/sysconfig/onlineupdate
fest, ob
YOU diese Delta-Pakete verwenden soll. Technische Details
finden Sie in
/usr/share/doc/packages/deltarpm/README
.
Am Ende der Installation (Vorschlags-Dialogfeld) müssen die für das Drucksystem benötigten Ports in der Firewall-Konfiguration geöffnet sein. Port 631/TCP und Port 631/UDP werden für CUPS (Common Unix Printing System) benötigt und sollten für den normalen Betrieb nicht geschlossen werden. Port 515/TCP (für das alte LPD-(Line Printer Daemon-)Protokoll und die von Samba genutzten Ports müssen für das Drucken über LPD bzw. SMB (Server Message Block) ebenfalls geöffnet sein.
Die Umstellung von XFree86 auf X.Org wird über Kompatibilitätslinks ermöglicht, die den Zugriff auf wichtige Dateien und Befehle mit den alten Namen ermöglichen.
Tabelle 3.2. Protokolldateien in /var/log
XFree86 |
X.Org |
---|---|
|
|
|
|
Bei der Umstellung auf X.Org wurden die Pakete von
XFree86*
in
xorg-x11*
umbenannt.
Einige Terminal-Emulatoren wurden entfernt, da sie entweder nicht mehr unterstützt werden oder in der Standardumgebung nicht funktionieren, insbesondere, da sie UTF-8 nicht unterstützen. SUSE Linux stellt Standardterminals bereit, beispielsweise xterm, die KDE- und GNOME-Terminals und mlterm (Multilingual Terminal Emulator für X), die möglicherweise als Ersatz für aterm und eterm dienen.
Die Konfigurationsdateien in
/etc/sysconfig/powersave
wurden
geändert.
Tabelle 3.3. Aufgeteilte Konfigurationsdateien in /etc/sysconfig/powersave
Alt |
Jetzt aufgeteilt in |
---|---|
|
|
| |
| |
| |
| |
|
/etc/powersave.conf
ist inzwischen
veraltet. Bestehende Variablen wurden in die in Tabelle 3.3, „Aufgeteilte Konfigurationsdateien in
/etc/sysconfig/powersave“ aufgeführten
Tabellen verschoben. Wenn Sie die
„event“-Variablen in
/etc/powersave.conf
geändert haben,
muss deren Anpassung nun in
/etc/sysconfig/powersave/events
erfolgen.
Die Namen der sleep-Statusangaben wurden wie nachfolgend angegeben geändert. Von:
suspend (ACPI S4, APM suspend)
standby (ACPI S3, APM standby)
In:
suspend to disk (ACPI S4, APM suspend)
suspend to ram (ACPI S3, APM suspend)
standby (ACPI S1, APM standby)
OOo wird nun in
/usr/lib/ooo-1.1
anstelle von
/opt/OpenOffice.org
installiert.
~/.ooo-1.1
ist nun anstelle von
~/OpenOffice.org1.1
das
Standardverzeichnis für Benutzereinstellungen.
Es gibt einige neue Packer für das Aufrufen der OOo-Komponenten. Die neuen Namen sind aus Tabelle 3.4, „Packer“ ersichtlich.
Tabelle 3.4. Packer
Alt |
Neu |
---|---|
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|
|
|
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– |
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|
Der Packer unterstützt nun die Option
--icons-set
für das Umschalten
zwischen KDE- und GNOME-(GNU Network Objekt Model
Environment-)Symbolen. Folgende Optionen werden nicht
mehr unterstützt:
--default-configuration
,
--gui
, --java-path
,
--skip-check
, --lang
(die Sprache wird nun anhand von Locales bestimmt),
--messages-in-window
und
--quiet
.
KDE- und GNOME-Erweiterungen stehen in den Paketen
OpenOffice_org-kde
und
OpenOffice_org-gnome
zur
Verfügung.
Der kmix-Soundmixer ist standardmäßig voreingestellt. Für High-End-Hardware stehen andere Mixer zur Verfügung, beispielsweise QAMix, KAMix, envy24control (nur ICE1712) oder hdspmixer (nur RME Hammerfall).
In der Vergangenheit wurde ein Patch aus dem
cdrecord
-Paket auf die Binärdatei
cdrecord
angewendet, um die
Unterstützung für das Brennen von DVDs bereitzustellen. Nun
wird eine neue Binärdatei, cdrecord-dvd
,
installiert, die über diesen Patch verfügt.
Mit dem growisofs
-Programm aus dem
dvd+rw-tools
-Paket können nun
sämtliche DVD-Medien (DVD+R, DVD-R, DVD+RW, DVD-RW, DVD+RL)
gebrannt werden. Verwenden Sie dieses Programm anstelle von
cdrecord-dvd
mit dem Patch.
Es können mehrere Kernel gleichzeitig installiert werden.
Diese Funktion soll es Administratoren ermöglichen, die
Aufrüstung von einem Kernel auf einen anderen durch
Installieren des neuen Kernel vorzunehmen; anschließend muss
die ordnungsgemäße Funktion des neuen Kernel überprüft und der
alte Kernel deinstalliert werden. Obwohl YaST diese Funktion
noch nicht unterstützt, ist die Installation und
Deinstallation von der Shell aus mithilfe von
rpm -i Paket
.rpm
problemlos möglich.
Die standardmäßigen Bootloader-Menüs enthalten nur einen
Kernel-Eintrag. Vor dem Installieren mehrerer Kernel empfiehlt
es sich, einen Eintrag für die zusätzlichen Kernel
hinzuzufügen, um die problemlose Auswahl zu ermöglichen. Der
Zugriff auf den Kernel, der vor der Installation des neuen
Kernel aktiv war, ist über
vmlinuz.previous
und
initrd.previous
möglich. Wenn ein
Bootloader-Eintrag erstellt wird, der dem Standardeintrag
ähnelt, und dieser Eintrag auf
vmlinuz.previous
und
initrd.previous
verweist, nicht auf
vmlinuz
und
initrd
, kann auf den zuvor aktiven Kernel
zugegriffen werden. Alternativ unterstützen GRUB und LILO
Platzhalter für Bootloader-Einträge. Details finden Sie auf
den GRUB-Infoseiten (info grub) und der
Manualpage (Handbuchseite)
lilo.conf
(5).
Ziehen Sie den Artikel „Bekannte Probleme und Besonderheiten in SUSE Linux 9.3“ (in der SUSE Support-Datenbank unter http://portal.suse.com) zurate (Schlüsselwort: Besonderheiten).
Der Modus manual=1
an der Boot-Eingabeaufforderung
kann linuxrc weiterhin in den manuellen Modus versetzt werden.
Dies ist normalerweise nicht erforderlich, da die
Installationsoptionen direkt an der Kernel-Eingabeaufforderung
festgelegt werden können, beispielsweise
textmode=1
; es kann auch eine URL als
Installationsquelle angegeben werden.
Kerberos
ist anstelle von
heimdal
der Standard für die
Netzwerkauthentifizierung. Die automatische Konvertierung
einer bestehenden heimdal-Konfiguration ist nicht möglich. Bei
einer Systemaktualisierung werden Sicherungskopien von
Konfigurationsdateien erstellt, wie in Tabelle 3.5, „Sicherungsdateien“ dargestellt.
Tabelle 3.5. Sicherungsdateien
Alte Datei |
Sicherungsdatei |
---|---|
|
|
|
|
Die Client-Konfiguration
(/etc/krb5.conf
) ist mit der von heimdal
weitgehend identisch. Wenn keine besondere Konfiguration
vorgenommen wurde, muss lediglich der Parameter
kpasswd_server
durch
admin_server
ersetzt werden.
Die serverbezogenen Daten (kdc und kadmind) können nicht
kopiert werden. Nach der Systemaktualisierung steht die alte
heimdal-Datenbank weiterhin unter
/var/heimdal
zur Verfügung. MIT-Kerberos
verwaltet die Datenbank unter
/var/lib/kerberos/krb5kdc
.
Aufgrund technischer Probleme wird JFS nicht mehr unterstützt. Der Kernel-Dateisystemtreiber ist weiterhin vorhanden, die Partitionierung mit JFS wird jedoch von YaST nicht angeboten.
Verwenden Sie als System zur Erkennung von Eindringlingen
(Intrusion Detection System) AIDE (Paketname
aide
); die Veröffentlichung erfolgt
gemäß GPL (GNU Public License). Tripwire ist unter SUSE Linux
nicht mehr verfügbar.
Vom SaX2-Konfigurationswerkzeug werden die
X.Org-Konfigurationseinstellungen in
/etc/X11/xorg.conf
geschrieben. Bei
einer kompletten Neuinstallation wird kein Kompatibilitätslink
zwischen XF86Config
und
xorg.conf
erstellt
Die Pakete xview
,
xview-devel
,
xview-devel-examples
,
olvwm
und
xtoolpl
wurden verworfen. In der
Vergangenheit wurde lediglich das XView-(OpenLook-)Basissystem
bereitgestellt. Die XView-Bibliotheken stehen nach der
Systemaktualisierung nicht mehr zur Verfügung. Ein noch
wichtigerer Punkt: OLVWM (OpenLook Virtual Window Manager) ist
ebenfalls nicht mehr verfügbar.
Neue Konfigurationsdateien (mit Kommentaren für mehr Information)
common-auth
Standardmäßige PAM-Konfiguration für auth-Abschnitt
common-account
Standardmäßige PAM-Konfiguration für account-Abschnitt
common-password
Standardmäßige PAM-Konfiguration für password-Abschnitt
common-session
Standardmäßige PAM-Konfiguration für Sitzungsverwaltung
Sie sollten diese standardmäßigen Konfigurationsdateien aus Ihrer anwendungsspezifischen Konfigurationsdatei aufnehmen, da es einfacher ist, anstelle der etwa vierzig Dateien, die zuvor auf dem System vorhanden waren, eine einzige Datei zu ändern und zu verwalten. Einer zu einem späteren Zeitpunkt installierten Anwendung werden die bereits angewendeten Änderungen vererbt und der Administrator muss nicht daran denken, die Konfiguration anzupassen.
Die Änderungen sind einfach. Wenn Sie über folgende Konfigurationsdatei verfügen (sollte bei den meisten Anwendungen der Standard sein):
#%PAM-1.0 auth required pam_unix2.so account required pam_unix2.so password required pam_pwcheck.so password required pam_unix2.so use_first_pass use_authtok #password required pam_make.so /var/yp session required pam_unix2.so
können Sie sie folgendermaßen ändern:
#%PAM-1.0 auth include common-auth account include common-account password include common-password session include common-session
Die tar-Verwendungssyntax ist nun
strenger Die tar-Optionen müssen den Datei-
oder Verzeichnisspezifikationen vorangestellt werden. Das
Anfügen von Optionen, wie --atime-preserve
oder --numeric-owner
, nach der Datei- oder
Verzeichnisspezifikation führt dazu, dass bei
tar ein Problem auftritt. Überprüfen Sie
Ihre Sicherungsskripts. Befehle dieser Art funktionieren nicht
mehr:
tar czf etc.tar.gz /etc --atime-preserve
Weitere Informationen finden Sie auf den tar-Infoseiten.
Ziehen Sie den Artikel „Bekannte Probleme und Besonderheiten in SUSE Linux 10“ (in der SUSE Support-Datenbank unter http://portal.suse.com) zurate (Schlüsselwort: Besonderheiten).
Standardmäßig wird durch den Aufruf von
su zur Anmeldung als root
der PATH
für root
nicht
eingestellt. Rufen Sie entweder su - auf,
um eine Anmelde-Shell mit der vollständigen Umgebung für
root
zu starten,
oder stellen Sie ALWAYS_SET_PATH
auf
yes
(ja) in
/etc/default/su
ein, wenn Sie das
Standardverhalten von su ändern möchten.
Namen der powersave-Konfigurationsvariablen wurden aus Konsistenzgründen geändert, die sysconfig-Dateien sind unverändert. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 33.5.1, „Konfigurieren des powersave-Pakets“.
Mit cardmgr ist die Verwaltung von
PC-Karten nicht mehr möglich. Stattdessen wird die Verwaltung,
wie bei Cardbus-Karten und anderen Teilsystemen, von einem
Kernel-Modul vorgenommen. Alle erforderlichen Aktionen können
mit hotplug ausgeführt werden. Das
pcmcia-Startskript wurde entfernt und
cardctl wird durch
pccardctl ersetzt. Weitere Informationen
finden Sie in
/usr/share/doc/packages/pcmciautils/README.SUSE
.
In vielen Anwendungen wird jetzt D-BUS für die
prozessübergreifende Kommunikation verwendet. Durch den Aufruf
dbus-launch wird
dbus-daemon gestartet. Die systemweite
Datei /etc/X11/xinit/xinitrc
verwendet
dbus-launch zum Starten des
Fenster-Managers.
Falls Sie eine lokale
~/.xinitrc
-Datei verwenden, müssen Sie
diese entsprechend ändern. Andernfalls können in Anwendungen,
wie f-spot, banshee, tomboy oder Network Manager banshee,
Fehler auftreten. Speichern Sie die alte Version der Datei
~/.xinitrc
. Kopieren Sie anschließend
die neue Vorlagendatei mit folgendem Befehl in Ihr
Home-Verzeichnis:
cp /etc/skel/.xinitrc.template ~/.xinitrc
Fügen Sie anschließend Ihre Anpassungen aus der
gespeicherten .xinitrc
-Datei
hinzu.
Aus Gründen der Kompatibilität mit LSB (Linux Standard
Base) wurden die meisten Konfigurationsdateien und das
init-Skript von xntp
in
ntp
umbenannt. Die neuen Dateinamen
lauten wie folgt:
/etc/slp.reg.d/ntp.reg
/etc/init.d/ntp
/etc/logrotate.d/ntp
/usr/sbin/rcntp
/etc/sysconfig/ntp
Hotplug-Ereignisse werden jetzt vollständig über den
udev-Daemon (udevd) verarbeitet. Das
Ereignis-Multiplexer-System unter
/etc/hotplug.d
und
/etc/dev.d
wird nicht mehr verwendet.
Stattdessen werden mit udevd alle
Hotplug-Hilfswerkzeuge gemäß den entsprechenden Regeln direkt
aufgerufen. Udev-Regeln und Hilfswerkzeuge werden von udev und
verschiedenen anderen Paketen bereitgestellt.
Die TEI-XSL-Stylesheets (tei-xsl-stylesheets
) mit neuem
Verzeichnislayout finden Sie in
/usr/share/xml/tei/stylesheet/rahtz/current
.
Von diesem Speicherort können Sie beispielsweise
base/p4/html/tei.xsl
für die
HTML-(HyperText Markup Language-)Ausgabe verwenden. Weitere
Informationen finden Sie unter http://www.tei-c.org/Stylesheets/teic/.
Für eine ordnungsgemäße Funktionsweise der GNOME-Anwendungen ist die Unterstützung für Benachrichtigungen bei Dateisystemänderungen erforderlich. Installieren Sie auf ausschließlich lokalen Dateisystemen das gamin-Paket (bevorzugt) oder führen Sie den FAM-Daemon aus. Führen Sie für entfernte Dateisysteme sowohl auf dem Server als auch auf dem Client FAM aus und öffnen Sie die Firewall für RPC-Aufrufe durch FAM.
GNOME (gnome-vfs2 und libgda) enthält einen Packer, der für die Bereitstellung der Benachrichtigung bezüglich Dateisystemänderungen gamin oder fam auswählt:
Wenn der FAM-Daemon nicht ausgeführt wird, wird gamin bevorzugt. (Begründung: Inotify wird nur von gamin unterstützt und ist für lokale Dateisysteme effizienter.)
Wenn der FAM-Daemon ausgeführt wird, wird FAM bevorzugt (Begründung: Wenn FAM ausgeführt wird, möchten Sie wahrscheinlich entfernte Benachrichtigungen erhalten, die nur von FAM unterstützt werden).
Ziehen Sie den Artikel „Bekannte Probleme und Besonderheiten in SUSE Linux 10“ (in der SUSE Support-Datenbank unter http://portal.suse.com) zurate (Schlüsselwort: Besonderheiten).
Für Apache Version 2.2 wurde Kapitel 26, Der HTTP-Server Apache komplett überarbeitet. Allgemeine Informationen zur Aktualisierung erhalten Sie unter http://httpd.apache.org/docs/2.2/upgrading.html und unter http://httpd.apache.org/docs/2.2/new_features_2_2.html finden Sie eine Beschreibung der neuen Funktionen.
Der vsftpd-FTP-Server wird standardmäßig nicht mehr über xinetd gestartet. Er ist jetzt ein eigenständiger Daemon, der mit dem runtime-Editor von YaST konfiguriert werden muss.
In Firefox 1.5 wurde die Methode geändert, mit der Anwendungen eine Firefox-Instanz oder ein Firefox-Fenster öffnen. Die neue Methode stand teilweise bereits in älteren Versionen zur Verfügung, in denen das Verhalten im Packer-Skript implementiert war.
Wenn in Ihrer Anwendung weder
mozilla-xremote-client noch
firefox -remote verwendet wird, müssen Sie
keine Änderungen vornehmen. Andernfalls lautet der neue Befehl
zum Öffnen von URLs
firefox url
.
Dabei spielt es keine Rolle, ob Firefox bereits ausgeführt
wird oder nicht. Wenn Firefox bereits ausgeführt wird, wird
die Einstellung unter (Links aus anderen Anwendungen
öffnen in) verwendet.
Über die Befehlszeile können Sie das Verhalten mit den
Befehlen
firefox -new-window url
oder
firefox -new-tab url
beeinflussen.