Zahlreiche Probleme Ihres Systems stehen möglicherweise mit dem Netzwerk in Verbindung, obwohl zunächst ein anderer Eindruck entsteht. So kann beispielsweise ein Netzwerkproblem die Ursache sein, wenn sich Benutzer bei einem System nicht anmelden können. In diesem Abschnitt finden Sie eine einfache Checkliste, anhand der Sie die Ursache jeglicher Netzwerkprobleme ermitteln können.
Gehen Sie zur Überprüfung der Netzwerkverbindung Ihres Computers folgendermaßen vor:
Wenn Sie eine Ethernet-Verbindung nutzen, überprüfen Sie zunächst die Hardware. Stellen Sie sicher, dass das Netzwerkkabel fest mit dem Computer verbunden ist. Die Kontrolllämpchen neben dem Ethernet-Anschluss (falls vorhanden) sollten beide leuchten.
Wenn keine Verbindung hergestellt werden kann, testen Sie, ob Ihr Netzwerkkabel funktionstüchtig ist, wenn es mit einem anderen Computer verbunden wird. Wenn dies der Fall ist, ist das Problem auf Ihre Netzwerkkarte zurückzuführen. Wenn Hubs oder Switches Bestandteil Ihrer Netzwerkeinrichtung sind, können auch sie mögliche Auslöser sein.
Bei einer drahtlosen Verbindung testen Sie, ob die drahtlose Verbindung von anderen Computern hergestellt werden kann. Wenn dies nicht der Fall ist, wenden Sie sich an den Administrator des drahtlosen Netzwerks.
Nachdem Sie die grundlegende Netzwerkkonnektivität sichergestellt haben, versuchen Sie zu ermitteln, welcher Dienst nicht reagiert.
Tragen Sie die Adressinformationen aller Netzwerkserver zusammen, die Bestandteil Ihrer Einrichtung sind. Suchen Sie sie entweder im entsprechenden YaST-Modul oder wenden Sie sich an Ihren Systemadministrator. In der nachfolgenden Liste sind einige der typischen Netzwerkserver aufgeführt, die Bestandteil einer Einrichtung sind; außerdem finden Sie hier die Symptome eines Ausfalls.
Ein Namendienst, der ausgefallen ist oder Fehlfunktionen aufweist, kann die Funktionsweise des Netzwerks auf vielfältige Weise beeinträchtigen. Wenn der lokale Computer hinsichtlich der Authentifizierung von Netzwerkservern abhängig ist und diese Server aufgrund von Problemen bei der Namenauflösung nicht gefunden werden, können sich die Benutzer nicht einmal anmelden. Computer im Netzwerk, die von einem ausgefallenen Namenserver verwaltet werden, sind füreinander nicht „sichtbar“ und können nicht kommunizieren.
Ein NTP-Dienst, der ausgefallen ist oder Fehlfunktionen aufweist, kann die Kerberos-Authentifizierung und die X-Server-Funktionalität beeinträchtigen.
Wenn eine Anwendung Daten benötigt, die in einem
NFS-eingehängten Verzeichnis gespeichert sind, kann sie nicht
aufgerufen werden bzw. weist Fehlfunktionen auf, wenn dieser
Dienst ausgefallen oder falsch konfiguriert ist. Im schlimmsten
Fall wird die persönliche Desktop-Konfiguration eines Benutzers
nicht angezeigt, wenn sein Home-Verzeichnis mit dem
.gconf
- bzw.
.kde
-Unterverzeichnis nicht gefunden wird,
da der NFS-Server ausgefallen ist.
Wenn eine Anwendung Daten benötigt, die in einem Verzeichnis auf einem Samba-Server gespeichert sind, kann sie nicht aufgerufen werden bzw. weist Fehlfunktionen auf, wenn dieser Dienst ausgefallen ist.
Wenn Ihr SUSE Linux-System hinsichtlich der Bereitstellung der Benutzerdaten von einem NIS-Server abhängig ist, können sich Benutzer nicht bei diesem Computer anmelden, wenn der NIS-Dienst ausgefallen ist.
Wenn Ihr SUSE Linux-System hinsichtlich der Bereitstellung der Benutzerdaten von einem LDAP-Server abhängig ist, können sich Benutzer nicht bei diesem Computer anmelden, wenn der LDAP-Dienst ausgefallen ist.
In diesem Fall kann die Authentifizierung nicht vorgenommen werden und die Anmeldung ist bei keinem Computer möglich.
In diesem Fall können die Benutzer nicht drucken.
Überprüfen Sie, ob die Netzwerkserver aktiv sind und ob Ihre Netzwerkeinrichtung das Herstellern einer Verbindung ermöglicht:
Wichtig | |
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Das unten beschriebene Fehlersuchverfahren gilt nur für ein einfaches Setup aus Netzwerkserver/-Client, das kein internes Routing beinhaltet. Es wird davon ausgegangen, dass sowohl Server als auch Client Mitglieder desselben Subnetzes sind, ohne dass die Notwendigkeit für weiteres Routing besteht. |
Mit
ping hostname
(ersetzen Sie hostname
durch den
Hostnamen des Servers) können Sie überprüfen, ob die einzelnen
Server verfügbar sind und ob vom Netzwerk aus auf sie zugegriffen
werden kann. Wenn dieser Befehl erfolgreich ist, besagt dies,
dass der von Ihnen gesuchte Host aktiv ist und dass der
Namendienst für Ihr Netzwerk vorschriftsmäßig konfiguriert ist.
Wenn beim Ping-Versuch die Meldung destination
host unreachable
zurückgegeben wird, also nicht auf
den Ziel-Host zugegriffen werden kann, ist entweder Ihr System
oder der gewünschte Server nicht vorschriftsmäßig konfiguriert
oder ausgefallen. Überprüfen Sie, ob Ihr System erreichbar ist,
indem Sie
ping ihr_hostname
von einem anderen Computer aus ausführen. Wenn Sie von einem
anderen Computer aus auf Ihren Computer zugreifen können, ist der
Server nicht aktiv oder nicht vorschriftsmäßig konfiguriert.
Wenn beim Ping-Versuch die Meldung unknown
host
zurückgegeben wird, der Host also nicht bekannt
ist, ist der Namendienst nicht vorschriftsmäßig konfiguriert oder
der verwendete Hostname ist falsch. Mit
ping -nipadresse
können Sie versuchen, ohne den Namendienst eine Verbindung mit
diesem Host herzustellen. Wenn dieser Vorgang erfolgreich ist,
überprüfen Sie die Schreibweise des Hostnamens und prüfen Sie, ob
in Ihrem Netzwerk ein nicht vorschriftsmäßig konfigurierter
Namendienst vorhanden ist. Weitere Prüfungen dieser Arten finden
Sie unter Schritt 4.b.
Wenn der Ping-Versuch weiterhin erfolglos ist, ist entweder Ihre
Netzwerkkarte nicht vorschriftsmäßig konfiguriert bzw. Ihre
Netzwerk-Hardware ist fehlerhaft. Informationen hierzu finden Sie
unter Schritt 4.c.
Mit
host hostname
können Sie überprüfen, ob der Hostname des Servers, mit dem Sie
eine Verbindung herstellen möchten, vorschriftsmäßig in eine
IP-Adresse übersetzt wird (und umgekehrt). Wenn bei diesem Befehl
die IP-Adresse dieses Host zurückgegeben wird, ist der
Namendienst aktiv. Wenn es bei diesem
host-Befehl zu einem Problem kommt, überprüfen
Sie alle Netzwerkkonfigurationsdateien, die für die Namen- und
Adressauflösung auf Ihrem Host relevant sind:
/etc/resolv.conf
Mithilfe dieser Datei wissen Sie stets, welchen Namenserver und welche Domäne Sie zurzeit verwenden. Diese Datei kann manuell bearbeitet oder unter Verwendung von YaST oder DHCP automatisch angepasst werden. Die automatische Anpassung ist empfehlenswert. Stellen Sie jedoch sicher, dass diese Datei die nachfolgend angegebene Struktur aufweist und dass alle Netzwerkadressen und Domänennamen richtig sind:
searchvollständiger_domänenname
namenserveripadresse_des_namenserver
Diese Datei kann die Adresse eines oder mehrerer Namenserver enthalten, mindestens einer davon muss aber richtig sein, um die Namenauflösung für Ihren Host bereitzustellen. Passen Sie diese Datei im Bedarfsfall unter Verwendung des YaST-Moduls für den DNS- und Hostnamen an.
Wenn Ihre Netzwerkverbindung über DHCP erfolgt, aktivieren Sie DHCP, um die Informationen zum Hostnamen und Namendienst zu ändern, indem Sie im YaST-Modul für den DNS- und Hostnamen die Optionen
und auswählen./etc/nsswitch.conf
Aus dieser Datei geht hervor, wo Linux nach Namendienstinformationen suchen soll. Sie sollte folgendes Format aufweisen:
... hosts: files dns networks: files dns ...
Der Eintrag dns
ist von großer
Bedeutung. Hiermit wird Linux angewiesen, einen externen
Namenserver zu verwenden. Normalerweise werden diese Einträge
von YaST automatisch erstellt, es empfiehlt sich jedoch, dies
zu überprüfen.
Wenn alle relevanten Einträge auf dem Host richtig sind, lassen Sie Ihren Systemadministrator die DNS-Serverkonfiguration auf die richtigen Zoneninformationen hin prüfen. Detaillierte Informationen zu DNS finden Sie im Kapitel 20, Das Domain Name System (DNS) (↑ Referenz ) . Wenn Sie sichergestellt haben, dass die DNS-Konfiguration auf Ihrem Host und dem DNS-Server richtig ist, überprüfen Sie als Nächstes die Konfiguration Ihres Netzwerks und Netzwerkgeräts.
Wenn von Ihrem System keine Verbindung mit dem Netzwerk hergestellt werden kann und Sie Probleme mit dem Namendienst mit Sicherheit als Ursache ausschließen können, überprüfen Sie die Konfiguration Ihrer Netzwerkkarte.
Verwenden Sie den Befehl
ifconfig netzwerkgerät
(Ausführung als „root“), um zu überprüfen, ob dieses Gerät
vorschriftsmäßig konfiguriert ist. Stellen Sie sicher, dass
sowohl die inet address
(inet-Adresse) als auch
die Mask
(Maske) ordnungsgemäß konfiguriert
sind. Wenn die IP-Adresse einen Fehler enthält oder die
Netzwerkmaske unvollständig ist, kann Ihre Netzwerkkonfiguration
nicht verwendet werden. Führen Sie diese Überprüfung im
Bedarfsfall auch auf dem Server durch.
Wenn Namendienst und Netzwerk-Hardware ordnungsgemäß
konfiguriert und aktiv/verfügbar sind, bei einigen externen
Netzwerkverbindungen jedoch nach wie vor lange
Zeitüberschreitungen auftreten bzw. der Verbindungsaufbau
überhaupt nicht möglich ist, können Sie mit
traceroute vollständiger_domänenname
(Ausführung als „root“) die Netzwerkroute dieser Anforderungen
überwachen. Mit diesem Befehl werden sämtliche Gateways (Sprünge)
aufgelistet, die eine Anforderung von Ihrem Computer auf ihrem
Weg zu ihrem Ziel passiert. Mit ihm wird die Antwortzeit der
einzelnen Sprünge (Hops) aufgelistet und es wird ersichtlich, ob
dieser Sprung überhaupt erreichbar ist. Verwenden Sie eine
Kombination von „traceroute“ und „ping“, um die Ursache des
Problems ausfindig zu machen, und informieren Sie die
Administratoren.
Nachdem Sie die Ursache Ihres Netzwerkproblems ermittelt haben, können Sie es selbst beheben (wenn es auf Ihrem Computer vorliegt) oder die Administratoren Ihres Netzwerks entsprechend informieren, damit sie die Dienste neu konfigurieren bzw. die betroffenen Systeme reparieren können.