Probleme bei der Anmeldung sind Fälle, in denen Ihr Computer in den erwarteten Begrüßungsbildschirm bzw. die erwartete Anmelde-Eingabeaufforderung bootet, den Benutzernamen und das Passwort jedoch entweder nicht akzeptiert oder zunächst akzeptiert, sich dann aber nicht erwartungsgemäß verhält (der grafische Desktop wird nicht gestartet, es treten Fehler auf, es wird wieder eine Befehlszeile angezeigt usw.).
Dieser Fall tritt normalerweise ein, wenn das System zur Verwendung von Netzwerkauthentifizierung oder Verzeichnisdiensten konfiguriert wurde und aus unbekannten Gründen keine Ergebnisse von den zugehörigen konfigurierten Servern abrufen kann. Benutzer „root“ ist der einzige lokale Benutzer, der sich noch bei diesen Computern anmelden kann. Nachfolgend sind einige der häufigen Ursachen dafür aufgeführt, dass ein Computer zwar funktionstüchtig zu sein scheint, jedoch Anmeldungen nicht ordnungsgemäß verarbeiten kann:
Es liegt ein Problem mit der Netzwerkfunktion vor. Weitere Anweisungen hierzu finden Sie in Abschnitt 9.5, „Probleme mit dem Netzwerk“.
DNS ist zurzeit nicht funktionsfähig (dadurch ist GNOME bzw. KDE nicht funktionsfähig und das System kann keine an sichere Server gerichteten bestätigten Anforderungen durchführen). Ein Hinweis, dass dies zutrifft, ist, dass der Computer auf sämtliche Aktionen ausgesprochen langsam reagiert. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in Abschnitt 9.5, „Probleme mit dem Netzwerk“.
Wenn das System zur Verwendung von Kerberos konfiguriert wurde, hat die lokale Systemzeit möglicherweise die zulässige Abweichung zur Kerberos-Serverzeit (üblicherweise 300 Sekunden) überschritten. Wenn NTP (Network Time Protocol) nicht ordnungsgemäß funktioniert bzw. lokale NTP-Server nicht funktionieren, kann auch die Kerberos-Authentifizierung nicht mehr verwendet werden, da sie von der allgemeinen netzwerkübergreifenden Uhrsynchronisierung abhängt.
Die Authentifizierungskonfiguration des Systems ist fehlerhaft. Prüfen Sie die betroffenen PAM-Konfigurationsdateien auf Tippfehler oder falsche Anordnung von Direktiven hin. Zusätzliche Hintergrundinfomationen zu PAM (Password Authentification Module) und der Syntax der betroffenen Konfigurationsdateien finden Sie im Kapitel 16, Authentifizierung mit PAM (↑ Referenz ).
In allen Fällen, in denen keine externen Netzwerkprobleme vorliegen, besteht die Lösung darin, das System erneut in den Einzelbenutzerbetrieb zu booten und die Konfigurationsfehler zu beseitigen, bevor Sie erneut in den Betriebsmodus booten und erneut versuchen, sich anzumelden.
So booten Sie in den Einzelbenutzerbetrieb:
Booten Sie das System neu. Daraufhin wird der Boot-Bildschirm mit einer Eingabeaufforderung eingeblendet.
Geben Sie an der Boot-Eingabeaufforderung 1 ein, damit das System in den Einzelbenutzerbetrieb bootet.
Geben Sie Benutzername und Passwort für root
ein.
Nehmen Sie alle erforderlichen Änderungen vor.
Booten Sie in den vollen Mehrbenutzer- und Netzwerkbetrieb, indem Sie telinit 5 an der Befehlszeile eingeben.
Dies ist das mit Abstand häufigste Problem, auf das Benutzer stoßen, da es hierfür zahlreiche Ursachen gibt. Je nachdem, ob Sie lokale Benutzerverwaltung und Authentifizierung oder Netzwerkauthentifizierung verwenden, treten Anmeldefehler aus verschiedenen Gründen auf.
Fehler bei der lokalen Benutzerverwaltung können aus folgenden Gründen auftreten:
Der Bentutzer hat möglicherweise das falsche Passwort eingegeben.
Das Home-Verzeichnis des Benutzers, das die Desktopkonfigurationsdateien enthält, ist beschädigt oder schreibgeschützt.
Möglicherweise bestehen hinsichtlich der Authentifizierung dieses speziellen Benutzers durch das X-Windows-System Probleme, insbesondere, wenn das Home-Verzeichnis des Benutzers vor der Installation der aktuellen Distribution für andere Linux-Distributionen verwendet wurde.
Gehen Sie wie folgt vor, um den Grund für einen Fehler bei der lokalen Anmeldung ausfindig zu machen:
Überprüfen Sie, ob der Benutzer sein Passwort richtig in Erinnerung hat, bevor Sie mit der Fehlersuche im gesamten Authentifizierungsmechanismus beginnen. Wenn sich der Benutzer eventuell nicht mehr an sein Passwort erinnert, können Sie es mithilfe des YaST-Moduls für die Benutzerverwaltung ändern.
Melden Sie sich als „root“ an und prüfen Sie
/var/log/messages
auf PAM-Fehlermeldungen
und Fehlermeldungen aus dem Anmeldeprozess.
Versuchen Sie, sich von der Konsole aus anzumelden (mit Strg-Alt-F1).
Wenn dies gelingt, liegt der Fehler nicht bei PAM, da die Authentifizierung dieses Benutzers auf diesem Computer möglich ist. Versuchen Sie, mögliche Probleme mit dem X-Window-System oder dem Desktop (GNOME bzw. KDE) ausfindig zu machen. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 9.4.3, „Anmeldung erfolgreich, jedoch Problem mit GNOME-Desktop“ und Abschnitt 9.4.4, „Anmeldung erfolgreich, jedoch Problem mit KDE-Desktop“.
Wenn das Home-Verzeichnis des Benutzers für eine andere
Linux-Distribution verwendet wurde, entfernten Sie die Datei
Xauthority
aus dem Home-Verzeichnis des
Benutzers. Melden Sie sich mit Strg-Alt-F1 bei der Konsole an und führen Sie
rm .Xauthority als dieser Benutzer aus. Auf
diese Weise sollten die X-Authentifizierungsprobleme dieses
Benutzers beseitigt werden. Versuchen Sie erneut, sich beim
grafischen Desktop anzumelden.
Wenn die grafikbasierte Anmeldung nicht möglich ist, melden
Sie sich mit Strg-Alt-F1 bei der Konsole an. Versuchen Sie, eine X-Sitzung in
einer anderen Anzeige zu starten, die erste
(:0
) wird bereits verwendet:
startx -- :1
Daraufhin sollten ein grafikbasierter Bildschirm und Ihr
Desktop angezeigt werden. Prüfen Sie andernfalls die
Protokolldateien des X-Window-Systems
(/var/log/Xorg.
)
bzw. die Protokolldateien Ihrer Desktop-Anwendungen
(anzeigennummer
.log.xsession-errors
im Home-Verzeichnis des
Benutzers) auf Unregelmäßigkeiten hin.
Wenn der Desktop aufgrund beschädigter Konfigurationsdateien nicht aufgerufen werden konnte, fahren Sie mit Abschnitt 9.4.3, „Anmeldung erfolgreich, jedoch Problem mit GNOME-Desktop“ oder Abschnitt 9.4.4, „Anmeldung erfolgreich, jedoch Problem mit KDE-Desktop“ fort.
Nachfolgend sind einige der häufigsten Ursachen dafür aufgeführt, warum es bei der Netzwerkauthentifizierung eines bestimmten Benutzers auf einem bestimmten Computer zu Problemen kommen kann:
Der Bentutzer hat möglicherweise das falsche Passwort eingegeben.
Der Benutzername ist in den lokalen Authentifizierungsdateien des Computers vorhanden und wird zudem von einem Netzwerkauthentifizierungssystem bereitgestellt, was zu Konflikten führt.
Das Home-Verzeichnis ist zwar vorhanden, ist jedoch beschädigt oder nicht verfügbar. Es ist möglicherweise schreibgeschützt oder befindet sich auf einem Server, auf den momentan nicht zugegriffen werden kann.
Der Benutzer ist nicht berechtigt, sich bei diesem Host im Authentifizierungssystem anzumelden.
Der Hostname des Computers hat sich geändert und der Benutzer ist nicht zur Anmeldung bei diesem Host berechtigt.
Der Computer kann keine Verbindung mit dem Authentifizierungs- oder Verzeichnisserver herstellen, auf dem die Informationen dieses Benutzers gespeichert sind.
Möglicherweise bestehen hinsichtlich der Authentifizierung dieses speziellen Benutzers durch das X-Window-System Probleme, insbesondere, wenn das Home-Verzeichnis des Benutzers vor der Installation der aktuellen Distribution für andere Linux-Distributionen verwendet wurde.
Gehen Sie wie folgt vor, um die Ursache der Anmeldefehler bei der Netzwerkauthentifizierung zu ermitteln:
Überprüfen Sie, ob der Benutzer sein Passwort richtig in Erinnerung hat, bevor Sie mit der Fehlersuche im gesamten Authentifizierungsmechanismus beginnen.
Ermitteln Sie den Verzeichnisserver, den der Computer für die Authentifizierung verwendet, und vergewissern Sie sich, dass dieser ausgeführt wird und ordnungsgemäß mit den anderen Computern kommuniziert.
Überprüfen Sie, ob der Benutzername und das Passwort des Benutzers auf anderen Computern funktionieren, um sicherzustellen, dass seine Authentifizierungsdaten vorhanden sind und ordnungsgemäß verteilt wurden.
Finden Sie heraus, ob sich ein anderer Benutzer bei dem problembehafteten Computer anmelden kann.
Wenn sich ein anderer Benutzer problemlos anmelden kann bzw.
wenn die Anmeldung von Benutzer „root“ möglich ist, melden Sie
sich an und überprüfen Sie die Datei
/var/log/messages
. Suchen Sie nach dem
Zeitstempel, der sich auf die Anmeldeversuche bezieht, und finden
Sie heraus, ob von PAM Fehlermeldungen generiert wurden.
Versuchen Sie, sich von der Konsole aus anzumelden (mit Strg-Alt-F1).
Wenn dies gelingt, liegt der Fehler nicht bei PAM oder dem Verzeichnisserver mit dem Home-Verzeichnis des Benutzers, da die Authentifizierung dieses Benutzers auf diesem Computer möglich ist. Versuchen Sie, mögliche Probleme mit dem X-Window-System oder dem Desktop (GNOME bzw. KDE) ausfindig zu machen. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 9.4.3, „Anmeldung erfolgreich, jedoch Problem mit GNOME-Desktop“ und Abschnitt 9.4.4, „Anmeldung erfolgreich, jedoch Problem mit KDE-Desktop“.
Wenn das Home-Verzeichnis des Benutzers für eine andere
Linux-Distribution verwendet wurde, entfernten Sie die Datei
Xauthority
aus dem Home-Verzeichnis des
Benutzers. Melden Sie sich mit Strg-Alt-F1 bei der Konsole an und führen Sie
rm .Xauthority als dieser Benutzer aus. Auf
diese Weise sollten die X-Authentifizierungsprobleme dieses
Benutzers beseitigt werden. Versuchen Sie erneut, sich beim
grafischen Desktop anzumelden.
Wenn die grafikbasierte Anmeldung nicht möglich ist, melden
Sie sich mit Strg-Alt-F1 bei der Konsole an. Versuchen Sie, eine X-Sitzung in
einer anderen Anzeige zu starten, die erste
(:0
) wird bereits verwendet:
startx -- :1
Daraufhin sollten ein grafikbasierter Bildschirm und Ihr
Desktop angezeigt werden. Prüfen Sie andernfalls die
Protokolldateien des X-Window-Systems
(/var/log/Xorg.
)
bzw. die Protokolldateien Ihrer Desktop-Anwendungen
(anzeigennummer
.log.xsession-errors
im Home-Verzeichnis des
Benutzers) auf Unregelmäßigkeiten hin.
Wenn der Desktop aufgrund beschädigter Konfigurationsdateien nicht aufgerufen werden konnte, fahren Sie mit Abschnitt 9.4.3, „Anmeldung erfolgreich, jedoch Problem mit GNOME-Desktop“ oder Abschnitt 9.4.4, „Anmeldung erfolgreich, jedoch Problem mit KDE-Desktop“ fort.
Wenn dies für einen bestimmten Benutzer zutrifft, wurden die GNOME-Konfigurationsdateien des Benutzers möglicherweise beschädigt. Mögliche Symptome: Die Tastatur funktioniert nicht, die Geometrie des Bildschirms ist verzerrt oder es ist nur noch ein leeres graues Feld zu sehen. Die wichtige Unterscheidung ist hierbei, dass der Computer normal funktioniert, wenn sich ein anderer Benutzer anmeldet. Wenn dies der Fall ist, kann das Problem höchstwahrscheinlich verhältnismäßig schnell behoben werden, indem das GNOME-Konfigurationsverzeichnis des Benutzers an einen neuen Speicherort verschoben wird, da GNOME daraufhin ein neues initialisiert. Obwohl der Benutzer GNOME neu konfigurieren muss, gehen keine Daten verloren.
Melden Sie sich als „root“ an.
Wechseln Sie mit cd zum Home-Verzeichnis des Benutzers.
Verschieben Sie die GNOME-Konfigurationsverzeichnisse des Benutzers an einen temporären Speicherort:
mv ./.gconf ./.gconf-ORIG-RECOVER mv ./.gnome2 ./.gnome2-ORIG-RECOVER
Melden Sie sich ab.
Bitten Sie den Benutzer, sich anzumelden, untersagen Sie ihm jedoch jegliche Ausführung von Anwendungen.
Stellen Sie die individuellen Anwendungskonfigurationsdaten
des Benutzers wieder her (einschließlich der Daten des
Evolution-E-Mail-Client), indem Sie das Verzeichnis
~/gconf-ORIG-RECOVER/apps/
folgendermaßen in
das neue Verzeichnis ~/.gconf
zurückkopieren:
cp -a ./.gconf-ORIG-RECOVER/apps ./.gconf/
Wenn dies die Ursache für die Anmeldeprobleme ist, versuchen Sie, nur die kritischen Anwendungsdaten herzustellen, und weisen Sie den Benutzer an, die restlichen Anwendungen neu zu konfigurieren.
Es gibt mehrere Gründe dafür, warum sich Benutzer nicht bei einem KDE-Desktop anmelden können. Beschädigte Cache-Daten sowie beschädigte KDE-Desktop-Konfigurationsdateien können zu Problemen bei der Anmeldung führen.
Cache-Daten werden beim Desktop-Start zur Leistungssteigerung herangezogen. Wenn diese Daten beschädigt sind, wird der Startvorgang nur sehr langsam oder gar nicht ausgeführt. Durch das Entfernen dieser Daten müssen die Desktop-Startroutinen ganz am Anfang beginnen. Dies nimmt mehr Zeit als ein normaler Startvorgang in Anspruch, die Daten sind jedoch im Anschluss intakt und der Benutzer kann sich anmelden.
Wenn die Cache-Dateien des KDE-Desktop entfernt werden soll, geben Sie als „root“ folgenden Befehl ein:
rm -rf /tmp/kde-benutzer
/tmp/socket-benutzer
Ersetzen Sie benutzer
durch den
tatsächlichen Benutzernamen. Durch das Entfernen dieser beiden
Verzeichnisse werden lediglich die beschädigten Cache-Dateien
entfernt, andere Daten bleiben hiervon unbeeinträchtigt.
Beschädigte Desktop-Konfigurationsdateien können stets durch die anfänglichen Konfigurationsdateien ersetzt werden. Wenn die vom Benutzer vorgenommenen Anpassungen wiederhergestellt werden sollen, kopieren Sie sie, nachdem die Konfiguration mithilfe der standardmäßigen Konfigurationswerte wiederhergestellt wurde, sorgfältig von ihrem temporären Speicherort zurück.
Gehen Sie wie folgt vor, um die beschädigte Desktop-Konfiguration durch die anfänglichen Konfigurationswerte zu ersetzen:
Melden Sie sich als „root“ an.
Begeben Sie sich in das Home-Verzeichnis des Benutzers:
cd /home/benutzer
Verschieben Sie das KDE-Konfigurationsverzeichnis sowie die
.skel
-Dateien an einen temporären
Speicherort:
mv .kde .kde-ORIG-RECOVER
mv .skel .skel-ORIG-RECOVER
Melden Sie sich ab.
Bitten Sie den Benutzer, sich bei diesem Computer anzumelden.
Kopieren Sie nach dem erfolgreichen Aufruf des Desktop die vom Benutzer vorgenommenen Konfigurationsanpassungen in das entsprechende Verzeichnis zurück:
user@nld-machine:~ > cp -a .kde-ORIG-RECOVER/share .kde/share
Wichtig | |
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Wenn die vom Benutzer vorgenommenen Anpassungen zu den
Anmeldeproblemen geführt haben und dies auch weiterhin tun,
wiederholen Sie die oben beschriebenen Prozeduren, unterlassen
Sie jedoch das Kopieren des Verzeichnisses
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