Wenn Sie den Drucker an den Computer angeschlossen und die Software installiert haben, installieren Sie den Drucker im System. Dies sollte mit den von SUSE Linux zur Verfügung gestellten Werkzeugen ausgeführt werden. Da SUSE Linux großen Wert auf Sicherheit legt, haben Fremdhersteller-Werkzeuge häufig Schwierigkeiten mit den Sicherheitseinschränkungen und verursachen mehr Komplikationen als sie Vorteile bieten. Informationen zur Fehlerbehebung finden Sie in Abschnitt 11.6.1, „CUPS-Server und Firewall“ und Abschnitt 11.6.2, „Änderungen am CUPS-Druckdienst“.
Wenn Sie sich anmelden und ein nicht konfigurierter Drucker erkannt wird, beginnt YaST mit dessen Konfiguration. Hierbei werden dieselben Dialogfelder wie in der folgenden Konfigurationsbeschreibung verwendet.
Um den Drucker zu konfigurieren, wählen Sie im YaST-Kontrollzentrum
+ . Dadurch wird das Hauptfenster für die Druckerkonfiguration geöffnet, in dem im oberen Teil die erkannten Geräte aufgelistet sind. Im unteren Teil werden alle bislang konfigurierten Warteschlangen aufgelistet. Wenn Ihr Drucker nicht erkannt wurde, müssen Sie ihn manuell konfigurieren.Wichtig | |
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Wenn der Eintrag |
YaST kann den Drucker automatisch konfigurieren, wenn der Parallel- oder USB-Anschluss automatisch eingerichtet werden kann und der angeschlossene Drucker erkannt wird. Die Druckerdatenbank muss zudem die ID-Zeichenkette des Druckers enthalten, den YaST während der automatischen Hardware-Erkennung ermittelt. Wenn sich die Hardware-ID von der Modellbezeichnung unterscheidet, wählen Sie das Modell manuell aus.
Um sicherzustellen, dass alles ordnungsgemäß funktioniert, sollte jede Konfiguration mit der YaST-Funktion zum Drucken einer Testseite geprüft werden. Die Testseite bietet zudem wichtige Informationen zur getesteten Konfiguration.
Wenn die Anforderungen für eine automatische Konfiguration nicht erfüllt sind oder Sie eine benutzerdefinierte Konfiguration vorziehen, müssen Sie den Drucker manuell konfigurieren. Je nachdem, wie erfolgreich die automatische Erkennung ist und wie viele Informationen zum Druckermodell in der Datenbank gefunden werden, kann YaST die richtigen Einstellungen automatisch erkennen oder mindestens eine angemessene Vorauswahl treffen.
Die folgenden Parameter müssen konfiguriert werden:
Die Konfiguration des Hardware-Anschlusses ist davon abhängig, ob YaST während der automatischen Hardware-Erkennung den Drucker finden konnte. Wenn YaST das Druckermodell automatisch erkennen kann, ist davon auszugehen, dass der Drucker auf Hardware-Ebene funktioniert und in dieser Hinsicht keine Einstellungen geändert werden müssen. Wenn YaST das Druckermodell nicht automatisch erkennen kann, liegt auf Hardware-Ebene möglicherweise ein Problem mit der Verbindung vor. In diesem Fall muss die Verbindung manuell konfiguriert werden.
Klicken Sie im Dialogfeld Drucker am USB-Anschluss
). Klicken Sie auf , um das Dialogfeld zu öffnen, und wählen Sie das gewünschte Gerät aus.
Der Name der Warteschlange wird bei der Eingabe von Druckbefehlen verwendet. Der Name sollte relativ kurz sein und nur Kleinbuchstaben und Zahlen enthalten. Geben Sie den
im nächsten Dialogfeld ( ) ein.Sämtliche druckerspezifischen Parameter, z. B. der zu verwendende Ghostscript-Treiber sowie die Druckerfilter-Parameter für den Treiber, sind in einer PPD-Datei gespeichert. Weitere Informationen zu PPD-Dateien finden Sie in Abschnitt 11.3, „Installieren der Software“.
Für viele Druckermodelle sind mehrere PPD-Dateien verfügbar, beispielsweise, wenn mehrere Ghostscript-Treiber mit dem entsprechenden Modell funktionieren. Wenn Sie im nächsten Dialogfeld (empfohlen
markierte Datei). Sie können die ausgewählte PPD-Datei im nächsten Dialogfeld mit der Option ändern.
Für Nicht-PostScript-Modelle werden alle druckerspezifischen Daten vom Ghostscript-Treiber generiert. Aus diesem Grund ist die Treiberkonfiguration der wichtigste Faktor beim Festlegen der Ausgabequalität. Die Qualität des Ausdrucks ist sowohl vom Typ des ausgewählten Ghostscript-Treibers (PPD-Datei) als auch von den für diesen angegebenen Optionen abhängig. Falls erforderlich, können Sie weitere (durch die PPD-Datei zur Verfügung gestellte) Optionen nach Auswahl von
ändern.Sie sollten die vorgenommenen Einstellungen immer prüfen, indem Sie die Testseite drucken. Wenn die Ausgabe nicht akzeptabel ist und beispielsweise mehrere Seiten fast leer sind, sollten Sie zunächst den Drucker anhalten, indem Sie das gesamte Papier entfernen und anschließend den Test über YaST stoppen.
Wenn die Druckerdatenbank keinen Eintrag für Ihr Modell enthält, können Sie entweder eine neue PPD-Datei hinzufügen, indem Sie
wählen oder eine Sammlung generischer PPD-Dateien verwenden, damit der Drucker mit einer der Standard-Druckersprachen druckt. Wählen Sie hierzu als Druckerhersteller.Die hier angegebenen Einstellungen müssen in der Regel nicht geändert werden.
Ein Netzwerkdrucker kann unterschiedliche Protokolle - einige von diesen sogar gleichzeitig. Obwohl die meisten der unterstützten Protokolle standardisiert sind, erweitern (ändern) einige Hersteller den Standard, weil sie Systeme testen, die in den Standard noch nicht ordnungsgemäß implementiert wurden, oder weil sie bestimmte Funktionen zur Verfügung stellen möchten, die im Standard nicht enthalten sind. Hersteller stellen in diesem Fall nur für wenige Betriebssysteme Treiber zur Verfügung und eliminieren so die Schwierigkeiten mit diesen Systemen. Linux-Treiber werden leider nur sehr selten zur Verfügung gestellt. Gegenwärtig können Sie nicht davon ausgehen, dass alle Protokolle problemlos mit Linux funktionieren. Um dennoch eine funktionale Konfiguration zu erhalten, müssen Sie daher möglicherweise mit den verschiedenen Optionen experimentieren.
CUPS unterstützt die Protokolle socket
, LPD
, IPP
und smb
. Im Folgenden finden Sie einige ausführlichere Informationen zu diesen Protokollen:
Socket bezieht sich auf eine Verbindung, in der die Daten an ein Internet-Socket gesendet werden, ohne dass zuvor ein Data-Handshake erfolgt. Einige der am häufigsten verwendeten Socket-Ports sind 9100
oder 35
. Ein Beispiel für einen Geräte-URI ist socket://host-printer:9100/
.
Das bewährte LPD-Protokoll wird in RFC 1179 beschrieben. Mit diesem Protokoll werden einige druckauftragsbezogene Daten, z. B. die ID der Druckwarteschlange, vor den eigentlichen Druckdaten gesendet. Daher muss die Druckwarteschlange beim Konfigurieren des LPD-Protokolls für die Datenübertragung angegeben werden. Die Implementierungen diverser Druckerhersteller sind flexibel genug, um beliebige Namen als Druckwarteschlange zu akzeptieren. Der zu verwendende Name müsste ggf. im Druckerhandbuch angegeben sein. Es werden häufig Bezeichnungen wie LPT, LPT1, LP1 o. ä. verwendet. Eine LPD-Warteschlange kann auch auf einem anderen Linux- oder Unix-Host im CUPS-System konfiguriert werden. Die Portnummer für einen LPD-Dienst lautet 515
. Ein Beispiel für einen Gerät-URI ist lpd://host-printer/LPT1
.
IPP ist ein relativ neues Protokoll (1999), das auf dem HTTP-Protokoll basiert. Mit IPP können mehr druckauftragsbezogene Daten übertragen werden als mit den anderen Protokollen. CUPS verwendet IPP für die interne Datenübertragung. Dies ist das bevorzugte Protokoll für eine Weiterleitungswarteschlange zwischen zwei CUPS-Servern. Um IPP ordnungsgemäß konfigurieren zu können, ist der Name der Druckwarteschlange erforderlich. Die Portnummer für IPP lautet 631
. Beispiele für Geräte-URIs sind ipp://host-printer/ps
und ipp://host-cupsserver/printers/ps
.
CUPS unterstützt auch das Drucken auf freigegebenen Druckern unter Windows. Das für diesen Zweck verwendete Protokoll ist SMB. SMB verwendet die Portnummern 137
, 138
und 139
. Beispiele für Geräte-URIs sind smb://Benutzer:Passwort@Arbeitsgruppe/Server/Drucker
, smb://Benutzer:Passwort@Host/Drucker
und smb://Server/Drucker
.
Das vom Drucker unterstützte Protokoll muss vor der Konfiguration ermittelt werden. Wenn der Hersteller die erforderlichen Informationen nicht zur Verfügung stellt, können Sie das Protokoll mit dem Befehl nmap ermitteln, der Bestandteil des Pakets nmap
ist. nmap überprüft einen Host auf offene Ports. Beispiel:
nmap -p 35,137-139,515,631,9100-10000 printerIP
Netzwerkdrucker sollten mit YaST konfiguriert werden. YaST vereinfacht die Konfiguration und ist bestens ausgestattet, um die Sicherheitseinschränkungen in CUPS handzuhaben (siehe Abschnitt 11.6.2, „Änderungen am CUPS-Druckdienst“). Weitere Informationen und Richtlinien zur Installation von CUPS im Netzwerk finden Sie im Beitrag CUPS in aller Kürze in der Support-Datenbank unter http://portal.suse.com.
Starten Sie die Druckerkonfiguration und klicken Sie auf
. Falls Sie keine anderen Anweisungen von Ihrem Netzwerkadminstrator erhalten haben, probieren Sie die Option aus und fahren Sie gemäß den lokalen Anforderungen fort.
CUPS kann alternativ auch mit Befehlszeilenoptionen wie lpadmin und lpoptions konfiguriert werden. Sie benötigen einen Geräte-URI (Uniform Resource Identifier), der aus einem Backend, z. B. usb, und Parametern wie /dev/usb/lp0
besteht. Der vollständige URI könnte beispielsweise wie folgt lauten: parallel:/dev/lp0
(an den ersten Parallelanschluss angeschlossener Drucker) oder usb:/dev/usb/lp0
(erster erkannter Drucker, der an den USB-Anschluss angeschlossen ist).
Mit lpadmin kann der CUPS-Serveradministrator Klassen und Druckwarteschlangen hinzufügen, entfernen und verwalten. Fügen Sie eine Druckwarteschlange unter Verwendung der folgenden Syntax hinzu:
lpadmin -p queue -v device-URI \ -P PPD-file -E
Das Gerät (-v
) ist anschließend als Warteschlange
(-p
) verfügbar und verwendet die angegebene PPD-Datei (-P
). Das bedeutet, dass Sie die PPD-Datei und den Namen des Geräts kennen müssen, wenn Sie den Drucker manuell konfigurieren möchten.
Verwenden Sie nicht -E
als erste Option. Für alle CUPS-Befehle legt die Option -E
als erstes Argument die Verwendung einer verschlüsselten Verbindung fest. Zur Aktivierung des Druckers muss die Option -E
wie im folgenden Beispiel dargestellt verwendet werden:
lpadmin -p ps -v parallel:/dev/lp0 -P \ /usr/share/cups/model/Postscript.ppd.gz -E
Im folgenden Beispiel wird ein Netzwerkdrucker konfiguriert:
lpadmin -p ps -v socket://192.168.1.0:9100/ -P \ /usr/share/cups/model/Postscript-level1.ppd.gz -E
Weitere Informationen hierzu sowie weitere Optionen für lpadmin finden Sie auf der Manualpage für den Befehl lpadmin(1)
.
Während der Druckerkonfiguration werden bestimmte Optionen standardmäßig gesetzt. Diese Optionen können (je nach verwendetem Druckwerkzeug) für jeden Druckauftrag geändert werden. Es ist auch möglich, diese Standardoptionen mit YaST zu ändern. Legen Sie die Standardoptionen mithilfe der Befehlszeilenwerkzeuge wie folgt fest:
Zeigen Sie zunächst alle Optionen an:
lpoptions -p queue -l
Beispiel:
Resolution/Output Resolution: 150dpi *300dpi 600dpi
Die aktivierte Standardoption wird durch das vorangehende Sternchen (*
) gekennzeichnet.
Ändern Sie die Option mit lpadmin:
lpadmin -p queue -o Resolution=600dpi
Prüfen Sie die neue Einstellung:
lpoptions -p queue -l Resolution/Output Resolution: 150dpi 300dpi *600dpi
Wenn ein normaler Benutzer den Befehl lpoptions ausführt, werden die Einstellungen in ~/.lpoptions
geschrieben. root
-Einstellungen werden in /etc/cups/lpoptions
geschrieben.