Es gibt mehrere Möglichkeiten der entfernten Überwachung des Installationsvorgangs. Wenn beim Booten für die Installation die richtigen Boot-Optionen angegeben wurden, kann die Installation und Systemkonfiguration mit VNC oder SSH von einer entfernten Arbeitsstation aus überwacht werden.
Mithilfe einer beliebigen VNC-Viewer-Software können Sie die Installation von SUSE Linux von praktisch jedem Betriebssystem aus entfernt überwachen. In diesem Abschnitt wird das Setup mithilfe einer VNC-Viewer-Anwendung oder eines Webbrowsers beschrieben.
Um das Installationsziel für eine VNC-Installation vorzubereiten, müssen Sie lediglich die entsprechenden Boot-Optionen beim anfänglichen Bootvorgang für die Installation angeben (siehe Abschnitt 1.4.3, „Benutzerdefinierte Boot-Optionen“). Das Zielsystem bootet in eine textbasierte Umgebung und wartet darauf, dass ein VNC-Client eine Verbindung zum Installationsprogramm herstellt.
Das Installationsprogramm gibt die IP-Adresse bekannt und zeigt die für die Verbindung zum Installationsprogramm erforderliche Nummer an. Wenn Sie physischen Zugriff auf das Zielsystem haben, werden diese Informationen sofort nach dem Booten des Systems für die Installation zur Verfügung gestellt. Geben Sie diese Daten ein, wenn Sie von der VNC-Client-Software dazu aufgefordert werden, und geben Sie Ihr Passwort ein.
Da sich das Installationsziel über OpenSLP selbst bekannt gibt, können Sie die Adressinformationen des Installationsziels über einen SLP-Browser abrufen, ohne dass Sie physischen Zugriff auf die Installation selbst haben müssen, vorausgesetzt, OpenSLP wird von der Netzwerkkonfiguration und von allen Computern unterstützt:
Starten Sie KDE und den Webbrowser Konqueror.
Geben Sie
service://yast.installation.suse
in die
Adressleiste ein.
Daraufhin wird das Zielsystem als Symbol im
Konqueror-Fenster angezeigt. Durch Klicken auf dieses
Symbol wird der KDE-VNC-Viewer geöffnet, in dem Sie die
Installation ausführen können. Alternativ können Sie die
VNC-Viewer-Software auch mit der zur Verfügung gestellten
IP-Adresse ausführen und am Ende der IP-Adresse für die
Anzeige, in der die Installation ausgeführt wird,
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hinzufügen.
Im Wesentlichen gibt es zwei Möglichkeiten, eine Verbindung zu einem VNC-Server (dem Installationsziel in diesem Fall) herzustellen. Sie können entweder eine unabhängige VNC-Viewer-Anwendung unter einem beliebigen Betriebssystem starten oder die Verbindung über einen Java-fähigen Webbrowser herstellen.
Mit VNC können Sie die Installation eines Linux-Systems von jedem Betriebssystem, einschließlich anderer Linux-, Windows- oder Mac OS-Betriebssysteme, aus steuern.
Stellen Sie auf einem Linux-Computer sicher, dass das
Paket tightvnc
installiert ist.
Installieren Sie auf einem Windows-Computer den Windows-Port
dieser Anwendung, der über die Homepage von TightVNC (http://www.tightvnc.com/download.html)
erhältlich ist.
Gehen Sie wie folgt vor, um eine Verbindung zu dem auf dem Zielcomputer ausgeführten Installationsprogramm herzustellen:
Starten Sie den VNC-Viewer.
Geben Sie die IP-Adresse und die Display-Nummer des Installationsziels wie vom SLP-Browser oder dem Installationsprogramm selbst zur Verfügung gestellt ein:
IP-Adresse
:Display-Nummer
Auf dem Desktop wird ein Fenster geöffnet, in dem die YaST-Bildschirme wie bei einer normalen lokalen Installation angezeigt werden.
Wenn Sie die Verbindung zum Installationsprogramm mithilfe eines Webbrowsers herstellen, sind Sie von der VNC-Software bzw. dem zu Grunde liegenden Betriebssystem vollkommen unabhängig. Sie können die Installation des Linux-Systems in einem beliebigen Browser (Firefox, Internet Explorer, Konqueror, Opera usw.) ausführen, solange dieser Java unterstützt.
Gehen Sie wie folgt vor, um eine VNC-Installation auszuführen:
Mithilfe von SSH können Sie die Installation des Linux-Computers unter Verwendung einer beliebigen SSH-Client-Software von einem entfernten Standort aus überwachen.
Zusätzlich zum Installieren der entsprechenden Softwarepakete (OpenSSH für Linux und PuTTY für Windows) müssen Sie nur die entsprechenden Boot-Optionen übergeben, um SSH für die Installation zu aktivieren. Weitere Einzelheiten finden Sie in Abschnitt 1.4.3, „Benutzerdefinierte Boot-Optionen“. OpenSSH wird auf allen SUSE Linux-basierten Betriebssystemen standardmäßig installiert.
Rufen Sie die IP-Adresse des Installationsziels ab.
Wenn Sie physischen Zugriff auf den Zielcomputer haben, verwenden Sie einfach die IP-Adresse, die von der Installationsroutine nach dem anfänglichen Bootvorgang auf der Konsole angezeigt wird. Verwenden Sie andernfalls die IP-Adresse, die diesem Host in der DHCP-Serverkonfiguration zugewiesen wurde.
Geben Sie an der Befehlszeile den folgenden Befehl ein:
ssh -X root@IP-Adresse_Ziel
Ersetzen Sie
IP-Adresse_Ziel
durch die
IP-Adresse des Installationsziels.
Wenn Sie zur Eingabe eines Benutzernamens aufgefordert
werden, geben Sie root
ein.
Wenn Sie zur Eingabe eines Passworts aufgefordert werden, geben Sie das Passwort ein, das mit der SSH-Boot-Option festgelegt wurde.
Wenn Sie sich erfolgreich authentifiziert haben, wird eine Befehlszeilenaufforderung für das Installationsziel angezeigt.
Geben Sie yast ein, um das Installationsprogramm zu starten.
Es wird ein Fenster geöffnet, in dem die üblichen YaST-Bildschirme wie in Kapitel 1, Installation mit YaST (↑ Start ) beschrieben angezeigt werden.