Je nachdem, welches Betriebssystem auf dem Computer ausgeführt wird, der als Netzwerk-Installationsquelle für SUSE Linux verwendet werden soll, stehen für die Serverkonfiguration mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Am einfachsten lässt sich ein Installationsserver mit YaST auf SUSE LINUX Enterprise Server 9 oder SUSE Linux 9.3 und höher einrichten. Auf anderen Versionen von SUSE LINUX Enterprise Server oder SUSE Linux muss die Installationsquelle manuell eingerichtet werden.
Tipp | |
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Für die Linux-Installation kann auch ein Microsoft Windows-Computer als Installationsserver verwendet werden. Weitere Einzelheiten finden Sie in Abschnitt 1.2.5, „Verwalten einer SMB-Installationsquelle“. |
YaST bietet ein grafisches Werkzeug zum Erstellen von Netzwerk-Installationsquellen. Es unterstützt HTTP-, FTP- und NFS-Netzwerk-Installationsserver.
Melden Sie sich bei dem Computer, der als
Installationsserver verwendet werden soll, als root
an.
Starten Sie
+ + .Wählen Sie
.Wählen Sie den gewünschten Servertyp (HTTP, FTP oder NFS).
Der ausgewählte Serverdienst wird bei jedem Systemstart automatisch gestartet. Wenn ein Dienst des ausgewählten Typs auf dem System bereits ausgeführt wird und Sie diesen Dienst für den Server manuell konfigurieren möchten, deaktivieren Sie die automatische Konfiguration des Serverdiensts, indem Sie
wählen. Geben Sie in beiden Fällen das Verzeichnis an, in dem die Installationsdaten auf dem Server zur Verfügung gestellt werden sollen.Konfigurieren Sie den erforderlichen Servertyp.
Dieser Schritt bezieht sich auf die automatische
Konfiguration der Serverdienste. Wenn die automatische
Konfiguration deaktiviert ist, wird dieser Schritt
übersprungen. Legen Sie einen Aliasnamen für das
Stammverzeichnis auf dem FTP- oder HTTP-Server fest, in dem
die Installationsdaten gespeichert werden sollen. Die
Installationsquelle befindet sich später unter
ftp://
(FTP) oder unter
Server-IP
/Alias
/Name
http://
(HTTP). Server-IP
/Alias
/Name
Name
steht für
den Namen der Installationsquelle, die im folgenden Schritt
definiert wird. Wenn Sie im vorherigen Schritt NFS
ausgewählt haben, legen Sie Platzhalter und Exportoptionen
fest. Der Zugriff auf den NFS-Server erfolgt über
nfs://
. Informationen zu NFS und Exportvorgängen finden
Sie in Kapitel 22, Verteilte Nutzung von Dateisystemen mit NFS. Server-IP
/Name
Konfigurieren Sie die Installationsquelle.
Bevor die Installationsmedien in ihr Zielverzeichnis kopiert werden, müssen Sie den Namen der Installationsquelle angeben (dies sollte im Idealfall eine leicht zu merkende Abkürzung des Produkts und der Version sein). YaST ermöglicht das Bereitstellen von ISO-Images der Medien an Stelle von Kopien der Installations-CDs. Wenn Sie diese Funktion verwenden möchten, aktivieren Sie das entsprechende Kontrollkästchen und geben Sie den Verzeichnispfad an, in dem sich die ISO-Dateien lokal befinden. Je nachdem, welches Produkt mithilfe dieses Installationsservers verteilt werden soll, können für die vollständige Produktinstallation mehrere Zusatz-CDs oder Service-Pack-CDs erforderlich sein. Wenn Sie die Option
aktivieren, werden Sie von YaST automatisch daran erinnert, diese Medien zur Verfügung zu stellen. Um den Installationsserver über OpenSLP im Netzwerk bekannt zu geben, aktivieren Sie die entsprechende Option.Tipp | |
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Wenn Ihr Netzwerk diese Option unterstützt, sollten Sie Ihre Installationsquelle auf jeden Fall über OpenSLP bekannt machen. Dadurch ersparen Sie sich die Eingabe des Netzwerk-Installationspfads auf den einzelnen Zielcomputern. Die Zielsysteme werden einfach unter Verwendung der SLP-Boot-Option gebootet und finden die Netzwerk-Installationsquelle ohne weitere Konfigurationsschritte. Weitere Informationen zu dieser Option finden Sie in Abschnitt 1.4, „Booten des Zielsystems für die Installation“. |
Laden Sie die Installationsdaten hoch.
Der die meiste Zeit in Anspruch nehmende Schritt bei der Konfiguration eines Installationsservers ist das Kopieren der eigentlichen Installations-CDs. Legen Sie die Medien in der von YaST angegebenen Reihenfolge ein und warten Sie, bis der Kopiervorgang abgeschlossen ist. Wenn alle Quellen erfolgreich kopiert wurden, kehren Sie zur Übersicht der vorhandenen Informationsquellen zurück und schließen Sie die Konfiguration, indem Sie
wählen.Der Installationsserver ist jetzt vollständig konfiguriert und betriebsbereit. Er wird bei jedem Systemstart automatisch gestartet. Es sind keine weiteren Aktionen erforderlich. Sie müssen diesen Dienst lediglich ordnungsgemäß manuell konfigurieren und starten, wenn die automatische Konfiguration der ausgewählten Netzwerkdienste mit YaST anfänglich deaktiviert wurde.
Um eine Installationsquelle zu deaktivieren, wählen Sie in der Übersicht die Option
, um die Liste der verfügbaren Installationsquellen zu öffnen. Wählen Sie den zu entfernenden Eintrag und wählen Sie anschließend die Option . Dieses Löschverfahren bezieht sich nur auf das Deaktivieren des Serverdienstes. Die Installationsdaten selbst verbleiben im ausgewählten Verzeichnis. Sie können sie jedoch manuell entfernen.Wenn der Installationsserver die Installationsdaten für mehrere Produkte einer Produktversion zur Verfügung stellen soll, starten Sie das YaST-Installationserver-Modul und wählen Sie in der Übersicht der vorhandenen Installationsquellen die Option
, um die Installationsquelle zu konfigurieren.Das Einrichten einer NFS-Quelle für die Installation erfolgt in zwei Schritten. Im ersten Schritt erstellen Sie die Verzeichnisstruktur für die Installationsdaten und kopieren diese in die Struktur. Im zweiten Schritt exportieren Sie das Verzeichnis mit den Installationsdaten in das Netzwerk.
Gehen Sie wie folgt vor, um ein Verzeichnis für die Installationsdaten zu erstellen:
Melden Sie sich als root
an.
Erstellen Sie ein Verzeichnis, in dem die Installationsdaten gespeichert werden sollen, und wechseln Sie in dieses Verzeichnis. Beispiel:
mkdir install/Produkt
/Produktversion
cd install/Produkt
/Produktversion
Ersetzen Sie Produkt
durch
eine Abkürzung des Produktnamens (in diesem Fall SUSE Linux)
und Produktversion
durch eine
Zeichenkette, die den Produktnamen und die Version
enthält.
Führen Sie für die einzelnen im Medienkit enthaltenen CDs die folgenden Befehle aus:
Kopieren Sie den gesamten Inhalt der Installations-CD in das Server-Installationsverzeichnis:
cp -a /media/Pfad_zum_CD-ROM-Laufwerk .
Ersetzen Sie
Pfad_zum_CD-ROM-Laufwerk
durch den tatsächlichen Pfad, in dem sich das CD- oder
DVD-Laufwerk befindet. Dies kann je nach Laufwerktyp,
der auf dem System verwendet wird,
cdrom
,
cdrecorder
,
dvd
oder
dvdrecorder
sein.
Benennen Sie das Verzeichnis in die CD-Nummer um:
mvPfad_zum_CD-ROM-Laufwerk
CDx
Ersetzen Sie x
durch die
Nummer der CD.
Gehen Sie wie folgt vor, um die Installationsquellen unter Verwendung von YaST über NFS zu exportieren:
Melden Sie sich als root
an.
Starten Sie
+ + .Wählen Sie
und und klicken Sie auf .Wählen Sie /
.Produktversion
Wählen Sie exports
.
Klicken Sie auf
.Der NFS-Server, auf dem sich die SUSE Linux-Installationsquellen befinden, wird automatisch gestartet und in den Bootvorgang integriert.
Wenn Sie die Installationsquellen nicht mit dem YaST-NFS-Servermodul, sondern manuell exportieren möchten, gehen Sie wie folgt vor:
Melden Sie sich als root
an.
Öffnen Sie die Datei /etc/exports
und geben Sie die folgende Zeile ein:
/Produktversion
*(ro,root_squash,sync)
Dadurch wird das Verzeichnis
/
auf alle Hosts exportiert, die Teil dieses
Netzwerks sind oder eine Verbindung zu diesem Server
herstellen können. Um den Zugriff auf diesen Server zu
beschränken, geben Sie an Stelle des allgemeinen
Platzhalters Produktversion
*
Netzmasken oder
Domänennamen an. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf
der Manualpage für den Befehl
export
. Speichern und schließen Sie
diese Konfigurationsdatei.
Um den NFS-Dienst zu der beim Booten des System generierten Liste der Server hinzuzufügen, führen Sie die folgenden Befehle aus:
insserv /etc/init.d/nfsserver insserv /etc/init.d/portmap
Starten Sie den NFS-Server mit dem folgenden Befehl:
rcnfsserver start
Wenn Sie die Konfiguration des NFS-Servers zu einem späteren Zeitpunkt ändern müssen, ändern Sie die Konfigurationsdatei wie erforderlich und starten die den NFS-Daemon neu, indem Sie rcnfsserver restart eingeben.
Die Bekanntgabe des NFS-Servers über OpenSLP stellt dessen Adresse allen Clients im Netzwerk zur Verfügung.
Melden Sie sich als root
an.
Wechseln Sie in das Verzeichnis
/etc/slp.reg.d/
.
Erstellen Sie eine Konfigurationsdatei namens
install.suse.nfs.reg
, die die
folgenden Zeilen enthält:
# Register the NFS Installation Server
service:install.suse:nfs://$HOSTNAME/path_instsource
/CD1,en,65535
description=NFS Installation Source
Ersetzen Sie path_instsource
durch den eigentlichen Pfad der Installationsquelle auf dem
Server.
Speichern Sie diese Konfigurationsdatei und starten Sie den OpenSLP-Daemon mit dem folgenden Befehl:
rcslpd start
Weitere Informationen zu OpenSLP finden Sie in der
Paket-Dokumentation im Verzeichnis
/usr/share/doc/packages/openslp/
oder in
Kapitel 19, SLP-Dienste im Netzwerk.
Das Erstellen einer FTP-Installationsquelle erfolgt ähnlich wie das Erstellen einer NFS-Installationsquelle. FTP-Installationsquellen können ebenfalls mit OpenSLP im Netzwerk bekannt gegeben werden.
Erstellen Sie wie in Abschnitt 1.2.2, „Manuelles Einrichten einer NFS-Installationsquelle“ ein Verzeichnis für die Installationsquellen.
Konfigurieren Sie den FTP-Server für die Verteilung des Inhalts des Installationsverzeichnisses:
Melden Sie sich als root
an und installieren Sie
mithilfe des YaST-Paket-Managers das Paket
pure-ftpd
(ein einfacher
FTP-Server).
Wechseln Sie in das Stammverzeichnis des FTP-Servers:
cd /srv/ftp
Erstellen Sie im Stammverzeichnis des FTP-Servers ein Unterverzeichnis für die Installationsquellen:
mkdir Instquelle
Ersetzen Sie Instquelle
durch den Produktnamen.
Kopieren Sie den Inhalt der Installations-CDs in das Stammverzeichnis des FTP-Servers (ähnlich wie in Abschnitt 1.2.2, „Manuelles Einrichten einer NFS-Installationsquelle“, Schritt 3 beschrieben).
Alternativ dazu können Sie den Inhalt des bereits vorhandenen Installations-Repositorys auch in der change-root-Umgebung des FTP-Servers einhängen:
mount --bindPfad_zur_Instquelle
/srv/ftp/Instquelle
Ersetzen Sie
Pfad_zur_Instquelle
und
Instquelle
durch die
entsprechenden Werte für Ihre Konfiguration. Wenn diese
Einstellungen dauerhaft übernommen werden sollen, fügen
Sie sie zu /etc/fstab
hinzu.
Starten Sie pure-ftpd:
pure-ftpd &
Geben Sie die Installationsquelle über OpenSLP bekannt, sofern dies von Ihrer Netzwerkkonfiguration unterstützt wird:
Erstellen Sie eine Konfigurationsdatei namens
install.suse.ftp.reg
unter
/etc/slp/reg.d/
, die die
folgenden Zeilen enthält:
# Register the FTP Installation Server
service:install.suse:ftp://$HOSTNAME/srv/ftp/instsource
/CD1,en,65535
description=FTP Installation Source
Ersetzen Sie instsource
durch den Namen des Verzeichnisses auf dem Server, in
dem sich die Installationsquelle befindet. Die Zeile
service:
sollte als eine
fortlaufende Zeile eingegeben werden.
Speichern Sie diese Konfigurationsdatei und starten Sie den OpenSLP-Daemon mit dem folgenden Befehl:
rcslpd start
Das Erstellen einer HTTP-Installationsquelle erfolgt ähnlich wie das Erstellen einer NFS-Installationsquelle. HTTP-Installationsquellen können ebenfalls mit OpenSLP im Netzwerk bekannt gegeben werden.
Erstellen Sie wie in Abschnitt 1.2.2, „Manuelles Einrichten einer NFS-Installationsquelle“ ein Verzeichnis für die Installationsquellen.
Konfigurieren Sie den HTTP-Server für die Verteilung des Inhalts des Installationsverzeichnisses:
Installieren Sie den Webserver Apache wie in Abschnitt 26.1.2, „Installation“ beschrieben.
Wechseln Sie in das Stammverzeichnis des
HTTP-Servers (/srv/www/htdocs
) und
erstellen Sie ein Unterverzeichnis für die
Installationsquellen:
mkdir Instquelle
Ersetzen Sie Instquelle
durch den Produktnamen.
Erstellen Sie einen symbolischen Link vom
Speicherort der Installationsquellen zum
Stammverzeichnis des Webservers
(/srv/www/htdocs
):
ln -s/Pfad_Instquelle
/srv/www/htdocs/Instquelle
Ändern Sie die Konfigurationsdatei des HTTP-Servers
(/etc/apache2/default-server.conf
)
so, dass sie symbolischen Links folgt. Ersetzen Sie die
folgende Zeile:
Options None
durch
Options Indexes FollowSymLinks
Laden Sie die HTTP-Server-Konfiguration mit rcapache2 reload neu.
Geben Sie die Installationsquelle über OpenSLP bekannt, sofern dies von Ihrer Netzwerkkonfiguration unterstützt wird:
Erstellen Sie eine Konfigurationsdatei namens
install.suse.http.reg
unter
/etc/slp/reg.d/
, die die
folgenden Zeilen enthält:
# Register the HTTP Installation Server
service:install.suse:http://$HOSTNAME/srv/www/htdocs/instsource
/CD1/,en,65535
description=HTTP Installation Source
Ersetzen Sie instsource
durch den eigentlichen Pfad der Installationsquelle auf
dem Server. Die Zeile service:
sollte
als eine fortlaufende Zeile eingegeben werden.
Speichern Sie diese Konfigurationsdatei und starten Sie den OpenSLP-Daemon mit dem folgenden Befehl: rcslpd restart.
Mithilfe von SMB (Samba) können Sie die Installationsquellen von einem Microsoft Windows-Server importieren und die Linux-Implementierung starten, ohne dass ein Linux-Computer vorhanden sein muss.
Gehen Sie wie folgt vor, um eine exportierte Windows-Share mit den SUSE Linux-Installationsquellen einzurichten:
Melden Sie sich auf dem Windows-Computer an.
Öffnen Sie den Explorer und erstellen Sie einen neuen
Ordner, der die gesamte Baumstruktur der Installation
aufnehmen soll, und nennen Sie ihn beispielsweise
INSTALL
.
Geben Sie diesen Ordner wie in der Windows-Dokumentation beschrieben im Netzwerk frei.
Wechseln Sie in den freigegebenen Ordner und erstellen
Sie einen Unterordner namens
. Produkt
Produkt
ist dabei
durch den tatsächlichen Produktnamen (in diesem Fall SUSE
Linux) zu ersetzen.
Kopieren Sie jede SUSE Linux-CD in einen separaten
Ordner und nennen Sie diese Ordner CD1
,
CD2
, CD3
usw.
Wechseln Sie in das oberste Verzeichnis des
freigegebenen Ordners (INSTALL
in
diesem Beispiel) und kopieren Sie die folgenden Dateien und
Ordner aus
in
diesen Ordner: Produkt
/CD1content
,
media.1
,
control.xml
und
boot
.
Erstellen Sie unter INSTALL
einen
neuen Ordner und nennen Sie ihn yast
.
Wechseln Sie in den Ordner yast
und
erstellen Sie die Dateien order
und
instorder
.
Öffnen Sie die Datei order
und
fügen Sie die folgende Zeile hinzu:
/NLD/CD1 smb://Benutzer:Passwort@Hostname/Produkt
CD1
Ersetzen Sie Benutzer
durch
den Benutzernamen, den Sie auf dem Windows-Computer
verwenden, oder geben Sie Guest
an, um
die Gastanmeldung für diese Freigabe zu aktivieren.
Passwort
sollte entweder durch
Ihr Anmeldepasswort oder durch eine beliebige Zeichenkette
für die Gastanmeldung ersetzt werden.
Hostname
sollte durch den
Netzwerknamen des Windows-Computers ersetzt werden.
Öffnen Sie die Datei instorder
und
fügen Sie die folgende Zeile hinzu:
/product
/CD1
Um eine SMB-eingehängte Freigabe als Installationsquelle zu verwenden, gehen Sie wie folgt vor:
Booten Sie das Installationsziel.
Wählen Sie
.Drücken Sie F3 und F4, um eine Auswahl der Installationsquellen anzuzeigen.
Wählen Sie „SMB“ und geben Sie den Namen oder die
IP-Adresse des Windows-Computers, den Freigabenamen
(INSTALL
in diesem Beispiel), den
Benutzernamen und das Passwort ein.
Wenn Sie die Eingabe drücken, wird YaST gestartet und Sie können die Installation ausführen.