Sie haben zwei Möglichkeiten, Apache in openSUSE zu konfigurieren: mit YaST oder manuell. Bei der manuellen Konfiguration können Sie mehr Details einstellen, allerdings müssen Sie ohne den Komfort der Bedienoberfläche von YaST zurechtkommen.
Konfigurationsänderungen | |
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Die meisten Konfigurationsänderungen werden erst nach einem Neustart bzw. nach dem Neuladen von Apache wirksam. Wenn Sie YaST zur Konfiguration verwenden und die Konfiguration mit aktiviertem Abschnitt 28.3, „Starten und Beenden von Apache“ beschrieben. Für die meisten Konfigurationsänderungen ist allerdings nur eine Aktualisierung mit rcapache2 |
Wenn Sie den Apache-Webserver manuell konfigurieren möchten, müssen Sie die Klartext-Konfigurationsdateien als Root
-Benutzer bearbeiten.
Die Konfigurationsdateien von Apache befinden sich in zwei verschiedenen Verzeichnissen:
/etc/sysconfig/apache2
/etc/apache2/
/etc/sysconfig/apache2
steuert einige globale Einstellungen von Apache, beispielsweise die zu ladenden Module, die einzuschließenden Konfigurationsdateien, die beim Serverstart zu verwendenden Flags sowie Flags, die der Kommandozeile hinzugefügt werden sollen. Die Konfigurationsoptionen dieser Datei sind hinreichend dokumentiert und werden daher an dieser Stelle nicht näher erläutert. Für die Konfigurationsanforderungen eines typischen Webservers dürften die Einstellungen der Datei /etc/sysconfig/apache2
ausreichen.
/etc/apache2/
enthält alle Konfigurationsdateien für Apache. In diesem Abschnitt wird der Zweck jeder einzelnen Datei erklärt. Jede Datei enthält mehrere Konfigurationsoptionen (auch als Direktiven bezeichnet). Die Konfigurationsoptionen dieser Dateien sind hinreichend dokumentiert und werden daher an dieser Stelle nicht näher erläutert.
Die Apache-Konfigurationsdateien gliedern sich wie folgt:
/etc/apache2/ | |- charset.conv |- conf.d/ | | | |- *.conf | |- default-server.conf |- errors.conf |- httpd.conf |- listen.conf |- magic |- mime.types |- mod_*.conf |- server-tuning.conf |- ssl.* |- ssl-global.conf |- sysconfig.d | | | |- global.conf | |- include.conf | |- loadmodule.conf . . | |- uid.conf |- vhosts.d | |- *.conf
Apache-Konfigurationsdateien in /etc/apache2/
charset.conv
In dieser Datei ist festgelegt, welche Zeichensätze für die verschiedenen Sprachen verwendet werden. Bearbeiten Sie diese Datei nicht.
conf.d/*.conf
Dies sind Konfigurationsdateien anderer Module. Bei Bedarf können die Konfigurationsdateien in Ihre virtuellen Hostkonfigurationen eingeschlossen werden. Beispiele finden Sie in vhosts.d/vhost.template.
Sie können damit unterschiedliche Modulsätze für verschiedene virtuelle Hosts bereitstellen.
default-server.conf
Diese Datei enthält eine globale Konfiguration für virtuelle Hosts mit vernünftigen Standardeinstellungen. Statt die Werte in dieser Datei zu ändern, sollten Sie sie in der virtuellen Hostkonfiguration überschreiben.
errors.conf
Diese Datei legt fest, wie Apache auf Fehler reagiert. Wenn Sie die Meldungen für alle virtuellen Hosts ändern möchten, können Sie diese Datei bearbeiten. Anderenfalls sollten Sie die entsprechenden Direktiven in den virtuellen Hostkonfigurationen überschreiben.
httpd.conf
Dies ist die Hauptkonfigurationsdatei des Apache-Servers. Diese Datei sollten Sie nicht bearbeiten. Sie enthält in erster Linie Include-Anweisungen und globale Einstellungen. Globale Einstellungen können Sie in den in diesem Abschnitt aufgelisteten Konfigurationsdateien ändern. Host-spezifische Einstellungen wie DocumentRoot (absoluter Pfad) ändern Sie in der virtuellen Hostkonfiguration.
listen.conf
Diese Datei bindet Apache an bestimmte IP-Adressen und Ports. Außerdem konfiguriert diese Datei das namensbasierte virtuelle Hosting (siehe Abschnitt 28.2.1.2.1, „Namensbasierte virtuelle Hosts“).
magic
Diese Datei enthält Daten für das Modul mime_magic, mit dessen Hilfe Apache den MIME-Typ unbekannter Dateien ermittelt. Bearbeiten Sie diese Datei nicht.
mime.types
Diese Datei enthält die dem System bekannten MIME-Typen (genau genommen ist diese Datei eine Verknüpfung mit /etc/mime.types
). Bearbeiten Sie diese Datei nicht. MIME-Typen, die hier nicht aufgelistet sind, sollten Sie der Datei mod_mime-defaults.conf
hinzufügen.
mod_*.conf
Dies sind die Konfigurationsdateien der in der Standardinstallation enthaltenen Module. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie unter Abschnitt 28.4, „Installieren, Aktivieren und Konfigurieren von Modulen“. Die Konfigurationsdateien optionaler Module befinden sich im Verzeichnis conf.d
.
server-tuning.conf
Diese Datei enthält Konfigurationsdirektiven für verschiedene MPMs (siehe Abschnitt 28.4.4, „Multiprocessing-Module“) und allgemeine Konfigurationsoptionen, die sich auf die Leistung von Apache auswirken. Sie können diese Datei bearbeiten, sollten den Webserver anschließend aber gründlich testen.
ssl-global.conf
und ssl.*
Diese Dateien enthalten die globale SSL-Konfiguration und die SSL-Zertifikatdaten. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie unter Abschnitt 28.6, „Einrichten eines sicheren Webservers mit SSL“.
sysconfig.d/*.conf
Diese Konfigurationsdateien werden automatisch aus /etc/sysconfig/apache2
generiert. Ändern Sie diese Dateien nicht. Bearbeiten Sie stattdessen die Dateien unter /etc/sysconfig/apache2
. Fügen Sie diesem Verzeichnis auch keine weiteren Konfigurationsdateien hinzu.
uid.conf
Diese Datei gibt die Benutzer- und Gruppen-ID an, unter der Apache läuft. Bearbeiten Sie diese Datei nicht.
vhosts.d/*.conf
In diese Dateien sollte Ihre virtuelle Hostkonfiguration gespeichert werden. Das Verzeichnis enthält Vorlagen für virtuelle Hosts mit und ohne SSL. Jede Datei in diesem Verzeichnis mit der Erweiterung .conf
ist automatisch Bestandteil der Apache-Konfiguration. Weitere Informationen finden Sie unter Abschnitt 28.2.1.2, „Virtuelle Hostkonfiguration“.
Virtueller Host bezieht sich auf die Fähigkeit von Apache, mehrere URIs (Universal Resource Identifiers) vom gleichen physischen Computer aus bedienen zu können. Dies bedeutet, dass mehrere Domänen wie www.example.com und www.example.net von einem einzigen Webserver auf einem physischen Rechner ausgeführt werden können.
Virtuelle Hosts werden häufig eingesetzt, um Verwaltungsaufwand (nur ein Webserver muss verwaltet werden) und Hardware-Kosten (für die einzelnen Domänen ist kein dedizierter Server erforderlich) zu sparen. Virtuelle Hosts können auf Namen, IP-Adressen oder Ports basieren.
Verwenden Sie zum Auflisten aller vorhandenen virtuellen Hosts das Kommando httpd2 -S
. Er gibt eine Liste mit dem Standardserver und allen virtuellen Hosts zusammen mit deren IP-Adressen und überwachenden Ports aus. Zusätzlich enthält die Liste einen Eintrag für jeden virtuellen Host mit dessen Speicherort in den Konfigurationsdateien.
Virtuelle Hosts können mit YaST (siehe Abschnitt 28.2.2.1.4, „Virtuelle Hosts“) oder manuell durch Bearbeitung einer Konfigurationsdatei konfiguriert werden. In openSUSE ist Apache unter /etc/apache2/vhosts.d/
standardmäßig für eine Konfigurationsdatei pro virtuellem Host vorbereitet. Alle Dateien in diesem Verzeichnis mit der Erweiterung .conf
sind automatisch Bestandteil der Konfiguration. Außerdem enthält dieses Verzeichnis eine grundlegende Vorlage für virtuelle Hosts (vhost.template
bzw. vhost-ssl.template
für einen virtuellen Host mit SSL-Unterstützung).
Erstellen Sie immer eine virtuelle Hostkonfiguration. | |
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Es empfiehlt sich, immer eine virtuelle Hostkonfiguration zu erstellen, selbst dann, wenn der Webserver nur eine Domäne enthält. Dadurch fassen Sie nicht nur die gesamte domänenspezifische Konfiguration in einer einzigen Datei zusammen, sondern Sie können auch jederzeit auf eine funktionierende Basiskonfiguration zurückgreifen, indem Sie einfach die Konfigurationsdatei des virtuellen Hosts verschieben, löschen oder umbenennen. Aus dem gleichen Grund sollten Sie auch für jeden virtuellen Host eine eigene Konfigurationsdatei erstellen. |
Der <VirtualHost>
</VirtualHost>
-Block enthält die Informationen zu einer bestimmten Domäne. Wenn Apache eine Client-Anforderung für einen definierten virtuellen Host empfängt, verwendet es die in diesem Block angegebenen Direktiven. Nahezu alle Direktiven können auch im Kontext eines virtuellen Hosts verwendet werden. Weitere Informationen zu den Konfigurationsdirektiven von Apache finden Sie unter http://httpd.apache.org/docs/2.2/mod/quickreference.html.
Namensbasierte virtuelle Hosts können an jeder IP-Adresse mehrere Websites bedienen. Apache verwendet das Hostfeld in dem vom Client übersandten HTTP-Header, um die Anforderung mit einem übereinstimmenden ServerName
-Eintrag der virtuellen Hostdeklarationen zu verbinden. Wird kein übereinstimmender ServerName
gefunden, dann wird der erste angegebene virtuelle Host als Standard verwendet.
Die Direktive NameVirtualHost
teilt Apache mit, welche IP-Adresse (und optional welcher Port) auf Client-Anforderungen mit dem Domänennamen im HTTP-Header überwacht werden soll. Diese Option wird in der Konfigurationsdatei /etc/apache2/listen.conf
konfiguriert.
Als erstes Argument kann der vollständig qualifizierte Domänenname eingegeben werden – empfohlen wird aber die IP-Adresse. Das zweite, optionale Argument ist der Port. Dieser ist standardmäßig Port 80 und wird mit der Listen
-Direktive konfiguriert.
Sowohl für die IP-Adresse als auch für die Portnummer kann ein Platzhalterzeichen (*
) eingegeben werden. In diesem Fall werden die Anforderungen an allen Schnittstellen empfangen. IPv6-Adressen müssen in eckigen Klammern eingeschlossen sein.
Beispiel 28.1. Beispiele für namensbasierte VirtualHost
-Einträge
# NameVirtualHostIP-address
[:Port]
NameVirtualHost 192.168.3.100:80 NameVirtualHost 192.168.3.100 NameVirtualHost *:80 NameVirtualHost * NameVirtualHost [2002:c0a8:364::]:80
In einer namensbasierten virtuellen Hostkonfiguration übernimmt das VirtualHost
-Anfangstag die zuvor unter NameVirtualHost
deklarierte IP-Adresse (bzw. den vollständig qualifizierten Domänennamen) als Argument. Eine mit der NameVirtualHost
-Direktive deklarierte Portnummer ist optional.
Anstelle der IP-Adresse wird auch ein Platzhalterzeichen (*) akzeptiert. Diese Syntax ist allerdings nur in Verbindung mit einem Platzhalter in NameVirtualHost *
zulässig. IPv6-Adressen müssen in eckige Klammern eingeschlossen werden.
Beispiel 28.2. Namensbasierte VirtualHost
-Direktiven
<VirtualHost 192.168.3.100:80> ... </VirtualHost> <VirtualHost 192.168.3.100> ... </VirtualHost> <VirtualHost *:80> ... </VirtualHost> <VirtualHost *> ... </VirtualHost> <VirtualHost [2002:c0a8:364::]> ... </VirtualHost>
Bei dieser alternativen virtuellen Hostkonfiguration werden auf einem Computer mehrere IPs eingerichtet. Auf einer Apache-Instanz befinden sich mehrere Domänen, denen jeweils eine eigene IP zugewiesen ist.
Auf dem physischen Server muss für jeden IP-basierten virtuellen Host eine eigene IP-Adresse eingerichtet sein. Falls der Computer nicht über die entsprechende Anzahl an Netzwerkkarten verfügt, können auch virtuelle Netzwerkschnittstellen verwendet werden (IP-Aliasing).
Das folgende Beispiel zeigt Apache auf einem Computer mit der IP 192.168.3.100
, auf dem sich zwei Domänen mit den zusätzlichen IPs 192.168.3.101
und 192.168.3.102
befinden. Für jeden virtuellen Server wird ein eigener VirtualHost
-Block benötigt.
Beispiel 28.3. IP-basierte VirtualHost
-Direktiven
<VirtualHost 192.168.3.101> ... </VirtualHost> <VirtualHost 192.168.3.102> ... </VirtualHost>
In diesem Beispiel sind die VirtualHost
-Direktiven nur für Schnittstellen angegeben, die nicht 192.168.3.100
sind. Wenn für 192.168.3.100
auch eine Listen
-Direktive konfiguriert ist, muss ein eigener IP-basierter Host eingerichtet werden, um die HTTP-Anforderungen an diese Schnittstelle zu erfüllen. Andernfalls werden die Direktiven aus der Standardserverkonfiguration (/etc/apache2/default-server.conf
) angewendet.
Die Konfiguration eines virtuellen Hosts sollte mindestens die folgenden Direktiven enthalten. Weitere Optionen finden Sie in /etc/apache2/vhosts.d/vhost.template
.
ServerName
Der vollständig qualifizierte Domänenname, unter dem der Host angesprochen wird.
DocumentRoot
Der absolute Pfad des Verzeichnisses, aus dem Apache die Dateien für diesen Host bedient. Aus Sicherheitsgründen ist standardmäßig auf das gesamte Dateisystem kein Zugriff möglich. Sie müssen dieses Verzeichnis daher explizit innerhalb eines Directory
-Containers entsperren.
ServerAdmin
Hier geben Sie die E-Mail-Adresse des Serveradministrators ein. Diese Adresse ist beispielsweise auf den von Apache erstellten Fehlerseiten angegeben.
ErrorLog
Das Fehlerprotokoll dieses virtuellen Hosts. Ein eigenes Fehlerprotokoll für jeden virtuellen Host ist zwar nicht zwingend erforderlich, jedoch durchaus üblich, da dies die Fehlersuche erleichtert. /var/log/apache2/
ist das Standardverzeichnis für die Protokolldateien von Apache.
CustomLog
Das Zugriffsprotokoll dieses virtuellen Hosts. Ein eigenes Zugriffsprotokoll für jeden virtuellen Host ist zwar nicht zwingend erforderlich, jedoch durchaus üblich, da dies eine separate Analyse der Zugriffsdaten für jeden einzelnen Host ermöglicht. /var/log/apache2/
ist das Standardverzeichnis für die Protokolldateien von Apache.
Wie bereits erwähnt, ist standardmäßig auf das gesamte Dateisystem kein Zugriff möglich. Die Verzeichnisse, in die Sie die Dateien gestellt haben, mit denen Apache arbeiten soll – zum Beispiel das Verzeichnis DocumentRoot
–, müssen daher explizit entsperrt werden:
<Directory "/srv/www/www.example.com/htdocs"> Order allow,deny Allow from all </Directory>
Die vollständige Basiskonfiguration eines virtuellen Hosts sieht wie folgt aus:
Beispiel 28.4. Basiskonfiguration eines virtuellen Hosts
<VirtualHost 192.168.3.100> ServerName www.example.com; DocumentRoot /srv/www/www.example.com/htdocs ServerAdmin webmaster@example.com ErrorLog /var/log/apache2/www.example.com_log CustomLog /var/log/apache2/www.example.com-access_log common <Directory "/srv/www/www.example.com/htdocs"> Order allow,deny Allow from all </Directory> </VirtualHost>
Um Ihren Webserver mit YaST zu konfigurieren, starten Sie YaST und wählen Sie HTTP-Server-Wizard
geöffnet. Dort müssen Sie einige administrative Einstellungen vornehmen. Nach Ausführung des Assistenten wird das unter Abschnitt 28.2.2.2, „HTTP-Server-Konfiguration“ beschriebene Dialogfeld geöffnet, sobald Sie das -Modul aufrufen.
Der HTTP-Server-Wizard besteht aus fünf Schritten. Im letzten Schritt des Assistenten haben Sie die Möglichkeit, den Expertenkonfigurationsmodus aufzurufen, in dem Sie weitere spezielle Einstellungen vornehmen können.
Geben Sie hier die Netzwerkschnittstellen und -ports an, die von Apache auf eingehende Anfragen überwacht werden. Sie können eine beliebige Kombination aus bestehenden Netzwerkschnittstellen und zugehörigen IP-Adressen auswählen. Sie können Ports aus allen drei Bereichen (Well-Known-Ports, registrierte Ports und dynamische oder private Ports) verwenden, sofern diese nicht für andere Dienste reserviert sind. Die Standardeinstellung ist die Überwachung aller Netzwerkschnittstellen (IP-Adressen) an Port 80.
Aktivieren Sie
, um die vom Webserver überwachten Ports in der Firewall zu öffnen. Dies ist erforderlich, um den Webserver im Netzwerk (LAN, WAN oder Internet) verfügbar zu machen. Das Schließen des Ports ist nur in Testsituationen sinnvoll, in denen kein externer Zugriff auf den Webserver erforderlich ist. Wenn Sie über mehrere Netzwerkschnittstellen verfügen, klicken Sie auf , um festzulegen, an welchen Schnittstellen die Ports geöffnet werden sollen.Klicken Sie auf
, um mit der Konfiguration fortzufahren.Mit der Konfigurationsoption Abschnitt 28.2.2.2.2, „Servermodule“. Klicken Sie auf , um das nächste Dialogfeld zu öffnen.
aktivieren bzw. deaktivieren Sie die vom Webserver unterstützten Skriptsprachen. Informationen zur Aktivierung bzw. Deaktivierung anderer Module erhalten Sie unterDiese Option betrifft den Standard-Webserver. Wie in Abschnitt 28.2.1.2, „Virtuelle Hostkonfiguration“ beschrieben, kann Apache von einem einzigen Computer mehrere virtuelle Hosts bedienen. Der erste in der Konfigurationsdatei deklarierte virtuelle Host wird im Allgemeinen als Standardhost bezeichnet. Alle nachfolgenden virtuellen Hosts übernehmen die Konfiguration des Standardhosts.
Wenn Sie die Hosteinstellungen (auch als Direktiven bezeichnet) bearbeiten möchten, wählen Sie den entsprechenden Eintrag in der Tabelle aus und klicken Sie auf . Zum Hinzufügen neuer Direktiven klicken Sie auf . Zum Löschen einer Direktive wählen Sie die Direktive aus und klicken Sie auf .
Für den Server gelten folgende Standardeinstellungen:
Document-Root
Der absolute Pfad des Verzeichnisses, aus dem Apache die Dateien für diesen Host bedient. Dies ist standardmäßig
/srv/www/htdocs.
Alias
Mithilfe von Alias
-Direktiven können URL-Adressen physischen Speicherorten im Dateisystem zugeordnet werden. Dies bedeutet, dass über eine URL sogar auf Pfade im Dateisystem außerhalb des Document Root
zugegriffen werden kann, sofern die URL via Aliasing auf diesen Pfad verweist.
Der vorgegebene openSUSE Alias
für die in der Verzeichnisindex-Ansicht angezeigten Apache-Symbole, /icons
, verweist auf /usr/share/apache2/icons
.
ScriptAlias
Ähnlich wie die Alias
-Direktive ordnet die ScriptAlias
-Direktive eine URL einem Speicherort im Dateisystem zu. Der Unterschied besteht darin, dass ScriptAlias
als Zielverzeichnis einen CGI-Speicherort für die Ausführung von CGI-Skripten festlegt.
Verzeichnis
Unter dieser Einstellung
können Sie mehrere Konfigurationsoptionen zusammenfassen, die nur für das angegebene Verzeichnis gelten.
Hier werden auch die Zugriffs- und Anzeigeoptionen für die Verzeichnisse /usr/share/apache2/icons
und /srv/www/cgi-bin
konfiguriert. Eine Änderung dieser Standardeinstellungen sollte nicht erforderlich sein.
Einbeziehen
Hier können weitere Konfigurationsdateien hinzugefügt werden. Zwei Include
-Direktiven sind bereits vorkonfiguriert: /etc/apache2/conf.d/
ist das Verzeichnis für die Konfigurationsdateien externer Module. Durch diese Direktive werden alle Dateien in diesem Verzeichnis mit der Erweiterung .conf
eingeschlossen. Durch die zweite Direktive, /etc/apache2/conf.d/apache2-manual.conf
, wird die Konfigurationsdatei apache2-manual
eingeschlossen.
Servername
Hier wird die Standard-URL festgelegt, über die Clients den Webserver kontaktieren. Verwenden Sie einen qualifizierten Domänennamen (FQDN), um den Webserver unter http://
zu erreichen. Alternativ können Sie auch die IP-Adresse verwenden. Sie können hier keinen willkürlichen Namen eingeben. Der Server muss unter diesem Namen „bekannt“ sein.
FQDN
/
E-Mail des Serveradministrators
Hier geben Sie die E-Mail-Adresse des Serveradministrators ein. Diese Adresse ist beispielsweise auf den von Apache erstellten Fehlerseiten angegeben.
Klicken Sie am Ende der Seite
auf , um mit der Konfiguration fortzufahren.In diesem Schritt zeigt der Assistent eine Liste der bereits konfigurierten virtuellen Hosts an (siehe Abschnitt 28.2.1.2, „Virtuelle Hostkonfiguration“). Wenn Sie vor dem Starten des YaST-HTTP-Assistenten keine manuellen Änderungen vorgenommen haben, ist kein virtueller Host vorhanden.
Zum Hinzufügen eines Hosts klicken Sie auf DocumentRoot
) und . Server-Auflösung legen Sie fest, wie der Host identifiziert wird (nach seinem Namen oder nach seiner IP-Adresse). Geben Sie den Namen oder die IP-Adresse unter (Virtuelle Host-ID ändern) an.
Klicken Sie auf
, um mit dem zweiten Teil der virtuellen Hostkonfiguration fortzufahren.
Im zweiten Teil der virtuellen Hostkonfiguration legen Sie fest, ob CGI-Skripten zugelassen sind und welches Verzeichnis für diese Skripten verwendet wird. Dort können Sie auch SSL aktivieren. Wenn Sie SSL aktivieren, müssen Sie auch den Zertifikatpfad angeben. Informationen über SSL und Zertifikate finden Sie in Abschnitt 28.6.2, „Konfigurieren von Apache mit SSL“. Mit der Option geben Sie an, welche Datei angezeigt wird, wenn der Client ein Verzeichnis anfordert (standardmäßig ist dies die Datei index.html). Statt der Standardeinstellung können Sie aber auch ein oder mehrere andere Dateinamen (jeweils getrennt durch ein Leerzeichen) angeben. Mit (Öffentliches HTML aktivieren) stellen Sie den Inhalt der öffentlichen Benutzerverzeichnisse (~
) auf dem Server unter user
/public_html/http://www.example.com/~
bereit.
user
Erstellen virtueller Hosts | |
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Virtuelle Hosts können Sie nicht völlig willkürlich hinzufügen. Wenn Sie namensbasierte virtuelle Hosts hinzufügen möchten, müssen die Hostnamen im Netzwerk aufgelöst sein. Bei IP-basierten virtuellen Hosts darf jeder verfügbaren IP-Adresse nur ein Host zugewiesen sein. |
Dies ist der abschließende Schritt des Assistenten. Legen Sie hier fest, wie und wann der Apache-Server gestartet werden soll: beim Boot-Vorgang oder manuell. Außerdem erhalten Sie in diesem Schritt eine kurze Zusammenfassung Ihrer bisherigen Konfiguration. Wenn Sie mit den Einstellungen zufrieden sind, schließen Sie die Konfiguration mit Abschnitt 28.2.2.2, „HTTP-Server-Konfiguration“ beschriebene Dialogfeld öffnen.
ab. Möchten Sie Einstellungen ändern, dann klicken Sie so oft auf , bis das entsprechende Dialogfeld angezeigt wird. Über können Sie hier auch das inIm Dialogfeld
können Sie weitaus mehr Einstellungen vornehmen als im Assistenten (dieser wird ohnehin nur bei der Anfangskonfiguration des Webservers ausgeführt). Das Dialogfeld enthält vier Registerkarten, die nachfolgend beschrieben werden. Keine der in diesem Dialogfeld vorgenommenen Konfigurationsänderungen wird sofort wirksam. Die Änderungen werden erst wirksam, wenn Sie das Dialogfeld mit schließen. Klicken Sie hingegen auf , so verlassen Sie das Konfigurationsmodul und Ihre Konfigurationsänderungen werden verworfen.Geben Sie unter
an, ob Apache laufen soll ( ) oder beendet werden soll ( ). Mit den Schaltflächen , und geben Sie unter die Adressen und Ports an, die vom Server überwacht werden sollen. Standardmäßig werden alle Schnittstellen an Port 80 überwacht. Vergessen Sie nicht, das Kontrollkästchen zu aktivieren. Anderenfalls wäre der Webserver von außen nicht erreichbar. Das Schließen des Ports ist nur in Testsituationen sinnvoll, in denen kein externer Zugriff auf den Webserver erforderlich ist. Wenn Sie über mehrere Netzwerkschnittstellen verfügen, klicken Sie auf , um festzulegen, an welchen Schnittstellen die Ports geöffnet werden sollen.Über die Schaltfläche Abschnitt 28.3, „Starten und Beenden von Apache“). Diese Befehle werden sofort ausgeführt.
können Sie das Zugriffs- oder das Fehlerprotokoll überwachen. Diese Funktion ist besonders beim Testen der Konfiguration hilfreich. Die Protokolldatei wird in einem eigenen Fenster geöffnet, aus dem Sie den Webserver auch neu starten oder neu laden können (sieheÜber Abschnitt 28.4, „Installieren, Aktivieren und Konfigurieren von Modulen“.
können Sie Apache2-Module aktivieren und deaktivieren. Über können Sie weitere Module hinzufügen, die zwar bereits installiert, aber noch nicht in dieser Liste aufgeführt sind. Weitere Informationen über Module finden Sie inDiese Dialogfelder sind mit den bereits beschriebenen identisch. in Abschnitt 28.2.2.1.3, „Standardhost“ und Abschnitt 28.2.2.1.4, „Virtuelle Hosts“ beschriebenen Dialogfeldern.