In der Regel kann ein RPM-Archiv einfach installiert werden: rpm -i package
.rpm. Mit diesem Befehl wird das Paket aber nur dann installiert, wenn seine Abhängigkeiten erfüllt sind und keine Konflikte mit anderen Paketen bestehen. rpm fordert per Fehlermeldung die Pakete an, die zum Erfüllen der Abhängigkeiten installiert werden müssen. Im Hintergrund stellt die RPM-Datenbank sicher, dass keine Konflikte entstehen: Jede spezifische Datei darf nur zu einem Paket gehören. Durch die Wahl anderer Optionen können Sie rpm zwingen, diese Standards zu ignorieren, jedoch ist dies nur für Spezialisten gedacht. Andernfalls wird damit die Integrität des Systems gefährdet und möglicherweise die Update-Fähigkeit aufs Spiel gesetzt.
Die Optionen -U
oder --upgrade
und -F
oder --freshen
können für das Update eines Pakets benutzt werden, z. B.: rpm -F paket
.rpm. Dieser Befehl entfernt die Dateien der alten Version und installiert sofort die neuen Dateien. Der Unterschied zwischen den beiden Versionen besteht darin, dass mit -U
auch Pakete installiert werden, die vorher nicht im System vorhanden waren, wohingegen mit -F
nur zuvor installierte Pakete aktualisiert werden. Bei einem Update verwendet rpm zur sorgfältigen Aktualisierung der Konfigurationsdateien die folgende Strategie:
Falls eine Konfigurationsdatei vom Systemadministrator nicht geändert wurde, installiert rpm die neue Version der entsprechenden Datei. Es sind keine Eingriffe seitens des Administrators nötig.
Falls eine Konfigurationsdatei vom Systemadministrator vor dem Update geändert wurde, speichert rpm die geänderte Datei mit der Erweiterung .rpmorig
oder .rpmsave
(Sicherungsdatei) und installiert nur dann die Version aus dem neuen Paket, wenn sich die ursprünglich installierte Datei und die neue Version unterscheiden. Vergleichen Sie in diesem Fall die Sicherungsdatei (.rpmorig
oder .rpmsave
) mit der neu installierten Datei und nehmen Sie Ihre Änderungen erneut in der neuen Datei vor. Löschen Sie anschließend unbedingt alle .rpmorig
- und .rpmsave
-Dateien, um Probleme mit zukünftigen Updates zu vermeiden.
.rpmnew
-Dateien erscheinen immer dann, wenn die Konfigurationsdatei bereits existiert und wenn die Kennung noreplace
mit der .spec
-Datei angegeben wurde.
Im Anschluss an ein Update sollten alle .rpmsave
- und .rpmnew
-Dateien nach einem Abgleich entfernt werden, damit sie bei zukünftigen Updates nicht stören. Die Erweiterung .rpmorig
wird zugewiesen, wenn die Datei zuvor nicht von der RPM-Datenbank erkannt wurde.
Andernfalls wird .rpmsave
verwendet. Mit anderen Worten: .rpmorig
entsteht bei einem Update von einem Fremdformat auf RPM. .rpmsave
entsteht bei einem Update aus einem älteren RPM auf einen neueren RPM. .rpmnew
informiert nicht darüber, ob der Systemadministrator die Konfigurationsdatei geändert hat. Eine Liste all dieser Dateien ist in /var/adm/rpmconfigcheck
verfügbar. Einige Konfigurationsdateien (wie /etc/httpd/httpd.conf
) werden nicht überschrieben, um den weiteren Betrieb zu ermöglichen.
Der Schalter -U
ist nicht einfach gleichbedeutend mit der Deinstallation mit der Option -e
und der Installation mit der Option -i
. Verwenden Sie -U
, wann immer möglich.
Geben Sie rpm -e paket
ein, wenn Sie ein Paket entfernen möchten. rpm löscht das Paket nur, wenn keine nicht erfüllten Abhängigkeiten vorhanden sind. Theoretisch ist es unmöglich, beispielsweise Tcl/Tk zu löschen, solange eine andere Anwendung Tcl/Tk noch benötigt. Auch in diesem Fall nutzt RPM die Datenbank zur Unterstützung. Falls es in Ausnahmefällen nicht möglich ist, zu löschen, obwohl keine zusätzlichen Abhängigkeiten bestehen, können Sie versuchen, die RPM-Datenbank mit der Option --rebuilddb
neu aufzubauen.