Die Farbtiefe bezieht sich in diesem Artikel immer auf einen Kanal, von
drei bei Rgb Bildern. Das verwendete Bildmaterial von digitalen Kameras
oder Scannern sollte in 10- bis 16-bit Farbtiefe vorliegen.
Kameraeinstellungen zum Erstellen von 16-bit Daten oder die Scanner-
und Druckerbedienung können hier nicht behandelt werden.
Die behandelten Programmversionen sind:
- - Originale Rohdaten
- möglichst aufbewahren. Sie sind für die
folgenden Arbeiten oftmals ein guter Ausgangspunkt. In der Zukunft
könnten, bei der raschen Entwicklung, Qualitäten gefordert werden,
welche heute kaum Beachtung finden. In den Rohdaten stecken diese
Qualitäten eventuell schon.
- - Offen dokumentiert Formate
- benutzen, RAW z.B. bietet
langfristig Vorteile nur, wenn es standardisiert ist wie das 'Digital
Negative Formate' DNG oder alternativ TIFF und PNG
- - Farbreferenzen
- den Bilddaten mitgeben (Referenzbild im Aufnahmemotiv oder Farbprofil des Aufnahmegerätes)
- - Verlustfreie Komprimierung
- zur Bearbeitung und Archivierung (PNG und TIFF)
- - hohe Farb- und Ortsauflösungen
- möglichst erhalten, sinnvoll für Bearbeitung und Archivierung
- - Geeignetes Format und Auflösung für Auslieferung
- eines
Bildwerkes aussuchen, z.B für Internetinhalte stark komprimierbare
Formate (JPEG) und eine geringere geometrische Auflösung verwenden
Im Zusammenhang mit digitalen Kameras sei auf die OpenRaw
Initiative hingewiesen, welche an die Hersteller die Forderung richtet,
keine Bestandteile der Bilddaten des Nutzers, also des Fotografen, zu
verschlüsseln oder anderweitig unzugänglich zu machen. Im Gegenteil, es
wird Forderung erhoben Formate wie DNG zu unterstützen, welche auf
offenen Standards beruhen.
Dave Coffin stellt mit dcraw
ein Programm für die Umwandlung von Sensordaten (Kamerarohdaten) in RGB
Daten zur Verfügung. Dcraw erlaubt die Anwendung des während der
Aufnahme ermittelten Weisspunktes auf die linearen RGB Daten. Ab
Version 7 wandelt dcraw auch für die 16-bittige Ausgabe nach internen
Farbmatrizen um. Im Ergebnis sind viele Bilder sofort einsatzfähig und
der Korrekturaufwand verringert sich. CinePaint hält genügend Werkzeuge
für die üblichen, erforderlichen Korrekturen bereit. Die Ergebnisse
sind dank Dave Coffin's Werkzeuges sehr gut und liefern zum Teil
ansprechendere Ergebnisse als die mitgelieferten Programme der
Hersteller. Vermisst wird in CinePaint lediglich ein Ausgleich
optischer Vignettierung, welcher für einfachere Objektive vorteilhaft
währe.
Sehr zur Freude des Autors hat Dave Coffin die Unterstützung der
Formate von Mittelformat Kameras verbessert. Zum besseren Austausch mit
dcraw können Kamerarawbilder automatisch umgewandelt werden und im
dcrawüblichen PPM Format in CinePaint geladen werden.
Im Folgenden stelle ich zwei typische Arbeitsweisen im Umgang mit
Kamerarohdaten vor: Manipulation mit Ufraw ohne Kameraprofil und
direktes Laden und Zuweisen eines individuell erstellten Kameraprofiles
in CinePaint.
Basierend auf Dave Coffin's dcraw gibt es mehrere Programme, welche aus
den Kamerarohdaten mehr herausholen wollen. Ein quelloffener Vertreter
ist Ufraw.
Zur Verwendung mit CinePaint, Ufraw als selbständiges Programm
aufrufen und ein Rohbild öffnen. Beispielsweise können Sie
die im Verzeichnis /opt/vorkon/cinepaint-workshop abgelegte Beispieldatei eines
Kamera-Bildes im RAW-Format, dscf0077.raf, nun mit Ufraw öffnen.
Der obere Regler ist zugleich der wichtigste. Er beeinflußt die Helligkeit im Bild.
In der Karteikarte "White Balance" ergibt der Weisspunkt der Kamera
meistens stimmige Bilder. Falls jedoch ein anderer gewünscht wird, kann
der Weisspunkt im Bild gesetzt werden, wie auf der Abbildung zu sehen
ist, oder er wird über Regler eingestellt.
In der Karteikarte "Color" können Farbprofile ausgewählt werden. Leider
bietet Ufraw keinen speziellen Modus für das Arbeiten mit
Geräteprofilien an, welcher Veränderungen erschwert und dejustierende
Veränderungen nicht unabsichtlich, automatisch speichert. UFraw nimmt
keine Bildschirmkorrektur vor, so dass der Autor von UFraw sRGB als
Ausgabefarbraum empfiehlt.
Regler für Feineinstellungen wie Gradation ("Gamma") und Sättigung
("Saturation") befinden sich in der Korrekturen ("Corrections")
Karteikarte. Das sehr hilfreiche Histogram befindet sich unter den
Karteikarten. Die Voransicht in Ufraw ist vorsichtig zu bewerten. Bei
Verwendung eines Profils mit großem Farbumfang erscheint die Voransicht
etwas ungesättigt. Werte von 1.0 bis 1.2 für den Sättigungsregler
ergeben natürliche Farben in einer korrigierten Ansicht, wie in
CinePaint oder Scribus. Die unter dem Histogram befindlichen Schalter
"Indikate overexposure" und "Indikate underexposure" erlauben eine
Vorschau auf diejenigen Bildbereiche, welche bei den aktuellen
Einstellungen eine Farbbeschneidung hinnehmen müssten. Diese Farben
passen also nicht in den gewählten Arbeitsfarbraum und werden
entsprechend zu hell (schwarz markiert) oder zu dunkel (weiss
markiert). Anfänglich lohnt es sich, bei eingestellter
Farbbeschneidungswarnung, mit den Reglern zu spielen, um ihre Wirkung
besser zu verstehen.
Das korrigierte Bild wird für CinePaint als 16-bit Tiff gespeichert.
Anschliesend kann es in CinePaint geladen werden, das im folgenden Kapitel im Detail beschrieben wird.
In CinePaint kann entweder ein Kamerarohbild unter Verwendung des
von David Coffin geschriebenen Plug-ins rawphoto geladen werden, oder
ein in z.B. Ufraw vorbereitetes 16-bit Tiff Bild.
Ufraw arbeitet relativ schnell. Für mehr Kontrolle empfiehlt sich
jedoch CinePaint mit seinen vielfältigen Werkzeugen und der
kalibrierten Vorschau.
All die im vorigen Kapitel genannten Eigenschaften sind ohne das
Zusammenwirken mit anderen Programmen und Entwicklern nicht
realisierbar. Ich möchte deshalb die Projekte benennen und ihre
Fähigkleiten, die sie ausserhalb CinePaint's zum Teil noch stärker
entfalten etwas beschreiben.
Scribus integrierte als eines
der ersten quelloffenen, frei erhältlichen Programme Farbmanagement in
einer interaktiven Oberfläche. Es ist für die Gestaltung von Layouts
für Druckerzeugnisse, wie Faltblätter und kleineren Zeitschriften,
geeignet. Die PDF Ausgabe ist für Druckereien konzipiert. CinePaint
lässt sich unter als externes Hilfsprogramme alternativ als Bildeditor
voreinstellen - "cinepaint-remote"
Das Einladen von PDF's ist möglich falls Ghostscript
installiert wurde. Die Version 8.50 oder höher wird empfohlen.
Ghostscript wird vielfach seiner Lizens wegen unter BSD/Linux
eingesetzt. Es kann als RIP konfiguriert oder das Rastern von PDF/EPS
Vektordaten genutzt werden.
Farbumwandlungen finden mit Hilfe der kleinen Bibliothek littleCMS
statt. Lcms, wie es auch oft genannt wird, kommt mit einer Reihe von
Kommandozeilenwerkzeugen. Ein Profilierer mit Namen LProf leitet sich
aus dem Projekt ab.
ICC Profilprüfung und Farb-und Farbhülldarstellung ist aus CinePaint heraus mit ICC Examin möglich. Es wird im Kapitel Ansicht der Farben und Farbräume noch ausfühlicher beschrieben.
Kalibration und Profilierung erfolgen mit ArgyllCMS.
Ein Plugin befindet sich in Planung. Argyll bietet eine 3D Ausgabe von
Farbprofilhüllen, welche von ICC Examin genutzt werden. ArgyllCMS
besteht aus einer Vielzahl von Kommandozeilenprogrammen. Es ist ein
vollkommen autonomes Farbmanagementsystem, welches neben der
Unterstützung von geeigneten Messgeräten, die Gerätekalibrierung
und-profilierung, Farbumwandlungen und die ERzeugung vieler
Profilvarianten unterstützt. Viele bisher seltene Verfahren warten auf
den experimentierfreudigen geneigten Nutzer.
Hardproofing ist durch das Gutenprint Projekt, vormals gimp-print, in einer sehr guten Qualität möglich.
DCraw wurde in einem vorherigen Kapitel bereits ausführlich besprochen.
CinePaint wird in seiner auch als FilmGimp genannten GTK basierenden
Version unter osX und anderen Unixen, wie BSD, Solaris und Linux,
unterstützt.
CinePaint kann in einem Terminalfenster von der Kommandozeile durch Eingabe von cinepaint gestartet werden. Unter KDE können Sie CinePaint auch aus dem
Kontextmenü heraus über
Graphik -> Bildbearbeitung -> CinePaint
aufrufen:
Mit der Installation der am Anfang genannten RPM-Softwarepakete
stehen CinePaint die Oyranos-ICC-Profile bereits zu Verfügung. Mit
der Version 0.22.0 nutzt CienPaint im Standardfall Oyranos zum
Management von Farbprofilen. Hierbei ist ein Satz von Standardprofilen
bereits vorgegeben. Wollen Sie das bereits bekannte Kameraprofil
/opt/vorkon/cinepaint-workshop/HDR/Belichtungsreihe/jpeg-icc/dscf2885.jpg
in Oyranos aufnehmen, wählen Sie in CinePaint
Datei -> Voreinstellungen -> Einstellungen -> Farbmanagement:
und klicken Sie hier auf <Oyranos Konfiguration> -> Pfade:
Dazu wählen Sie in CinePaint:
Datei -> Voreinstellungen -> Einstellungen -> Farbmanagement
und entfernen hier das Häkchen vor der Option "Kopiere Oyranos Einstellungen":
Möchten Sie also zusätzlich auch noch das ICC-Profil des Beispiels
nutzen, ergänzen Sie die obige Zeile durch die im folgenden
fett wiedergegebenen Angaben:
/usr/share/color/icc:/usr/local/share/color/icc:/home/<user>/.color/icc:/opt/vorkon/cinepaint-workshop
Damit steht CinePaint das ICC-Profil FujiFP_S5600raf64ASAcWP_dcraw8.13_g2.2_C1_040220_lab.icc zu Verfügung.
Klicken Sie nun auf <Sichern>.
Sie wollen eine vorhandene Bilddatei in einen druckreifen Zustand
überführen. Dazu können Sie eine beliebige Bilddatei in den
unterstützten Formaten verwenden. Die Bilddatei kann bereits in
Druckfarben vorliegen oder erst in CinePaint separiert werden. Der
Farbraumname wird in der Fensterleiste angezeigt und kann somit
überprüft werden.
Da der Druckfarbraum CMYK zumeist als ein endgültiges Format
betrachtet wird, sind weitere Eingriffe eher unerwünscht. Solche Dateien
sollen in der Regel nur noch geprüft werden. Dies wird im Kapitel Druck ausführlicher behandelt.
Im folgenden Beispiel werden, von einem rohen unbearbeiteten Bild
ausgehend, die einzelnen Arbeitsschritte vom Laden in CinePaint,
über
kleine Retuscheeingriffe und die Vorbereitung zum Druck beschrieben.
Verwenden Sie dazu am besten wieder die im Beispiel für Ufraw
verwendete Beispieldatei /opt/vorkon/cinepaint-workshop/dscf0077.raf:
Damit das echte Rohbild geladen wird und keine automatische Umwandlung
mit vielleicht bereits eingestellten Farbprofilen geschieht, stellen
wir unter Voreinstellungen
Vermutetes Bildprofil: sRGB
Standardverhalten - Beim Öffnen des Bildes "Kein Profil zuweisen"
Standardverhalten - Abweichendes Editierprofil "Nachfragen"
ein. Beim Laden des Bildes lassen wir die Einstellungen unverändert:
klicken auf <Ja> und bestätigen im nächsten auftauchenden Fenster ebenfalls mit <Ja>:
Nun wird das geladene Bild angezeigt:
Drag&drop ist unter Gnome möglich, indem Sie Ihre
gewählte Bilddatei auf das
CinePaint-Icon ziehen. Nun wird unter Gnome CinePaint automatisch
gestartet, sofern noch ncht geschehen, und die Bilddatei geladen.
Unter KDE rufen Sie zunächst CinePaint aus dem
Kontextmenü heraus auf. In diesem Beispiel ist die Datei ein Kamerarohbild. Menü: "Datei" >
"Öffnen..." und eine Datei auswählen. Das eingebaute rawphoto-PlugIn
von David Coffin erscheint. Die Einstellungen des rawphoto Dialoges
belassen wir möglichst. Das Laden kann eine Weile in Anspruch nehmen.
Normalerweise erhält ein Bild während der Erstellung ein Farbprofil
zugewiesen. Im rawphoto-PlugIn ist dies leider nicht der Fall. Es muß
nachträglich zugewiesen werden. Vom oberen Menü des Bildes wählen Sie
unter "Bild" den Eintrag "ICC Profil zuweisen...". Der Dialog zur
Auswahl des Bildprofiles erscheint. Hier muss das Geräteprofil Ihres Gerätes, beispielsweise Ihrer Kamera, gesetzt
werden.
Alternativ kann in CinePaints Voreinstellungen ein Standard für
Bildprofile gesetzt werden (Menü: "Datei" > "Voreinstellungen..."
> "Farbmanagement" > "Vermutetes Bildprofil:"). Dies ist
sinnvoll, wenn beispielsweise viele Bilder ohne eigenes Profil mit der
selben Herkunft beim Laden dasselbe Profil zugewiesen bekommen sollen.
Editierprofile sind solche mit einer proportionalen Intensitätszunahme
entlang der Grauachse. Bekannt sind sRGB, ECI-RGB, LStar-RGB, Adobe-RGB
oder CIE-RGB.
Vorbereitung: Im Bildmenü (die Menüleiste über dem Bild)
"Bild" >
"Konvertiere mittels ICC Profil..."
wählen und das Bild in einen neuen
Farbraum umwandeln. Dies sollte unbedingt geschehen, da Gerätefarbräume
(wie mit dem Kameraprofil eben zugewiesen) oft schlecht zum Editieren
geeignet sind.
Ich wähle wie bei UFraw den LStar-RGB-Farbraum:
und klicke anschließend auf <Ja>.
Anschliesend nehmen wir individuelle Anpassungen im "Werte" Dialog
vor (Bildmenü: "Bild" > "Farben" > "Werte").
Hier lassen sich der Weisspunkt und der Schwarzpunkt korrigieren. Die
Pipettenwerzeuge erlauben ein intuitives Arbeiten.
Als Schwarzpunkt können Sie hier beispielsweise unten im
Beispielbild das ganz rechts liegende schwarze Rechteck und als
Weißpunkt das ganz links liegende weiße Rechteck wählen
Diese Arbeitsweise
verspricht gleichzeitig den größten Erfolg. Anschliessend kann für
schwierige Lichtsituationen noch ein Graupunkt gesetzt werden.
Bei anderen Bildern ist die Suche nach den richtigen Punkten natürlich etwas schwerer
als bei diesem Bild eines sogenannten Target. Ein Target dient
nämlich zur Prüfung der Qualität von Kameras, Scannern
etc. und enthält deshalb natürlich auch leicht erkennbare
Punkte für Weiß- und Schwarzpunkt.
Wichtig ist die Auswahl geeigneter Flächen im Bild für das Setzen
der jeweiligen Korrekturpunkte mit den Pipetten. Das Histogram hilft
mit seiner Anzeige der Helligkeitsverteilung, die hellsten und
dunkelsten Stellen im Bild zu finden. Übrigens kann bei kleineren
Bildern eine Pipette mit gedrückter Maustaste über die verschiedenen
Regionen des Bildes geführt werden, und zeigt dann die
unterschiedlichen Wirkungen im Bild sehr schnell an.
Durch Klick auf "JA" beenden wir den Dialog.
Das Ergebnis, hier gezeigt im Vergleich zu Rohbild und korrigiertem Bild:
|
|
Im Vergleich: Rohbild (links) und kalibriert und mit Weißpunktkorrektur in CinePaint (rechts) |
Das Ergebnis, hier gezeigt (in einer älteren Version des Programms) im Vergleich zum Ergebnis aus UFRaw:
|
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Im Vergleich: kalibriert und mit Weißpunktkorrektur in CinePaint (links) und aus
Ufraw importiert (rechts) |
Eine sehr schöne Editiermöglichkeit bietet der Kurvendialog im Lab
Modus:
"Bild" >
"Konvertiere mittels ICC Profil..."
Ich wähle "little cms relative L*a*b identity profile".
Nun die Sättigung korrigieren. Dazu wird der Kurvendialog
gebraucht.
Er befindet sich einen Menüpunkt über dem Eintrag für
den "Werte"-Dialog unter
Bild -> Farben -> Kurven.
In der oberen Auswahl "Verändere Werte für Kanal" bitte Sättigung
("Sättigung") einstellen. Durch das Ziehen an der Kurve wird die Sättigung verändert.
Die
Helligkeit wird mit der, ebenfalls im oberen Wähler einstellbaren, "CIE
Lightness"-Kurve für die dunklen Bildpartien angepasst. Diese
Manipulationsmöglichkeit gibt es nur für Bilder im Lab-Farbraum.
Voraussetzung für den Druck auf einem angeschlossenen Drucker unter
CinePaint ist ein installiertes Gutenprint ab Version 5.0.0rc1, was bereits am Anfang des Workshops geschah.
Die Farbumwandlung lässt sich in 4
Standardübertragungsfunktionen im Wähler
"Übertragungsfunktion:" vornehmen:
|
Fotografisch |
Relativ Farbmetrisch |
Original |
mit
Schwarz-
punkt-
kompen-
sation |
|
|
|
|
|
Die nebenstehende Zeichnung veranschaulicht nocheinmal das Schema.
Die Übertragungsfunktionen Fotografisch und Relativ Farbmetrisch mit
Schwarzpunktkompensation bilden alle Farben ab. Dabei nehmen diese
Verfahren eine Komprimierung hin.
Relativ Farmetrisch ohne Schwarzpunktkompensation stellt alle Farben
richtig dar. Farben, welche nicht im Zielfarbraum darstellbar sind
werden auf dessen Hülle abgebildet. Die Farben laufen zu.
Alle diese Verfahren gehen von einen Normweisspunkt aus - D50. Er
entspricht in idealisierter weise den Betrachtungsbedingungen in der
Druckvorstufe. Absolut Farbmetrisch macht diese Annahme rückgängig und
stellt den Original Weisspunkt dar. Dies wird zur Drucksimulation
verwendet, da der Weisspunkt, oder Papierton, des zu simulierenden
Papieres sonst an das Ausgabemedium einfach angepasst würde.
|
Im Menü können Sie über
Filter -> ICC
Original |
Fotodrucker |
ISO Uncoated Yellowish |
|
|
|
einige Originalfarben des IT8 Kalibrationscharts (innerhalb des
hellumrandeten LStar-RGB unten) schauen aus dem farbigen Monitor- und
grauen Fotodruckfarbraum heraus
Mit Einbussen bei motivabhängig sehr satten Farben ist bei der Separation in den Druckfarbraum immer zu rechnen. |
Große Farbbereiche eines Fotodruckers (hellgrau) sind im Monitorfarbraum (farbig) nicht darstellbar.
wenig geeigneter Farbraum für Softproof |
Fast alle Farben von "ISO Uncoated Yellowish" können im Monitorfarbraum (farbig) abgebildet werden.
-> softproofgeeignet |
Ein Softproof ist im Prinzip für jedes beliebige Gerät möglich,
vorausgesetzt die zum Gerät gehörige Farbcharakteristik ist in einem
Profil hinterlegt. Die Erwartungen an das Verfahren sollten nicht zu
hoch seien.
Der Softproof wird gerne hausintern genutzt, da er unvergleichlich
schnell ist und vielfach ausreichende Informationen für den im Umgang
mit ihm gewohnten Betrachter liefert. Für externe Partner bzw. Kunden
wird er noch zögerlich eingesetzt.
Um die Schwierigkeiten, wie sie beim Softproof am Monitor
entstehen, zu umgehen und dennoch keine aufwendige Endausgabe zu
veranlassen, gibt es die traditionelle Methode des Simulationsdruckes
auf einem farbmetrisch leistungsfähigeren Gerät (Fotodrucker) als dem
Zielgerät (Offsetmaschine).
Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Sie erhalten ein dauerhaftes, unterschriftsreifes Dokument.
- Der Simulationsdrucker ist in der Lage, jeden Farbraum für den Auflagendruck darzustellen.
- Sie arbeiten mit einem gleichgearteten Medium. Eine Abstimmung auf die Umgebungsbedingungen wie beim Softproof entfällt.
- Sie können den Simulationsdruck auf Papier verschicken.
- Sie sparen gegenüber dem Andruck im Offsetverfahren Zeit und Kosten.
Der Simulationsdrucker muss zunächst mittels eines
Spektralfotometers kalibriert werden. Die dabei gewonnenen
Farbmesswerte werden in ein Profil umgerechnet, welches anschließend im
Profilpfad installiert wird. Das kann auch mit quelloffenen Werkzeugen
geschehen. Haben Sie Zugang zu einem geeigneten Messgerät können Sie
dies selbst tun. Gegebenfalls besteht auch die Möglichkeit jemanden
damit zu beauftragen.
|
Dargestellt sind nebenstehend grau der Farbraum des Fotodruckers,
die IT8 Testchartfarben, fotografisch übertragen in den "ISO Uncoated
Yellowish" Farbraum (farbig). Die vorgesehene Simulations scheint ohne
Deformationen des Farbraumes möglich zu seien. Alle Beispielfarben aus
dem "ISO Uncoated Yellowish" Farbraum der idealisierten Offsetmaschine
passen in den größeren Farbraum des Fotodruckers. |
Zum Hardproof wird zunächst das zu druckende Bild in den Farbraum
des zu simulierenden Gerätes gebracht. Dazu ist die im endgültigen
Verfahren vorgesehene Übertragungsart zu benutzen.
Anschliessend wird das separierte Bild mit dem internen Druck-PlugIn auf dem lokalen Fotodrucker ausgedruckt.
Der Separations Dialog wird erreicht über das Bildmenü: "Datei" >
"Drucken". Für die Übertragungsart wählen wir "Absolut Farbmetrisch"
und belassen alle anderen Einstellungen. Als "Separationsprofil" ist
nun das Proofprofil voreingestellt. Falls dies auf den
Simulationsdrucker passt kann es zur Farbumwandlung genutzt oder muss
neu ausgesucht werden.
Es ist wichtig, dass alle eingestellten Optionen denen während der
Kalibration entsprechen. Davon ausgenommen sind Zoom, Positionierung
und Papierformat. Stimmen die Optionen nicht überein, ist das über die
Kalibration gewonnene Profil ungültig.
Damit sollte unser Bild ohne Farbverschiebungen aus dem
Offsetfarbraum in den Farbraum des Fotodruckers durch littleCMS
übertragen werden.
Mit Version 1.15 von littleCMS kann die Übertragung von CMYK nach
CMYK unter weitgehender Beibehaltung des Schwarzaufbaues erfolgen. Dies
ist intern voreingestellt.
Klicken Sie jetzt auf "Ja".
Es erscheint nach einiger Zeit das neue separierte Bild und
anschliesend der Gutenprint Dialog:
Dort wählen wir unseren zum
Farbprofil passenden Fotodrucker aus, platzieren das schwarze Rechteck
auf der Seite und drucken. Zu beachten ist, daß jede Veränderung an den
farbrelevanten Einstellungen des Gutenprint-Dialoges die Kalibrierung
des Fotodruckers entwertet. Das erstellte Profil sollte immer mit den
Einstellungen benutzt werden, welche während der Kalibration aktuell
waren.
Ab der stabilen Gutenprint Version 5.0.0pre1 können Sie
Dienstleister zur Profilerstellung in Anspruch nehmen. Gutenprint
sollte dann für die bereits unterstützte Modelle keine Veränderungen
mehr an der Farbformel vornehmen, so daß Sie beispielsweise von Version
5.0.0 nach Version 5.0.3 ohne Einbuße Ihres Profiles werden wechseln
können. Für Druckereien in denen häufiger kalibriert werden muss, spielt
dies eine geringere Rolle. Eine Linearisierung wird zur Zeit nicht
unterstützt. Falls dies erforderlich ist bitte eine email an mich
schicken <ku.b at gmx.de>.
Die Farbraumdarstellungen enstanden mit dem Profil- und
Farbraumbetrachter "ICC Examin". "ICC Examin" ist ein quelloffenes
GPL-Projekt und muss zur Verwendung mit CinePaint separat installiert
werden. Das Programm ist auf meiner Seite www.behrmann.name
erhältlich. Aufgerufen wird der Plug-in Teil in CinePaint über das
Bildmenü: "Filter" ;> "ICC" > "Farben Betrachten" und "Farben
Betrachten2" oder die Einträge "Bildprofil" und "Simulationsprofil" zur
Profilbetrachtung. Es erscheint jeweils ICC Examin mit
unterschiedlichen Einstellungen und Inhalten, welche im folgenden näher
erläutert werden.
- "Bildprofil"
- Diese Option beschreibt den Farbraum, aus dem die Zahlenwerte interpretiert werden, welche in der Bilddatei hinterlegt sind.
- "Simulationsprofil"
- In
dieser Option ist das Profil hinterlegt, das durch die Kalibration des
Hardproofers gewonnen und als Proofprofil eingestellt wurde.
- "Farben Betrachten"
- Die
Farben des Bildes werden in einer 3D-Ansicht im Lab-Farbraum
dargestellt. Das Bildprofil und, wenn vorhanden und aktiviert, das
Proofprofil werden ebenfalls eingeblendet.
- "Farben Betrachten2"
- Die
Farben des Bildes werden in einer 3D-Ansicht im Lab-Farbraum
dargestellt. Das Bildprofil und das Proofprofil (so vorhanden) werden
eingeblendet. Gegenüber "Farben Betrachten" ist die Auflösung größer,
jedoch ebenso der Zeitbedarf bis zur Anzeige.
Mit "Farben Betrachten" und "Farben Betrachten2" können Sie mit
Hilfe der Rechteckauswahl Bildausschnitte analysieren. Veränderungen am
Bild werden in der Ansicht kontinuierlich aktualisiert und können im
Lab-Farbraum verfolgt werden. Dieser ist sehr gut der menschlichen
Sehempfindung angepasst. Das tifft z. B. auf den RGB- und CMYK-Farbraum
weniger zu. Dort kann es zu verfälschten Eindrücken kommen.
Um das zu veranschaulichen, können können Sie jeweils die Gradienten
für die in verschiedenen Farbräumen verfügbaren Farben darstellen.
Wenn Sie einen Gradienten zwischen 2 möglichst unterschiedlichen
Farben erstellen, werden Sie für RGB-Farben eine gekrümmte Kurve
erhalten und für Lab-Farben einen linearen Verlauf.
Dieser lineare Verlauf der Farbübergänge im Lab-Farbraum erlaubt
Bilddarstellungen, die genauer dem natürlichen menschlichen
Farbempfinden entsprechen.
Hier ein Beispiel:
und die Ansicht in ICC Examin:
CinePaint benötigt einige Einstellungen, welche es dem eingebauten
Farbmanagementsystem erlauben, auf verschiedene Situationen wunschgemäß
zu reagieren.
Die Einstellung der Suchpfade geschieht wie folgt:
Unter osX sollten Sie dort ":/Library/Color Sync/Profiles/Displays" und gegebenenfalls weitere Pfade ergänzen.
Darunter befindet sich der Wähler für den Arbeits-(Editier)farbraum.
Hier sollte üblicherweise kein Gerätefarbraum ausgewählt werden. Dies
ist nur unter speziellen Bedingungen notwendig.
Das Monitorprofil (Wähler: "Monitorprofil:") sollte zu ihrem
derzeitigen Arbeitsplatz passen. Für den Softproof ist ein mit der
verwendeten Grafikkarten/Monitor Kombination erstelltes Profil hier
auszuwählen. Diese Einstellung ist leider nicht netzwerktransparent.
Das "Simulationsprofil:" dient für die Simulation anderer
Geräte auf dem Monitor und als Separationsprofile beim Druck /
Proof.
Die Einstellung "Übertragungsfunktion:" wird im Abschnitt Druck erläutert.
Dies sollte zunächst genügen.
Viel Spaß und Erfolg mit CinePaint.
Kai-Uwe Behrmann
Entwickler und Farbmanagementberater
Chemnitz/Germani, März/April 2006
(c) Kai-Uwe Behrmann / www.behrmann.name
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[25. April 2006 : Version 2.0]
[31. Oktober 2005 : Version 1.3]
[09. November 2005 : Version 1.3en]
[06. July 2005 : Version 1.2en]
[10. Juni 2005 : Version 1.2]
[09. Juni 2005 : Version 1.1]