Wenn Sie auf die Unterstützung von YaST verzichten möchten, stellen Sie sicher, dass folgende Systeme auf dem NFS-Server laufen:
RPC-Portmapper (portmap)
RPC-Mount-Daemon (rpc.mountd)
RPC-NFS-Daemon (rpc.nfsd)
Damit beim Booten des Systems diese Dienste mithilfe der Skripts /etc/init.d/portmap und /etc/init.d/nfsserver gestartet werden, geben Sie die Befehle insserv /etc/init.d/nfsserver
und insserv /etc/init.d/portmap
ein. Definieren Sie zudem in der Konfigurationsdatei /etc/exports
, welche Dateisysteme an welchen Computer exportiert werden sollen.
Für jedes zu exportierende Verzeichnis wird eine Zeile für die Informationen dazu benötigt, welche Computer mit welchen Berechtigungen darauf zugreifen dürfen. Alle Unterverzeichnisse eines Verzeichnisses werden ebenfalls automatisch exportiert. Autorisierte Computer werden üblicherweise mit ihren vollständigen Namen (inklusive der Domänennamen) angegeben, aber es können auch Platzhalter wie *
oder ?
(die ähnlich wie in der Bash-Shell vervollständigt werden) verwendet werden. Wenn hier kein Computer angegeben wird, kann jeder Computer das Dateisystem mit den angegebenen Rechten importieren.
Die Berechtigungen für das zu exportierende Dateisystem werden nach dem Namen des Computers in Klammern festgelegt. Die wichtigsten Optionen sind in Tabelle 22.1, „Berechtigungen für exportierte Dateisysteme“ beschrieben.
Tabelle 22.1. Berechtigungen für exportierte Dateisysteme
Option | Bedeutung |
---|---|
| Das Dateisystem wird schreibgeschützt exportiert (Standard). |
| Das Dateisystem wird mit Schreib- und Leserechten exportiert. |
|
Diese Option bewirkt, dass der Benutzer |
|
Dem Benutzer mit der ID |
|
Absolute Links (beginnend mit |
| Symbolische Links bleiben unverändert. |
| Auf dem Client werden die gleichen Benutzer-IDs verwendet wie auf dem Server (Standard). |
| Client und Server haben keine übereinstimmenden Benutzer-IDs. Durch diese Option wird nfsd angewiesen, eine Konvertierungstabelle für die Benutzer-IDs zu erstellen. Voraussetzung hierfür ist der Daemon ugidd. |
Ihre exports
-Datei sieht möglicherweise aus wie in Beispiel 22.1, „/etc/exports“. /etc/exports
wird von mountd und nfsd gelesen. Wenn Sie in dieser Datei eine Änderung vornehmen, starten Sie mountd und nfsd erneut, damit Ihre Änderungen wirksam werden. Dies geschieht ganz einfach über rcnfsserver restart
.