1.8. Installationseinstellungen

Nach einer eingehenden Systemanalyse zeigt YaST sinnvolle Vorschläge für alle Installationseinstellungen an. Die Optionen, die in den gängigsten Installationssituationen gelegentlich ein manuelles Eingreifen erfordern, werden auf der Registerkarte Überblick dargestellt. Speziellere Optionen finden Sie auf der Registerkarte Erweitert. Nach der Konfiguration der in diesen Dialogfeldern dargestellten Elemente kehren Sie immer zum Einstellungsfenster zurück, das entsprechend aktualisiert wird. Die einzelnen Einstellungen werden in den folgenden Abschnitten beschrieben.

Abbildung 1.1. Installationseinstellungen

Installationseinstellungen

1.8.1. Partitionierung

In den meisten Fällen schlägt YaST ein passendes Partitionierungsschema vor, das ohne Änderungen übernommen werden kann. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Partitionierung mit YaST anzupassen. In diesem Abschnitt werden die erforderlichen Schritte beschrieben.

1.8.1.1. Partitionstypen

Jede Festplatte verfügt über eine Partitionierungstabelle mit Platz für vier Einträge. Ein Eintrag in der Partitionstabelle kann für eine primäre oder für eine erweiterte Partition stehen. Es ist jedoch nur ein Eintrag für eine erweiterte Partition zulässig.

Eine primäre Partition besteht aus einem kontinuierlichen Bereich von Zylindern (physikalischen Festplattenbereichen), die einem bestimmten Betriebssystem zugewiesen sind. Mit ausschließlich primären Partitionen wären Sie auf vier Partitionen pro Festplatte beschränkt, da die Partitionstabelle nicht mehr Platz bietet. Aus diesem Grund werden erweiterte Partitionen verwendet. Erweiterte Partitionen sind ebenfalls kontinuierliche Bereiche von Festplattenzylindern, eine erweiterte Partition kann jedoch in mehrere logische Partitionen unterteilt werden. Für logische Partitionen sind keine Einträge in der Partitionstabelle erforderlich. Eine erweiterte Partition kann auch als Container für logische Partitionen bezeichnet werden.

Wenn Sie mehr als vier Partitionen benötigen, erstellen Sie als vierte Partition (oder früher) eine erweiterte Partition. Diese erweiterte Partition sollte den gesamten verbleibenden freien Zylinderbereich umfassen. Erstellen Sie dann mehrere logische Partitionen innerhalb der erweiterten Partition. Die maximale Anzahl der logischen Partitionen beträgt 15 auf SCSI-, SATA- und Firewire-Festplatten und 63 auf (E)IDE-Festplatten. Dabei spielt es keine Rolle, welche Arten von Partitionen für Linux verwendet werden. Sowohl primäre als auch logische Partitionen funktionieren problemlos.

[Tip]Festplatten mit GPT-Festplattenkennung

Für Architekturen, in denen die GPT-Festplattenkennung verwendet wird, ist die Anzahl der primären Partitionen nicht begrenzt. Folglich sind in diesem Fall keine logischen Partitionen vorhanden.

1.8.1.2. Erforderlicher Festplattenspeicher

In der Regel schlägt YaST ein sinnvolles Partitionierungsschema mit ausreichend Festplattenspeicher vor. Wenn Sie ein eigenes Partitionierungsschema implementieren möchten, sollten Sie folgende Empfehlungen bezüglich der Anforderungen der unter­schiedlichen Systemtypen berücksichtigen.

Minimalinstallation: 500 MB

Es wird keine grafische Benutzeroberfläche (X-Windows-System) installiert. Dies bedeutet, dass ausschließlich Konsolenanwendungen verwendet werden können. Darüber hinaus wird nur sehr grundlegende Software installiert.

Minimalinstallation mit grafischer Benutzeroberfläche 700 MB

Dies beinhaltet das X-Window-System und einige Anwendungen.

Standardsystem: 2,5 GB

Diese Installation umfasst eine moderne Desktop-Umgebung, wie KDE oder GNOME, und bietet ausreichend Speicher für umfangreiche Anwendungs-Suites, wie OpenOffice.org und Netscape oder Mozilla.

Die zu erstellenden Partitionen sind vom verfügbaren Speicherplatz abhängig. Nachfolgend einige grundlegende Partitionierungsrichtlinien:

Bis zu 4 GB:

Eine Partition für den Swap-Speicherplatz und eine Root-Partition (/). In diesem Fall muss die Root-Partition genügend Platz für die Verzeichnisse bieten, die sich bei größeren Festplatten häufig auf ihren eigenen Partitionen befinden.

4 GB oder mehr:

Eine Swap-Partition, eine Root-Partition (1 GB) und eine Partition für jedes der folgenden Verzeichnisse ist erforderlich: /usr (4 GB oder mehr), /opt (4 GB oder mehr) und /var (1 GB). Wenn Sie für diese Verzeichnisse keine separaten Partitionen verwenden möchten, fügen Sie der Root-Partition den empfohlenen Festplattenspeicher hinzu. Der restliche verfügbare Speicher kann für das Verzeichnis /home verwendet werden.

Je nach Hardware kann es sinnvoll sein, eine Boot-Partition (/boot) zu erstellen, in der der Boot-Mechanismus und der Linux-Kernel gespeichert sind. Diese Partition sollte sich am Anfang der Festplatte befinden und mindestens 8 MB bzw. einen Zylinder belegen. Als Faustregel gilt, dass immer eine solche Partition erstellt werden sollte, wenn dies von YaST ursprünglich vorgeschlagen wurde. Wenn Sie sich hierbei nicht sicher sind, erstellen Sie vorsichtshalber eine Boot-Partition.

Denken Sie immer daran, dass die Daten einiger (handelsüblicher) Programme in /opt installiert werden. Erstellen Sie daher entweder eine separate Partition für /opt oder weisen Sie der Root-Partition genügend Speicher zu. Auch KDE und GNOME werden in /opt installiert.

1.8.1.3. Partitionierung mit YaST

Wenn Sie den Partitionierungseintrag im Vorschlagsfenster zum ersten Mal auswählen, werden im Dialogfeld für die YaST-Partitionierung die Partitionseinstellungen des aktuellen Vorschlags angezeigt. Übernehmen Sie die aktuellen Einstellungen oder ändern Sie sie, bevor Sie fortfahren. Alternativ können Sie alle Einstellungen verwerfen und ganz von vorne beginnen.

Wenn Sie Vorschlag annehmen auswählen, wird die Partitionskonfiguration nicht geändert. Wenn Sie Partitions-Setup basierend auf diesem Vorschlag ausführen auswählen, wird Festplatte vorbereiten: Expertenmodus geöffnet. Hier können Sie die Partitionskonfiguration detailliert anpassen. Dieses Dialogfeld wird in Abschnitt 2.5.6, „Partitionierung“ erläutert. Hier wird die ursprüngliche von YaST vorgeschlagene Konfiguration als Ausgangspunkt angezeigt.

Durch Auswahl von Benutzerdefiniertes Partitions-Setup erstellen wird das Dialogfeld für die Festplattenauswahl geöffnet. Wählen Sie eine der auf Ihrem System vorhandenen Festplatten in der Liste aus. SUSE Linux wird auf der in diesem Dialogfeld ausgewählten Festplatte installiert.

Im nächsten Schritt wird festgelegt, ob eine vollständige Festplatte (Gesamte Festplatte) oder eine der vorhandenen Partitionen (sofern verfügbar) für die Installation verwendet werden soll. Wenn ein Windows-Betriebssystem auf der Festplatte gefunden wurde, werden Sie gefragt, ob die Partition gelöscht oder ihre Größe geändert werden soll. Lesen Sie Abschnitt 1.8.1.4, „Ändern der Größe einer Windows-Partition“, bevor Sie den Vorgang ausführen. Wenn Sie möchten, rufen Sie das Dialogfeld Festplatte vorbereiten: Expertenmodus auf, um eine benutzerdefinierte Partitionskonfiguration zu erstellen, wie in Abschnitt 2.5.6, „Partitionierung“ beschrieben.

[Warning]Verwenden der gesamten Festplatte für die Installation

Wenn Sie Gesamte Festplatte auswählen, werden alle vorhandenen Daten auf der Festplatte zu einem späteren Zeitpunkt während der Installation vollständig gelöscht und gehen verloren.

YaST überprüft während der Installation, ob der Festplattenspeicher für die ausgewählte Software ausreicht. Ist dies nicht der Fall, ändert YaST die Auswahl der Software automatisch. Im Dialogfeld mit den Vorschlägen wird ein entsprechender Hinweis angezeigt. Solange genügend Festplattenspeicher verfügbar ist, übernimmt YaST Ihre Einstellungen und partitioniert die Festplatte entsprechend.

1.8.1.4. Ändern der Größe einer Windows-Partition

Wenn eine Festplatte, auf der eine Windows FAT- oder NTFS-Partition vorhanden ist, als Installationsziel ausgewählt wurde, bietet YaST die Option, diese Partition zu löschen oder zu verkleinern. Auf diese Weise können Sie SUSE Linux auch dann installieren, wenn zurzeit nicht ausreichend Festplattenspeicher verfügbar ist. Diese Funktion ist besonders dann sinnvoll, wenn auf der ausgewählten Festplatte nur eine Windows-Partition vorhanden ist, die die gesamte Festplatte in Anspruch nimmt. Dies ist gelegentlich auf Computern der Fall, auf denen Windows bereits vorinstalliert ist. Wenn YaST feststellt, dass auf der ausgewählten Festplatte nicht genügend Speicherplatz vorhanden ist, der Speicher jedoch durch Löschen oder Verkleinern der Windows-Partition verfügbar gemacht werden kann, wird ein Dialogfeld angezeigt, in dem eine der beiden Optionen ausgewählt werden kann.

Abbildung 1.2. Mögliche Optionen für Windows-Partitionen

Mögliche Optionen für Windows-Partitionen

Wenn Sie Windows komplett löschen wählen, wird die Windows-Partition zum Löschen markiert und der entsprechende Speicherplatz wird für die Installation von SUSE Linux verwendet.

[Warning]Löschen von Windows

Wenn Sie Windows löschen, werden alle Daten mit Beginn der Formatierung unwiederbringlich gelöscht.

Wenn Sie die Windows-Partition verkleinern möchten, brechen Sie die Installation ab und booten Sie Windows, um die Partition entsprechend vorzubereiten. Zwar ist dieser Schritt für FAT-Partitionen nicht zwingend erforderlich, er beschleunigt jedoch den Vorgang der Größenänderung und sorgt für mehr Sicherheit. Auf NTFS-Partitionen spielen diese Schritte eine entscheidende Rolle.

FAT-Dateisystem

Führen Sie unter Windows zunächst Scandisk aus, um sicherzustellen, dass auf der FAT-Partition keine einzelnen Dateifragmente Querverbindungen vorhanden sind. Führen Sie anschließend eine Defragmentierung aus, um die Dateien an den Anfang der Partition zu verschieben. Dadurch wird die Größenänderung in Linux beschleunigt.

Wenn Sie die Einstellungen des virtuellen Speichers für Windows optimiert haben, sodass eine zusammenhängende Swap-Datei mit derselben ursprünglichen (minimalen) und maximalen Größenbeschränkung verwendet wird, sollten Sie einen weiteren Schritt ausführen. Mit diesen Windows-Einstellungen kann es vorkommen, dass die Swap-Datei bei der Größenänderung in mehrere kleinere über die FAT-Partition verstreute Teile unterteilt wird. Zudem müsste die vollständige Swap-Datei während der Größenänderung verschoben werden. Hierdurch würde der Prozess stark verlangsamt. Daher ist es sinnvoll, diese Windows-Optimierungen vorübergehend zu deaktivieren und sie nach Abschluss der Größenänderung erneut zu aktivieren.

NTFS-Dateisystem

Führen Sie unter Windows Scandisk und dann eine Defragmentierung aus, um die Dateien an den Anfang der Festplatte zu verschieben. Im Gegensatz zum FAT-Dateisystem müssen die Schritte für dieses Dateisystem ausgeführt werden. Ansonsten kann die Größe der NTFS-Partition nicht geändert werden.

[Important]Deaktivieren der Windows-Swap-Datei

Wenn Sie das System mit einer dauerhaften Swap-Datei auf einem NTFS-Dateisystem verwenden, befindet sich die Datei möglicherweise am Ende der Festplatte und verbleibt dort trotz der Defragmentierung. Daher ist unter Umständen eine Verkleinerung der Partition erforderlich. Deaktivieren Sie in diesem Fall vorübergehend die Swap-Datei (den virtuellen Arbeitsspeicher unter Windows). Konfigurieren Sie den virtuellen Arbeitsspeicher nach der Änderung der Partitionsgröße erneut.

Kehren Sie, nachdem Sie diese Vorbereitungen getroffen haben, zur Konfiguration der Linux-Partitionierung zurück und wählen Sie Windows-Partition verkleinern. Nach einer kurzen Überprüfung der Partition öffnet YaST ein Dialogfeld mit einem Vorschlag für die Größenänderung der Windows-Partition.

Abbildung 1.3. Größe der Windows-Partition wird geändert

Größe der Windows-Partition wird geändert

Im ersten Balkendiagramm wird dargestellt, wie viel Festplattenspeicher momentan von Windows belegt und wie viel Speicher noch verfügbar ist. Im zweiten Balken­diagramm wird dargestellt, wie der Speicherplatz nach der Größenänderung gemäß dem aktuellen Vorschlag von YaST verteilt wäre. Siehe Abbildung 1.3, „Größe der Windows-Partition wird geändert“. Übernehmen Sie die vorgeschlagenen Einstellungen oder ändern Sie die Partitionsgröße (innerhalb bestimmter Grenzen) mithilfe des Schiebe­reglers.

Wenn Sie dieses Dialogfeld durch Auswahl von Weiter verlassen, werden die Einstellungen gespeichert und Sie gelangen zurück zum vorherigen Dialogfeld. Die tatsächliche Größenänderung findet später vor der Formatierung der Festplatte statt.

[Important]Auf NTFS-Partitionen installierte Windows-Systeme

Für die Windows-Versionen NT, 2000 und XP wird das Dateisystem NTFS verwendet. Im Gegensatz zu FAT-Dateisystemen können NTFS-Dateisysteme von Linux nicht gelesen werden. Dies bedeutet, dass Sie Ihre Windows-Dateien unter Linux anzeigen, jedoch nicht bearbeiten können. Wenn Sie Schreibzugriff für Ihre Windows-Daten wünschen und das NTFS-Dateisystem nicht benötigen, installieren Sie Windows erneut auf einem FAT32-Dateisystem. In diesem Fall erhalten Sie unter SUSE Linux vollständigen Zugriff auf Ihre Windows-Daten.

1.8.2. Software

SUSE Linux enthält mehrere Software-Pakete für verschiedene Anwendungszwecke. Klicken Sie im Vorschlagsfenster auf Software, um die Softwareauswahl zu starten und den Installationsbereich entsprechend Ihren Bedürfnissen anzupassen. Wählen Sie die gewünschten Kategorien in der Liste in der Mitte aus und lesen Sie die Beschreibung im rechten Fenster. Jede Kategorie enthält eine Anzahl an Softwarepaketen, die die meisten Bedingungen für die entsprechende Kategorie erfüllen. Eine detailliertere Auswahl an zu installierenden Softwarepaketen erhalten Sie wenn Sie auf Details klicken, um zum YaST-Paket-Manager zu wechseln. Siehe Abbildung 1.4, „Installieren und Entfernen der Software mit dem YaST-Paket-Manager“.

Abbildung 1.4. Installieren und Entfernen der Software mit dem YaST-Paket-Manager

Installieren und Entfernen der Software mit dem YaST-Paket-Manager

1.8.2.1. Ändern des Installationsumfangs

Falls Sie bestimmte Softwareanforderungen erfüllen müssen, ändern Sie die aktuelle Auswahl im Paket-Manager, der diese Aufgabe wesentlich erleichtert. Im Paket-Manager stehen verschiedene Filterkriterien zur Vereinfachung der Auswahl mehrerer Pakete in SUSE Linux zur Verfügung.

Das Feld für die Filterauswahl befindet sich links oben unterhalb der Menüleiste. Nach dem Starten ist der Filter Selektionen aktiviert. Dieser Filter sortiert die Programmpakete nach ihrem Anwendungszweck, beispielsweise Multimedia- oder Büroanwendungen. Diese Gruppen werden unterhalb des Filterauswahlfelds aufgeführt. Die bereits im aktuellen Systemtyp enthaltenen Pakete sind vorausgewählt. Klicken Sie auf die Kontrollkästchen, um die Auswahl von Paketen oder Gruppen für die Installation aufzuheben.

Im rechten Teil des Fensters wird eine Tabelle mit einzelnen in der aktuellen Auswahl enthaltenen Paketen angezeigt. In der äußersten linken Tabellenspalte wird der aktuelle Status der einzelnen Pakete angezeigt. Für die Installation sind insbesondere zwei Statusflags relevant: Installieren (das Kontrollkästchen vor dem Paketnamen ist aktiviert) und Nicht installieren (das Kontrollkästchen ist leer). Klicken Sie zum Auswählen oder zum Aufheben der Auswahl einzelner Software-Pakete auf das Statusfeld, bis der gewünschte Status angezeigt wird. Alternativ klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Paketzeile, um ein Popup-Menü mit allen möglichen Statuseinstellungen anzuzeigen. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie in der detaillierten Beschreibung des Moduls in Abschnitt 2.3.1, „Installieren und Entfernen von Software“.

1.8.2.2. Andere Filter

Klicken Sie auf das Filterauswahlfeld, um die anderen möglichen Filter anzuzeigen. Auch die Auswahl unter Paketgruppen kann für die Installation verwendet werden. Dieser Filter führt zu einer thematischen Sortierung in der Baumstruktur auf der linken Seite. Je stärker die Zweige erweitert werden, desto spezifischer ist die Auswahl und desto weniger Pakete werden in der Liste der zugeordneten Pakete auf der rechten Seite angezeigt.

Mit Suche können Sie nach einem bestimmten Paket suchen. Dies wird in Abschnitt 2.3.1, „Installieren und Entfernen von Software“ detailliert beschrieben.

1.8.2.3. Paketabhängigkeiten und -konflikte

Sie können nicht einfach eine beliebige Kombination an Software-Paketen installieren. Die verschiedenen Software-Pakete müssen miteinander kompatibel sein. Anderenfalls können sie sich gegenseitig beeinträchtigen und Konflikte mit Auswirkungen auf das gesamte System verursachen. Daher werden möglicherweise Warnmeldungen bezüglich nicht aufgelöster Paketabhängigkeiten oder Konflikte angezeigt, nachdem Sie Software-Pakete in diesem Dialogfeld ausgewählt oder die Auswahl von Paketen aufgehoben haben. Wenn Sie SUSE Linux zum ersten Mal installieren oder Sie die Warnmeldungen nicht verstehen, lesen Sie Abschnitt 2.3.1, „Installieren und Entfernen von Software“. Hier erhalten Sie detaillierte Informationen zur Funktionsweise des Paket-Managers und eine kurze Zusammenfassung der Software-Organisation in Linux.

[Warning]Warnung

Die für die Installation vorausgewählte Software basiert auf langer Erfahrung und ist in der Regel für die Anforderungen der meisten Einsteiger und fortgeschrittenen Privatbenutzer geeignet. An diese Stelle müssen im Allgemeinen keine Änderungen vorgenommen werden. Wenn Sie jedoch Pakete auswählen oder die Auswahl dafür aufheben, sollten Sie sich über die Folgen im Klaren sein. Achten Sie besonders auf Warnmeldungen und vermeiden Sie die Auswahl von Paketen des Basissystems.

1.8.2.4. Beenden der Software-Auswahl

Wenn die Software-Auswahl Ihren Vorstellungen entspricht und alle Paketabhängigkeiten oder Konflikte gelöst sind, klicken Sie zum Übernehmen der Änderungen und zum Beenden des Moduls auf Übernehmen. Während der Installation werden die Änderungen intern aufgezeichnet und später zu Beginn des Installationsvorgangs angewendet.

1.8.3. Sprache

Die Sprache wurde zu Beginn der Installation, wie in Abschnitt 1.3, „Sprachauswahl“ beschrieben, ausgewählt. Diese Einstellungen können hier jedoch geändert werden und Sie können alle zusätzlichen Sprachen auswählen, die in Ihrem System installiert werden sollen. Wählen Sie im oberen Teil des Dialogfelds die Hauptsprache aus. Diese Sprache wird nach der Installation aktiviert. Passen Sie die Tastatur- und Zeitzoneneinstellungen an die ausgewählte Hauptsprache an, indem Sie gegebenenfalls die entsprechenden Optionen aktivieren. Optional können Sie mit Details die Sprache für den Benutzer root festlegen. Drei Optionen stehen zur Verfügung:

Nur ctype

Der Wert der Variablen LC_CTYPE in der Datei /etc/sysconfig/language wird für den Benutzer root angepasst. Hiermit wird die Lokalisierung für sprachspezifische Funktionsaufrufe festgelegt.

ja

Für den Benutzer root sind dieselben Spracheinstellungen festgelegt wie für den lokalen Benutzer.

nein

Die Spracheinstellungen für den Benutzer root sind unabhängig von der Sprachauswahl. Die Festlegung aller locale-Variablen wird aufgehoben.

Darüber hinaus können die Einstellungen für Locale mit Detaillierte Locale-Einstellung explizit festgelegt werden.

In der Liste im unteren Teil des Dialogfelds für die Sprachauswahl können Sie zusätzliche zu installierende Sprachen auswählen. YaST überprüft für alle in dieser Liste ausgewählten Sprachen, ob in der aktuellen Software-Auswahl sprachspezifische Pakete vorhanden sind. Ist dies der Fall, werden die entsprechenden Pakete installiert.

Klicken Sie zum Beenden der Konfiguration auf Übernehmen.

1.8.4. System

In diesem Dialogfeld werden alle Informationen angezeigt, die YaST von Ihrem Computer abrufen konnte. Wählen Sie einen beliebigen Eintrag in der Liste aus und klicken Sie auf Details, um detaillierte Informationen zum ausgewählten Eintrag anzuzeigen. In diesem Dialogfeld können Sie auch PCI-IDs zu den Treibern hinzufügen.

1.8.5. Tastaturbelegung

Wählen Sie die Tastaturbelegung in der Liste aus. Standardmäßig entspricht das Layout der ausgewählten Sprache. Testen Sie nach dem Ändern der Tastaturbelegung die besonderen Zeichen für die ausgewählte Tastaturbelegung, um sicherzustellen, dass Sie die richtige Auswahl getroffen haben. Wenn Sie spezielle Optionen für das Verhalten der Tastatur festlegen möchten, klicken Sie auf Einstellungen für Experten. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Abschnitt 2.4.9, „Tastaturbelegung“. Wenn Sie den Vorgang abgeschlossen haben, klicken Sie auf Übernehmen, um zum Dialogfeld mit den Installationseinstellungen zurückzukehren.

1.8.6. Booten

Bei der Installation schlägt YaST eine Boot-Konfiguration für das System vor. Diese Einstellungen müssen in der Regel nicht geändert werden. Falls Sie jedoch ein benutzerdefiniertes Setup ausführen müssen, ändern Sie den Vorschlag für Ihr System.

Sie können den Boot-Mechanismus so konfigurieren, dass er eine spezielle Boot-Diskette verwendet. Obwohl dies den Nachteil hat, dass die Diskette sich beim Booten immer im Laufwerk befinden muss, wird ein vorhandener Boot-Mechanismus davon nicht berührt. In der Regel ist dies jedoch nicht erforderlich, da YaST den Bootloader so konfigurieren kann, dass auch andere vorhandene Betriebssysteme gebootet werden. In der Konfiguration besteht zudem die Möglichkeit, den Speicherort des Boot-Mecha­nismus auf die Festplatte zu ändern.

Wenn Sie die von YaST vorgeschlagene Boot-Konfiguration ändern möchten, wählen Sie Systemstart, um das Dialogfeld zu öffnen, in dem Sie die Details zum Boot-Mecha­nismus ändern können. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt 9.3, „Konfigurieren des Bootloaders mit YaST“ (↑ Referenz ). Die Boot-Methode sollte nur von versierten Computerbenutzern geändert werden.

1.8.7. Standard-Runlevel

SUSE Linux kann mit verschiedenen Runlevels gebootet werden. Normalerweise ist an dieser Stelle keine Änderung erforderlich, wenn Sie jedoch einen anderen Runlevel festlegen müssen, tun Sie dies in diesem Dialogfeld. Informationen zur Runlevel-Konfiguration finden Sie in Abschnitt 2.5.10, „Systemdienste (Runlevel)“.

1.8.8. Zeitzone

Wählen Sie in diesem Dialogfeld Ihre Region und die entsprechende Zeitzone in den Listen aus. Während der Installation werden beide Werte entsprechend der ausgewählten Installationssprache festgelegt. Sie können zwischen Lokale Zeit und UTC (GMT) unter Rechneruhr eingestellt auf wählen. Die Auswahlmöglichkeit ist von den Einstellungen der Hardware-Uhr im BIOS Ihres Computers abhängig. Wenn Sie die Hardware-Uhr auf GMT (entspricht UTC) festlegen, schaltet SUSE Linux automatisch von Standardzeit auf Sommerzeit und zurück um. Klicken Sie auf Ändern, um das aktuelle Datum und die Uhrzeit festzulegen. Wenn Sie den Vorgang abgeschlossen haben, klicken Sie auf Übernehmen, um zum Dialogfeld mit den Installationseinstellungen zurückzukehren.

1.8.9. Starten der Installation

Wenn Sie alle Installationseinstellungen vorgenommen haben, klicken Sie im Vorschlagsfenster zum Starten der Installation auf Übernehmen. Bestätigen Sie den Vorgang im daraufhin angezeigten Dialogfeld mit Installieren. Die Installation dauert ca. 15 bis 30 Minuten, abhängig von der Leistung des Systems und der ausgewählten Software. Wenn alle Pakete installiert wurden, bootet YaST mit dem neuen Linux-System. Anschließend können Sie die Hardware konfigurieren und Systemdienste einrichten.