In SUSE Linux kann Apache auf zweierlei Weisen konfiguriert werden: mit YaST oder manuell. Bei der manuellen Konfiguration können Sie mehr Details einstellen, allerdings müssen Sie ohne den Komfort der Benutzeroberfläche von YaST zurechtkommen.
Konfigurationsänderungen | |
---|---|
Die meisten Konfigurationsänderungen werden erst nach einem Neustart bzw. nach dem Neuladen von Apache wirksam. Wenn Sie YaST zur Konfiguration verwenden und die Konfiguration mit aktiviertem Abschnitt 26.3, „Starten und Beenden von Apache“ beschrieben. Für die meisten Konfigurationsänderungen ist allerdings nur eine Aktualisierung mit rcapache2 |
Wenn Sie den Apache-Webserver manuell konfigurieren möchten, müssen Sie die Klartext-Konfigurationsdateien als Root
-Benutzer bearbeiten.
Die Konfigurationsdateien von Apache befinden sich in zwei verschiedenen Verzeichnissen:
/etc/sysconfig/apache2
/etc/apache2/
/etc/sysconfig/apache2
steuert einige globale Einstellungen von Apache, beispielsweise die zu ladenden Module, die einzuschließenden Konfigurationsdateien, die beim Serverstart zu verwendenden Flags sowie Flags, die der Befehlszeile hinzugefügt werden sollen. Die Konfigurationsoptionen dieser Datei sind hinreichend dokumentiert und werden daher an dieser Stelle nicht näher erläutert. Für die Konfigurationsanforderungen eines typischen Webservers dürften die Einstellungen der Datei /etc/sysconfig/apache2
ausreichen.
Kein SuSEconfig-Modul für Apache | |
---|---|
Das SuSEconfig-Modul für Apache wurde in SUSE Linux entfernt. |
/etc/apache2/
enthält alle Konfigurationsdateien für Apache. In diesem Abschnitt wird der Zweck jeder einzelnen Datei erklärt. Jede Datei enthält mehrere Konfigurationsoptionen (auch als Direktiven bezeichnet). Die Konfigurationsoptionen dieser Dateien sind hinreichend dokumentiert und werden daher an dieser Stelle nicht näher erläutert.
Die Apache-Konfigurationsdateien gliedern sich wie folgt:
/etc/apache2/ | |- charset.conv |- conf.d/ | | | |- *.conf | |- default-server.conf |- errors.conf |- httpd.conf |- listen.conf |- magic |- mime.types |- mod_*.conf |- server-tuning.conf |- ssl-global.conf |- ssl.* |- sysconfig.d | | | |- global.conf | |- include.conf | |- loadmodule.conf . . | |- uid.conf |- vhosts.d | |- *.conf
Apache-Konfigurationsdateien in /etc/apache2/
charset.conv
In dieser Datei ist festgelegt, welche Zeichensätze für die verschiedenen Sprachen verwendet werden. Bearbeiten Sie diese Datei nicht.
conf.d/*.conf
Dies sind Konfigurationsdateien anderer Module. Bei Bedarf können die Konfigurationsdateien in Ihre virtuellen Hostkonfigurationen eingeschlossen werden. Beispiele finden Sie in vhosts.d/vhost.template
. Sie können damit unterschiedliche Modulsätze für verschiedene virtuelle Hosts bereitstellen.
default-server.conf
Diese Datei enthält eine globale Konfiguration für virtuelle Hosts mit vernünftigen Standardeinstellungen. Statt die Werte in dieser Datei zu ändern, sollten Sie sie in der virtuellen Hostkonfiguration überschreiben.
errors.conf
Diese Datei legt fest, wie Apache auf Fehler reagiert. Wenn Sie die Meldungen für alle virtuellen Hosts ändern möchten, können Sie diese Datei bearbeiten. Anderenfalls sollten Sie die entsprechenden Direktiven in den virtuellen Hostkonfigurationen überschreiben.
httpd.conf
Dies ist die Hauptkonfigurationsdatei des Apache-Servers. Diese Datei sollten Sie nicht bearbeiten. Sie enthält in erster Linie Include-Anweisungen und globale Einstellungen. Globale Einstellungen können Sie in den in diesem Abschnitt aufgelisteten Konfigurationsdateien ändern. Host-spezifische Einstellungen wie DocumentRoot (absoluter Pfad) ändern Sie in der virtuellen Hostkonfiguration.
listen.conf
Diese Datei bindet Apache an bestimmte IP-Adressen und Ports. Außerdem konfiguriert diese Datei das namensbasierte virtuelle Hosting (siehe Abschnitt 26.2.1.2.1, „Namensbasierte virtuelle Hosts“).
magic
Diese Datei enthält Daten für das Modul mime_magic, mit dessen Hilfe Apache den MIME-Typ unbekannter Dateien ermittelt. Bearbeiten Sie diese Datei nicht.
mime.types
Diese Datei enthält die dem System bekannten MIME-Typen (genau genommen ist diese Datei eine Verknüpfung mit /etc/mime.types
). Bearbeiten Sie diese Datei nicht. MIME-Typen, die hier nicht aufgelistet sind, sollten Sie der Datei mod_mime-defaults.conf
hinzufügen.
mod_*.conf
Dies sind die Konfigurationsdateien der in der Standardinstallation enthaltenen Module. Einzelheiten finden Sie unter Abschnitt 26.4, „Installieren, Aktivieren und Konfigurieren von Modulen“. Die Konfigurationsdateien optionaler Module befinden sich im Verzeichnis conf.d
.
server-tuning.conf
Diese Datei enthält Konfigurationsdirektiven für verschiedene MPMs (siehe Abschnitt 26.4.4, „Multiprocessing-Module“) und allgemeine Konfigurationsoptionen, die sich auf die Leistung von Apache auswirken. Sie können diese Datei bearbeiten, sollten den Webserver anschließend aber gründlich testen.
ssl-global.conf
und ssl.*
Diese Dateien enthalten die globale SSL-Konfiguration und die SSL-Zertifikatdaten. Einzelheiten finden Sie unter Abschnitt 26.6, „Einrichten eines sicheren Webservers mit SSL“.
sysconfig.d/*.conf
Diese Konfigurationsdateien werden automatisch aus /etc/sysconfig/apache2
konfiguriert. Ändern Sie diese Dateien nicht. Bearbeiten Sie stattdessen die Dateien unter /etc/sysconfig/apache2
. Fügen Sie diesem Verzeichnis auch keine weiteren Konfigurationsdateien hinzu.
uid.conf
Diese Datei gibt die Benutzer- und Gruppen-ID an, unter der Apache läuft. Bearbeiten Sie diese Datei nicht.
vhosts.d/*.conf
In diese Dateien sollte Ihre virtuelle Hostkonfiguration gespeichert werden. Das Verzeichnis enthält Vorlagen für virtuelle Hosts mit und ohne SSL. Jede Datei in diesem Verzeichnis mit der Erweiterung .conf
ist automatisch Bestandteil der Apache-Konfiguration. Einzelheiten finden Sie unter Abschnitt 26.2.1.2, „Virtuelle Hostkonfiguration“.
Virtueller Host bezieht sich auf die Fähigkeit von Apache, mehrere URIs (Universal Resource Identifiers) vom gleichen physischen Computer aus bedienen zu können. In anderen Worten: Mehrere Domänen wie www.beispiel.com und www.beispiel.net können von einem einzigen Webserver auf einem physischen Computer ausgeführt werden.
Virtuelle Hosts werden häufig eingesetzt, um Verwaltungsaufwand (nur ein Webserver muss verwaltet werden) und Hardware-Kosten (für die einzelnen Domänen ist kein dedizierter Server erforderlich) zu sparen. Virtuelle Hosts können auf Namen, IP-Adressen oder Ports basieren.
Virtuelle Hosts können mit YaST (siehe Abschnitt 26.2.2.1.4, „Virtual Hosts (Virtuelle Hosts)“) oder manuell durch Bearbeitung einer Konfigurationsdatei konfiguriert werden. In SUSE Linux ist Apache unter /etc/apache2/vhosts.d/
standardmäßig für eine Konfigurationsdatei pro virtuellen Host vorbereitet. Alle Dateien in diesem Verzeichnis mit der Erweiterung .conf
sind automatisch Bestandteil der Konfiguration. Außerdem enthält dieses Verzeichnis eine grundlegende Vorlage für virtuelle Hosts (vhost.template
bzw. vhost-ssl.template
für einen virtuellen Host mit SSL-Unterstützung).
Erstellen Sie immer eine virtuelle Hostkonfiguration. | |
---|---|
Es empfiehlt sich, immer eine virtuelle Hostkonfiguration zu erstellen, selbst dann, wenn der Webserver nur eine Domäne enthält. Dadurch fassen Sie nicht nur die gesamte domänenspezifische Konfiguration in einer einzigen Datei zusammen, sondern Sie können auch jederzeit auf eine funktionierende Basiskonfiguration zurückgreifen, indem Sie einfach die Konfigurationsdatei des virtuellen Hosts verschieben, löschen oder umbenennen. Aus dem gleichen Grund sollten Sie auch für jeden virtuellen Host eine eigene Konfigurationsdatei erstellen. |
Der <VirtualHost>
</VirtualHost>
-Block enthält die Informationen zu einer bestimmten Domäne. Wenn Apache eine Client-Anforderung für einen definierten virtuellen Host empfängt, verwendet es die in diesem Block angegebenen Direktiven. Nahezu alle Direktiven können auch im Kontext eines virtuellen Hosts verwendet werden. Weitere Informationen über die Konfigurationsdirektiven von Apache finden Sie unter http://httpd.apache.org/docs/2.0/mod/quickreference.html.
Namensbasierte virtuelle Hosts können an jeder IP-Adresse mehrere Websites bedienen. Apache verwendet das Hostfeld in dem vom Client übersandten HTTP-Header, um die Anforderung mit einem übereinstimmenden ServerName
-Eintrag der virtuellen Hostdeklarationen zu verbinden. Wird kein übereinstimmender ServerName
gefunden, dann wird der erste angegebene virtuelle Host als Standard verwendet.
Die Direktive NameVirtualHost
teilt Apache mit, welche IP-Adresse (und optional welcher Port) auf Client-Anforderungen mit dem Domänennamen im HTTP-Header überwacht werden soll. Diese Option wird in der Konfigurationsdatei /etc/apache2/listen.conf
konfiguriert.
Als erstes Argument kann der vollständig qualifizierte Domänenname eingegeben werden – empfohlen wird aber die IP-Adresse. Das zweite, optionale Argument ist der Port. Dieser ist standardmäßig Port 80 und wird mit der Listen
-Direktive konfiguriert.
Sowohl für die IP-Adresse als auch für die Port-Nummer kann ein Platzhalterzeichen (*
) eingegeben werden. In diesem Fall werden die Anforderungen an allen Schnittstellen empfangen. IPv6-Adressen müssen in eckigen Klammern eingeschlossen sein.
Beispiel 26.1. Beispiele für namensbasierte VirtualHost
-Einträge
# NameVirtualHostIP-Adresse
[:Port]
NameVirtualHost 192.168.1.100:80 NameVirtualHost 192.168.1.100 NameVirtualHost *:80 NameVirtualHost * NameVirtualHost [2002:c0a8:164::]:80
In einer namensbasierten virtuellen Hostkonfiguration übernimmt das VirtualHost
-Anfangstag die zuvor unter NameVirtualHost
deklarierte IP-Adresse (bzw. den vollständig qualifizierten Domänennamen) als Argument. Eine mit der NameVirtualHost
-Direktive deklarierte Port-Nummer ist optional.
Anstelle der IP-Adresse wird auch ein Platzhalterzeichen (*) akzeptiert. Diese Syntax ist allerdings nur in Verbindung mit einem Platzhalter in NameVirtualHost *
zulässig. IPv6-Adressen müssen in eckige Klammern eingeschlossen werden.
Bei dieser alternativen virtuellen Hostkonfiguration werden auf einem Computer mehrere IPs eingerichtet. Auf einer Apache-Instanz befinden sich mehrere Domänen, denen jeweils eine eigene IP zugewiesen ist.
Auf dem physischen Server muss für jeden IP-basierten virtuellen Host eine eigene IP-Adresse eingerichtet sein. Falls der Computer nicht über die entsprechende Anzahl an Netzwerkkarten verfügt, können auch virtuelle Netzwerkschnittstellen verwendet werden (IP-Aliasing).
Das folgende Beispiel zeigt Apache auf einem Computer mit der IP 192.168.0.10
, auf dem sich zwei Domänen mit den zusätzlichen IPs 192.168.0.20
und 192.168.0.10
befinden. Für jeden virtuellen Server wird ein eigener VirtualHost
-Block benötigt.
Beispiel 26.3. IP-basierte VirtualHost
-Direktiven
<VirtualHost 192.168.0.20> ... </VirtualHost> <VirtualHost 192.168.0.30> ... </VirtualHost>
In diesem Beispiel sind nur für die beiden zusätzlichen IP-Adressen (also nicht für 192.168.0.10
) VirtualHost
-Direktiven angegeben. Sollte für 192.168.0.10
auch eine Listen
-Direktive konfiguriert sein, müsste ein eigener IP-basierter Host für die HTTP-Anforderungen an diese Schnittstelle eingerichtet werden. Anderenfalls fänden die Direktiven aus der Standardserverkonfiguration (/etc/apache2/default-server.conf
) Anwendung.
Die Konfiguration eines virtuellen Hosts sollte mindestens die folgenden Direktiven enthalten. Weitere Optionen finden Sie in /etc/apache2/vhosts.d/vhost.template
.
ServerName
Der vollständig qualifizierte Domänenname, unter dem der Host angesprochen wird.
DocumentRoot
Der absolute Pfad des Verzeichnisses, aus dem Apache die Dateien für diesen Host bedient. Aus Sicherheitsgründen ist standardmäßig auf das gesamte Dateisystem kein Zugriff möglich. Sie müssen dieses Verzeichnis daher explizit innerhalb eines Directory
-Containers entsperren.
ServerAdmin
Die E-Mail-Adresse des Serveradministrators. Diese Adresse ist beispielsweise auf den von Apache erstellten Fehlerseiten angegeben.
ErrorLog
Das Fehlerprotokoll dieses virtuellen Hosts. Ein eigenes Fehlerprotokoll für jeden virtuellen Host ist zwar nicht zwingend erforderlich, jedoch durchaus üblich, da dies die Fehlersuche erleichtert. /var/log/apache2/
ist das Standardverzeichnis für die Protokolldateien von Apache.
CustomLog
Das Zugriffsprotokoll dieses virtuellen Hosts. Ein eigenes Zugriffsprotokoll für jeden virtuellen Host ist zwar nicht zwingend erforderlich, jedoch durchaus üblich, da dies eine separate Analyse der Zugriffsdaten für jeden einzelnen Host ermöglicht. /var/log/apache2/
ist das Standardverzeichnis für die Protokolldateien von Apache.
Wie bereits erwähnt, ist standardmäßig auf das gesamte Dateisystem kein Zugriff möglich. Daher müssen Sie das DocumentRoot
-Verzeichnis, in dem Sie die von Apache zu bedienenden Dateien abgelegt haben, explizit entsperren:
<Directory "/srv/www/beispiel.com_htdocs"> Order allow,deny Allow from all </Directory>
Die vollständige Basiskonfiguration eines virtuellen Hosts sieht wie folgt aus:
Beispiel 26.4. Basiskonfiguration eines virtuellen Hosts
<VirtualHost 192.168.0.10> ServerName www.beispiel.com DocumentRoot /srv/www/beispiel.com_htdocs ServerAdmin webmaster@beispiel.com ErrorLog /var/log/apache2/www.beispiel.com_log CustomLog /var/log/apache2/www.beispiel.com-access_log common <Directory "/srv/www/beispiel.com"> Order allow,deny Allow from all </Directory> </VirtualHost>
Zur Konfiguration des Webservers mit YaST starten Sie YaST und wählen Sie HTTP Server Wizard
(HTTP-Server-Assistent) geöffnet. Dort müssen Sie einige administrative Einstellungen vornehmen. Nach Ausführung des Assistenten wird das unter Abschnitt 26.2.2.2, „HTTP Server Configuration (HTTP-Server-Konfiguration)“ beschriebene Dialogfeld geöffnet, sobald Sie das -Modul aufrufen.
Der HTTP-Server-Assistent besteht aus fünf Schritten. Im letzten Schritt des Assistenten haben Sie die Möglichkeit, den Expertenkonfigurationsmodus aufzurufen, in dem Sie weitere spezielle Einstellungen vornehmen können.
Geben Sie hier die Netzwerkschnittstellen und -ports an, die von Apache auf eingehende Anfragen überwacht werden. Sie können eine beliebige Kombination aus bestehenden Netzwerkschnittstellen und zugehörigen IP-Adressen auswählen. Sie können Ports aus allen drei Bereichen (Well-Known-Ports, registrierte Ports und dynamische oder private Ports) verwenden, sofern diese nicht für andere Dienste reserviert sind. Die Standardeinstellung ist die Überwachung aller Netzwerkschnittstellen (IP-Adressen) an Port 80.
Aktivieren Sie
(Firewall für ausgewählte Ports öffnen), um die vom Webserver überwachten Ports in der Firewall zu öffnen. Dies ist erforderlich, um den Webserver im Netzwerk (LAN, WAN oder Internet) verfügbar zu machen. Das Schließen der Ports ist nur in Testsituationen sinnvoll, in denen kein externer Zugriff auf den Webserver erforderlich ist.Klicken Sie auf
, um mit der Konfiguration fortzufahren.Mit dieser Konfigurationsoption aktivieren bzw. deaktivieren Sie die vom Webserver unterstützten Skriptsprachen. Informationen zur Aktivierung bzw. Deaktivierung anderer Module erhalten Sie unter Abschnitt 26.2.2.2.2, „Server Modules (Server-Module)“. Klicken Sie auf , um das nächste Dialogfeld zu öffnen.
Diese Option betrifft den Standard-Webserver. Wie in Abschnitt 26.2.1.2, „Virtuelle Hostkonfiguration“ beschrieben, kann Apache von einem einzigen Computer mehrere virtuelle Hosts bedienen. Der erste in der Konfigurationsdatei deklarierte virtuelle Host wird im Allgemeinen als Standardhost bezeichnet. Alle nachfolgenden virtuellen Hosts übernehmen die Konfiguration des Standardhosts.
Wenn Sie die Hosteinstellungen (auch als Direktiven bezeichnet) bearbeiten möchten, wählen Sie den entsprechenden Eintrag in der Tabelle aus und klicken Sie auf . Zum Hinzufügen neuer Direktiven klicken Sie auf . Zum Löschen einer Direktive wählen Sie die Direktive aus und klicken Sie auf .
Für den Server gelten folgende Standardeinstellungen:
Document Root (Document Root)
Der absolute Pfad des Verzeichnisses, aus dem Apache die Dateien für diesen Host bedient. Dies ist standardmäßig /srv/www/htdocs
.
Alias
Mithilfe von Alias
-Direktiven können URL-Adressen physischen Speicherorten im Dateisystem zugeordnet werden. Dies bedeutet, dass über eine URL sogar auf Pfade im Dateisystem außerhalb des Document Root
zugegriffen werden kann, sofern die URL via Aliasing auf diesen Pfad verweist.
Der vorgegebene SUSE Linux-Alias
für die in der Verzeichnisindex-Ansicht angezeigten Apache-Symbole, /icons
, verweist auf /usr/share/apache2/icons
.
ScriptAlias
Ähnlich wie die Alias
-Direktive ordnet die ScriptAlias
-Direktive eine URL einem Speicherort im Dateisystem zu. Der Unterschied besteht darin, dass ScriptAlias
als Zielverzeichnis einen CGI-Speicherort für die Ausführung von CGI-Skripts festlegt.
Directory (Verzeichnis)
Unter dieser Einstellung können Sie mehrere Konfigurationsoptionen zusammenfassen, die nur für das angegebene Verzeichnis gelten.
Hier werden auch die Zugriffs- und Anzeigeoptionen für die Verzeichnisse /usr/share/apache2/icons
und /srv/www/cgi-bin
konfiguriert. Eine Änderung dieser Standardeinstellungen sollte nicht erforderlich sein.
Include
Hier können weitere Konfigurationsdateien hinzugefügt werden. Im Verzeichnis /etc/apache2/conf.d/
befinden sich z. B. die Konfigurationsdateien der externen Module. Standardmäßig sind alle Dateien in diesem Verzeichnis (*.conf
) eingeschlossen. Das Verzeichnis /etc/apache2/conf.d/apache2-manual?conf
enthält hingegen alle apache2-manual
-Konfigurationsdateien.
Server Name (Servername)
Hier wird die Standard-URL festgelegt, über die Clients den Webserver kontaktieren. Verwenden Sie einen qualifizierten Domänennamen (FQDN), um den Webserver unter http://
zu erreichen. Alternativ können Sie auch die IP-Adresse verwenden. Geben Sie hier keinen willkürlichen Namen ein – der Server muss unter diesem Namen „bekannt“ sein.
FQDN
/
Server Administrator E-mail (E-Mail des Serveradministrators)
Hier geben Sie die E-Mail-Adresse des Serveradministrators ein. Diese Adresse ist beispielsweise auf den von Apache erstellten Fehlerseiten angegeben.
Server Resolution (Server-Auflösung)
Diese Option bezieht sich auf Abschnitt 26.2.1.2, „Virtuelle Hostkonfiguration“. Wenn (Anfrage-Server durch HTTP-Header bestimmen) aktiviert ist, kann ein virtueller Host die an seinen Servernamen gerichteten Anforderungen beantworten (siehe Abschnitt 26.2.1.2.1, „Namensbasierte virtuelle Hosts“). Wenn (Anfrage-Server durch Server-IP-Adresse bestimmen) aktiviert ist, wählt Apache den angeforderten Host entsprechend der vom Client gesendeten HTTP-Header-Informationen aus. Weitere Informationen über IP-basierte virtuelle Hosts erhalten Sie in Abschnitt 26.2.1.2.2, „IP-basierte virtuelle Hosts“.
Klicken Sie am Ende der Seite
(Standardhost) auf , um mit der Konfiguration fortzufahren.In diesem Schritt zeigt der Assistent eine Liste der bereits konfigurierten virtuellen Hosts an (siehe Abschnitt 26.2.1.2, „Virtuelle Hostkonfiguration“). Falls Sie vor Ausführung des HTTP-Assistenten keine manuellen Konfigurationsänderungen vorgenommen haben, wird nur ein virtueller Host angezeigt. Dieser ist identisch mit dem im vorangegangenen Schritt konfigurierten Standardhost. Durch einen Stern neben seinem Servernamen ist er als Standard gekennzeichnet.
Zum Hinzufügen eines Hosts klicken Sie auf DocumentRoot
) und die E-Mail-Adresse des Administrators an. Unter legen Sie fest, wie der Host identifiziert wird (nach seinem Namen oder nach seiner IP-Adresse). Diese Optionen werden in Abschnitt 26.2.2.1.3, „Default Host (Standardhost)“ näher erläutert.
Klicken Sie auf
, um mit dem zweiten Teil der virtuellen Hostkonfiguration fortzufahren.
Im zweiten Teil der virtuellen Hostkonfiguration legen Sie fest, ob CGI-Skripts zugelassen sind und welches Verzeichnis für diese Skripts verwendet wird. Dort können Sie auch SSL aktivieren. Wenn Sie SSL aktivieren, müssen Sie auch den Zertifikatpfad angeben. Informationen über SSL und Zertifikate finden Sie in Abschnitt 26.6.2, „Konfigurieren von Apache mit SSL“. Mit der Option geben Sie an, welche Datei angezeigt wird, wenn der Client ein Verzeichnis anfordert (standardmäßig ist dies die Datei index.html). Statt der Standardeinstellung können Sie aber auch ein oder mehrere andere Dateinamen (jeweils getrennt durch ein Leerzeichen) angeben. Mit (Öffentliches HTML aktivieren) stellen Sie den Inhalt der öffentlichen Benutzerverzeichnisse (~user/public_html/
) auf dem Server unter http://www.beispiel.com/~user
bereit.
Erstellen virtueller Hosts | |
---|---|
Virtuelle Hosts können Sie nicht völlig willkürlich hinzufügen. Wenn Sie namensbasierte virtuelle Hosts hinzufügen möchten, müssen die Hostnamen im Netzwerk aufgelöst sein. Bei IP-basierten virtuellen Hosts darf jeder verfügbaren IP-Adresse nur ein Host zugewiesen sein. |
Dies ist der abschließende Schritt des Assistenten. Hier können Sie festlegen, wie und wann der Apache-Server gestartet werden soll: beim Systemstart oder manuell. Außerdem erhalten Sie in diesem Schritt eine kurze Zusammenfassung Ihrer bisherigen Konfiguration. Wenn Sie mit den Einstellungen zufrieden sind, schließen Sie die Konfiguration mit Abschnitt 26.2.2.2, „HTTP Server Configuration (HTTP-Server-Konfiguration)“ beschriebene Dialogfeld öffnen.
ab. Möchten Sie Einstellungen ändern, dann klicken Sie so oft auf , bis das entsprechende Dialogfeld angezeigt wird. Über können Sie hier auch das inIm Dialogfeld
(HTTP-Server-Konfiguration) können Sie weitaus mehr Einstellungen vornehmen als im Assistenten (dieser wird ohnehin nur bei der Anfangskonfiguration des Webservers ausgeführt). Das Dialogfeld enthält vier Registerkarten, die nachfolgend beschrieben werden. Keine der in diesem Dialogfeld vorgenommenen Konfigurationsänderungen wird sofort wirksam. Dies geschieht erst, wenn Sie das Dialogfeld mit schließen. Klicken Sie hingegen auf , so werden Ihre Konfigurationsänderungen verworfen.Geben Sie unter
(HTTP-Service) an, ob Apache laufen soll ( ) oder beendet werden soll ( ). Mit den Schaltflächen , und geben Sie unter (Ports überwachen) die Adressen und Ports an, die vom Server überwacht werden sollen. Standardmäßig werden alle Schnittstellen an Port 80 überwacht. Vergessen Sie nicht, das Kontrollkästchen zu aktivieren. Anderenfalls wäre der Webserver von außen nicht erreichbar. Das Schließen des Ports ist nur in Testsituationen sinnvoll, in denen kein externer Zugriff auf den Webserver erforderlich ist.Über die Schaltfläche Abschnitt 26.3, „Starten und Beenden von Apache“). Diese Befehle werden sofort ausgeführt.
(Protokolldateien) können Sie das Zugriffs- oder das Fehlerprotokoll überwachen. Diese Funktion ist besonders beim Testen der Konfiguration hilfreich. Die Protokolldatei wird in einem eigenen Fenster geöffnet, aus dem Sie den Webserver auch neu starten oder neu laden können (sieheÜber Abschnitt 26.4, „Installieren, Aktivieren und Konfigurieren von Modulen“.
(Status ändern) können Sie Apache2-Module aktivieren und deaktivieren. Über (Modul hinzufügen) können Sie weitere Module hinzufügen, die zwar bereits installiert, aber noch nicht in dieser Liste aufgeführt sind. Weitere Informationen über Module finden Sie inDiese Registerkarten sind identisch mit den in Abschnitt 26.2.2.1.3, „Default Host (Standardhost)“ und Abschnitt 26.2.2.1.4, „Virtual Hosts (Virtuelle Hosts)“ beschriebenen Dialogfeldern.