SUSE Linux beinhaltet mehrere OpenGL-Treiber zur Unterstützung von 3D-Hardware. Tabelle 14.3, „Unterstützte 3D-Hardware“ bietet eine Übersicht.
Tabelle 14.3. Unterstützte 3D-Hardware
OpenGL-Treiber | Unterstützte Hardware |
---|---|
nVidia |
nVidia-Chips: alle außer einigen veralteten Chipsätzen (GeForce2 und älter) |
DRI |
Intel i810/i815/i830M, Intel 845G/852GM/855GM/865G/915G,915GM/945G Matrox G200/G400/G450/G550, ATI Rage 128(Pro)/Radeon (bis 9250) |
Wenn Sie das erste Mal mit YaST installieren, kann bei der Installation 3D-Beschleunigung aktiviert werden, sofern YaST 3D-Unterstützung erkennt. Für nVidia-Grafikchips muss zuvor der nVidia-Treiber installiert werden. Wählen Sie dafür den nVidia-Treiber-Patch in YOU (YaST Online Update) aus. Aus Lizenzgründen ist der nVidia-Treiber in diesem Paket nicht inbegriffen.
Wenn Sie stattdessen Ihr System aktualisieren, ist die Prozedur für das Konfigurieren der 3D-Hardware-Unterstützung eine andere. Sie hängt vom verwendeten OpenGL-Treiber ab. Weitere Einzelheiten erhalten Sie im folgenden Abschnitt.
Die OpenGL-Treiber nVidia und DRI lassen sich einfach mit SaX2 konfigurieren. Für nVidia-Adapter muss zuvor der nVidia-Treiber installiert werden. Geben Sie den Befehl 3Ddiag ein, um zu prüfen, ob die Konfiguration für nVidia oder DRI korrekt ist.
Aus Sicherheitsgründen dürfen nur Benutzer, die der Gruppe video
angehören, auf die 3D-Hardware zugreifen. Stellen Sie daher sicher, dass alle lokalen Benutzer Mitglieder dieser Gruppe sind. Andernfalls wird die langsame Software-Rendering-Ausweichlösung des OpenGL-Treibers für OpenGL-Anwendungen benutzt. Verwenden Sie den Befehl id, um zu prüfen, ob der aktuelle Benutzer der Gruppe video
angehört. Wenn dies nicht der Fall ist, nehmen Sie den Benutzer mithilfe von YaST in die Gruppe auf.
Das Diagnosewerkzeug 3Ddiag ermöglicht die Überprüfung der 3D-Konfiguration in SUSE Linux. Dabei handelt es sich um ein Befehlszeilenwerkzeug, das in einem Terminalfenster gestartet werden muss. Geben Sie 3Ddiag -h
ein, um mögliche Optionen für 3Ddiag aufzulisten.
Um die X.Org-Konfiguration zu verifizieren, prüft das Werkzeug, ob die für 3D-Unterstützung erforderlichen Pakete installiert sind und die korrekte OpenGL-Bibliothek und GLX-Erweiterung verwendet werden. Befolgen Sie die Anweisungen von 3Ddiag, wenn Sie Fehlermeldungen erhalten. Wenn alles korrekt ist, sehen Sie am Bildschirm nur Meldungen mit "done" (fertig).
Für das Testen von OpenGL können das Programm glxgears und Spiele wie tuxracer und armagetron (Pakete haben denselben Namen) nützlich sein. Wenn 3D-Unterstützung aktiviert wurde, sollte es möglich sein, diese drei reibungslos auf einem relativ neuen Computer auszuführen. Ohne 3D-Unterstützung würden diese Spiele sehr langsam ablaufen (Diashow-Effekt). Verwenden Sie den Befehl glxinfo, um zu prüfen, ob 3D aktiv ist. Wenn ja, enthält die Ausgabe eine Zeile mit direct rendering: Yes
(Direktes Rendering: Ja).
Wenn die OpenGL-3D-Testergebnisse negativ sind (die Spiele laufen nicht reibunglos), verwenden Sie 3Ddiag, um sicherzustellen, dass die Konfiguration keine Fehler enthält (Fehlermeldungen). Wenn die Korrektur nicht hilft oder keine Fehlermeldungen aufgetaucht sind, sehen Sie die X.Org-Protokolldateien an.
Häufig finden Sie in der X.Org-Datei /var/log/Xorg.0.log
die Zeile DRI is disabled
(DRI ist deaktiviert). Die genaue Ursache lässt sich nur durch genaue Prüfung der Protokolldatei erkennen – eine Aufgabe, die einige Erfahrung voraussetzt.
In solchen Fällen liegt kein Konfigurationsfehler vor, da diesen bereits 3Ddiag erkannt hätte. Daher besteht an dieser Stelle nur die Möglichkeit, die Software-Rendering-Ausweichlösung des DRI-Treibers zu verwenden, die keine 3D-Hardwareunterstützung bietet. Sie sollten auch bei Auftreten von OpenGL-Darstellungsfehlern oder Instabilität ohne 3D-Unterstützung arbeiten. Verwenden Sie SaX2, um 3D-Unterstützung vollständig zu deaktivieren.
Abgesehen von der Software-Rendering-Ausweichlösung
des DRI-Treibers befinden sich einige OpenGL-Treiber in Linux noch in der Entwicklungsphase und werden daher als experimentell betrachtet. Diese Treiber sind wegen der hohen Anforderung für 3D-Hardwarebeschleunigung in Linux im Paket enthalten. In Anbetracht des experimentellen Status von einigen OpenGL-Treibern kann SUSE keinen Installationssupport für die Konfiguration von 3D-Hardwarebeschleunigung geben oder bei zugehörigen Problemen weiteren Beistand leisten. Die Basiskonfiguration der grafischen Benutzeroberfläche (X Window System) umfasst keine Konfiguration für 3D-Hardwarebeschleunigung. Wenn Sie Probleme mit der 3D-Hardwarebeschleunigung feststellen, wird empfohlen, die 3D-Unterstützung vollständig zu deaktivieren.
Informationen erhalten Sie in den README-Dateien unter /usr/X11R6/lib/X11/doc
. Weitere Informationen zur nVidia-Treiberinstallation finden Sie unter http://www.suse.de/~sndirsch/nvidia-installer-HOWTO.html.