18.3. Namensauflösung

Mithilfe von DNS kann eine IP-Adresse einem oder sogar mehreren Namen zugeordnet werden und umgekehrt auch ein Name einer IP-Adresse. Unter Linux erfolgt diese Umwandlung üblicherweise durch eine spezielle Software namens bind. Der Computer, der diese Umwandlung dann erledigt, nennt sich Namenserver. Dabei bilden die Namen wieder ein hierarchisches System, in dem die einzelnen Namensbestandteile durch Punkte getrennt sind. Die Namenshierarchie ist aber unabhängig von der oben beschriebenen Hierarchie der IP-Adressen.

Schauen wir uns einmal einen vollständigen Namen an, z. B. earth.example.com, geschrieben im Format hostname.domain. Ein vollständiger Name, der als Fully Qualified Domain Name oder kurz als FQDN bezeichnet wird, besteht aus einem Host- und einem Domänennamen (example.com). Ein Bestandteil des Domänennamens ist die Top Level Domain oder TLD (com).

Aus historischen Gründen ist die Zuteilung der TLDs etwas verwirrend. So werden in den USA traditionell dreibuchstabige TLDs verwendet, woanders aber immer die aus zwei Buchstaben bestehenden ISO-Länderbezeichnungen. Seit 2000 stehen zusätzliche TLDs für spezielle Sachgebiete mit zum Teil mehr als drei Buchstaben zur Verfügung (z. B. .info, .name, .museum).

In der Frühzeit des Internets (vor 1990) gab es die Datei/etc/hosts, in der die Namen aller im Internet vertretenen Rechner gespeichert waren. Dies erwies sich bei der schnell wachsenden Menge der mit dem Internet verbundenen Computer als unpraktikabel. Deshalb wurde eine dezentralisierte Datenbank entworfen, die die Hostnamen verteilt speichern kann. Diese Datenbank, eben jener oben erwähnte Namenserver, hält also nicht die Daten aller Computer im Internet vorrätig, sondern kann Anfragen an ihm nachgeschaltete, andere Namenserver weiterdelegieren.

An der Spitze der Hierarchie befinden sich die Root-Namenserver. Die Root-Namenserver verwalten die Domänen der obersten Ebene (Top Level Domains) und werden vom Network Information Center (NIC) verwaltet. Der Root-Namenserver kennt die jeweils für eine Top Level Domain zuständigen Namenserver. Weitere Informationen zu TLD-NICs finden Sie unter http://www.internic.net.

DNS kann noch mehr als nur Hostnamen auflösen. Der Namenserver weiß auch, welcher Host für eine ganze Domäne E-Mails annimmt, der so genannte Mail Exchanger (MX).

Damit auch Ihr Rechner einen Namen in eine IP-Adresse auflösen kann, muss ihm mindestens ein Namenserver mit einer IP-Adresse bekannt sein. Die Konfiguration eines Namenservers erledigen Sie komfortabel mithilfe von YaST. Falls Sie eine Einwahl über Modem vornehmen, kann es sein, dass die manuelle Konfiguration eines Namenservers nicht erforderlich ist. Das Einwahlprotokoll liefert die Adresse des Namenservers bei der Einwahl gleich mit. Die Konfiguration des Namenserverzugriffs unter SUSE Linux ist in Kapitel 20, Das Domain Name System (DNS) beschrieben.

Eng verwandt mit DNS ist das Protokoll whois. Mit dem gleichnamigen Programm whois können Sie schnell ermitteln, wer für eine bestimmte Domäne verantwortlich ist.