Zwei Arten von Zonendateien sind erforderlich. Eine Art ordnet IP-Adressen Hostnamen zu, die andere stellt Hostnamen für IP-Adressen bereit.
Verwenden des Punktes in Zonendateien | |
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Die |
Der erste zu betrachtende Fall ist die Zonendatei example.com.zone
, die für die Domäne example.com
zuständig ist (siehe Beispiel 22.6, „Datei /var/lib/named/example.com.zone“).
Beispiel 22.6. Datei /var/lib/named/example.com.zone
1. $TTL 2D 2. example.com. IN SOA dns root.example.com. ( 3. 2003072441 ; serial 4. 1D ; refresh 5. 2H ; retry 6. 1W ; expiry 7. 2D ) ; minimum 8. 9. IN NS dns 10. IN MX 10 mail 11. 12. gate IN A 192.168.5.1 13. IN A 10.0.0.1 14. dns IN A 192.168.1.116 15. mail IN A 192.168.3.108 16. jupiter IN A 192.168.2.100 17. venus IN A 192.168.2.101 18. saturn IN A 192.168.2.102 19. mercury IN A 192.168.2.103 20. ntp IN CNAME dns 21. dns6 IN A6 0 2002:c0a8:174::
$TTL
legt die Standardlebensdauer fest, die für alle Einträge in dieser Datei gelten soll. In diesem Beispiel sind die Einträge zwei Tage lang gültig (2 D
).
Hier beginnt der SOA (Start of Authority)-Steuereintrag:
Der Name der zu verwaltenden Datei ist example.com
an der ersten Stelle. Dieser Eintrag endet mit .
, da anderenfalls die Zone ein zweites Mal angefügt würde. Alternativ kann hier @
eingegeben werden. In diesem Fall wird die Zone aus dem entsprechenden Eintrag in /etc/named.conf
extrahiert.
Nach IN SOA
befindet sich der Name des Namenservers, der als Master für diese Zone fungiert. Der Name wird von dns
zu dns.example.com
erweitert, da er nicht mit .
endet.
Es folgt die E-Mail-Adresse der für diesen Namenserver zuständigen Person. Da das Zeichen @
bereits eine besondere Bedeutung hat, wird hier stattdessen .
eingegeben. Für root@example.com
muss der Eintrag wie folgt lauten: root.example.com.
. Der Punkt .
muss angehängt werden, damit die Zone nicht hinzugefügt wird.
Durch (
werden alle Zeilen bis einschließlich )
in den SOA-Eintrag aufgenommen.
Die Seriennummer (serial
) ist eine beliebige Nummer, die sich bei jeder Änderung der Datei erhöht. Sie wird benötigt, um die sekundären Namenserver (Slave-Server) über Änderungen zu informieren. Hierfür hat sich eine 10-stellige Nummer aus Datum und Ausführungsnummer in der Form JJJJMMMTTNN als übliches Format etabliert.
Die Aktualisierungsrate (refresh rate
) gibt das Zeitintervall an, in dem die sekundären Namenserver die Seriennummer (serial
) der Zone überprüfen. In diesem Fall beträgt dieses Intervall einen Tag.
Die Wiederholungsrate (retry
) gibt das Zeitintervall an, nach dem ein sekundärer Namenserver bei einem Fehler erneut versucht, Kontakt zum primären Server herzustellen. In diesem Fall sind dies zwei Stunden.
Die Ablaufzeit (expiry
) gibt den Zeitraum an, nach dem ein sekundärer Server die im Cache gespeicherten Daten verwirft, wenn er keinen erneuten Kontakt zum primären Server herstellen konnte. In diesem Fall ist dies eine Woche.
Die letzte Angabe im SOA-Eintrag gibt die negative Cache-Lebensdauer (negative caching TTL
) an. Sie legt fest, wie lange Ergebnisse nicht aufgelöster DNS-Abfragen anderer Server im Cache gespeichert werden können.
IN NS
gibt den für diese Domäne verantwortlichen Namenserver an. dns
wird zu dns.example.com
erweitert, da der Eintrag nicht mit einem endet.
endet. Es können mehrere solcher Zeilen vorhanden sein - eine für den primären und eine für die einzelnen sekundären Namenserver. Wenn notify
in /etc/named.conf
nicht auf no
gesetzt ist, werden alle hier aufgeführten Namenserver über die Änderungen an den Zonendaten informiert.
Der MX-Eintrag gibt den Mailserver an, der E-Mails für die Domäne example.com
annimmt, verarbeitet und weiterleitet. In diesem Beispiel ist dies der Host mail.example.com
. Die Zahl vor dem Hostnamen ist der Präferenzwert. Wenn mehrere MX-Einträge vorhanden sind, wird zunächst der Mailserver mit dem kleinsten Wert verwendet. Wenn die Mailzustellung an diesen Server nicht möglich ist, wird ein Versuch mit dem nächsthöheren Wert unternommen.
Dies sind die eigentlichen Adresseinträge, in denen den Hostnamen eine oder mehrere IP-Adressen zugewiesen werden. Die Namen werden hier ohne .
aufgelistet, da sie ihre Domäne nicht enthalten. Daher wird ihnen allen example.com
hinzugefügt. Dem Host gate
werden zwei IP-Adressen zugewiesen, weil er zwei Netzwerkkarten aufweist. Bei jeder traditionellen Hostadresse (IPv4) wird der Eintrag mit A
gekennzeichnet. Wenn es sich um eine IPv6-Adresse handelt, wird der Eintrag mit A6 0
gekennzeichnet . Das frühere Token für IPv6-Adressen war AAAA
. Es ist inzwischen veraltet.
IPv6-Syntax | |
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Die Syntax des IPv6-Eintrags unterscheidet sich geringfügig von der Syntax von IPv4. Aufgrund der Möglichkeit einer Fragmentierung müssen Informationen zu fehlenden Bits vor der Adresse angegeben werden. Sie müssen diese Informationen angeben, selbst wenn Sie vorhaben, eine völlig unfragmentierte Adresse zu verwenden. Für den AAAA-Datensatz mit der Syntax pluto IN AAAA 2345:00C1:CA11:0001:1234:5678:9ABC:DEF0 pluto IN AAAA 2345:00D2:DA11:0001:1234:5678:9ABC:DEF0 müssen Sie Informationen über fehlende Bits im IPv6-Format hinzufügen. Da das obige Beispiel vollständig ist (es fehlen keine Bits), lautet das A6-Format des Eintrags: pluto IN A6 0 2345:00C1:CA11:0001:1234:5678:9ABC:DEF0 pluto IN A6 0 2345:00D2:DA11:0001:1234:5678:9ABC:DEF0 |
Der Alias ntp
kann zur Adressierung von dns
(CNAME
steht für canonical name (kanonischer Name)) verwendet werden.
Die Pseudodomäne in-addr.arpa
wird für Reverse-Lookups zur Auflösung von IP-Adressen in Hostnamen verwendet. Sie wird in umgekehrter Notation an den Netzwerk-Teil der Adresse angehängt. 192.168
wird also in 168.192.in-addr.arpa
aufgelöst. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Beispiel 22.7, „Reverse-Lookup“.
Beispiel 22.7. Reverse-Lookup
1. $TTL 2D 2. 168.192.in-addr.arpa. IN SOA dns.example.com. root.example.com. ( 3. 2003072441 ; serial 4. 1D ; refresh 5. 2H ; retry 6. 1W ; expiry 7. 2D ) ; minimum 8. 9. IN NS dns.example.com. 10. 11. 1.5 IN PTR gate.example.com. 12. 100.3 IN PTR www.example.com. 13. 253.2 IN PTR cups.example.com.
$TTL definiert die Standard-TTL, die für alle Einträge hier gilt.
Die Konfigurationsdatei muss Reverse-Lookup für das Netzwerk 192.168
aktivieren. Angenommen, die Zone heißt 168.192.in-addr.arpa
, sollte sie nicht zu den Hostnamen hinzugefügt werden. Daher werden alle Hostnamen in ihrer vollständigen Form eingegeben, d. h. mit der Domäne und einem abschließenden Punkt (.
). Die restlichen Einträge entsprechen den im vorherigen Beispiel (example.com
) beschriebenen Einträgen.
Sehen Sie sich hierzu das Beispiel für example.com
an.
Diese Zeile gibt wieder den für diese Zone verantwortlichen Namenserver an. Diesmal wird der Name allerdings in vollständiger Form mit Domäne und .
am Ende eingegeben.
Dies sind die Zeigereinträge, die auf die IP-Adressen auf den entsprechenden Hosts verweisen. Am Anfang der Zeile wird nur der letzte Teil der IP-Adresse eingegeben, ohne .
am Ende. Wenn daran die Zone angehängt wird (ohne .in-addr.arpa
), ergibt sich die vollständige IP-Adresse in umgekehrter Reihenfolge.
Normalerweise sollten Zonentransfers zwischen verschiedenen Versionen von BIND problemlos möglich sein.