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Komplexe Systemkonfigurationen erfordern besondere Festplattenkonfigurationen. Alle Partionierungsaufgaben können mit YaST erledigt werden. Um Gerätenamen mit Blockgeräten zu erhalten, verwenden Sie die Blockgeräte /dev/disk/by-id
oder /dev/disk/by-uuid
. Das Logical Volume Management (LVM) ist ein Schema für die Festplattenpartitionierung, das viel flexibler als die physische Partitionierung in Standardkonfigurationen ist. Mit der Snapshop-Funktion können Sie Datensicherungen einfach erstellen. Ein RAID (Redundant Array of Independent Disks) bietet verbesserte Datenintegrität, Leistung und Fehlertoleranz.
Die in Abbildung 2.1, „Die YaST-Partitionierung“ gezeigte Expertenpartitionierung ermöglicht die manuelle Änderung der Partitionierung einer oder mehrerer Festplatten. Partitionen können hinzugefügt, gelöscht, in ihrer Größe geändert und bearbeitet werden. Außerdem können Sie über dieses YaST-Modul auf die Soft RAID- und LVM-Konfiguration zugreifen.
Neupartitionierung des laufenden Systems | |
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Auch wenn es möglich ist, ein laufendes System neu zu partitionieren, ist das Risiko eines Fehlers mit daraus folgendem Datenverlust sehr hoch. Versuchen Sie daher eine Neupartitionierung des installierten Systems möglichst zu vermeiden. Sollte es sich wirklich nicht umgehen lassen, führen Sie zuvor unbedingt eine vollständige Datensicherung durch. |
Alle bestehenden oder vorgeschlagenen Partitionen auf allen angeschlossenen Festplatten werden in der Liste /dev/sda
. Partitionen werden als Teile dieser Geräte aufgelistet, beispielsweise als /dev/sda1
. Größe, Typ, Dateisystem und Einhängepunkt der Festplatten und ihrer Partitionen werden ebenfalls angezeigt. Der Einhängepunkt gibt an, wo sich die Partition im Linux-Dateisystembaum befindet.
Mehrere funktionale Ansichten sind in der RAID
, Volume-Management
, Kryptodateien
oder NFS
zu konfigurieren.
Wenn Sie das Experten-Dialogfeld während der Installation ausführen, wird auch sämtlicher freier Speicherplatz aufgeführt und automatisch ausgewählt. Um weiteren Speicherplatz für openSUSE® zur Verfügung zu stellen, müssen Sie den benötigten Speicherplatz von unten nach oben in der Liste freigeben (Sie beginnen mit der letzten Partition der Festplatte und enden mit der ersten). Wenn Sie beispielsweise über drei Partitionen verfügen, können Sie nicht die zweite ausschließlich für openSUSE und die dritte und erste für andere Betriebssysteme verwenden.
Jede Festplatte verfügt über eine Partitionierungstabelle mit Platz für vier Einträge. Jeder Eintrag in der Partitionstabelle steht für eine primäre oder für eine erweiterte Partition. Es ist jedoch nur ein Eintrag für eine erweiterte Partition zulässig.
Eine primäre Partition besteht aus einem kontinuierlichen Bereich von Zylindern (physikalischen Festplattenbereichen), die einem bestimmten Betriebssystem zugewiesen sind. Mit ausschließlich primären Partitionen wären Sie auf vier Partitionen pro Festplatte beschränkt, da die Partitionstabelle nicht mehr Platz bietet. Aus diesem Grund werden erweiterte Partitionen verwendet. Erweiterte Partitionen sind ebenfalls kontinuierliche Bereiche von Festplattenzylindern, können jedoch in mehrere logische Partitionen unterteilt werden. Für logische Partitionen sind keine Einträge in der Partitionstabelle erforderlich. Eine erweiterte Partition kann auch als Container für logische Partitionen bezeichnet werden.
Wenn Sie mehr als vier Partitionen benötigen, erstellen Sie als vierte Partition (oder früher) eine erweiterte Partition. Diese erweiterte Partition sollte den gesamten verbleibenden freien Zylinderbereich umfassen. Erstellen Sie dann mehrere logische Partitionen innerhalb der erweiterten Partition. Die maximale Anzahl der logischen Partitionen beträgt 15 auf SCSI-, SATA- und Firewire-Festplatten und 63 auf (E)IDE-Festplatten. Dabei spielt es keine Rolle, welche Arten von Partitionen für Linux verwendet werden. Sowohl primäre als auch logische Partitionen funktionieren problemlos.
Zum ganz neuen Erstellen einer Partition wählen Sie
und dann eine Festplatte mit freiem Speicherplatz aus. Die tatsächliche Modifikation kann im Karteireiter erfolgen:Wählen Sie
. Wenn mehrere Festplatten angeschlossen sind, wird ein Auswahldialogfeld angezeigt, in dem Sie eine Festplatte für die neue Partition auswählen können.Geben Sie den Partitionstyp (primär oder erweitert) an. Sie können bis zu vier primäre Partitionen oder bis zu drei primäre Partitionen und eine erweiterte Partition erstellen. Innerhalb der erweiterten Partition können Sie mehrere logische Partitionen erstellen (siehe Abschnitt 2.1.1, „Partitionstypen“).
Wählen Sie das zu verwendende Dateisystem und einen Einhängepunkt aus. YaST schlägt für jede erstellte Partition einen Einhängepunkt vor. Für eine andere Einhängemethode, z. B. Einhängen nach Label, wählen Sie
.Geben Sie, falls erforderlich, zusätzliche Dateisystemoptionen an. Dies ist zum Beispiel für persistente Dateinamen erforderlich. Weitere Informationen zu den verfügbaren Optionen finden Sie in Abschnitt 2.1.3, „Bearbeiten einer Partition“.
Klicken Sie auf
+ , um das Partitionierungs-Setup zu übernehmen und das Partitionierungsmodul zu verlassen.Wenn Sie die Partition bei der Installation angelegt haben, wird wieder das Fenster mit der Installationsübersicht angezeigt.
Wenn Sie eine neue Partition erstellen oder eine bestehende Partition bearbeiten, können verschiedene Parameter festgelegt werden. Bei neuen Partitionen werden von YaST geeignete Parameter festgelegt, für die normalerweise keine Bearbeitung erforderlich ist. Gehen Sie wie folgt vor, um Ihre Partitionseinstellungen manuell zu bearbeiten:
Wählen Sie die Partition aus.
Klicken Sie auf
, um die Partition zu bearbeiten und die Parameter festzulegen:Auch wenn Sie die Partitionen zu diesem Zeitpunkt nicht formatieren möchten, weisen Sie eine Dateisystem-ID zu, um sicherzustellen, dass sie richtig registriert wird. Mögliche Werte sind , , und .
Ändern Sie hier das Dateisystem oder formatieren Sie die Partition. Wenn Sie das Dateisystem ändern oder Partitionen neu formatieren, werden alle Daten der Partition unwiederbringlich gelöscht.
Swap ist ein Sonderformat, das die Verwendung der Partition als virtuellen Arbeitsspeicher ermöglicht. Bei einer manuellen Partitionierung müssen Sie eine Swap-Partition mit mindestens 256 MB erstellen. Sollte der Swap-Speicher nicht ausreichen, empfiehlt es sich statt einer Erhöhung des Swap-Speichers, dem System mehr Arbeitsspeicher hinzuzufügen.
Ext3 ist das Standarddateisystem für die Linux-Partitionen. ReiserFS, JFS, XFS und Ext3 sind Journaling-Dateisysteme. Mit diesen Dateisystemen kann das System nach einem Systemabsturz schnell wiederhergestellt werden, da die Schreibvorgänge während des Vorgangs protokolliert werden. Außerdem kann ReiserFS sehr schnell viele kleine Dateien verarbeiten. Ext2 ist kein Journaling-Dateisystem. Es ist jedoch extrem stabil und gut für kleinere Partitionen geeignet, da nicht viel Festplattenspeicher für die Verwaltung erforderlich ist.
Wenn Sie die Verschlüsselung aktivieren, werden alle Daten in verschlüsselter Form geschrieben. Dies erhöht die Sicherheit sensibler Daten, die Systemgeschwindigkeit wird jedoch leicht reduziert, da die Verschlüsselung einige Zeit erfordert. Weitere Informationen zur Verschlüsselung der Dateisysteme finden Sie in Kapitel 36, Verschlüsseln von Partitionen und Dateien.
Legen verschiedene Parameter in der globalen Systemverwaltungsdatei (/etc/fstab
) fest. In der Regel reichen die Standardeinstellungen für die meisten Konfigurationen aus. Sie können beispielsweise die Dateisystemkennung von einem Gerätenamen in eine Volume-Bezeichnung ändern. In Volume-Bezeichnungen können Sie alle Zeichen mit Ausnahme von /
und dem Leerzeichen verwenden.
Für persistente Gerätenamen verwenden Sie die Einhängeoption
, oder . In openSUSE sind persistente Gerätenamen standardmäßig aktiviert.
Wenn Sie die Einhängeoption HOME
für eine Partition verwenden, die in /home
eingehängt werden soll.
Wenn Sie für das Dateisystem Quotas verwenden möchten, verwenden Sie die Einhängeoption
(Quota-Unterstützung aktivieren). Diese Konfiguration ist erforderlich, bevor Sie in der von YaST Quotas für Benutzer festlegen. Weitere Informationen zur Konfiguration von Benutzerquotas finden Sie unter Abschnitt „Verwalten von Quoten“ (Kapitel 5, Verwalten von Benutzern mit YaST, ↑Start).Geben Sie das Verzeichnis an, in dem die Partition im Dateisystembaum eingehängt werden soll. Treffen Sie eine Auswahl aus verschiedenen YaST-Vorschlägen oder geben Sie einen beliebigen anderen Namen ein.
Wählen Sie
+ , um die Partition zu aktivieren.Anpassen der Größe von Dateisystemen | |
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Die Größe eines bestehenden Dateisystems können Sie ändern, indem Sie die Partition auswählen und verwenden. Beachten Sie, dass die Größe von eingehängten Partitionen nicht verändert werden kann. Um die Größe von Partitionen zu ändern, hängen Sie die entsprechende Partition aus, bevor Sie den Partitionierer ausführen. |
Im folgenden Abschnitt finden Sie einige Hinweise und Tipps für die Partitionierung, die Ihnen bei der Einrichtung Ihres Systems helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Anzahl der Zylinder | |
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Einige Partitionierungstools beginnen bei der Nummerierung der Zylinder mit |
Mittels Swap wird der physikalisch verfügbare Arbeitsspeicher erweitert. Ihnen steht dadurch über das physikalische RAM hinaus mehr Arbeitsspeicher zur Verfügung. Die Arbeitsspeicherverwaltungssysteme der Kernels vor Version 2.4.10 benötigten Swap als Sicherheitszugabe. Wenn Ihr Swap damals nicht zweimal so groß war wie Ihr RAM, kam es zu erheblichen Leistungseinbußen. Auf heutige Systeme treffen diese Einschränkungen allerdings nicht mehr zu.
Linux verwendet eine Seite namens „Kürzlich verwendet“ (LRU) zur Auswahl von Seiten, die eventuell vom Arbeitsspeicher auf die Festplatte verschoben werden. Den aktiven Anwendungen steht dadurch mehr Arbeitsspeicher zur Verfügung und selbst das Zwischenspeichern läuft reibungsloser ab.
Versucht eine Anwendung jedoch, sämtlichen Arbeitsspeicher für sich zu reklamieren, den sie nur irgendwie erhalten kann, kann es mit dem Swap-Speicher zu Problemen kommen. Wir sollten uns hierzu drei der wichtigsten Szenarien näher ansehen:
Die Anwendung erhält den gesamten Arbeitsspeicher, der, auf welche Weise auch immer, freigegeben werden kann. Der gesamte Cache-Speicher wird freigegeben. Dadurch verlangsamen sich alle anderen Anwendungen. Nach einigen Minuten tritt der „Out of Memory-Killermechanismus“ des Kernels in Kraft und der Prozess wird abgebrochen.
Zunächst lässt die Leistung des Systems wie bei einem System ohne Swap nach. Sobald das gesamte physikalische RAM aufgebraucht ist, wird auch auf den Swap-Speicher zurückgegriffen. An diesem Punkt wird das System sehr langsam; die Fernausführung von Kommandos wird unmöglich. Je nach Geschwindigkeit der Festplatten, die den Swap-Speicher stellen, verbleibt das System etwa 10 bis 15 Minuten in diesem Zustand, bevor das Problem vom „Out of Memory-Killer“ des Kernels endgültig „gelöst“ wird. Beachten Sie, dass Sie eine bestimmte Swap-Größe benötigen, wenn der Computer einen „Suspend to Disk“ ausführen sollte. In diesem Fall sollte die Swap-Größe groß genug sein, um die benötigten Daten vom Arbeitsspeicher (512 MB–1 GB) aufnehmen zu können.
Auf einem solchen System sollte besser keine Anwendung ausgeführt werden, die völlig außer Rand und Band gerät und den Swap-Speicher grenzenlos nutzt. In einem solchen Fall würde das System Stunden brauchen, um sich wieder zu regenerieren. Sehr wahrscheinlich treten in diesem Fall bei anderen Prozessen Timeouts und Fehler auf, wodurch das System in einem undefinierten Zustand zurückbleibt, selbst wenn der fehlerhafte Prozess abgebrochen wird. Am besten schalten Sie das System in einem solchen Fall aus und wieder ein und versuchen Sie, es wieder hochzufahren. Sehr viel Swap-Speicher ist nur dann sinnvoll, wenn Sie eine Anwendung verwenden, die diese Menge an Swap tatsächlich benötigt. Solche Anwendungen (wie Datenbanken oder Bildbearbeitungsprogramme) verfügen häufig über eine Option, mit der sie den benötigten Festplattenspeicher direkt abrufen können. Die Verwendung dieser Option ist auf jeden Fall einem übergroßen Swap-Speicher vorzuziehen.
Falls Ihre Anwendungen nicht außer Kontrolle geraten, aber dennoch nach einiger Zeit mehr Swap erforderlich ist, können Sie den Swap-Speicher auch online erweitern. Wenn Sie eine Partition als Swap-Speicher vorbereitet haben, fügen Sie diese Partition einfach mit Hilfe von YaST hinzu. Falls Sie auf keine Swap-Partition zurückgreifen können, können Sie den Swap-Speicher auch durch eine Swap-Datei erweitern. Swap-Dateien sind im Vergleich zu Partitionen in der Regel langsamer. Im Vergleich zu physikalischem RAM sind jedoch beide Swap-Methoden extrem langsam. Der tatsächliche Geschwindigkeitsunterschied ist allerdings nicht so bedeutend, wie es den Anschein hat.
Prozedur 2.1. Manuelles Hinzufügen einer Swap-Datei
So fügen Sie dem laufenden System eine Swap-Datei hinzu:
Erstellen Sie auf Ihrem System eine leere Datei. Um beispielsweise eine Swap-Datei für 128 MB Swap-Speicher unter /var/lib/swap/swapfile
hinzuzufügen, geben Sie folgende Kommandos ein:
mkdir -p /var/lib/swap dd if=/dev/zero of=/var/lib/swap/swapfile bs=1M count=128
Initialisieren Sie die Swap-Datei mit folgendem Kommando:
mkswap /var/lib/swap/swapfile
Aktivieren Sie den Swap-Speicher mit folgendem Kommando:
swapon /var/lib/swap/swapfile
Zum Deaktivieren der Swap-Datei verwenden Sie folgendes Kommando:
swapoff /var/lib/swap/swapfile
Zum Überprüfen des aktuell verfügbaren Swap-Speichers verwenden Sie folgendes Kommando:
cat /proc/swaps
Bislang handelt es sich hier lediglich um temporären Swap-Speicher. Nach dem nächsten Neustart wird dieser nicht mehr verwendet.
Wenn Sie die Swap-Datei permanent aktivieren möchten, fügen Sie /etc/fstab
folgende Zeile hinzu:
/var/lib/swap/swapfile swap swap defaults 0 0
Von der Expertenpartitionierung aus können Sie mit
die LVM-Konfiguration aufrufen. Wenn jedoch bereits eine funktionierende LVM-Konfiguration auf Ihrem System vorhanden ist, wird diese automatisch aktiviert, sobald Sie die LVM-Konfiguration zum ersten Mal in einer Sitzung eingeben. In diesem Fall können alle Festplatten mit einer Partition, die zu einer aktivierten Volume-Gruppe gehören, nicht erneut partitioniert werden, da der Linux-Kernel die bearbeitete Partitionstabelle einer Festplatte nicht erneut lesen kann, wenn eine Partition auf diesem Datenträger verwendet wird. Wenn jedoch bereits eine funktionierende LVM-Konfiguration auf Ihrem System vorhanden ist, sollte eine physische Neupartitionierung nicht erforderlich sein. Ändern Sie stattdessen die Konfiguration des logischen Volumes.
Am Anfang der physischen Volumes (PVs) werden Informationen zum Volume auf die Partition geschrieben. Um eine solche Partition für andere Zwecke, die nichts mit LVM zu tun haben, wiederzuverwenden, sollten Sie den Anfang dieses Volumes löschen. Bei der VG system
und dem PV /dev/sda2
beispielsweise ist dies über den Befehl ddif=/dev/zero of=/dev/sda2 bs=512 count=1
möglich.
Dateisystem zum Booten | |
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Das zum Booten verwendete Dateisystem (das Root-Dateisystem oder |