Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
Dieses Kapitel behandelt zypper und RPM, zwei Kommandozeilen-Tools zum Verwalten von Software. Eine Definition der in diesem Kontext verwendeten Terminologie (beispielsweise Repository
, Patch
oder Update
) finden Sie unter Abschnitt 3.1, „Definition der Begriffe“.
Zypper ist ein Kommandozeilen-Paketmanager für Installation, Aktualisierung und Löschung von Paketen sowie zum Verwalten von Repositorys. Damit können Sie Software per Fernzugriff oder mithilfe von Shell-Skripten verwalten.
Die allgemeine Syntax von Zypper sieht wie folgt aus:
zypper[global-options]
command
[command-options]
[arguments]
...
Die Komponenten in Klammern sind nicht erforderlich. Am einfachsten führen Sie Zypper aus, indem Sie seinen Namen gefolgt von einem Kommando eingeben. Geben Sie z. B. für das Anwenden aller erforderlichen Patches auf den Systemtyp das Folgende ein:
zypper patch
Zusätzlich können Sie aus einer oder mehreren globalen Optionen wählen, indem Sie sie direkt vor dem Kommando eingeben. Beispielspielsweise führt --non-interactive
das Kommando ohne Eingabeaufforderungen aus (und wendet automatisch die Standardantworten an):
zypper --non-interactive patch
Um die spezifischen Optionen für ein bestimmtes Kommando zu benutzen, geben Sie sie direkt nach dem Kommando ein. Beispielsweise werden mit --auto-agree-with-licenses
alle erforderlichen Patches auf das System angewendet, ohne eine Bestätigung von Lizenzen anzufordern (sie werden automatisch akzeptiert):
zypper patch --auto-agree-with-licenses
Einige Kommandos erfordern ein oder mehrere Argumente. Bei der Verwendung des Installationskommandos z. B. müssen Sie angeben, welche Pakete zu installieren sind:
zypper install mplayer
Einige Optionen erfordern auch ein Argument. Das folgende Kommando listet alle bekannten Muster auf:
zypper search -t pattern
Sie können alle obigen Optionen kombinieren. Beispielsweise werden mit dem folgenden Kommando mplayer
- und amarok
-Pakete mithilfe des factory
-Repositorys installiert und ausführlich angegeben:
zypper -v install --from factory mplayer amarok
Mit der Option --from
bleiben alle Repositorys aktiviert (damit alle Abhängigkeiten aufgelöst werden können), wenn das Paket aus dem angegebenen Repository abrufen wird.
Die meisten Zypper-Kommandos besitzen eine dry-run
-Option, die eine Simulation des angegebenen Kommandos ausführt. Sie kann für Tests verwendet werden.
zypper remove --dry-run MozillaFirefox
Verwenden Sie zur Installation oder Löschung von Paketen die folgenden Kommandos:
zypper installpackage_name
zypper removepackage_name
Zypper kennt verschiedene Möglichkeiten, Pakete für die Installations- und Löschkommandos anzugeben:
zypper in MozillaFirefox
oder
zypper in MozillaFirefox-3.5.3
zypper in mozilla:MozillaFirefox
Dabei ist mozilla
der Alias des Repositorys, aus dem installiert werden soll.
Das folgende Kommando installiert alle Pakete, deren Name mit "Moz" beginnt. Verwenden Sie diese Möglichkeit mit äußerster Umsicht, vor allem beim Entfernen von Paketen.
zypper in Moz*
Wenn Sie beispielsweise ein perl-Modul installieren möchten, ohne den Namen des Pakets zu kennen, sind Funktionen praktisch:
zypper in 'perl(Time::ParseDate)'
Zusammen mit einer Funktion können Sie eine Architektur (wie i586
oder x86_64
) und/oder eine Version angeben. Der Version muss ein Operator vorangehen: <
(kleiner als), <=
(kleiner oder gleich), =
(gleich), >=
(größer oder gleich), >
(größer als).
zypper in 'firefox.x86_64' zypper in 'firefox>=3.5.3' zypper in 'firefox.x86_64>=3.5.3'
Sie können einen lokalen oder entfernten Pfad zu einem Paket angeben:
zypper in /tmp/install/MozillaFirefox.rpm zypper in http://download.opensuse.org/repositories/mozilla/SUSE_Factory/x86_64/MozillaFirefox-3.5.3-1.3.x86_64.rpm
Zum gleichzeitigen Installieren und Entfernen von Paketen verwenden Sie die Modifikatoren +/-
. Zum gleichzeitigen Installieren von emacs
und Entfernen von vim
verwenden Sie Folgendes:
zypper install emacs -vim
Zum gleichzeitigen Entfernen von emacs
und Installieren von vim
verwenden Sie Folgendes:
zypper remove emacs +vim
Um zu vermeiden, dass der mit -
beginnende Paketname als Kommandooption interpretiert wird, verwenden Sie ihn stets als das zweite Argument. Falls dies nicht möglich ist, stellen Sie ihm --
voran:
zypper install -emacs +vim # Wrong zypper install vim -emacs # Correct zypper install -- -emacs +vim # same as above zypper remove emacs +vim # same as above
Wenn Sie (zusammen mit einem bestimmten Paket) alle Pakete entfernen möchten, die nach dem Entfernen dieses Pakets nicht mehr erforderlich sind, verwenden Sie die Option --clean-deps
:
rm package_name
--clean-deps
Standardmäßig verlangt Zypper eine Bestätigung, bevor ein ausgewähltes Paket installiert oder entfernt wird oder wenn ein Problem auftritt. Mit der Option --non-interactive
können Sie dieses Verhalten deaktivieren. Die Option muss jedoch vor dem tatsächlich auszuführenden Kommando (Installieren, Entfernen oder Patch) angegeben werden, wie im Folgenden:
zypper--non-interactive
installpackage_name
Mit dieser Option kann Zypper auch in Skripten und Cron-Aufträgen verwendet werden.
Entfernen Sie keine obligatorischen Systempakete. | |
---|---|
Entfernen Sie keine Pakete wie |
Wenn Sie das entsprechende Quellpaket eines Pakets installieren möchten, verwenden Sie:
zypper source-install package_name
Dieses Kommando installiert auch die Build-Abhängigkeiten des angegebenen Pakets. Wenn Sie dies nicht wünschen, fügen Sie den Schalter -D
hinzu. Um nur die Build-Abhängigkeiten zu installieren, verwenden Sie -d
.
zypper source-install -dpackage_name
# source package only zypper source-install -Dpackage_name
# build dependencies only
Natürlich gelingt dies nur, wenn das Repository mit den Quellpaketen in Ihrer Repository-Liste aktiviert ist (es wird standardmäßig hinzugefügt, aber nicht aktiviert). Details zur Repository-Verwaltung finden Sie unter Abschnitt 7.1.4, „Verwalten von Repositorys mit Zypper“.
Eine Liste aller Quellpakete, die in Ihren Repositorys verfügbar sind, können Sie wie folgt abrufen:
zypper search -t srcpackage
Wenn Sie prüfen möchten, ob alle Abhängigkeiten noch erfüllt sind, und fehlende Abhängigkeiten reparieren möchten, verwenden Sie:
zypper verify
Zusätzlich zu Abhängigkeiten, die erfüllt sein müssen, "empfehlen" einige Pakete andere Pakete. Diese empfohlenen Pakete werden installiert, wenn sie aktuell verfügbar und installierbar sind. Falls empfohlene Pakete erst nach der Installation des empfehlenden Pakets (durch Hinzufügen zusätzlicher Pakete oder zusätzlicher Hardware) zur Verfügung steht, verwenden Sie das folgende Kommando:
zypper install-new-recommends
Dieses Kommando ist nach dem Anschließen einer Webcam oder eines WLAN-Geräts äußerst nützlich. Hiermit werden Treiber für das Gerät und die zugehörige Software installiert, sofern verfügbar. Die Treiber und die zugehörige Software sind nur dann installierbar, wenn bestimmte Hardware-Abhängigkeiten erfüllt sind.
Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten, Software mithilfe von Zypper zu installieren: durch Installation von Patches, durch Installation einer neuen Version eines Pakets oder durch Aktualisieren der kompletten Distribution. Letzters wird mit dem Kommando zypper dist-upgrade erreicht, das in Abschnitt 14.1, „Upgrade des Systems“ behandelt wird.
Um alle offiziell herausgegebenen Patches für Ihr System zu installieren, führen Sie einfach Folgendes aus:
zypper patch
In diesem Fall werden alle in Ihren Repositorys vorhandenen Patches auf Relevanz überprüft und bei Bedarf installiert. Das obige Kommando ist alles, was Sie brauchen, um sie bei Bedarf anzuwenden.
Zypper kennt drei unterschiedliche Kommandos, um die Verfügbarkeit von Patches abzufragen:
Listet die Anzahl der benötigten Patches auf (Patches, die für Ihr System gelten, aber noch nicht installiert sind)
~ # zypper patch-check Loading repository data... Reading installed packages... 5 patches needed (1 security patch)
Listet alle benötigten Patches auf (Patches, die für Ihr System gelten, aber noch nicht installiert sind)
~ # zypper list-patches Loading repository data... Reading installed packages... Repository | Name | Version | Category | Status ------------------------------------+-----------+---------+----------+------- Updates for openSUSE 11.3 11.3-1.82 | lxsession | 2776 | security | needed
Listet alle für openSUSE verfügbaren Patches auf, unabhängig davon, ob sie bereits installiert sind oder für Ihre Installation gelten.
Sie können auch Patches für bestimmte Probleme auflisten und installieren. Dazu geben Sie das Kommando zypper list-patches mit den folgenden Optionen ein:
--bugzilla[=Nummer
]
Listet alle erforderlichen Patches für Probleme mit Bugzilla auf. Optional können Sie eine Fehlernummer angeben, wenn nur Patches für diesen bestimmten Fehler aufgeführt werden sollen.
--cve[=number
]
Listet alle erforderlichen Patches für CVE-Probleme (Common Vulnerabilities and Exposures, häufige Sicherheitslücken und Gefährdungen) auf bzw. nur Patches für eine bestimmte CVE-Nummer, sofern angegeben.
Zum Installieren eines Patches für ein bestimmtes Bugzilla- oder CVE-Problem verwenden Sie die folgenden Kommandos:
zypper patch --bugzilla=number
oder
zypper patch --cve=number
Zum Installieren eines Sicherheits-Patches mit der CVE-Nummer CVE-2010-2713
führen Sie beispielsweise Folgendes aus:
zypper patch --cve=CVE-2010-2713
Wenn ein Repository neue Pakete enthält, aber keine Patches zur Verfügung stellt, zeigt zypper patch keinerlei Wirkung. Verwenden Sie zum Aktualisieren aller installierten Pakete mit neueren verfügbaren Versionen:
zypper update
Zum Aktualisieren einzelner Pakete geben Sie das Paket mit dem Aktualisierungs- oder Aktualisierungskommando an:
zypper updatepackage_name
zypper installpackage_name
Mit dem Kommando kann eine Liste mit allen neuen installierbaren Paketen abgerufen werden.
zypper list-updates
Dieses Kommando listet ausschließlich Pakete auf, die die folgenden Kriterien erfüllen:
stammt von demselben Hersteller wie das bereits installierte Paket
umfasst Repositorys mit mindestens derselben Priorität wie das bereits installierte Paket
ist installierbar (alle Abhängigkeiten wurden erfüllt)
Eine Liste aller neuen verfügbaren Pakete (unabhängig davon, ob diese Pakete installierbar sind oder nicht) erhalten Sie mit Folgendem:
zypper list-updates --all
Um festzustellen, warum ein neues Paket nicht installiert werden kann, verwenden Sie einfach das Kommando zum Installieren oder Aktualisieren, wie oben beschrieben.
Um die Installation schnell und einfach auf eine neue Produktversion zu aktualisieren (beispielsweise von openSUSE 11.2 auf openSUSE 11.3), passen Sie zunächst die Repositorys so an, dass sie den aktuellen Repositorys für openSUSE entsprechen. Detaillierte Informationen finden Sie in Abschnitt 7.1.4, „Verwalten von Repositorys mit Zypper“. Führen Sie dann das Kommando zypper dist-upgrade für die erforderlichen Repositorys aus. Dieses Kommando stellt sicher, dass alle Pakete aus den aktuell aktivierten Repositorys installiert werden. Siehe dazu Abschnitt 14.1.4, „Distributions-Upgrade mit Zypper“.
Um das Distributions-Upgrade auf Pakete aus einem bestimmten Repository zu beschränken, während gleichzeitig die anderen Repositorys im Hinblick auf die Abhängigkeiten berücksichtigt werden, verwenden Sie die Option --from
option und geben Sie das Repository wahlweise mit dem Alias, der Nummer oder der URI an.
Unterschiede zwischen zypper update und zypper dist-upgrade | |||||
---|---|---|---|---|---|
Wählen Sie zypper update, um Pakete auf neuere Versionen zu aktualisieren, die für Ihre Produktversion verfügbar sind, und die Systemintegrität beizubehalten. zypper update richtet sich nach den folgenden Regeln:
Bei zypper dist-upgrade werden alle Pakete aus den derzeit aktivierten Repositorys installiert. Diese Regel ist erzwungen, d. h. Pakete könnten einen anderen Hersteller oder eine andere Architektur haben oder sogar zurückgestuft werden. Alle Pakete, die nach der Aktualisierung unerfüllte Abhängigkeiten aufweisen, werden deinstalliert. |
Sämtliche Installations- und Patch-Kommandos von Zypper sind von der Liste der bekannten Repositorys abhängig. Um alle dem System bekannten Repositorys aufzulisten, verwenden Sie das Kommando:
zypper repos
oder
zypper lr
Das Ergebnis ist der folgenden Ausgabe ähnlich:
Beispiel 7.1. Zypper – Liste der bekannten Repositorys
# | Alias | Name | Enabled | Refresh --+-----------------------+-----------------------+---------+-------- 1 | Updates | Updates | Yes | Yes 2 | openSUSE 11.2-0 | openSUSE 11.2-0 | No | No 3 | openSUSE-11.2-Debug | openSUSE-11.2-Debug | No | Yes 4 | openSUSE-11.2-Non-Oss | openSUSE-11.2-Non-Oss | Yes | Yes 5 | openSUSE-11.2-Oss | openSUSE-11.2-Oss | Yes | Yes 6 | openSUSE-11.2-Source | openSUSE-11.2-Source | No | Yes
Bei der Angabe von Repositorys kann in verschiedenen Kommandos ein Alias, URI oder eine Repository-Nummber aus der Ausgabe des Kommandos zypper repos verwendet werden. Ein Repository-Alias ist eine Kurzform des Repository-Namens, der in Repository-Kommandos verwendet wird. Beachten Sie dabei, dass sich die Repository-Nummern nach dem Bearbeiten der Repository-Liste ändern können. Der Alias ändert sich nie von alleine.
Standardmäßig werden Details wie URI oder Priorität des Repositorys nicht angezeigt. Verwenden Sie das folgende Kommando, um alle Details aufzulisten:
zypper lr -d
Zum Hinzufügen eines Repository, führen Sie Folgendes aus:
zypper addrepoURI
alias
URI
kann ein Internet-Repository, eine Netzwerkressource, ein Verzeichnis oder eine CD oder DVD sein (für Details siehe http://en.opensuse.org/openSUSE:Libzypp_URIs). Der Alias
ist ein Kürzel und eine eindeutige Kennung für das Repository. Sie können ihn frei wählen, vorausgesetzt, er ist eindeutig. Zypper gibt eine Warnung aus, wenn Sie einen Alias angeben, der bereits verwendet wird.
Wenn ein Repository von der Liste entfernt werden soll, verwenden Sie das Kommando zypper removerepo zusammen mit dem Alias oder der Nummer des zu löschenden Repositorys. Zum Entfernen des Repositorys, das im dritten Eintrag in Beispiel 7.1, „Zypper – Liste der bekannten Repositorys“ aufgeführt ist, verwenden Sie beispielsweise das folgende Kommando:
zypper removerepo 3
Aktivieren oder deaktivieren von Repositorys mit zypper modifyrepo. Mit diesem Kommando können Sie auch die Eigenschaften des Repositorys (z. B. Aktualisierungsverhalten, Name oder Priorität) ändern. Das folgende Kommando aktiviert das Repository mit dem Namen updates
, aktiviert die automatische Aktualisierung und stellt seine Priorität auf 20 ein:
zypper mr -er -p 20 'updates'
Das Ändern von Repositorys ist nicht auf ein einziges Repository beschränkt – Sie können auch Gruppen bearbeiten:
-a : alle Repositorys |
-l : lokale Repositorys |
-t : entfernte Repositorys |
-m : Repositorys eines bestimmten Typs (wobei TYPE eines der folgenden sein kann: http , https , ftp , cd , dvd , dir , file , cifs , smb , nfs , hd , iso ) |
Zum Umbenennen eines Repository-Alias verwenden Sie das Kommando renamerepo
. Das folgende Beispiel ändert den Alias von Mozilla Firefox
in firefox
:
zypper renamerepo 'Mozilla Firefox' firefox
Zypper bietet zahlreiche Methoden zur Abfrage von Repositorys oder Paketen. Verwenden Sie die folgenden Kommandos, um eine Liste aller verfügbaren Produkte, Muster, Pakete oder Patches zu erhalten:
zypper products zypper patterns zypper packages zypper patches
Zur Abfrage aller Repositorys auf bestimmte Pakete verwenden Sie search
. Es gilt für Paketnamen oder optional für Paketzusammenfassungen und -beschreibungen. Verwenden der Platzhalterzeichen *
und ?
mit dem Suchbegriff ist erlaubt. Standardmäßig unterscheidet der Suchvorgang keine Groß- und Kleinschreibung.
zypper se firefox # simple search for "firefox" zypper se *fire* # using wildcards zypper se -d fire # also search in package descriptions and summaries zypper se -u firefox # only display packages not already installed
Verwenden Sie zur Suche nach Paketen, die eine spezielle Funktion bieten, das Kommando what-provides
. Wenn Sie beispielsweise wissen möchten, welches Paket das perl-Modul SVN::Core
bereitstellt, verwenden Sie das folgende Kommando:
zypper what-provides 'perl(SVN::Core)'
Um einzelne Pakete abzufragen, verwenden Sie info mit einem exakten Paketnamen als Argument. Damit werden detaillierte Informationen zu einem Paket angezeigt. Um auch die Elemente abzurufen, die für das Paket erforderlich/empfohlen sind, verwenden Sie die Optionen --requires
und --recommends
:
zypper info --requires MozillaFirefox
Das what-provides
gleicht dem rpm -q --whatprovides-Paket
-Paket
, aber rpm ist nur für Abfragen der RPM-Datenbank (die Datenbank aller installierten Pakete) möglich. zypper informiert Sie auf der anderen Seite über Anbieter der Möglichkeit von einem beliebigen Repository, nicht nur von denen, die installiert sind.
Zypper ist nunmehr mit einer Konfigurationsdatei ausgestattet, in der Sie die Arbeitsweise von Zypper dauerhaft verändern können (wahlweise systemweit oder benutzerspezifisch). Für systemweite Änderungen bearbeiten Sie /etc/zypp/zypper.conf
. Für benutzerspezifische Änderungen bearbeiten Sie ~/.zypper.conf
. Falls ~/.zypper.conf
noch nicht vorhanden ist, können Sie /etc/zypp/zypper.conf
als Schablone verwenden. Kopieren Sie diese Datei in ~/.zypper.conf
und passen Sie sie nach Ihren Anforderungen an. Weitere Informationen zu den verfügbaren Optionen finden Sie in den Kommentaren in der Datei.
Falls Probleme beim Zugriff auf Pakete von konfigurierten Repositorys auftreten (beispielsweise kann Zypper ein bestimmtes Paket nicht finden, obwohl Sie wissen, dass sich dieses Paket in einem der Repositorys befindet), kann schon das Aktualisieren der Repositorys Abhilfe bringen:
zypper refresh
Falls das nicht wirkt, probieren Sie Folgendes:
zypper refresh -fdb
Damit wird eine vollständige Aktualisierung und ein kompletter Neuaufbau der Datenbank erzwungen, außerdem ein erzwungener Download von Roh-Metadaten.
Geben Sie für weitere Informationen zur Verwaltung von Software das Kommando zypper help oder zypper help in die Kommandozeile ein
oder rufen Sie die man-Seite zypper(8)
auf. Eine ausführliche Kommandoreferenz mit Tricks
zu den wichtigsten Kommandos sowie Informationen zur Verwendung von Zypper in Skripten und Anwendungen finden Sie unter http://wiki.opensuse.org/SDB:Zypper_usage. Eine Liste der Software-Änderungen in der aktuellen openSUSE-Version finden Sie unter . .
RPM (RPM Package Manager) wird für die Verwaltung von Softwarepaketen verwendet. Seine Hauptbefehle lauten rpm und rpmbuild. In der leistungsstarken RPM-Datenbank können Benutzer, Systemadministratoren und Paketersteller ausführliche Informationen zur installierten Software abfragen.
Im Wesentlichen hat rpm fünf Modi: Installieren/Deinstallieren (oder Aktualisieren) von Software-Paketen, Neuaufbauen der RPM-Datenbank, Abfragen der RPM-Basis oder individuellen RPM-Archive, Integritätsprüfung der Pakete und Signieren von Paketen. rpmbuild ermöglicht das Aufbauen installierbarer Pakete von Pristine-Quellen.
Installierbare RPM-Archive sind in einem speziellen binären Format gepackt. Diese Archive bestehen aus den zu installierenden Programmdateien und aus verschiedenen Metadaten, die bei der Installation von rpm benutzt werden, um das jeweilige Softwarepaket zu konfigurieren, oder die zu Dokumentationszwecken in der RPM-Datenbank gespeichert werden. RPM-Archive haben für gewöhnlich die Dateinamenserweiterung .rpm
.
Pakete zur Software-Entwicklung | |
---|---|
Bei etlichen Paketen sind die zur Software-Entwicklung erforderlichen Komponenten (Bibliotheken, Header- und Include-Dateien usw.) in eigene Pakete ausgelagert. Diese Entwicklungspakete werden nur benötigt, wenn Sie Software selbst kompilieren möchten (beispielsweise die neuesten GNOME-Pakete). Solche Pakete sind am Namenszusatz |
RPM-Pakete sind mit GnuPG signiert. Verwenden Sie zum Verifizieren der Signatur eines RPM-Pakets das Kommando rpm --checksig package
-1.2.3.rpm. So können Sie feststellen, ob das Paket von Novell/SUSE oder einer anderen verbürgten Einrichtung stammt. Dies ist insbesondere bei Update-Paketen aus dem Internet zu empfehlen.
In der Regel kann ein RPM-Archiv einfach installiert werden: rpm -i package
.rpm. Mit diesem Kommando wird das Paket aber nur dann installiert, wenn seine Abhängigkeiten erfüllt sind und keine Konflikte mit anderen Paketen bestehen. rpm fordert per Fehlermeldung die Pakete an, die zum Erfüllen der Abhängigkeiten installiert werden müssen. Im Hintergrund stellt die RPM-Datenbank sicher, dass keine Konflikte entstehen: Jede spezifische Datei darf nur zu einem Paket gehören. Durch die Wahl anderer Optionen können Sie rpm zwingen, diese Standards zu ignorieren, jedoch ist dies nur für Spezialisten gedacht. Andernfalls wird damit die Integrität des Systems gefährdet und möglicherweise die Update-Fähigkeit aufs Spiel gesetzt.
Die Optionen -U
oder --upgrade
und -F
oder --freshen
können für das Update eines Pakets benutzt werden (z. B.: rpm -F paket
.rpm). Dieser Befehl entfernt die Dateien der alten Version und installiert sofort die neuen Dateien. Der Unterschied zwischen den beiden Versionen besteht darin, dass mit -U
auch Pakete installiert werden, die vorher nicht im System vorhanden waren, wohingegen mit -F
nur zuvor installierte Pakete aktualisiert werden. Bei einem Update verwendet rpm zur sorgfältigen Aktualisierung der Konfigurationsdateien die folgende Strategie:
Falls eine Konfigurationsdatei vom Systemadministrator nicht geändert wurde, installiert rpm die neue Version der entsprechenden Datei. Es sind keine Eingriffe seitens des Administrators nötig.
Falls eine Konfigurationsdatei vom Systemadministrator vor dem Update geändert wurde, speichert rpm die geänderte Datei mit der Erweiterung .rpmorig
oder .rpmsave
(Sicherungsdatei) und installiert nur dann die Version aus dem neuen Paket, wenn sich die ursprünglich installierte Datei und die neue Version unterscheiden. Vergleichen Sie in diesem Fall die Sicherungsdatei (.rpmorig
oder .rpmsave
) mit der neu installierten Datei und nehmen Sie Ihre Änderungen erneut in der neuen Datei vor. Löschen Sie anschließend unbedingt alle .rpmorig
- und .rpmsave
-Dateien, um Probleme mit zukünftigen Updates zu vermeiden.
.rpmnew
-Dateien erscheinen immer dann, wenn die Konfigurationsdatei bereits existiert und wenn die Kennung noreplace
mit der .spec
-Datei angegeben wurde.
Im Anschluss an ein Update sollten alle .rpmsave
- und .rpmnew
-Dateien nach einem Abgleich entfernt werden, damit sie bei zukünftigen Updates nicht stören. Die Erweiterung .rpmorig
wird zugewiesen, wenn die Datei zuvor nicht von der RPM-Datenbank erkannt wurde.
Andernfalls wird .rpmsave
verwendet. Mit anderen Worten: .rpmorig
entsteht bei einem Update von einem Fremdformat auf RPM. .rpmsave
entsteht bei einem Update aus einem älteren RPM auf einen neueren RPM. .rpmnew
informiert nicht darüber, ob der Systemadministrator die Konfigurationsdatei geändert hat. Eine Liste all dieser Dateien ist in /var/adm/rpmconfigcheck
verfügbar. Einige Konfigurationsdateien (wie /etc/httpd/httpd.conf
) werden nicht überschrieben, um den weiteren Betrieb zu ermöglichen.
Der Schalter -U
ist nicht einfach gleichbedeutend mit der Deinstallation mit der Option -e
und der Installation mit der Option -i
. Verwenden Sie -U
, wann immer möglich.
Zum Entfernen eines Pakets geben Sie rpm -e paket
ein. rpm löscht das Paket nur, wenn keine ungelösten Abhängigkeiten vorhanden sind. Theoretisch ist es unmöglich, beispielsweise Tcl/Tk zu löschen, solange eine andere Anwendung Tcl/Tk noch benötigt. Auch in diesem Fall nutzt RPM die Datenbank zur Unterstützung. Falls in einem Ausnahmefall ein solcher Löschvorgang nicht möglich ist (selbst wenn keine Abhängigkeiten mehr bestehen), kann es nützlich sein, die RPM-Datenbank mit der Option --rebuilddb
neu aufzubauen.
Um die Betriebssicherheit eines Systems zu garantieren, müssen von Zeit zu Zeit Update-Pakete auf dem System installiert werden. Bisher konnte ein Fehler in einem Paket nur eliminiert werden, indem das vollständige Paket ersetzt wurde. Umfangreiche Pakete mit Bugs in kleinen Dateien können leicht zu diesem Szenario führen. Jedoch bietet SUSE RPM nun eine Funktion, mit der Patches in Pakete installiert werden können.
Die wichtigsten Überlegungen dazu werden am Beispiel pine aufgezeigt:
Um dies zu prüfen, fragen Sie zunächst die installierte Version des Pakets ab. Im Fall von pine verwenden Sie das Kommando:
rpm -q pine pine-4.44-188
Prüfen Sie dann, ob der Patch-RPM sich für diese Version von pine eignet:
rpm -qp --basedon pine-4.44-224.i586.patch.rpm pine = 4.44-188 pine = 4.44-195 pine = 4.44-207
Dieser Patch passt zu drei verschiedenen Versionen von pine. Auch die im Beispiel installierte Version wird aufgeführt, d. h. der Patch kann installiert werden.
Die durch einen Patch betroffenen Dateien können leicht im Patch-RPM abgelesen werden. Der rpm-Parameter -P
ermöglicht die Auswahl von speziellen Patch-Funktionen. Zeigen Sie die Dateiliste mit dem folgenden Befehl an:
rpm -qpPl pine-4.44-224.i586.patch.rpm /etc/pine.conf /etc/pine.conf.fixed /usr/bin/pine
Oder verwenden Sie, falls der Patch bereits installiert ist, den folgenden Befehl:
rpm -qPl pine /etc/pine.conf /etc/pine.conf.fixed /usr/bin/pine
Patch-RPMs werden wie normale RPMs verwendet. Der einzige Unterschied liegt darin, dass ein passender RPM bereits installiert sein muss.
Eine Liste aller im System installierter Patches kann über den Befehl rpm -qPa
angezeigt werden. Wenn nur ein Patch in einem neuen System installiert ist (wie in unserem Beispiel), sieht die Liste wie folgt aus:
rpm -qPa pine-4.44-224
Wenn Sie zu einem späteren Zeitpunkt wissen möchten, welche Paketversion ursprünglich installiert war, können Sie auch diese Information der RPM-Datenbank entnehmen. Für pine rufen Sie diese Information mit dem folgenden Befehl ab:
rpm -q --basedon pine pine = 4.44-188
Weitere Informationen, auch zur Patch-Funktion von RPM, stehen auf den man-Seiten von rpm und rpmbuild zur Verfügung.
Offizielle Aktualisierungen für openSUSE | |
---|---|
Damit die Download-Größe von Updates möglichst klein gehalten wird, werden offizielle Updates für openSUSE nicht als Patch-RPMs, sondern als Delta-RPM-Pakete zur Verfügung gestellt. Weitere Informationen finden Sie unter Abschnitt 7.2.4, „Delta-RPM-Pakete“. |
Delta-RPM-Pakete enthalten die Unterschiede zwischen einer alten und einer neuen Version eines RPM-Pakets. Wenn Sie ein Delta-RPM auf ein altes RPM anwenden, ergibt dies ein ganz neues RPM. Es ist nicht erforderlich, dass eine Kopie des alten RPM vorhanden ist, da ein Delta-RPM auch mit einem installierten RPM arbeiten kann. Die Delta-RPM-Pakete sind sogar kleiner als Patch-RPMs, was beim Übertragen von Update-Paketen über das Internet von Vorteil ist. Der Nachteil ist, dass Update-Vorgänge mit Delta-RPMs erheblich mehr CPU-Zyklen beanspruchen als normale oder Patch-RPMs.
Die Binärdateien prepdeltarpm, writedeltarpm und applydeltarpm sind Teil der Delta-RPM-Suite (Paket deltarpm
) und helfen Ihnen beim Erstellen und Anwenden von Delta-RPM-Paketen. Mit den folgenden Befehlen erstellen Sie ein Delta-RPM mit dem Namen new.delta.rpm
. Der folgende Befehl setzt voraus, dass old.rpm
und new.rpm
vorhanden sind:
prepdeltarpm -s seq -i info old.rpm > old.cpio prepdeltarpm -f new.rpm > new.cpio xdelta delta -0 old.cpio new.cpio delta writedeltarpm new.rpm delta info new.delta.rpm
Entfernen Sie zum Schluss die temporären Arbeitsdateien old.cpio
, new.cpio
und delta
.
Mit applydeltarpm können Sie den neuen RPM aus dem Dateisystem rekonstruieren, wenn das alte Paket bereits installiert ist:
applydeltarpm new.delta.rpm new.rpm
Um es aus dem alten RPM abzuleiten, ohne auf das Dateisystem zuzugreifen, verwenden Sie die Option -r
:
applydeltarpm -r old.rpm new.delta.rpm new.rpm
Technische Details finden Sie in /usr/share/doc/packages/deltarpm/README
.
Mit der Option -q
initiiert rpm Abfragen und ermöglicht es, ein RPM-Archiv zu prüfen (durch Hinzufügen der Option -p
) und auch die RPM-Datenbank nach installierten Paketen abzufragen. Zur Angabe der benötigten Informationsart stehen mehrere Schalter zur Verfügung. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Tabelle 7.1, „Die wichtigsten RPM-Abfrageoptionen“.
Tabelle 7.1. Die wichtigsten RPM-Abfrageoptionen
|
Paketinformation |
|
Dateiliste |
|
Abfrage nach Paket, das die Datei |
|
Dateiliste mit Statusinformation (impliziert |
|
Nur Dokumentationsdateien auflisten (impliziert |
|
Nur Konfigurationsdateien auflisten (impliziert |
|
Dateiliste mit vollständigen Details (mit |
|
Funktionen des Pakets auflisten, die ein anderes Paket mit |
|
Fähigkeiten, die das Paket benötigt |
|
Installationsskripten (preinstall, postinstall, uninstall) |
Beispielsweise gibt der Befehl rpm -q -i wget die in Beispiel 7.2, „rpm -q -i wget“ gezeigte Information aus.
Beispiel 7.2. rpm -q -i wget
Name : wget Relocations: (not relocatable) Version : 1.11.4 Vendor: openSUSE Release : 1.70 Build Date: Sat 01 Aug 2009 09:49:48 CEST Install Date: Thu 06 Aug 2009 14:53:24 CEST Build Host: build18 Group : Productivity/Networking/Web/Utilities Source RPM: wget-1.11.4-1.70.src.rpm Size : 1525431 License: GPL v3 or later Signature : RSA/8, Sat 01 Aug 2009 09:50:04 CEST, Key ID b88b2fd43dbdc284 Packager : http://bugs.opensuse.org URL : http://www.gnu.org/software/wget/ Summary : A Tool for Mirroring FTP and HTTP Servers Description : Wget enables you to retrieve WWW documents or FTP files from a server. This can be done in script files or via the command line. [...]
Die Option -f
funktioniert nur, wenn Sie den kompletten Dateinamen mit dem vollständigen Pfad angeben. Sie können so viele Dateinamen wie nötig angeben. Beispielsweise führt der folgende Befehl
rpm -q -f /bin/rpm /usr/bin/wget
zum Ergebnis:
rpm-4.8.0-4.3.x86_64 wget-1.11.4-11.18.x86_64
Wenn nur ein Teil des Dateinamens bekannt ist, verwenden Sie ein Shell-Skript, wie in Beispiel 7.3, „Skript für die Suche nach Paketen“ gezeigt. Übergeben Sie den partiellen Dateinamen als Parameter beim Aufruf des Skripts.
Beispiel 7.3. Skript für die Suche nach Paketen
#! /bin/sh for i in $(rpm -q -a -l | grep $1); do echo "\"$i\" is in package:" rpm -q -f $i echo "" done
Das Kommando rpm -q --changelog rpm zeigt eine detaillierte Liste der Änderungsinformation zu einem bestimmten Paket (in diesem Fall das rpm
-Paket) nach Datum sortiert an.
Mithilfe der installierten RPM-Datenbank sind Überprüfungen möglich. Leiten Sie die Überprüfungen mit -V
, -y
oder --verify
ein. Mit dieser Option zeigt rpm alle Dateien in einem Paket an, die seit der Installation geändert wurden. rpm verwendet acht verschiedene Zeichen als Hinweis auf die folgenden Änderungen:
Tabelle 7.2. RPM-Überprüfungsoptionen
|
MD5-Prüfsumme |
|
Dateigröße |
|
Symbolischer Link |
|
Änderungszeit |
|
Major- und Minor-Gerätenummern |
|
Eigentümer |
|
Gruppe |
|
Modus (Berechtigungen und Dateityp) |
Bei Konfigurationsdateien wird der Buchstabe c
ausgegeben. Beispielsweise für Änderungen an /etc/wgetrc
(wget
-Paket):
rpm -V wget S.5....T c /etc/wgetrc
Die Dateien der RPM-Datenbank werden in /var/lib/rpm
abgelegt. Wenn die Partition /usr
eine Größe von 1 GB aufweist, kann diese Datenbank beinahe 30 MB belegen, insbesondere nach einem kompletten Update. Wenn die Datenbank viel größer ist als erwartet, kann es nützlich sein, die Datenbank mit der Option --rebuilddb
neu zu erstellen. Legen Sie zuvor eine Sicherungskopie der alten Datenbank an. Das cron-Skript cron.daily legt täglich (mit gzip gepackte) Kopien der Datenbank an und speichert diese unter /var/adm/backup/rpmdb
. Die Anzahl der Kopien wird durch die Variable MAX_RPMDB_BACKUPS
(Standard: 5
) in /etc/sysconfig/backup
gesteuert. Die Größe einer einzelnen Sicherungskopie beträgt ungefähr 1 MB für 1 GB in /usr
.
Alle Quellpakete haben die Erweiterung .src.rpm
(Source-RPM).
Installierte Quellpakete | |
---|---|
Quellpakete können vom Installationsmedium auf die Festplatte kopiert und mit YaST entpackt werden. Sie werden im Paket-Manager jedoch nicht als installiert ( |
Die folgenden Verzeichnisse müssen für rpm und rpmbuild in /usr/src/packages
vorhanden sein (es sei denn, Sie haben spezielle Einstellungen in einer Datei, wie /etc/rpmrc
, festgelegt):
SOURCES
für die originalen Quellen (.tar.bz2
oder .tar.gz
files, etc.) und für die distributionsspezifischen Anpassungen (meistens .diff
- oder .patch
-Dateien)
SPECS
für die .spec-Dateien, die ähnlich wie Meta-Makefiles den build-Prozess steuern
BUILD
Alle Quellen in diesem Verzeichnis werden entpackt, gepatcht und kompiliert.
RPMS
Speicherort der fertigen Binärpakete
SRPMS
Speicherort der Quell-RPMs
Wenn Sie ein Quellpaket mit YaST installieren, werden alle notwendigen Komponenten in /usr/src/packages
installiert: die Quellen und Anpassungen in SOURCES
und die relevanten .spec
-Dateien in SPECS
.
Experimentieren Sie nicht mit Systemkomponenten ( |
Das folgende Beispiel verwendet das wget.src.rpm
-Paket. Nach der Installation des Quellpakets sollten Dateien wie in der folgenden Liste vorhanden sein:
/usr/src/packages/SOURCES/wget-1.11.4.tar.bz2 /usr/src/packages/SOURCES/wgetrc.patch /usr/src/packages/SPECS/wget.spec
Mit rpmbuild -b X
/usr/src/packages/SPECS/wget.spec wird die Kompilierung gestartet. X
ist ein Platzhalter für verschiedene Stufen des build-Prozesses (Einzelheiten siehe in --help
oder der RPM-Dokumentation). Nachfolgend wird nur eine kurze Erläuterung gegeben:
-bp
Bereiten Sie Quellen in /usr/src/packages/BUILD
vor: entpacken und patchen.
-bc
Wie -bp
, jedoch zusätzlich kompilieren.
-bi
Wie -bp
, jedoch zusätzlich die erstellte Software installieren. Vorsicht: Wenn das Paket die Funktion BuildRoot nicht unterstützt, ist es möglich, dass Konfigurationsdateien überschrieben werden.
-bb
Wie -bi
, jedoch zusätzlich das Binärpaket erstellen. Nach erfolgreicher Kompilierung sollte das Binärpaket in /usr/src/packages/RPMS
sein.
-ba
Wie -bb
, jedoch zusätzlich den Quell-RPM erstellen. Nach erfolgreicher Kompilierung sollte dieses in /usr/src/packages/RPMS
liegen.
--short-circuit
Einige Schritte überspringen.
Der erstellte Binär-RPM kann nun mit rpm -i
oder vorzugsweise mit rpm -U
erstellt werden. Durch die Installation mit rpm wird er in die RPM-Datenbank aufgenommen.
Bei vielen Paketen besteht die Gefahr, dass während der Erstellung ungewollt Dateien in das laufende System kopiert werden. Um dies zu vermeiden, können Sie build
verwenden, das eine definierte Umgebung herstellt, in der das Paket erstellt wird. Zum Aufbau dieser chroot-Umgebung muss dem build-Skript ein kompletter Paketbaum zur Verfügung stehen. Dieser kann auf Festplatte, über NFS oder auch von DVD bereitgestellt werden. Legen Sie die Position mit build --rpms Verzeichnis
fest. Im Unterschied zu rpm sucht der Befehl build die SPEC-Datei im Quellverzeichnis. Wenn Sie, wie im obigen Beispiel, wget neu erstellen möchten und die DVD unter /media/dvd
im System eingehängt ist, verwenden Sie als Benutzer root
folgende Befehle:
cd /usr/src/packages/SOURCES/ mv ../SPECS/wget.spec . build --rpms /media/dvd/suse/ wget.spec
Anschließend wird in /var/tmp/build-root
eine minimale Umgebung eingerichtet. Das Paket wird in dieser Umgebung erstellt. Danach befinden sich die resultierenden Pakete in /var/tmp/build-root/usr/src/packages/RPMS
.
Das build-Skript bietet eine Reihe zusätzlicher Optionen. Beispielsweise können Sie das Skript veranlassen, Ihre eigenen RPMs bevorzugt zu verwenden, die Initialisierung der build-Umgebung auszulassen oder das Kommando rpm auf eine der oben erwähnten Stufen zu beschränken. Weitere Informationen erhalten Sie über build --help
oder die man-Seite build.
Midnight Commander (mc) kann den Inhalt von RPM-Archiven anzeigen und Teile daraus kopieren. Archive werden als virtuelle Dateisysteme dargestellt und bieten alle üblichen Menüoptionen von Midnight Commander. Zeigen Sie den HEADER
mit F3 an. Zeigen Sie die Archivstruktur mit den Cursortasten und der Eingabetaste an. Kopieren Sie Archivkomponenten mit F5.
Ein Paket-Manager mit allen Funktionen ist als YaST-Modul verfügbar. Weitere Informationen finden Sie unter Kapitel 3, Installieren bzw. Entfernen von Software.