Inhaltsverzeichnis
Es gibt mehrere Möglichkeiten, openSUSE® zu installieren. Abgesehen von der normalen Medieninstallation, die in Kapitel Installation mit YaST (↑Start) beschrieben wird, können Sie aus mehreren netzwerkbasierten Ansätzen auswählen oder eine vollautomatische Installation von openSUSE ausführen.
Die einzelnen Methoden werden über zwei kurze Checklisten eingeführt: in einer werden die Voraussetzungen für diese Methoden aufgeführt, in der anderen die grundlegenden Verfahren dargestellt. Anschließend werden alle in diesen Installationsszenarien verwendeten Techniken ausführlicher erläutert.
In den folgenden Abschnitten wird das System, auf dem die neue openSUSE-Installation ausgeführt wird, als Zielsystem oder Installationsziel bezeichnet. Der Begriff Repository (früher "Installationsquelle" genannt) wird für alle Quellen der Installationsdaten verwendet. Dazu gehören physische Medien, z. B. CD und DVD, sowie Netzwerkserver, die die Installationsdaten im Netzwerk verteilen. |
In diesem Abschnitt werden die gängigsten Installationsszenarien für Installationen auf entfernten Systemen beschrieben. Prüfen Sie für jedes Szenario die Liste der Voraussetzungen und befolgen Sie das für dieses Szenario beschriebene Verfahren. Falls Sie für einen bestimmten Schritt ausführliche Anweisungen benötigen, folgen Sie den entsprechenden Links.
Diese Art der Installation erfordert physischen Zugriff auf das Zielsystem, um dieses für die Installation zu booten. Die Installation selbst wird vollständig von einer entfernten Arbeitsstation gesteuert, die mit dem Installationsprogramm über VNC verbunden ist. Das Eingreifen des Benutzers ist wie bei der manuellen Installation erforderlich (siehe Kapitel Installation mit YaST (↑Start)).
Stellen Sie bei dieser Art der Installation sicher, dass die folgenden Anforderungen erfüllt sind:
Entferntes Repository: NFS, HTTP, FTP oder SMB mit einer funktionierenden Netzwerkverbindung.
Zielsystem mit funktionierender Netzwerkverbindung.
Steuersystem mit funktionierender Netzwerkverbindung und VNC-Viewer-Software oder Java-fähiger Browser (Firefox, Konqueror, Internet Explorer, Opera usw.).
Physisches Bootmedium (CD, DVD oder USB-Flash-Drive) zum Booten des Zielsystems.
Gültige statische IP-Adressen, die dem Repository und dem Steuersystem bereits zugewiesen sind.
Gültige statische IP-Adresse, die dem Zielsystem zugewiesen wird.
Gehen Sie wie folgt vor, um diese Art der Installation durchzuführen:
Richten Sie das Repository wie in Abschnitt 1.2, „Einrichten des Servers, auf dem sich die Installationsquellen befinden“ beschrieben ein. Wählen Sie einen NFS-, HTTP- oder FTP-Netzwerkserver. Informationen zu einem SMB-Repository finden Sie unter Abschnitt 1.2.5, „Verwalten eines SMB-Repositorys“.
Booten Sie das Zielsystem mithilfe eines Boot-Mediums (DVD, CD oder USB-Flash-Drive) des openSUSE-Medienkits. Weitere Informationen über das openSUSE-Medienkit finden Sie im Abschnitt Abschnitt „Wahl der Installationsmedien“ (Kapitel 1, Installation mit YaST, ↑Start).
Wenn der Bootbildschirm des Zielsystems erscheint, legen Sie mithilfe der Eingabeaufforderung für die Boot-Optionen die entsprechenden VNC-Optionen und die Adresse des Repositorys fest. Dies wird ausführlich in Abschnitt 1.4, „Booten des Zielsystems für die Installation“ beschrieben.
Das Zielsystem bootet in eine textbasierte Umgebung und gibt die Netzwerkadresse und Anzeigenummer an, unter der die grafische Installationsumgebung über eine VNC-Viewer-Anwendung oder einen Browser erreichbar ist. VNC-Installationen geben sich selbst über OpenSLP bekannt und können, sofern die Firewall-Einstellungen dies zulassen, mithilfe von Konqueror im Modus service:/
oder slp:/
ermittelt werden.
Öffnen Sie auf der steuernden Arbeitsstation eine VNC-Viewer-Anwendung oder einen Webbrowser und stellen Sie wie in Abschnitt 1.5.1, „VNC-Installation“ beschrieben eine Verbindung zum Zielsystem her.
Führen Sie die Installation wie in Kapitel Installation mit YaST (↑Start) beschrieben aus. Stellen Sie die Verbindung zum Zielsystem wieder her, nachdem dieses neu gebootet wurde.
Schließen Sie die Installation ab.
Diese Art der Installation erfordert physischen Zugriff auf das Zielsystem, um dieses für die Installation zu booten. Die Netzwerkkonfiguration erfolgt über DHCP. Die Installation selbst wird vollständig über eine entfernte Arbeitsstation ausgeführt, die über VNC mit dem Installationsprogramm verbunden ist. Für die eigentliche Konfiguration ist jedoch das Eingreifen des Benutzers erforderlich.
Stellen Sie bei dieser Art der Installation sicher, dass die folgenden Anforderungen erfüllt sind:
Entferntes Repository: NFS, HTTP, FTP oder SMB mit einer funktionierenden Netzwerkverbindung.
Zielsystem mit funktionierender Netzwerkverbindung.
Steuersystem mit funktionierender Netzwerkverbindung und VNC-Viewer-Software oder Java-fähiger Browser (Firefox, Konqueror, Internet Explorer oder Opera).
Booten Sie das Zielsystem mithilfe eines Boot-Mediums (DVD, CD oder USB-Flash-Drive) des openSUSE-Medienkits. Weitere Informationen über das openSUSE-Medienkit finden Sie im Abschnitt Abschnitt „Wahl der Installationsmedien“ (Kapitel 1, Installation mit YaST, ↑Start).
Laufender DHCP-Server, der IP-Adressen zur Verfügung stellt.
Gehen Sie wie folgt vor, um diese Art der Installation durchzuführen:
Richten Sie das Repository wie in Abschnitt 1.2, „Einrichten des Servers, auf dem sich die Installationsquellen befinden“ beschrieben ein. Wählen Sie einen NFS-, HTTP- oder FTP-Netzwerkserver. Informationen zu einem SMB-Repository finden Sie unter Abschnitt 1.2.5, „Verwalten eines SMB-Repositorys“.
Booten Sie das Zielsystem mithilfe eines Boot-Mediums (DVD, CD oder USB-Flash-Drive) des openSUSE-Medienkits. Weitere Informationen über das openSUSE-Medienkit finden Sie im Abschnitt Abschnitt „Wahl der Installationsmedien“ (Kapitel 1, Installation mit YaST, ↑Start).
Wenn der Bootbildschirm des Zielsystems erscheint, legen Sie mithilfe der Eingabeaufforderung für die Boot-Optionen die entsprechenden VNC-Optionen und die Adresse des Repositorys fest. Dies wird ausführlich in Abschnitt 1.4, „Booten des Zielsystems für die Installation“ beschrieben.
Das Zielsystem bootet in eine textbasierte Umgebung und gibt die Netzwerkadresse und Anzeigenummer an, unter der die grafische Installationsumgebung über eine VNC-Viewer-Anwendung oder einen Browser erreichbar ist. VNC-Installationen geben sich selbst über OpenSLP bekannt und können, sofern die Firewall-Einstellungen dies zulassen, mithilfe von Konqueror im Modus service:/
oder slp:/
ermittelt werden.
Öffnen Sie auf der steuernden Arbeitsstation eine VNC-Viewer-Anwendung oder einen Webbrowser und stellen Sie wie in Abschnitt 1.5.1, „VNC-Installation“ beschrieben eine Verbindung zum Zielsystem her.
Führen Sie die Installation wie in Kapitel Installation mit YaST (↑Start) beschrieben aus. Stellen Sie die Verbindung zum Zielsystem wieder her, nachdem dieses neu gebootet wurde.
Schließen Sie die Installation ab.
Diese Art der Installation wird vollständig automatisch durchgeführt. Der Zielcomputer wird über den entfernten Zugriff gestartet und gebootet. Das Eingreifen des Benutzers ist lediglich für die eigentliche Installation erforderlich. Dieser Ansatz ist für standortübergreifende Implementierungen geeignet.
Stellen Sie bei dieser Art der Installation sicher, dass die folgenden Anforderungen erfüllt sind:
Entferntes Repository: NFS, HTTP, FTP oder SMB mit einer funktionierenden Netzwerkverbindung.
TFTP-Server.
Laufender DHCP-Server für Ihr Netzwerk.
Zielsystem, das PXE-Boot-, Netzwerk- und Wake-on-LAN-fähig, angeschlossen und mit dem Netzwerk verbunden ist.
Steuersystem mit funktionierender Netzwerkverbindung und VNC-Viewer-Software oder Java-fähiger Browser (Firefox, Konqueror, Internet Explorer oder Opera).
Gehen Sie wie folgt vor, um diese Art der Installation auszuführen:
Richten Sie das Repository wie in Abschnitt 1.2, „Einrichten des Servers, auf dem sich die Installationsquellen befinden“ beschrieben ein. Wählen Sie einen NFS-, HTTP- oder FTP-Netzwerkserver aus oder konfigurieren Sie ein SMB-Repository wie in Abschnitt 1.2.5, „Verwalten eines SMB-Repositorys“ beschrieben.
Richten Sie einen TFTP-Server ein, auf dem das Boot-Image gespeichert wird, das vom Zielsystem abgerufen werden kann. Die Konfiguration eines solchen Servers wird in Abschnitt 1.3.2, „Einrichten eines TFTP-Servers“ beschrieben.
Richten Sie einen DHCP-Server ein, der IP-Adressen für alle Computer bereitstellt und dem Zielsystem den Speicherort des TFTP-Servers bekannt gibt. Die Konfiguration eines solchen Servers wird in Abschnitt 1.3.1, „Einrichten eines DHCP-Servers“ beschrieben.
Bereiten Sie das Zielsystem für PXE-Boot vor. Dies wird ausführlich in Abschnitt 1.3.5, „Vorbereiten des Zielsystems für PXE-Boot“ beschrieben.
Initiieren Sie den Bootvorgang des Zielsystems mithilfe von Wake-on-LAN. Die Konfiguration eines solchen Servers wird in Abschnitt 1.3.7, „Wake-on-LAN“ beschrieben.
Öffnen Sie auf der steuernden Arbeitsstation eine VNC-Viewer-Anwendung oder einen Webbrowser und stellen Sie wie in Abschnitt 1.5.1, „VNC-Installation“ beschrieben eine Verbindung zum Zielsystem her.
Führen Sie die Installation wie in Kapitel Installation mit YaST (↑Start) beschrieben aus. Stellen Sie die Verbindung zum Zielsystem wieder her, nachdem dieses neu gebootet wurde.
Schließen Sie die Installation ab.
Diese Art der Installation erfordert physischen Zugriff auf das Zielsystem, um dieses für die Installation zu booten und um die IP-Adresse des Installationsziels zu ermitteln. Die Installation selbst wird vollständig von einer entfernten Arbeitsstation gesteuert, die mit dem Installationsprogramm über SSH verbunden ist. Das Eingreifen des Benutzers ist wie bei der regulären Installation erforderlich (siehe Kapitel Installation mit YaST (↑Start)).
Stellen Sie bei dieser Art der Installation sicher, dass die folgenden Anforderungen erfüllt sind:
Entferntes Repository: NFS, HTTP, FTP oder SMB mit einer funktionierenden Netzwerkverbindung.
Zielsystem mit funktionierender Netzwerkverbindung.
Steuersystem mit funktionierender Netzwerkverbindung und funktionierender SSH-Client-Software.
Booten Sie das Zielsystem mithilfe eines Boot-Mediums (DVD, CD oder USB-Flash-Drive) des openSUSE-Medienkits. Weitere Informationen über das openSUSE-Medienkit finden Sie im Abschnitt Abschnitt „Wahl der Installationsmedien“ (Kapitel 1, Installation mit YaST, ↑Start).
Gültige statische IP-Adressen, die dem Repository und dem Steuersystem bereits zugewiesen sind.
Gültige statische IP-Adresse, die dem Zielsystem zugewiesen wird.
Gehen Sie wie folgt vor, um diese Art der Installation durchzuführen:
Richten Sie das Repository wie in Abschnitt 1.2, „Einrichten des Servers, auf dem sich die Installationsquellen befinden“ beschrieben ein. Wählen Sie einen NFS-, HTTP- oder FTP-Netzwerkserver. Informationen zu einem SMB-Repository finden Sie unter Abschnitt 1.2.5, „Verwalten eines SMB-Repositorys“.
Booten Sie das Zielsystem mithilfe eines Boot-Mediums (DVD, CD oder USB-Flash-Drive) des openSUSE-Medienkits. Weitere Informationen über das openSUSE-Medienkit finden Sie im Abschnitt Abschnitt „Wahl der Installationsmedien“ (Kapitel 1, Installation mit YaST, ↑Start).
Wenn der Bootbildschirm des Zielsystems erscheint, legen Sie mithilfe der Eingabeaufforderung für die Boot-Optionen die entsprechenden VNC-Optionen und die Adresse des Repositorys fest. Dies wird ausführlich in Abschnitt 1.4.2, „Benutzerdefinierte Boot-Optionen“ beschrieben.
Das Zielsystem bootet in eine textbasierte Umgebung und gibt die Netzwerkadresse an, unter der die grafische Installationsumgebung von einen beliebigen SSH-Client adressiert werden kann.
Öffnen Sie auf der steuernden Arbeitsstation ein Terminalfenster und stellen Sie wie in Abschnitt 1.5.2.2, „Herstellen der Verbindung mit dem Installationsprogramm“ beschrieben eine Verbindung zum Zielsystem her.
Führen Sie die Installation wie in Kapitel Installation mit YaST (↑Start) beschrieben aus. Stellen Sie die Verbindung zum Zielsystem wieder her, nachdem dieses neu gebootet wurde.
Schließen Sie die Installation ab.
Diese Art der Installation erfordert physischen Zugriff auf das Zielsystem, um dieses für die Installation zu booten und um die IP-Adresse des Installationsziels zu ermitteln. Die Installation selbst wird vollständig über eine entfernte Arbeitsstation ausgeführt, die über VNC mit dem Installationsprogramm verbunden ist. Für die eigentliche Konfiguration ist jedoch das Eingreifen des Benutzers erforderlich.
Stellen Sie bei dieser Art der Installation sicher, dass die folgenden Anforderungen erfüllt sind:
Entferntes Repository: NFS, HTTP, FTP oder SMB mit einer funktionierenden Netzwerkverbindung.
Zielsystem mit funktionierender Netzwerkverbindung.
Steuersystem mit funktionierender Netzwerkverbindung und funktionierender SSH-Client-Software.
Physisches Bootmedium (CD, DVD oder USB-Flash-Drive) zum Booten des Zielsystems.
Laufender DHCP-Server, der IP-Adressen zur Verfügung stellt.
Gehen Sie wie folgt vor, um diese Art der Installation durchzuführen:
Richten Sie das Repository wie in Abschnitt 1.2, „Einrichten des Servers, auf dem sich die Installationsquellen befinden“ beschrieben ein. Wählen Sie einen NFS-, HTTP- oder FTP-Netzwerkserver. Informationen zu einem SMB-Repository finden Sie unter Abschnitt 1.2.5, „Verwalten eines SMB-Repositorys“.
Booten Sie das Zielsystem mithilfe eines Boot-Mediums (DVD, CD oder USB-Flash-Drive) des openSUSE-Medienkits. Weitere Informationen über das openSUSE-Medienkit finden Sie im Abschnitt Abschnitt „Wahl der Installationsmedien“ (Kapitel 1, Installation mit YaST, ↑Start).
Wenn der Bootbildschirm des Zielsystems erscheint, legen Sie mithilfe der Eingabeaufforderung für die Boot-Optionen die entsprechenden Parameter für die Netzwerkverbindung, den Speicherort der Installationsquelle und die SSH-Aktivierung fest. Weitere Informationen sowie ausführliche Anweisungen zur Verwendung dieser Parameter finden Sie in Abschnitt 1.4.2, „Benutzerdefinierte Boot-Optionen“.
Das Zielsystem bootet in eine textbasierte Umgebung und gibt die Netzwerkadresse an, unter der die grafische Installationsumgebung über einen beliebigen SSH-Client erreichbar ist.
Öffnen Sie auf der steuernden Arbeitsstation ein Terminalfenster und stellen Sie wie in Abschnitt 1.5.2.2, „Herstellen der Verbindung mit dem Installationsprogramm“ beschrieben eine Verbindung zum Zielsystem her.
Führen Sie die Installation wie in Kapitel Installation mit YaST (↑Start) beschrieben aus. Stellen Sie die Verbindung zum Zielsystem wieder her, nachdem dieses neu gebootet wurde.
Schließen Sie die Installation ab.
Diese Art der Installation wird vollständig automatisch durchgeführt. Der Zielcomputer wird über den entfernten Zugriff gestartet und gebootet.
Stellen Sie bei dieser Art der Installation sicher, dass die folgenden Anforderungen erfüllt sind:
Entferntes Repository: NFS, HTTP, FTP oder SMB mit einer funktionierenden Netzwerkverbindung.
TFTP-Server.
Laufender DHCP-Server für Ihr Netzwerk, der dem zu installierenden Host eine statische IP-Adresse zuweist.
Zielsystem, das PXE-Boot-, Netzwerk- und Wake-on-LAN-fähig, angeschlossen und mit dem Netzwerk verbunden ist.
Steuersystem mit funktionierender Netzwerkverbindung und SSH-Client-Software.
Gehen Sie wie folgt vor, um diese Art der Installation auszuführen:
Richten Sie das Repository wie in Abschnitt 1.2, „Einrichten des Servers, auf dem sich die Installationsquellen befinden“ beschrieben ein. Wählen Sie einen NFS-, HTTP- oder FTP-Netzwerkserver. Weitere Informationen zur Konfiguration eines SMB-Repositorys finden Sie in Abschnitt 1.2.5, „Verwalten eines SMB-Repositorys“.
Richten Sie einen TFTP-Server ein, auf dem das Boot-Image gespeichert wird, das vom Zielsystem abgerufen werden kann. Die Konfiguration eines solchen Servers wird in Abschnitt 1.3.2, „Einrichten eines TFTP-Servers“ beschrieben.
Richten Sie einen DHCP-Server ein, der IP-Adressen für alle Computer bereitstellt und dem Zielsystem den Speicherort des TFTP-Servers bekannt gibt. Die Konfiguration eines solchen Servers wird in Abschnitt 1.3.1, „Einrichten eines DHCP-Servers“ beschrieben.
Bereiten Sie das Zielsystem für PXE-Boot vor. Dies wird ausführlich in Abschnitt 1.3.5, „Vorbereiten des Zielsystems für PXE-Boot“ beschrieben.
Initiieren Sie den Bootvorgang des Zielsystems mithilfe von Wake-on-LAN. Die Konfiguration eines solchen Servers wird in Abschnitt 1.3.7, „Wake-on-LAN“ beschrieben.
Starten Sie auf der steuernden Arbeitsstation einen SSH-Client und stellen Sie wie in Abschnitt 1.5.2, „SSH-Installation“ beschrieben eine Verbindung zum Zielsystem her.
Führen Sie die Installation wie in Kapitel Installation mit YaST (↑Start) beschrieben aus. Stellen Sie die Verbindung zum Zielsystem wieder her, nachdem dieses neu gebootet wurde.
Schließen Sie die Installation ab.
Je nachdem, unter welchem Betriebssystem der Rechner ausgeführt wird, der als Netzwerkinstallationsquelle für openSUSE verwendet werden soll, stehen für die Serverkonfiguration mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Am einfachsten lässt sich ein Installationsserver mit YaST auf openSUSE 11.1 und höher einrichten.
Für die Linux-Implementierung kann auch ein Microsoft Windows-Computer als Installationsserver verwendet werden. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 1.2.5, „Verwalten eines SMB-Repositorys“. |
YaST bietet ein grafisches Werkzeug zum Erstellen von Repositorys. Es unterstützt HTTP-, FTP- und NFS-Netzwerk-Installationsserver.
Melden Sie sich bei dem Computer, der als Installationsserver verwendet werden soll, als root
an.
Installieren Sie das yast2-instserver
-Paket.
Starten Sie
+ + .Wählen Sie den gewünschten Repositorytyp (HTTP, FTP oder NFS). Der ausgewählte Dienst wird bei jedem Systemstart automatisch gestartet. Wenn ein Dienst des ausgewählten Typs auf dem System bereits ausgeführt wird und Sie diesen Dienst für den Server manuell konfigurieren möchten, deaktivieren Sie die automatische Konfiguration des Serverdiensts, indem Sie
wählen. Geben Sie in beiden Fällen das Verzeichnis an, in dem die Installationsdaten auf dem Server zur Verfügung gestellt werden sollen.Konfigurieren Sie den erforderlichen Repositorytyp. Dieser Schritt bezieht sich auf die automatische Konfiguration der Serverdienste. Wenn die automatische Konfiguration deaktiviert ist, wird dieser Schritt übersprungen.
Legen Sie einen Aliasnamen für das root-Verzeichnis auf dem FTP- oder HTTP-Server fest, in dem die Installationsdaten gespeichert werden sollen. Das Repository befindet sich später unter ftp://
(FTP) oder unter Server-IP
/Alias
/Name
http://
(HTTP). Server-IP
/Alias
/Name
Name
steht für den Namen des Repositorys, das im folgenden Schritt definiert wird. Wenn Sie im vorherigen Schritt NFS ausgewählt haben, legen Sie Platzhalter und Exportoptionen fest. Der Zugriff auf den NFS-Server erfolgt über nfs://
. Informationen zu NFS und Exportvorgängen finden Sie in Kapitel 26, Verteilte Nutzung von Dateisystemen mit NFS.
Server-IP
/Name
Firewall-Einstellungen | |
---|---|
Stellen Sie sicher, dass die Firewall-Einstellungen Ihres Server-Systems Datenverkehr an den entsprechenden Ports für HTTP, NFS und FTP erlauben. Ist dies nicht der Fall, aktivieren Sie zuvor oder . |
Konfigurieren Sie das Repository. Bevor die Installationsmedien in ihr Zielverzeichnis kopiert werden, müssen Sie den Namen des Repositorys angeben (dies sollte im Idealfall eine leicht zu merkende Abkürzung des Produkts und der Version sein). YaST ermöglicht das Bereitstellen von ISO-Images der Medien an Stelle von Kopien der Installations-DVDs. Wenn Sie diese Funktion verwenden möchten, aktivieren Sie das entsprechende Kontrollkästchen und geben Sie den Verzeichnispfad an, in dem sich die ISO-Dateien lokal befinden. Je nachdem, welches Produkt mithilfe dieses Installationsservers verteilt werden soll, können mehrere Add-On-CDs oder Service-Pack-CDs erforderlich sein. Sie müssen als zusätzliche Repositorys hinzugefügt werden. Um den Installationsserver über OpenSLP im Netzwerk bekannt zu geben, aktivieren Sie die entsprechende Option.
Wenn Ihr Netzwerk diese Option unterstützt, sollten Sie Ihr Repository auf jeden Fall über OpenSLP bekannt machen. Dadurch ersparen Sie sich die Eingabe des Netzwerk-Installationspfads auf den einzelnen Zielcomputern. Die Zielsysteme werden einfach unter Verwendung der SLP-Boot-Option gebootet und finden das Netzwerk-Repository ohne weitere Konfigurationsschritte. Weitere Informationen zu dieser Option finden Sie in Abschnitt 1.4, „Booten des Zielsystems für die Installation“. |
Laden Sie die Installationsdaten hoch. Der die meiste Zeit in Anspruch nehmende Schritt bei der Konfiguration eines Installationsservers ist das Kopieren der eigentlichen Installations-DVDs. Legen Sie die Medien in der von YaST angegebenen Reihenfolge ein und warten Sie, bis der Kopiervorgang abgeschlossen ist. Wenn alle Quellen erfolgreich kopiert wurden, kehren Sie zur Übersicht der vorhandenen Repositorys zurück und schließen Sie die Konfiguration, indem Sie
wählen.Der Installationsserver ist jetzt vollständig konfiguriert und betriebsbereit. Er wird bei jedem Systemstart automatisch gestartet. Es sind keine weiteren Aktionen erforderlich. Sie müssen diesen Dienst lediglich ordnungsgemäß manuell konfigurieren und starten, wenn die automatische Konfiguration der ausgewählten Netzwerkdienste mit YaST anfänglich deaktiviert wurde.
Wählen Sie zum Deaktivieren eines Repositorys das zu entfernende Repository aus und wählen Sie dann
. Die Installationsdaten werden vom System entfernt. Um den Netzwerkdienst zu deaktivieren, verwenden Sie das entsprechende YaST-Modul.Wenn der Installationsserver die Installationsdaten für mehrere Produkte einer Produktversion zur Verfügung stellen soll, starten Sie das YaST-Installationservermodul und wählen Sie in der Übersicht der vorhandenen Repositorys die Option
, um das neue Repository zu konfigurieren.Das Einrichten einer NFS-Quelle für die Installation erfolgt in zwei Schritten. Im ersten Schritt erstellen Sie die Verzeichnisstruktur für die Installationsdaten und kopieren diese in die Struktur. Im zweiten Schritt exportieren Sie das Verzeichnis mit den Installationsdaten in das Netzwerk.
Gehen Sie wie folgt vor, um ein Verzeichnis für die Installationsdaten zu erstellen:
Melden Sie sich als root
an.
Erstellen Sie ein Verzeichnis, in dem die Installationsdaten gespeichert werden sollen, und wechseln Sie in dieses Verzeichnis. Beispiel:
mkdir install/product
/productversion
cd install/product
/productversion
Ersetzen Sie Produkt
durch eine Abkürzung des Produktnamens und Produktversion
durch eine Zeichenkette, die den Produktnamen und die Version enthält.
Führen Sie für die einzelnen im Medienkit enthaltenen DVDs die folgenden Kommandos aus:
Kopieren Sie den gesamten Inhalt der Installations-DVD in das Server-Installationsverzeichnis:
cp -a /media/path_to_your_DVD_drive .
Ersetzen Sie pfad_zu_ihrem_DVD-laufwerk
durch den tatsächlichen Pfad, in dem sich das DVD-Laufwerk befindet. Dies kann je nach Laufwerktyp, der auf dem System verwendet wird, cdrom
, cdrecorder
, dvd
oder dvdrecorder
sein.
Benennen Sie das Verzeichnis in die DVD-Nummer um:
mvpath_to_your_DVD_drive
DVDx
Ersetzen Sie x
durch die Nummer der DVD.
Bei openSUSE können Sie die Repositorys über NFS mit YaST exportieren. Führen Sie dazu die folgenden Schritte aus:
Melden Sie sich als root
an.
Starten Sie
+ + .Wählen Sie
und und klicken Sie auf .
Wählen Sie
.
Produktversion
Wählen Sie exports
.
Klicken Sie auf
. Der NFS-Server, auf dem sich die openSUSE-Repositorys befinden, wird automatisch gestartet und in den Bootvorgang integriert.Wenn Sie die Repositorys nicht mit dem YaST-NFS-Servermodul, sondern manuell exportieren möchten, gehen Sie wie folgt vor:
Melden Sie sich als root
an.
Öffnen Sie die Datei /etc/exports
und geben Sie die folgende Zeile ein:
/productversion
*(ro,root_squash,sync)
Dadurch wird das Verzeichnis /
auf alle Hosts exportiert, die Teil dieses Netzwerks sind oder eine Verbindung zu diesem Server herstellen können. Um den Zugriff auf diesen Server zu beschränken, geben Sie an Stelle des allgemeinen Platzhalters Produktversion
*
Netzmasken oder Domänennamen an. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der man-Seite für den Befehl export
. Speichern und schließen Sie diese Konfigurationsdatei.
Um den NFS-Dienst zu der beim Booten des System generierten Liste der Server hinzuzufügen, führen Sie die folgenden Befehle aus:
insserv /etc/init.d/nfsserver
Starten Sie den NFS-Server mit rcnfsserver start. Wenn Sie die Konfiguration des NFS-Servers zu einem späteren Zeitpunkt ändern müssen, ändern Sie die Konfigurationsdatei wie erforderlich und starten die den NFS-Dämon neu, indem Sie rcnfsserver restart eingeben.
Die Bekanntgabe des NFS-Servers über OpenSLP stellt dessen Adresse allen Clients im Netzwerk zur Verfügung.
Melden Sie sich als root
an.
Erstellen Sie die Konfigurationsdatei /etc/slp.reg.d/install.suse.nfs.reg
mit folgenden Zeilen:
# Register the NFS Installation Server
service:install.suse:nfs://$HOSTNAME/path_to_repository
/DVD1,en,65535
description=NFS Repository
Ersetzen Sie path_to_repository
durch den eigentlichen Pfad der Installationsquelle auf dem Server.
Starten Sie den OpenSLP-Daemon mit rcslpd start.
Weitere Informationen zu OpenSLP finden Sie in der Paket-Dokumentation im Verzeichnis /usr/share/doc/packages/openslp/
oder in Kapitel 22, SLP-Dienste im Netzwerk. Weitere Informationen zu NFS finden Sie unter Kapitel 26, Verteilte Nutzung von Dateisystemen mit NFS.
Das Erstellen eines FTP-Repositorys ist dem Erstellen eines NFS-Repositorys sehr ähnlich. Ein FTP-Repository kann ebenfalls mit OpenSLP im Netzwerk bekannt gegeben werden.
Erstellen Sie wie in Abschnitt 1.2.2, „Manuelles Einrichten eines NFS-Repositorys“ beschrieben ein Verzeichnis für die Installationsquellen.
Konfigurieren Sie den FTP-Server für die Verteilung des Inhalts des Installationsverzeichnisses:
Melden Sie sich als root
an und installieren Sie mithilfe der YaST-Softwareverwaltung das Paket vsftpd
.
Wechseln Sie in das root-Verzeichnis des FTP-Servers:
cd /srv/ftp
Erstellen Sie im root-Verzeichnis des FTP-Servers ein Unterverzeichnis für die Installationsquellen:
mkdir repository
Ersetzen Sie repository
durch den Produktnamen.
Hängen Sie den Inhalt des Installations-Repository in der change-root-Umgebung des FTP-Servers ein:
mount --bindpath_to_repository
/srv/ftp/repository
Ersetzen Sie path_to_repository
und Repository
durch die entsprechenden Werte für Ihre Konfiguration. Wenn diese Einstellungen dauerhaft übernommen werden sollen, fügen Sie sie zu /etc/fstab
hinzu.
Starten Sie vsftpd mit vsftpd.
Geben Sie das Repository über OpenSLP bekannt, sofern dies von Ihrer Netzwerkkonfiguration unterstützt wird:
Erstellen Sie die Konfigurationsdatei /etc/slp.reg.d/install.suse.ftp.reg
mit folgenden Zeilen:
# Register the FTP Installation Server
service:install.suse:ftp://$HOSTNAME/repository
/DVD1,en,65535
description=FTP Repository
Ersetzen Sie repository
durch den Namen des Repository-Verzeichnisses auf Ihrem Server. Die Zeile Dienst:
sollte als eine fortlaufende Zeile eingegeben werden.
Starten Sie den OpenSLP-Daemon mit rcslpd start.
Konfigurieren eines FTP-Servers mit YaST | |
---|---|
Wenn Sie lieber YaST verwenden, anstatt den FTP-Installationsserver manuell zu konfigurieren, finden Sie unter Kapitel 29, Einrichten eines FTP-Servers mit YaST weitere Informationen zum Verwenden des YaST-FTP-Servermoduls. |
Das Erstellen eines HTTP-Repositorys ist dem Erstellen eines NFS-Repositorys sehr ähnlich. Ein HTTP-Repository kann ebenfalls mit OpenSLP im Netzwerk bekannt gegeben werden.
Erstellen Sie wie in Abschnitt 1.2.2, „Manuelles Einrichten eines NFS-Repositorys“ beschrieben ein Verzeichnis für die Installationsquellen.
Konfigurieren Sie den HTTP-Server für die Verteilung des Inhalts des Installationsverzeichnisses:
Installieren Sie den Webserver Apache wie in Abschnitt 28.1.2, „Installation“ beschrieben.
Wechseln Sie in das root-Verzeichnis des HTTP-Servers (/srv/www/htdocs
) und erstellen Sie ein Unterverzeichnis für die Installationsquellen:
mkdir repository
Ersetzen Sie repository
durch den Produktnamen.
Erstellen Sie einen symbolischen Link vom Speicherort der Installationsquellen zum root-Verzeichnis des Webservers (/srv/www/htdocs
):
ln -s/path_to_repository
/srv/www/htdocs/repository
Ändern Sie die Konfigurationsdatei des HTTP-Servers (/etc/apache2/default-server.conf
) so, dass sie symbolischen Links folgt. Ersetzen Sie die folgende Zeile:
Options None
mit
Options Indexes FollowSymLinks
Laden Sie die HTTP-Server-Konfiguration mit rcapache2 reload neu.
Geben Sie das Repository über OpenSLP bekannt, sofern dies von Ihrer Netzwerkkonfiguration unterstützt wird:
Erstellen Sie die Konfigurationsdatei /etc/slp.reg.d/install.suse.http.reg
mit folgenden Zeilen:
# Register the HTTP Installation Server
service:install.suse:http://$HOSTNAME/repository
/DVD1/,en,65535
description=HTTP Repository
Ersetzen Sie repository
durch den eigentlichen Pfad des Repositorys auf dem Server. Die Zeile Dienst:
sollte als eine fortlaufende Zeile eingegeben werden.
Starten Sie den OpenSLP-Daemon mit rcslpd restart.
Mithilfe von SMB können Sie die Installationsquellen von einem Microsoft Windows-Server importieren und die Linux-Implementierung starten, ohne dass ein Linux-Computer vorhanden sein muss.
Gehen Sie wie folgt vor, um eine exportierte Windows-Freigabe mit den openSUSE-Repositorys einzurichten:
Melden Sie sich auf dem Windows-Computer an.
Erstellen Sie einen neuen Ordner, der die gesamte Baumstruktur der Installation aufnehmen soll, und nennen Sie ihn beispielsweise INSTALL
.
Geben Sie diesen Ordner wie in der Windows-Dokumentation beschrieben im Netzwerk frei.
Wechseln Sie in den freigegebenen Ordner und erstellen Sie einen Unterordner namens
. Ersetzen Sie Produkt
Produkt
durch den tatsächlichen Produktnamen.
Wechseln Sie in den Ordner INSTALL/
und kopieren Sie jede DVD in einen separaten Ordner, z. B. produkt
DVD1
und DVD2
.
Um eine SMB-eingehängte Freigabe als Repository zu verwenden, gehen Sie wie folgt vor:
Booten Sie das Installationsziel.
Wählen Sie
.Drücken Sie F4, um eine Auswahl der Repositorys anzuzeigen.
Wählen Sie "SMB" und geben Sie den Namen oder die IP-Adresse des Windows-Computers, den Freigabenamen (in diesem Beispiel INSTALL/
), den Benutzernamen und das Passwort ein.
produkt
/DVD1
Wenn Sie die Eingabetaste drücken, wird YaST gestartet und Sie können die Installation ausführen.
Statt physische Medien manuell in Ihr Serververzeichnis zu kopieren, können Sie auch die ISO-Images der Installationsmedien in Ihrem Installationsserver einhängen und als Repository verwenden. Gehen Sie wie folgt vor, um einen HTTP-, NFS- oder FTP-Server einzurichten, der ISO-Images anstelle von Medienkopien verwendet:
Laden Sie die ISO-Images herunter und speichern Sie sie auf dem Rechner, den Sie als Installationsserver verwenden möchten.
Melden Sie sich als root
an.
Wählen und erstellen Sie einen geeigneten Speicherort für die Installationsdaten. Siehe dazu Abschnitt 1.2.2, „Manuelles Einrichten eines NFS-Repositorys“, Abschnitt 1.2.3, „Manuelles Einrichten eines FTP-Repositorys“ oder Abschnitt 1.2.4, „Manuelles Einrichten eines HTTP-Repositorys“.
Erstellen Sie für jede DVD ein Unterverzeichnis.
Erteilen Sie folgenden Befehl, um jedes ISO-Image an der endgültigen Position einzuhängen und zu entpacken:
mount -o looppath_to_iso
path_to_repository
/product
/mediumx
Ersetzen Sie path_to_iso
durch den Pfad zu Ihrer lokalen Kopie des ISO-Images, path_to_repository
durch das Quellverzeichnis Ihres Servers, product
durch den Produktnamen und mediumx
durch Typ (CD oder DVD) und Anzahl der verwendeten Medien.
Wiederholen Sie die vorherigen Schritte, um alle erforderlichen ISO-Images für Ihr Produkt einzuhängen.
Starten Sie den Installationsserver wie gewohnt wie unter Abschnitt 1.2.2, „Manuelles Einrichten eines NFS-Repositorys“, Abschnitt 1.2.3, „Manuelles Einrichten eines FTP-Repositorys“ oder Abschnitt 1.2.4, „Manuelles Einrichten eines HTTP-Repositorys“ beschrieben.
Um ISO-Images beim Systemstart automatisch einzuhängen, fügen Sie die entsprechenden Einhänge-Einträge /etc/fstab
hinzu. Ein Eintrag würde dann gemäß dem vorherigen Beispiel wie folgt aussehen:
path_to_iso
path_to_repository
/product
medium
auto loop
In diesem Abschnitt werden die für komplexe Boot-Szenarien erforderlichen Konfigurationsschritte beschrieben. Er enthält zudem Konfigurationsbeispiele für DHCP, PXE-Boot, TFTP und Wake-on-LAN.
Es gibt zwei Möglichkeiten zum Einrichten eines DHCP-Servers. Für openSUSE liefert YaST eine grafische Schnittstelle für den Vorgang. Benutzer können die Konfigurationsdateien auch manuell bearbeiten. Für weitere Informationen über DHCP-Server siehe auch Kapitel 24, DHCP.
Fügen Sie Ihrer DHCP-Serverkonfiguration zwei Deklarationen hinzu, um den Netzwerk-Clients den Standort des TFTP-Servers mitzuteilen und die Boot-Image-Datei für das Installationsziel anzugeben.
Melden Sie sich als root
auf dem Computer an, der den DHCP-Server hostet.
Starten Sie
+ + .Schließen Sie den Installationsassistenten für die Einrichtung des grundlegenden DHCP-Server ab.
Wenn Sie eine Warnmeldung zum Verlassen des Start-Dialogfelds erhalten, wählen Sie
und .Im Dialogfeld
wählen Sie das Subnetz aus, indem sich das neue System befinden soll und klicken Sie auf .Im Dialogfeld
wählen Sie , um eine neue Option zur Subnetz-Konfiguration hinzuzufügen.
Wählen Sie Dateiname
und geben Sie pxelinux.0
als Wert ein.
Fügen Sie eine andere Option (next-server
) hinzu und setzen Sie deren Wert auf die Adresse des TFTP-Servers.
Wählen Sie
und , um die DHCP-Serverkonfiguration abzuschließen.
Wenn Sie DHCP zum Angeben einer statischen IP-Adresse für einen bestimmten Host konfigurieren möchten, fügen Sie unter Schritt 4) eine neue Deklaration für den Hosttyp hinzu. Fügen Sie dieser Hostdeklaration die Optionen hardware
und fixed-address
hinzu und bieten Sie die entsprechenden Werte an.
Die einzige Aufgabe des DHCP-Servers ist neben der Bereitstellung der automatischen Adresszuweisung für die Netzwerk-Clients die Bekanntgabe der IP-Adresse des TFTP-Servers und der Datei, die von den Installationsroutinen auf dem Zielcomputer abgerufen werden muss.
Melden Sie sich als root
auf dem Computer an, der den DHCP-Server hostet.
Fügen Sie einer Subnetzkonfiguration in der Konfigurationsdatei des DHCP-Servers, die sich unter /etc/dhcpd.conf
befindet, folgende Zeilen hinzu:
subnet 192.168.1.0 netmask 255.255.255.0 {
range dynamic-bootp 192.168.1.200 192.168.1.228;
# PXE related stuff
#
# "next-server" defines the tftp server that will be used
next-server ip_tftp_server
:
#
# "filename" specifies the pxelinux image on the tftp server
# the server runs in chroot under /srv/tftpboot
filename "pxelinux.0";
}
Ersetzen Sie ip_tftp_server
durch die IP-Adresse des TFTP-Servers. Weitere Informationen zu den in dhcpd.conf
verfügbaren Optionen finden Sie auf der man-Seite dhcpd.conf
.
Starten Sie den DHCP-Server neu, indem Sie rcdhcpd restart ausführen.
Wenn Sie SSH für die Fernsteuerung einer PXE- und Wake-on-LAN-Installation verwenden möchten, müssen Sie die IP-Adresse, die der DHCP-Server dem Installationsziel zur Verfügung stellen soll, explizit angeben. Ändern Sie hierzu die oben erwähnte DHCP-Konfiguration gemäß dem folgenden Beispiel:
group { # PXE related stuff # # "next-server" defines the tftp server that will be used next-serverip_tftp_server
: # # "filename" specifies the pxelinux image on the tftp server # the server runs in chroot under /srv/tftpboot filename "pxelinux.0"; host test { hardware ethernetmac_address
; fixed-addresssome_ip_address
; } }
Die Host-Anweisung gibt den Hostnamen des Installationsziels an. Um den Hostnamen und die IP-Adresse an einen bestimmten Host zu binden, müssen Sie die Hardware-Adresse (MAC) des Systems kennen und angeben. Ersetzen Sie alle in diesem Beispiel verwendeten Variablen durch die in Ihrer Umgebung verwendeten Werte.
Nach dem Neustart weist der DHCP-Server dem angegebenen Host eine statische IP-Adresse zu, damit Sie über SSH eine Verbindung zum System herstellen können.
Richten Sie einen TFTP-Server ein, entweder mit YaST oder manuell auf einem beliebigen Linux-Betriebssystem, das xinetd und tftp unterstützt. Der TFTP-Server übergibt das Boot-Image an das Zielsystem, sobald dieses gebootet ist und eine entsprechende Anforderung sendet.
Melden Sie sich als root
an.
Installieren Sie das yast2-tftp-server
-Paket.
Starten Sie
+ + und installieren Sie das erforderliche Paket.Klicken Sie auf
, um sicherzustellen, dass der Server gestartet und in die Boot-Routine aufgenommen wird. Ihrerseits sind hierbei keine weiteren Aktionen erforderlich. tftpd wird zur Boot-Zeit von xinetd gestartet.Klicken Sie auf
, um den entsprechenden Port in der Firewall zu öffnen, die auf dem Computer aktiv ist. Diese Option ist nur verfügbar, wenn auf dem Server eine Firewall installiert ist.
Klicken Sie auf /tftpboot
wird erstellt und automatisch ausgewählt.
Klicken Sie auf
, um die Einstellungen zu übernehmen und den Server zu starten.
Melden Sie sich als root
an und installieren Sie die Pakete tftp
und xinetd
.
Erstellen Sie die Verzeichnisse /srv/tftpboot
und /srv/tftpboot/pxelinux.cfg
, sofern sie noch nicht vorhanden sind.
Fügen Sie wie in Abschnitt 1.3.3, „Verwenden von PXE Boot“ beschrieben die für das Boot-Image erforderlichen Dateien hinzu.
Ändern Sie die Konfiguration von xinetd, die sich unter /etc/xinetd.d/
befindet, um sicherzustellen, dass der TFTP-Server beim Booten gestartet wird:
Erstellen Sie, sofern noch nicht vorhanden, in diesem Verzeichnis eine Datei namens tftp
, indem Sie touch tftp eingeben. Führen Sie anschließend folgenden Befehl aus: chmod 755 tftp.
Öffnen Sie die Datei tftp
und fügen Sie die folgenden Zeilen hinzu:
service tftp { socket_type = dgram protocol = udp wait = yes user = root server = /usr/sbin/in.tftpd server_args = -s /srv/tftpboot disable = no }
Speichern Sie die Datei und starten Sie xinetd mit rcxinetd restart neu.
Einige technische Hintergrundinformationen sowie die vollständigen PXE-Spezifikationen finden Sie in der PXE-(Preboot Execution Environment-)Spezifikation (http://www.pix.net/software/pxeboot/archive/pxespec.pdf).
Wechseln Sie in das Verzeichnis boot/<architecture>/loader
des Installations-Repositorys und kopieren Sie die Dateien linux
, initrd
, message
, biostest
und memtest
in das Verzeichnis /srv/tftpboot
, indem Sie folgendes Kommando eingeben:
cp -a linux initrd message biostest memtest /srv/tftpboot
Installieren Sie das Paket syslinux
mit Hilfe von YaST direkt von den Installations-DVDs.
Kopieren Sie die Datei /usr/share/syslinux/pxelinux.0
in das Verzeichnis /srv/tftpboot
, indem Sie folgenden Befehl eingeben:
cp -a /usr/share/syslinux/pxelinux.0 /srv/tftpboot
Wechseln Sie in das Verzeichnis des Installations-Repositorys und kopieren Sie die Datei isolinux.cfg
in das Verzeichnis /srv/tftpboot/pxelinux.cfg/default
, indem Sie folgenden Befehl eingeben:
cp -a boot/<architecture>/loader/isolinux.cfg /srv/tftpboot/pxelinux.cfg/default
Bearbeiten Sie die Datei /srv/tftpboot/pxelinux.cfg/default
und entfernen Sie die Zeilen, die mit gfxboot
, readinfo
und framebuffer
beginnen.
Fügen Sie die folgenden Einträge in die append-Zeilen der standardmäßigen Kennungen failsafe
und apic
ein:
insmod=kernel module
Durch diesen Eintrag geben Sie das Netzwerk-Kernelmodul an, das zur Unterstützung der Netzwerkinstallation auf dem PXE-Client erforderlich ist. Ersetzen Sie kernel module
durch den entsprechenden Modulnamen Ihres Netzwerkgeräts.
netdevice=interface
Dieser Eintrag definiert die Schnittstelle des Client-Netzwerks, die für die Netzwerkinstallation verwendet werden muss. Dieser Eintrag ist jedoch nur erforderlich und muss entsprechend angepasst werden, wenn der Client mit mehreren Netzwerkkarten ausgestattet ist. Falls nur eine Netzwerkkarte verwendet wird, kann dieser Eintrag ausgelassen werden.
install=nfs://ip_instserver
/pfad_zum_repository
/DVD1
Dieser Eintrag gibt den NFS-Server und das Repository für die Client-Installation an. Ersetzen Sie ip_instserver
durch die tatsächliche IP-Adresse Ihres Installationsservers. path_to_repository
muss durch den tatsächlichen Pfad des Repositorys ersetzt werden. HTTP-, FTP- oder SMB-Repositorys werden auf ähnliche Weise adressiert. Eine Ausnahme ist das Protokollpräfix, das wie folgt lauten sollte: http
, ftp
oder smb
.
Wenn den Installationsroutinen weitere Boot-Optionen, z. B. SSH- oder VNC-Boot-Parameter, übergeben werden sollen, hängen Sie sie an den Eintrag |
Ändern von Kernel- und Initrd-Dateinamen | |
---|---|
Es ist möglich, unterschiedliche Dateinamen für Kernel- und initrd-Images zu verwenden. Dies ist nützlich, wenn Sie am selben Bootserver unterschiedliche Betriebssysteme bereitstellen möchten. Sie sollten sich jedoch dessen bewusst sein, dass in den Dateinamen, die von tftp für den pxe-Boot angegeben werden, nur ein Punkt erlaubt ist. |
Im Folgenden finden Sie die Beispieldatei /srv/tftpboot/pxelinux.cfg/default.
Passen Sie das Protokollpräfix für das Repository gemäß der Netzwerkkonfiguration an und geben Sie die bevorzugte Methode an, mit der die Verbindung zum Installationsprogramm hergestellt werden soll, indem Sie die Optionen vnc
und vncpassword
oder usessh
und sshpassword
zum Eintrag install
hinzufügen. Die durch \
getrennten Zeilen müssen als fortlaufenden Zeile ohne Zeilenumbruch und ohne den \
eingegeben werden.
default harddisk # default label linux kernel linux append initrd=initrd ramdisk_size=65536 \ install=nfs://ip_instserver
/path_to_repository
/product
/DVD1 # repair label repair kernel linux append initrd=initrd splash=silent repair=1 showopts # rescue label rescue kernel linux append initrd=initrd ramdisk_size=65536 rescue=1 # bios test label firmware kernel linux append initrd=biostest,initrd splash=silent install=exec:/bin/run_biostest showopts # memory test label memtest kernel memtest # hard disk label harddisk localboot 0 implicit 0 display message prompt 1 timeout 100
Ersetzen Sie ip_repository
und Pfad_instquelle
durch die in Ihrer Konfiguration verwendeten Werte.
Der folgende Abschnitt dient als Kurzreferenz für die in dieser Konfiguration verwendeten PXELINUX-Optionen. Weitere Informationen zu den verfügbaren Optionen finden Sie in der Dokumentation des Pakets syslinux
, die sich im Verzeichnis /usr/share/doc/packages/syslinux/
befindet.
Die hier aufgeführten Optionen sind eine Teilmenge der für die PXELINUX-Konfigurationsdatei verfügbaren Optionen.
DEFAULT Kernel Optionen
...
Legt die standardmäßige Kernel-Kommandozeile fest. Wenn PXELINUX automatisch gebootet wird, agiert es, als wären die Einträge nach DEFAULT in der Booteingabeaufforderung eingegeben worden, außer, dass die Option für das automatische Booten (boot) automatisch hinzugefügt wird.
Wenn keine Konfigurationsdatei vorhanden oder der DEFAULT-Eintrag in der Konfigurationsdatei nicht vorhanden ist, ist die Vorgabe der Kernel-Name "linux" ohne Optionen.
APPEND Optionen...
Fügt der Kernel-Kommandozeile eine oder mehrere Optionen hinzu. Diese werden sowohl bei automatischen als auch bei manuellen Bootvorgängen hinzugefügt. Die Optionen werden an den Beginn der Kernel-Kommandozeile gesetzt und ermöglichen, dass explizit eingegebene Kernel-Optionen sie überschreiben können.
LABEL Kennung
KERNEL Image
APPEND Optionen
...
Gibt an, dass, wenn Kennung
als zu bootender Kernel eingegeben wird, PXELINUX stattdessen Image
booten soll und die angegebenen APPEND
-Optionen an Stelle der im globalen Abschnitt der Datei (vor dem ersten LABEL
-Befehl) angegebenen Optionen verwendet werden sollen. Die Vorgabe für Image
ist dieselbe wie für Kennung
und wenn keine APPEND
-Optionen angegeben sind, wird standardmäßig der globale Eintrag verwendet (sofern vorhanden). Es sind bis zu 128 LABEL
-Einträge zulässig.
Beachten Sie, dass GRUB die folgende Syntax verwendet:
title mytitle kernelmy_kernel
my_kernel_options
initrdmyinitrd
PXELINUX verwendet die folgende Syntax:
labelmylabel
kernelmykernel
appendmyoptions
Kennungen werden wie Dateinamen umgesetzt und müssen nach der Umsetzung (sogenanntes Mangling) eindeutig sein. Die beiden Kennungen "v2.6.30" und "v2.6.31" wären beispielsweise unter PXELINUX nicht unterscheidbar, da beide auf denselben DOS-Dateinamen umgesetzt würden.
Der Kernel muss kein Linux-Kernel, sondern kann ein Bootsektor oder eine COMBOOT-Datei sein.
APPEND -
Es wird nichts angehängt. APPEND
mit einem Bindestrich als Argument in einem LABEL
-Abschnitt kann zum Überschreiben einer globalen APPEND
-Option verwendet werden.
LOCALBOOT Typ
Wenn Sie unter PXELINUX LOCALBOOT 0
an Stelle einer KERNEL
-Option angeben, bedeutet dies, dass diese bestimmte Kennung aufgerufen und die lokale Festplatte an Stelle eines Kernels gebootet wird.
Argument |
Beschreibung |
---|---|
|
Führt einen normalen Bootvorgang aus |
|
Führt einen lokalen Bootvorgang mit dem noch im Arbeitsspeicher vorhandenen UNDI-Treiber (Universal Network Driver Interface) aus |
|
Führt einen lokalen Bootvorgang mit dem gesamten PXE-Stack, einschließlich des UNDI-Treibers aus, der sich im Arbeitsspeicher befindet |
Alle anderen Werte sind nicht definiert. Wenn Sie die Werte für die UNDI- oder PXE-Stacks nicht wissen, geben Sie 0
an.
TIMEOUT Zeitlimit
Gibt in Einheiten von 1/10 Sekunde an, wie lange die Booteingabeaufforderung angezeigt werden soll, bevor der Bootvorgang automatisch gestartet wird. Das Zeitlimit wird aufgehoben, sobald der Benutzer eine Eingabe über die Tastatur vornimmt, da angenommen wird, dass der Benutzer die Befehlseingabe abschließt. Mit einem Zeitlimit von Null wird das Zeitüberschreitungsoption deaktiviert (dies ist die Vorgabe). Der größtmögliche Wert für das Zeitlimit ist 35996 (etwas weniger als eine Stunde).
PROMPT flag_val
Wenn flag_val
0 ist, wird die Booteingabeaufforderung nur angezeigt, wenn die Taste Umschalttaste oder Alt gedrückt wird oder die Feststelltaste oder die Taste Rollen gesetzt ist (dies ist die Vorgabe). Wenn flag_val
1 ist, wird die Booteingabeaufforderung immer angezeigt.
F2filename
F1filename
..etc... F9filename
F10filename
Zeigt die angegebene Datei auf dem Bildschirm an, wenn an der Booteingabeaufforderung eine Funktionstaste gedrückt wird. Mithilfe dieser Option kann auch die Preboot-Online-Hilfe implementiert werden (für die Kernel-Kommandozeilenoptionen). Aus Gründen der Kompabilität mit früheren Versionen kann F10 auch als F0 verwendet werden. Beachten Sie, dass derzeit keine Möglichkeit besteht, Dateinamen an F11 und F12 zu binden.
Bereiten Sie das System-BIOS für PXE-Boot vor, indem Sie die PXE-Option in die BIOS-Boot-Reihenfolge aufnehmen.
BIOS-Bootreihenfolge | |
---|---|
Die PXE-Option darf im BIOS nicht vor der Boot-Option für die Festplatte stehen. Andernfalls würde dieses System versuchen, sich selbst bei jedem Booten neu zu installieren. |
Wake-on-LAN (WOL) erfordert, dass die entsprechende BIOS-Option vor der Installation aktiviert wird. Außerdem müssen Sie sich die MAC-Adresse des Zielsystems notieren. Diese Daten sind für das Initiieren von Wake-on-LAN erforderlich.
Mit Wake-on-LAN kann ein Computer über ein spezielles Netzwerkpaket, das die MAC-Adresse des Computers enthält, gestartet werden. Da jeder Computer einen eindeutigen MAC-Bezeichner hat, ist es nicht möglich, dass versehentlich ein falscher Computer gestartet wird.
Wake-on-LAN über verschiedene Netzwerksegmente | |
---|---|
Wenn sich der Steuercomputer nicht im selben Netzwerksegment wie das zu startende Installationsziel befindet, konfigurieren Sie die WOL-Anforderungen entweder so, dass sie als Multicasts verteilt werden, oder steuern Sie einen Computer in diesem Netzwerksegment per entferntem Zugriff so, dass er als Absender dieser Anforderungen agiert. |
Abgesehen von der in Abschnitt 1.3.7, „Wake-on-LAN“ und Abschnitt 1.3.3, „Verwenden von PXE Boot“ beschriebenen Vorgehensweise gibt es im Wesentlichen zwei unterschiedliche Möglichkeiten, den Bootvorgang für die Installation anzupassen. Sie können entweder die standardmäßigen Boot-Optionen und Funktionstasten oder die Eingabeaufforderung für die Boot-Optionen im Bootbildschirm für die Installation verwenden, um die Boot-Optionen anzugeben, die der Installations-Kernel für die entsprechende Hardware benötigt.
Die Boot-Optionen werden unter Kapitel Installation mit YaST (↑Start) genauer erläutert. In der Regel wird durch die Auswahl von
der Bootvorgang für die Installation gestartet.Verwenden Sie bei Problemen
oder . Weitere Informationen zu Fehlerbehebung beim Installationsvorgang finden Sie in Abschnitt „Probleme bei der Installation“ (Kapitel 9, Häufige Probleme und deren Lösung, ↑Start).Die Menüleiste unten im Bildschirm enthält einige erweiterte Funktionen, die bei einigen Setups erforderlich sind. Mithilfe der F-Tasten können Sie zusätzliche Optionen angeben, die an die Installationsroutinen weitergegeben werden, ohne dass Sie die detaillierte Syntax dieser Parameter kennen müssen (siehe Abschnitt 1.4.2, „Benutzerdefinierte Boot-Optionen“). Eine detaillierte Beschreibung der verfügbaren Funktionstasten erhalten Sie unter Abschnitt „Der Boot-Bildschirm“ (Kapitel 1, Installation mit YaST, ↑Start).
Mithilfe geeigneter Boot-Optionen können Sie den Installationsvorgang vereinfachen. Viele Parameter können mit den linuxrc-Routinen auch zu einem späteren Zeitpunkt konfiguriert werden, das Verwenden der Boot-Optionen ist jedoch viel einfacher. In einigen automatisierten Setups können die Boot-Optionen über die Datei initrd
oder eine info
-Datei bereit gestellt werden.
In der folgenden Tabelle sind alle in diesem Kapitel erwähnten Installationsszenarien mit den erforderlichen Parametern für das Booten sowie die entsprechenden Boot-Optionen aufgeführt. Um eine Boot-Zeichenkette zu erhalten, die an die Installationsroutinen übergeben wird, hängen Sie einfach alle Optionen in der Reihenfolge an, in der sie in dieser Tabelle angezeigt werden. Beispiel (alle in einer Zeile):
install=xxx
netdevice=xxx
hostip=xxx
netmask=xxx
vnc=xxx
vncpassword=xxx
Ersetzen Sie alle xxx
-Werte in dieser Zeichenkette durch die für Ihre Konfiguration geeigneten Werte.
Tabelle 1.1. In diesem Kapitel verwendete Installationsszenarien (Boot-Szenarien)
Installationsszenario |
Für den Bootvorgang erforderliche Parameter |
Boot-Optionen |
---|---|---|
Kapitel Installation mit YaST (↑Start) |
Keine: Das System bootet automatisch. |
Nicht erforderlich |
|
| |
|
| |
Abschnitt 1.1.3, „Installation auf entfernten Systemen über VNC – PXE-Boot und Wake-on-LAN“ |
|
Nicht zutreffend; Prozess wird über PXE und DHCP verwaltet |
|
| |
|
| |
Abschnitt 1.1.6, „Installation auf entfernten Systemen über SSH – PXE-Boot und Wake-on-LAN“ |
|
Nicht zutreffend; Prozess wird über PXE und DHCP verwaltet |
Weitere Informationen zu den linuxrc-Boot-Optionen | |
---|---|
Weitere Informationen zu den linuxrc-Boot-Optionen für das Booten eines Linux-Systems finden Sie in http://en.opensuse.org/Linuxrc. |
Es gibt mehrere Möglichkeiten der entfernten Überwachung des Installationsvorgangs. Wenn beim Booten für die Installation die richtigen Boot-Optionen angegeben wurden, kann die Installation und Systemkonfiguration mit VNC oder SSH von einer entfernten Arbeitsstation aus überwacht werden.
Mithilfe einer beliebigen VNC-Viewer-Software können Sie die Installation von openSUSE von praktisch jedem Betriebssystem aus entfernt überwachen. In diesem Abschnitt wird das Setup mithilfe einer VNC-Viewer-Anwendung oder eines Webbrowsers beschrieben.
Um das Installationsziel für eine VNC-Installation vorzubereiten, müssen Sie lediglich die entsprechenden Boot-Optionen beim anfänglichen Bootvorgang für die Installation angeben (siehe Abschnitt 1.4.2, „Benutzerdefinierte Boot-Optionen“). Das Zielsystem bootet in eine textbasierte Umgebung und wartet darauf, dass ein VNC-Client eine Verbindung zum Installationsprogramm herstellt.
Das Installationsprogramm gibt die IP-Adresse bekannt und zeigt die für die Verbindung zum Installationsprogramm erforderliche Nummer an. Wenn Sie physischen Zugriff auf das Zielsystem haben, werden diese Informationen sofort nach dem Booten des Systems für die Installation zur Verfügung gestellt. Geben Sie diese Daten ein, wenn Sie von der VNC-Client-Software dazu aufgefordert werden, und geben Sie Ihr Passwort ein.
Da sich das Installationsziel über OpenSLP selbst bekannt gibt, können Sie die Adressinformationen des Installationsziels über einen SLP-Browser abrufen, ohne dass Sie physischen Zugriff auf die Installation selbst haben müssen, vorausgesetzt, OpenSLP wird von der Netzwerkkonfiguration und von allen Computern unterstützt:
Starten Sie KDE und den Webbrowser Konqueror.
Geben Sie service://yast.installation.suse
in die Adressleiste ein. Daraufhin wird das Zielsystem als Symbol im Konqueror-Fenster angezeigt. Durch Klicken auf dieses Symbol wird der KDE-VNC-Viewer geöffnet, in dem Sie die Installation ausführen können. Alternativ können Sie die VNC-Viewer-Software auch mit der zur Verfügung gestellten IP-Adresse ausführen und am Ende der IP-Adresse für die Anzeige, in der die Installation ausgeführt wird, :1
hinzufügen.
Im Wesentlichen gibt es zwei Möglichkeiten, eine Verbindung zu einem VNC-Server (in diesem Beispiel dem Installationsziel) herzustellen. Sie können entweder eine unabhängige VNC-Viewer-Anwendung unter einem beliebigen Betriebssystem starten oder die Verbindung über einen Java-fähigen Webbrowser herstellen.
Mit VNC können Sie die Installation eines Linux-Systems von jedem Betriebssystem, einschließlich anderer Linux-, Windows- oder Mac OS-Betriebssysteme, aus steuern.
Stellen Sie auf einem Linux-Computer sicher, dass das Paket tightvnc
installiert ist. Installieren Sie auf einem Windows-Computer den Windows-Port dieser Anwendung, der über die Homepage von TightVNC (http://www.tightvnc.com/download.html) erhältlich ist.
Gehen Sie wie folgt vor, um eine Verbindung zu dem auf dem Zielcomputer ausgeführten Installationsprogramm herzustellen:
Starten Sie den VNC-Viewer.
Geben Sie die IP-Adresse und die Anzeigenummer des Installationsziels wie vom SLP-Browser oder dem Installationsprogramm selbst zur Verfügung gestellt ein:
ip_address
:display_number
Auf dem Desktop wird ein Fenster geöffnet, in dem die YaST-Bildschirme wie bei einer normalen lokalen Installation angezeigt werden.
Wenn Sie die Verbindung zum Installationsprogramm mithilfe eines Webbrowsers herstellen, sind Sie von der VNC-Software bzw. dem zu Grunde liegenden Betriebssystem vollkommen unabhängig. Sie können die Installation des Linux-Systems in einem beliebigen Browser (Firefox, Internet Explorer, Konqueror, Opera usw.) ausführen, solange dieser Java unterstützt.
Gehen Sie wie folgt vor, um eine VNC-Installation auszuführen:
Mithilfe von SSH können Sie die Installation des Linux-Computers unter Verwendung einer beliebigen SSH-Client-Software von einem entfernten Standort aus überwachen.
Zusätzlich zum Installieren der entsprechenden Softwarepakete (OpenSSH für Linux und PuTTY für Windows) müssen Sie nur die entsprechenden Boot-Optionen übergeben, um SSH für die Installation zu aktivieren. Weitere Informationen finden Sie in Abschnitt 1.4.2, „Benutzerdefinierte Boot-Optionen“. OpenSSH wird auf allen SUSE Linux–basierten Betriebssystemen standardmäßig installiert.
Rufen Sie die IP-Adresse des Installationsziels ab. Wenn Sie physischen Zugriff auf den Zielcomputer haben, verwenden Sie einfach die IP-Adresse, die von der Installationsroutine nach dem anfänglichen Bootvorgang auf der Konsole angezeigt wird. Verwenden Sie andernfalls die IP-Adresse, die diesem Host in der DHCP-Serverkonfiguration zugewiesen wurde.
Geben Sie an der Kommandozeile den folgenden Befehl ein:
ssh -X root@ip_address_of_target
Ersetzen Sie ip_address_of_target
durch die IP-Adresse des Installationsziels.
Wenn Sie zur Eingabe eines Benutzernamens aufgefordert werden, geben Sie root
ein.
Wenn Sie zur Eingabe eines Passworts aufgefordert werden, geben Sie das Passwort ein, das mit der SSH-Boot-Option festgelegt wurde. Wenn Sie sich erfolgreich authentifiziert haben, wird eine Kommandozeilenaufforderung für das Installationsziel angezeigt.
Geben Sie yast ein, um das Installationsprogramm zu starten. Im aufgerufenen Fenster werden die gängigen YaST-Bildschirme wie in Kapitel Installation mit YaST (↑Start) beschrieben angezeigt.