In diesem Abschnitt werden einige der Probleme, die beim Booten mit GRUB auftreten können, sowie deren Lösungen behandelt. Einige der Probleme werden in den Artikeln in der Support-Datenbank unter http://portal.suse.de/sdb/en/index.html beschrieben. Sollte Ihr spezifisches Problem nicht in dieser Liste enthalten sein, empfehlen wir, in der Suchmaske der Support-Datenbank unter https://portal.suse.com/PM/page/search.pm nach den Stichworten GRUB, Booten und Bootloader zu suchen.
XFS lässt im Partitions-Bootblock keinen Platz für stage1
. Sie dürfen also als Speicherort des Bootloaders keinesfalls eine XFS-Partition angeben. Um diesen Problem zu beheben, erstellen Sie eine separate Bootpartition, die nicht mit XFS formatiert ist.
Obwohl technisch möglich, ist eine Kombination von GRUB mit JFS problematisch. Erstellen Sie in solchen Fällen eine separate Bootpartition (/boot
) und formatieren Sie sie mit Ext2. Installieren Sie anschließend GRUB auf dieser Partition.
GRUB überprüft die Geometrie der angeschlossenen Festplatten beim Booten des Systems. In seltenen Fällen macht das BIOS hier inkonsistente Angaben, sodass GRUB einen „GRUB Geom Error“ meldet. Verwenden Sie in solchen Fällen LILO oder aktualisieren Sie ggf. das BIOS. Detaillierte Informationen zur Installation, Konfiguration und Wartung von LILO finden Sie in der Support-Datenbank unter dem Stichwort LILO.
GRUB gibt diese Fehlermeldung auch in solchen Fällen aus, wenn Linux auf einer zusätzlichen Festplatte im System installiert wurde, diese aber nicht im BIOS registriert wurde. Der erste Teil des Bootloadersstage1 wird korrekt gefunden und geladen, aber die zweite Stufe stage2 wird nicht gefunden. Dieses Problem können Sie umgehen, indem Sie die neue Festplatte unverzüglich im BIOS registrieren.
Möglicherweise wurde die Bootsequenz der Festplatten während der Installation von YaST falsch ermittelt. So nimmt GRUB beispielsweise /dev/hda
als hd0
und /dev/sda
als hd1
an, wobei aber im BIOS die umgekehrte Reihenfolge (SCSI vor IDE) angegeben ist.
Korrigieren Sie in solchen Fällen mithilfe der GRUB-Befehlszeile beim Booten die verwendeten Festplatten. Bearbeiten Sie im gebooteten System die Datei device.map
, um die neue Zuordnung dauerhaft festzulegen. Anschließend überprüfen Sie die GRUB-Gerätenamen in den Dateien/boot/grub/menu.lst
und /boot/grub/device.map
und installieren Sie den Bootloader mit dem folgenden Befehl neu:
grub --batch < /etc/grub.conf
Einige Betriebssysteme, z. B. Windows, können nur von der ersten Festplatte gebootet werden. Wenn ein solches Betriebssystem auf einer anderen als der ersten Festplatte installiert ist, können Sie für den entsprechenden Menüeintrag einen logischen Tausch veranlassen.
... title windows map (hd0) (hd1) map (hd1) (hd0) chainloader(hd1,0)+1 ...
In diesem Beispiel soll Windows von der zweiten Festplatte gestartet werden. Dazu wird die logische Reihenfolge der Festplatten mit map
getauscht. Die Logik innerhalb der GRUB-Menüdatei ändert sich dadurch jedoch nicht. Daher müssen Sie bei chainloader
nach wie vor die zweite Festplatte angeben.