gqcam ist eine Webcam-Anwendung, mit der Sie Aufnahmen und automatische Bilderserien von Webcams erstellen können. Über gqcam können allerdings nur von Video4Linux unterstützte Webcams gesteuert werden. Zahlreiche USB-Webcams werden automatisch erkannt. Sowohl Schwarzweiß- als auch Farbkameras werden unterstützt. Auch TV-Karten, die Video4Linux unterstützen, können als Bildquelle verwendet werden. Eine Übersicht über die unterstützten USB-Geräte finden Sie unter http://www.linux-usb.org. Eine grafische Benutzerschnittstelle ist nicht erforderlich, da gqcam auch von der Befehlszeile ausgeführt werden kann.
Schließen Sie die Kamera an den USB-Anschluss des Computers an, bevor Sie gqcam starten. Führen Sie gqcam anschließend aus. Nun wird im oberen Bereich des Anwendungsfensters die aktuelle Aufnahme Ihrer Webcam angezeigt. In unteren Teil des Fensters befinden sich Regler zur Einstellung von Helligkeit, Weißausgleich, Kontrast, Farbton und Farbsättigung. Die Helligkeit wird automatisch eingestellt. Sie kann mit
+ unter (Allgemein) angepasst werden. Die (Filter)-Funktion bietet Schalter für die Falschfarbenkorrektur, mit der Sie Rot- und Blaukanäle korrigieren können, die bei einigen Kameras während der Übertragung vertauscht werden.
Wenn Sie mehrere Webcams betreiben, können Sie die Kamera mit /dev/video0
, die zweite Kamera die Zuweisung /dev/video1
usw.
Wenn Sie mit einer Kamera eine Aufnahme erstellen möchten, klicken Sie auf
(Bild aufnehmen). und wählen Sie einen Dateinamen und das Bildformat für die Aufnahme aus. Eine Bilderserie können Sie mit der Funktion + aufnehmen. In (Bildinformationen einstellen) brauchen Sie nur die Aufnahmefrequenz in Sekunden oder Minuten sowie die Bildeigenschaften einzustellen. Mit der Option (Nach Aufnahme Befehl ausführen) kann nach jeder Bildaufzeichnung ein Skript ausgeführt werden. Über ein solches Skript können Sie das aufgezeichnete Bild zum Beispiel auf einen FTP-Server laden.
gqcam kann auch ohne grafische Benutzerschnittstelle ausgeführt werden. Dies ist zum Beispiel für automatische Überwachungen interessant, die durch einen Cronjob gesteuert werden. Alle erforderlichen Parameter müssen der Anwendung in diesem Fall als Parameter übergeben werden. Der Befehl gqcam -t JPEG
-s
-d webcam.jpg
zum Beispiel speichert das aktuelle Kamerabild unter dem Dateinamen webcam.jpg
. Die Option -t
definiert das Dateiformat. Mögliche Werte sind JPEG, PNG und PPM. Der Befehlszeilenschalter -s
aktiviert die Farbkorrektur. Der Dateiname für die erfasste Aufnahme wird mit der Option -d
festgelegt. Wenn mehrere Webcams in Betrieb sind, muss der Name des gewünschten Geräts angegeben sein. Falls kein Gerät angegeben ist, wird das Standardgerät /dev/video0
verwendet. Soll das Bild der zweiten Kamera erfasst werden, muss die Option -v /dev/video1
angegeben werden. Eine Beschreibung der einzelnen Optionen dieses Befehlszeilentools zeigen Sie mit dem Befehl gqcam --help
an.