Die Hauptkonfiguration von SUSE Linux wird über die Konfigurationsdateien in /etc/sysconfig
gesteuert. Die einzelnen Dateien in /etc/sysconfig
werden nur von den Skripts gelesen, für die sie relevant sind. Dadurch wird gewährleistet, dass Netzwerkeinstellungen beispielsweise nur von netzwerkbezogenen Skripts analysiert werden. Viele andere Systemkonfigurationsdateien werden gemäß den Einstellungen in /etc/sysconfig
generiert. Diese Task wird von SuSEconfig ausgeführt. Wenn Sie beispielsweise die Netzwerkkonfiguration ändern, nimmt SuSEconfig ggf. auch Änderungen an der Datei /etc/host.conf
vor, da sie eine der für die Netzwerkonfiguration relevanten Dateien ist. Mithilfe dieses Konzepts können Sie allgemeine Änderungen an der Konfiguration vornehmen, ohne das System neu booten zu müssen.
Sie haben zwei Möglichkeiten, die Systemkonfiguration zu bearbeiten. Entweder verwenden Sie den YaST-Editor „sysconfig“ oder Sie bearbeiten die Konfigurationsdateien manuell.
Der YaST-Editor „sysconfig“ bietet ein benutzerfreundliches Frontend für die Systemkonfiguration. Ohne den eigentlichen Speicherort der zu ändernden Konfigurationsvariablen zu kennen, können Sie mithilfe der integrierten Suchfunktion dieses Moduls den Wert der Konfigurationsvariable wie erforderlich ändern. YaST wendet diese Änderungen an, aktualisiert die Konfigurationen, die von den Werten in sysconfig
abhängig sind, und startet die Dienste neu.
Das Ändern von /etc/sysconfig/*-Dateien kann die Installation beschädigen | |
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Sie sollten die Dateien |
Das YaST-Dialogfeld „sysconfig“ besteht aus drei Teilen. Auf der linken Seite des Dialogfelds wird eine Baumstruktur aller konfigurierbaren Variablen angezeigt. Wenn Sie eine Variable auswählen, werden auf der rechten Seite sowohl die aktuelle Auswahl als auch die aktuelle Einstellung dieser Variable angezeigt. Unten werden in einem dritten Fenster eine kurze Beschreibung des Zwecks der Variable, mögliche Werte, der Standardwert und die Konfigurationsdatei angezeigt, aus der diese Variable stammt. In diesem Dialogfeld werden zudem Informationen darüber zur Verfügung gestellt, welche Konfigurationsskripts nach dem Ändern der Variable ausgeführt und welche neuen Dienste als Folge dieser Änderung gestartet werden. YaST fordert Sie zur Bestätigung der Änderungen auf und zeigt an, welche Skripts ausgeführt werden, wenn Sie
wählen. Außerdem können Sie die Dienste und Skripts auswählen, die jetzt übersprungen und zu einem späteren Zeitpunkt gestartet werden sollen. YaST wendet alle Änderungen automatisch an und startet alle von den Änderungen betroffenen Dienste neu, damit die Änderungen wirksam werden.Gehen Sie wie folgt vor, um die Systemkonfiguration manuell zu ändern:
Melden Sie sich als root
an.
Wechseln Sie mit init 1
in den Einzelbenutzer-Modus (Runlevel 1).
Nehmen Sie die erforderlichen Änderungen an den Konfigurationsdateien in einem Editor Ihrer Wahl vor.
Wenn Sie die Konfigurationsdateien in /etc/sysconfig
nicht mit YaST ändern, müssen Sie sicherstellen, dass leere Variablenwerte durch zwei Anführungszeichen (KEYTABLE=
""
) gekennzeichnet sind und Werte, die Leerzeichen enthalten, in Anführungszeichen gesetzt werden. Werte, die nur aus einem Wort bestehen, müssen nicht in Anführungszeichen gesetzt werden.
Führen Sie SuSEconfig aus, um sicherzustellen, dass die Änderungen wirksam werden.
Mit einem Befehl wie init default_runlevel
stellen Sie den vorherigen Runlevel des Systems wieder her. Ersetzen Sie default_runlevel
durch den vorgegebenen Runlevel des Systems. Wählen Sie 5
, wenn Sie in den Mehrbenutzer-Vollmodus mit Netzwerk und X zurückkehren möchten, oder wählen Sie 3
, wenn Sie lieber im Mehrbenutzer-Vollmodus mit Netzwerk arbeiten möchten.
Dieses Verfahren ist hauptsächlich beim Ändern von systemweiten Einstellungen, z. B. der Netzwerkkonfiguration, relevant. Für kleinere Änderungen ist der Wechsel in den Einzelbenutzer-Modus nicht erforderlich. In diesem Modus können Sie jedoch sicherstellen, dass alle von den Änderungen betroffenen Programme ordnungsgemäß neu gestartet werden.