Einige Heimanwender besitzen keine gesonderte Leitung für das Internet, sondern wählen sich bei Bedarf ein. Je nach Einwählart (ISDN oder DSL) wird die Verbindung von ipppd oder pppd gesteuert. Im Prinzip müssen nur diese Programme korrekt gestartet werden, um online zu sein.
Sofern Sie über eine Flatrate verfügen, die bei der Einwahl keine zusätzlichen Kosten verursacht, starten Sie einfach den entsprechenden Daemon. Sie können die Einwählverbindung über ein KDE-Applet oder eine Kommandozeilen-Schnittstelle steuern. Wenn das Internet-Gateway nicht der eigentliche Arbeitscomputer ist, besteht die Möglichkeit, die Einwählverbindung über einen Host im Netzwerk zu steuern.
An dieser Stelle kommt smpppd ins Spiel. Der Dienst bietet den Hilfsprogrammen eine einheitliche Schnittstelle, die in zwei Richtungen funktioniert. Zum einen programmiert er den jeweils erforderlichen pppd oder ipppd und steuert deren Einwählverhalten. Zum anderen stellt er den Benutzerprogrammen verschiedene Provider zur Verfügung und übermittelt Informationen zum aktuellen Status der Verbindung. Da der smpppd-Dienst auch über das Netzwerk gesteuert werden kann, eignet er sich für die Steuerung von Einwählverbindungen ins Internet von einer Arbeitsstation in einem privaten Subnetzwerk.
Die von smpppd bereitgestellten Verbindungen werden automatisch von YaST konfiguriert. Die eigentlichen Einwählprogramme KInternet und cinternet werden ebenfalls vorkonfiguriert. Manuelle Einstellungen sind nur notwendig, wenn Sie zusätzliche Funktionen von smpppd, z. B. die Fernsteuerung, einrichten möchten.
Die Konfigurationsdatei von smpppd ist /etc/smpppd.conf
. Sie ist so eingestellt, dass standardmäßig keine Fernsteuerung möglich ist. Die wichtigsten Optionen dieser Konfigurationsdatei sind:
yes|no
Wenn smpppd über das Netzwerk gesteuert werden soll, muss diese Option auf yes
(ja) eingestellt werden. Der Port, auf dem smpppd lauscht, ist 3185
. Wenn dieser Parameter auf yes
(ja) gesetzt ist, sollten auch die Parameter bind-address
, host-range
und password
entsprechend eingestellt werden.
IP-Adresse
Wenn ein Host mehrere IP-Adressen hat, können Sie mit dieser Einstellung festlegen, über welche IP-Adresse smpppd Verbindungen akzeptiert. Standard ist die Überwachung an allen Adressen.
Anfangs-IP
End-IP
Der Parameter host-range
definiert einen Netzbereich. Hosts, deren IP-Adressen innerhalb dieses Bereichs liegen, wird der Zugriff auf smpppd gewährt. Alle Hosts, die außerhalb dieses Bereichs liegen, werden abgewiesen.
Passwort
Mit der Vergabe eines Passworts wird der Client-Zugriff auf autorisierte Hosts beschränkt. Da es lediglich ein reines Textpasswort ist, sollte die Sicherheit, die es bietet, nicht überbewertet werden. Wenn kein Passwort vergeben wird, sind alle Clients berechtigt, auf smpppd zuzugreifen.
yes|no
Mit diesem Parameter kann der smpppd-Dienst per SLP im Netzwerk bekannt gegeben werden.
Weitere Informationen zu smpppd finden Sie in den man-Seiten zu smpppd(8)
und smpppd.conf(5)
.
KInternet und cinternet können zur Steuerung eines lokalen smpppd verwendet werden. cinternet mit Kommandozeilen ist das Gegenstück zum grafischen KInternet Wenn Sie diese Dienstprogramme zum Einsatz mit einem entfernten smpppd-Dienst vorbereiten möchten, bearbeiten Sie die Konfigurationsdatei /etc/smpppd-c.conf
manuell oder mithilfe von KInternet. Diese Datei enthält nur vier Optionen:
Liste der Sites
Hier weisen Sie die Frontends an, wo sie nach smpppd suchen sollen. Die Frontends testen die Optionen in der hier angegebenen Reihenfolge. Die Option Lokal
verlangt den Verbindungsaufbau zum lokalen smpppd. Die Option Gateway
verweist auf ein smpppd am Gateway. Die Option config-file
gibt an, dass die Verbindung zum smpppd hergestellt werden sollte, der in den Optionen Server
und Port
in der Datei /etc/smpppd-c.conf
angegeben ist. slp
veranlasst, dass die Front-Ends eine Verbindung zu einem über SLP gefundenen smpppd aufbauen.
Server
Geben Sie hier den Host an, auf dem smpppd läuft.
Port
Geben Sie hier den Host an, auf dem smpppd ausgeführt wird.
Passwort
Geben Sie das Passwort für smpppd ein.
Wenn smpppd aktiv ist, können Sie jetzt versuchen, darauf zuzugreifen, z. B. mit dem Befehl cinternet--verbose --interface-list
. Sollten Sie an dieser Stelle Schwierigkeiten haben, finden Sie weitere Informationen in den man-Seiten zu smpppd-c.conf(5)
und cinternet(8)
.