Dateien können auch manuell von einem NFS-Server importiert werden. Die Voraussetzung dafür ist, dass ein RPC-Portmapper ausgeführt wird, der durch die Eingabe von rcrpcbind start
als root
gestartet werden kann. Sobald diese Voraussetzung erfüllt ist, können entfernt exportierte Dateisysteme genau wie lokale Festplatten mithilfe des Befehls mount auf folgende Weise im Dateisystem eingehängt werden:
mount host:remote-path
local-path
Wenn beispielsweise Benutzerverzeichnisse vom Computer nfs.example.com importiert werden sollen, lautet das Kommando:
mount nfs.example.com:/home /home
Genau wie die regulären Einhängungen für lokale Geräte kann auch der autofs-Daemon zum automatischen Einhängen von entfernten Dateisystemen verwendet werden. Fügen Sie dazu den folgenden Eintrag in der Datei /etc/auto.master
hinzu:
/nfsmounts /etc/auto.nfs
Nun fungiert das Verzeichnis /nfsmounts
als Root-Verzeichnis für alle NFS-Einhängungen auf dem Client, wenn die Datei auto.nfs
entsprechend beendet wurde. Der Name auto.nfs
wurde nur der Einfachheit halber ausgewählt – Sie können einen beliebigen Namen auswählen. Fügen Sie der ausgewählten Datei (erstellen Sie diese, wenn sie nicht vorhanden ist) Einträge für alle NFS-Einhängungen wie im folgenden Beispiel dargestellt hinzu:
localdata -fstype=nfs server1:/data nfs4mount -fstype=nfs4 server2:/
Aktivieren Sie die Einstellungen mit rcautofs start. In diesem Beispiel wird /nfsmounts/localdata
, das Verzeichnis /data
von server1, mit NFS eingehängt und /nfsmounts/nfs4mount
von server2 wird mit NFSv4 eingehängt.
Wenn die Datei /etc/auto.master
während dem Ausführen des Diensts autofs bearbeitet wird, muss die automatische Einhängung erneut gestarted werden, damit die Änderungen wirksam werden. Verwenden Sie dazu den Befehl rcautofs restart.
Ein typischer NFSv3-Einhängeeintrag in /etc/fstab
sieht folgendermaßen aus:
nfs.example.com:/data /local/path nfs rw,noauto 0 0
NFSv4-Einhängungen können der Datei /etc/fstab
auch manuell hinzugefügt werden. Verwenden Sie für diese Einhängungen in der dritten Spalte nfs4
statt nfs
und stellen Sie sicher, dass das entfernte Dateisystem in der ersten Spalte nach nfs.example.com
als /
angegeben ist. Eine typische Zeile für eine NFSv4-Einhängung in /etc/fstab
sieht zum Beipsiel wie folgt aus:
nfs.example.com:/ /local/pathv4 nfs4 rw,noauto 0 0
Mit der Option noauto
wird verhindert, dass das Dateisystem beim Starten automatisch eingehängt wird. Wenn Sie das jeweilige Dateisystem manuell einhängen möchten, können Sie das Einhängekommando auch kürzen. Es muss in diesem Fall wie das folgende Kommando nur den Einhängepunkt angeben:
mount /local/path
Beachten Sie, dass das Einhängen dieser Dateisysteme beim Start durch die Initialisierungsskripte des Systems geregelt wird, wenn die Option noauto
nicht angegeben ist.