Dieses Kapitel gibt eine vollständige Übersicht der einzelnen Variablen. Einige davon haben Voreinstellungen (defaults), die immer dann gültig sind, wenn die entsprechende Variable nicht gesetzt wird. Andere haben keine Voreinstellung, das bedeutet, sie werden, wenn sie nicht oder falsch gesetzt werden, bei der Auswertung vom nmbd ignoriert.
Bei der Belegung der einzelnen Variablen kommt es stark auf das Zusammenwirken einzelner Variablen an. Alle möglichen und vor allem sinnvolle Kombinationen der Variablen anzugeben, ist aus rein technischen Gründen unmöglich und auch wenig hilfreich, da nur vergleichsweise wenige dieser Kombinationen auch wirklich nützlich sind und in der Praxis Verwendung finden. Zudem kommt es bei der Konfiguration sehr darauf an, welchen Typus von Clients der Server unterstützen muss. DOS-Clients sind mit dem unseligen -Namensformat behaftet, während Windows for Workgroups-Clients die Angewohnheit haben, bei manchen Protokollen alle Passwords in Großbuchstaben umzuwandeln.
Alle diese Faktoren bestimmen den Inhalt einer gut konfigurierten Datei /etc/samba/smb.conf. Eine gute Mischung dieser Clients in einem gemeinsamen Netz macht die Konfiguration und Administration auch nicht einfacher. Auch wenn es vom Standpunkt des Administrators wünschenswert wäre, so lassen sich leider die zitierten Clients nicht alle aus einem bestehenden Netz entfernen, zu viele Applikationen stützen sich immer noch auf diese Plattformen.
Eine kleine Einschränkung gilt es noch zu erwähnen: Vollständig ist diese Übersicht schon, allerdings habe ich ganz wenige Parameter weggelassen, weil sie rein experimentellen Charakter haben. Das Buch wendet sich an Praktiker und Netzadministratoren. Da macht es wenig Sinn, zukünftige Parameterbelegungen zu beschreiben, deren korrekte Wirkungsweise noch keinesfalls garantiert werden kann.
Die zentrale Konfigurationsdatei für das Samba-Paket ist die /etc/samba/smb.conf-Datei , sie enthält alle Konfigurationsinformationen, die zur Laufzeit ausgewertet werden. Dies ist eine schier unübersehbare Menge von Parametern, deren Bedeutung in diesem Kapitel erläutert wird. Viele dieser Parameter sind uns bereits in den Beispielen begegnet und dort im Kontext erklärt worden.
Seit der Version 2.0.x existiert das Administrationswerkzeug swat, mit dem sich die /etc/samba/smb.conf-Datei über das HTTP-Protokoll konfigurieren und administrieren lässt. Das bedeutet, die Administration der Konfigurationsdatei kann, unabhängig vom Betriebssystem, mit einem HTTP-Browser (Netscape oder auch Internet Explorer) bewerkstelligt werden. Das Werkzeug swat sehen wir uns im Kapitel sec:SWAT genauer an. Dort werden auch Beispiele vorgestellt, wie eine solche /etc/samba/smb.conf-Datei administriert wird.
Die Erklärungen zu den Parametern stützen sich unter anderem auf die man pages der /etc/samba/smb.conf, die ursprünglich von Karl Auer zur Verfügung gestellt wurde. Wo sonst sollte man die nötigen Informationen alle herbekommen. Die komplette Liste der Autoren dieser man pages ist so lang, dass es wenig sinnvoll ist, auch nur einen von ihnen zu erwähnen. Jede Namensnennung wäre eine Hervorhebung, die allen Nichtgenannten nicht gerecht würde. Gedankt sei ihnen an dieser Stelle trotzdem. Aber auch den Samba-spezifischen News-Groups sei gedankt, denn der Dialog, den ich dort mit vielen kompetenten Administratoren führte, hat meinen Wissenstand über Samba enorm erweitert. Die Erfahrungen, welche mir dort vermittelt wurden, haben ebenfalls in großem Umfang den Inhalt des nun folgenden Kapitels bestimmt.