X-Terminals
Ich habe gehört, daß auch Rechner mit wenig Ressourcen noch als X-Terminals
für andere Rechner genutzt werden können. Was ist dazu nötig und wie soll
das funktionieren?
Ein Rechner kann den XDM (bzw. KDM) eines anderen Rechners nutzen, um als
X-Terminal auf dem anderen Rechner zu arbeiten. Dazu muß auf dem "Terminal"
nur ein X-Server laufen, den Rest übernimmt der andere Host.
Voraussetzungen:
- Terminal
Auf dem Terminal muß ein funktionstüchiger X-Server installiert sein
- Host
Auf dem Host müssen zwei Voraussetzungen gegeben sein. Zuerst mal muß der
XDM bzw KDM laufen, es muß also möglich sein, sich auf dem Rechner
"graphisch" einzuloggen. Als zweite Voraussetzung muß der Zugriff erlaubt
sein. Standardmäßig ist dieser Zugriff frei (Ein potentieller Nutzer muß ja
ein Passwort kennen...) - eingestellt wird das in der Datei
/var/X11R6/lib/xdm/Xaccess
Dort müssen die Zeilen
* CHOOSER BROADCAST #any indirect host can get a chooser
* #any host can get a login window
aktiviert sein.
Zusätzlich muß in der Datei
/var/X11R6/lib/xdm/xdm-config
die Zeile
DisplayManager.requestPort: 0
mit einem Doppelkreuz (#) auskommentiert werden.
Techniken
Es kommen drei verschiedene Techniken zur Anwendung:
DIRECT, INDIRECT oder BROADCAST
Wobei DIRECT bedeutet, daß ein Host direkt ausgewählt wird. Dazu muß die
folgende Zeile auf dem Terminal eingegeben werden:
X :1 -query hostname
Der angegebene Host wird direkt angefragt und im Fall der Zustimmung
erscheint sofort das entsprechende XDM-Fenster
Die zweite Methode heißt INDIRECT und bedeutet, daß ein Host gefragt wird,
welche Liste von Rechnern er kennt, die den Service anbieten, daß ein User
sich über XDM/KDM dort einloggen kann.
X :1 -indirect hostname
Es erscheint eine Liste, der CHOOSER, über die dann der gewünschte Host
angewählt werden kann. Erst nach dieser Anwahl wird das XDM-Fenster des
ausgewählten Hosts sichtbar.
Die dritte Methode ruft einfach einen Broadcast ins Netz, der wiederum alle
Rechner nach Einlogmöglichkeiten frägt. Falls nur einer gefunden wird, wird
dieser eine Rechner sofort benutzt, falls mehrere erkannt werden, so
erscheint wieder der CHOOSER.
X :1 -broadcast
Mit diesen drei Methoden ist es auch möglich, mehrere X-Server auf einem
Rechner zu betreiben, die jeweils auf einem freien virtuellen Terminal
laufen. Dabei ist es unerheblich, ob man sich dabei auf fremden Rechnern
oder mehrfach auf seinem eigenen einloggt.