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Prüfungsvorbereitung

Die Zielsetzung des Linux Professional Institute (LPI) ist es nicht, ein Examen anzubieten, das einfach durch Auswendiglernen von Fragen und Antworten ablegbar ist. Eie Zertifizierung, die mit solchen Mitteln ablegbar ist verliert zwangsläufig an Wert, denn sie sagt nichts über das Wissen, sondern nur über die Fähigkeit des Auswendig-Lernens aus. Die LPI-Prüfungen sind daher etwas anders ausgelegt, als etwa die von Microsoft oder Novell.

Die Fragen, die während der LPI-Prüfung gestellt werden, sind nicht im Internet zu finden, wer die Prüfung ablegt, unterschreibt, die Fragen nicht zu veröffentlichen. Es gibt - zumindestens bis heute - noch keinerlei solcher Braindumps zu haben. Und das ist auch gut so.

Um sich auf die Prüfung vorzubereiten, sollten die Prüfungsziele der jeweiligen Kategorie Schritt für Schritt durchgearbeitet werden. Dabei sollte es nicht um Auswendiglernen, sondern um das Verständnis gehen. Das ist also nicht durch pures Lesen eines Study-Guides zu erreichen, sondern nur durch die Praxis.

Auch die auf diesen Seiten veröffentlichten Study-Guides sind da keine Ausnahme. Sie sollten vielmehr dazu dienen, die einzelnen Kategorien zu erläutern und Fragen dazu zu klären. Was aber muß man tun, um die Dinge tatsächlich zu lernen?

Installieren Sie Linux auf einem Rechner, falls noch nicht geschehen und probieren Sie alles aus. Arbeiten Sie solange mit einem Thema aus dem Study-Guide, bis Sie das Thema aus dem ff beherrschen. Dazu zählt nicht nur die Fähigkeit, die geforderten Dinge ausführen zu können, sondern sie auch zu verstehen. Mit der praktischen Arbeit kommen Sie an einem solchen Verständnis eigentlich nicht vorbei, denn Linux ist - entgegen landläufiger Meinungen - sehr logisch aufgebaut.

Der erfreuliche Nebeneffekt an dieser Art zu lernen, ist der, daß Sie am Ende nicht nur eine Zertifizierung in der Tasche haben, sondern sich dann auch tatsächlich mit dem System auskennen werden. Damit bleibt dann auch der Wert der Zertifizierung erhalten und verwässert nicht, wie beispielsweise bei den sogenannten "paper-mcse"...

Ablauf der Prüfung

Die beiden bisher zur Verfügung stehenden Prüfungen sind gleich aufgebaut. Sie bestehen aus einer Menge verschiedener Fragen, die in drei Kategorien aufgeteilt sind:

  • Multiple choice, single answer
    Fünf mögliche Antworten, von denen eine richtige angekreuzt werden muß.
  • Multiple choice, multiple answer
    Fünf mögliche Antworten, von denen alle richtigen angekreuzt werden müssen.
  • Fit best
    Eingabezeile, in der eine Antwort (z.B. ein Dateiname, Befehlsname o.ä. eingegeben werden muß.

Beide Prüfungen müssen jeweils in 90 Minuten durchgearbeitet werden. Die folgenden Angaben über die Anzahl der verschiedenen Fragen sind nicht absolut, es ist aber ein Anhaltspunkt, mit wievielen Fragen man rechnen muß.

Prüfung Fragen gesamt MCSA-Fragen MCMA-Fragen FB-Fragen Summe Bewertung
LPI101 60 50 5 5 83
LPI102 72 65 2 5 116

Die Summe der Bewertung ist einfach die Summe der Bewertung jeder einzelnen Fragenkategorie. Wenn also z.B. ein LPI101 Test 60 Fragen aufweist und die Summe der Bewertung 83 ist, dann kann daraus ungefähr auf die Häufigkeit geschlossen werden, wieviele Fragen einer Kategorie vorkommen. Hat z.B. die Kategorie "Effektives Arbeiten mit der Unix-Kommandozeile" die Bewertung 4, so ist damit zu rechnen, daß 2 bis 3 Fragen dieser Kategorie drankommen, hat eine Kategorie eine Bewertung von 1, dann kann vielleicht eine, vielleicht aber auch keine Frage aus dieser Kategorie drankommen...

Während der Prüfung läuft eine Uhr mit, die immer anzeigt, wieviel Zeit noch übrig ist. Jede Frage kann zur Revision markiert werden, so daß sie sich nach dem ersten Durchgang nochmal angesehen werden kann. Es empfielt sich also, grundsätzlich den Test zunächst einmal in einem Schnelldurchgang durchzuarbeiten, indem alle Fragen, die völlig klar sind, beantwortet werden, alle anderen werden zur Revision markiert. Nach dem ersten Durchgang werden dann nochmal die markierten Fragen durchgearbeitet, solange bis alle beantwortet sind (oder die Zeit abgelaufen ist...)

Insgesamt darf man sich nicht zu viel Zeit lassen, 60 Fragen in 90 Minuten bedeutet einfach einmal, daß nur eineinhalb Minuten für jede Frage zur Verfügung stehen. 72 Fragen in der selben Zeit (in der zweiten Prüfung) verringern diese Zeit nochmal...

Sobald die Prüfung beendet wurde, wird sofort das Ergebnis errechnet und auf dem Bildschirm dargestellt.

Wie wird die Prüfung bewertet?

Eine sehr häufig gestellte Frage ist die, wieviel Prozent aller Fragen richtig beantwortet werden müssen, damit eine Prüfung als bestanden gewertet wird. Diese Frage ist nicht zu beantworten. Die Bewertung der LPI-Prüfungen erfolgen nach einem ganz anderen Muster, das ich hier kurz darstellen will:

Es werden nicht einfach nur die Anzahl der richtig beantworteten Fragen summiert. Stattdessen wird, basierend auf den Ergebnissen der Beta-Testphase, jeder Prüfungsfrage eine Bewertung (Punktezahl) zugewiesen. Die Summe aller Punkte der richtig beantworteten Fragen ist das grundsätzliche Ergebnis eines Tests. Dieser Wert wird so hochgerechnet, daß im Durchschnitt die Kandidaten 500 Punkte erreichen (wobei statistisch festgelegt ist, daß 99,9 Prozent der Kandidaten in einem Bereich zwischen 200 und 800 Punkten liegen).

In der Beta-Phase wurde dann ein Durchschnitt errechnet, der eine faire und optimale Trennung zwischen den kompetenten Menschen, die durchkommen sollten und den Anfängern, die durchfallen sollten ermöglicht. Dieser Schwellenwert liegt bei der ersten Prüfung (101) bei 490 Punkten, bei der zweiten (102) bei 460 Punkten. Also in beiden Fällen etwas unter dem Durchschnitt von 500. Das bedeutet, daß nur etwas mehr als die Hälfte der Kandidaten den Test bestehen (zumindestens während der Beta-Phase, als diese Schwellenwerte errechnet wurden).

Jedes Examen kann eine unterschiedliche Maximalpunktzahl haben, je nachdem, welche Fragen darin vorkommen. Um also herauszufinden, wie gut oder schlecht ein Test abgeschlossen wurde, darf nicht die Punktzahl mit dem Maximalwert verglichen werden, sondern ihr Verhältnis zum Durchschnitt von 500 Punkten.


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