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Bezeichnung
tune2fs - Anpassung der einstellbaren Dateisystemparameter eines Linux Second Extended DateisystemSyntax
tune2fs [ -l ] [ -c Max_Mount_Vorgänge ] [ -e Fehlerverhalten ] [ -i Intervall_zwischen_Checks ] [ -j ] [ -J Journal-Optionen ] [ -m Prozent_der_reservierten_Blöcke ] [ -r Anzahl_der_reservierten_Blöcke ] [ -s [0|1] ] [ -u User ] [ -g Gruppe ] [ -C Mount_Anzahl ] [ -L Volume_Label ] [ -M Zuletzt_gemountetes_Verzeichnis ] [ -O [^]Feature[,...] ] [ -U UUID ] GerätedateiBeschreibung
tune2fs wird benutzt, um einstellbare Parameter eines Linux Second Extended Dateisystems zu verändern.Optionen
- -c Max_Mount_Vorgänge
- Stellt die Anzahl der maximalen Mountvorgänge zwischen zwei Dateisystemchecks ein. Wenn Max_Mount_Vorgänge auf 0 gesetzt wird, so ignoriert e2fsck(8) und der Kernel die Anzahl der Mountvorgänge.
Eine Staffelung der Werte nach wie vielen Mountvorgängen ein System überprüft werden muß, verhindert die notwendige Überprüfung mehrerer Dateisysteme zu einem Termin.
Sie sollten es sich sehr genau überlegen, ob Sie dieses Feature ganz ausschalten. Schlechte Platten, Kabel, Speicher und Kernel-Fehler können alle ein Dateisystem beschädigen ohne das System als "dirty" oder als fehlerhaft zu markieren, so daß es also nicht überprüft würde. Wenn Sie Journaling benutzen, so wird das Dateisystem niemals als "dirty" markiert damit es nicht überprüft werden muß.
Siehe auch die -i Option für zeitabhängige Überprüfung.
- -C Mount_Anzahl
- Setzt die Anzahl, wie oft das Dateisystem gemountet wurde. Kann zusammen mit der -c Option benutzt werden, um eine Überprüfung beim nächsten Hochfahren zu erzwingen.
- -e Fehlerverhalten
- Verändert das Verhalten des Kernel-Codes wenn Fehler gefunden werden. In jedem Fall wird ein entdeckter Fehler dazu führen, daß das Dateisystem beim nächsten Booten durch e2fsck(8) überprüft wird. Fehlerverhalten kann einer der folgenden Werte sein:
continue - Die normale Abarbeitung wird fortgeführt. remount-ro - Das Dateisystem wird ReadOnly neu eingehängt. panic - Eine Kernel-Panik wird hervorgerufen. - -g Gruppe
- Stellt die Gruppe ein, die reservierte Dateisystemblöcke benutzen darf. Der angegebene Wert kann entweder eine GID oder ein Gruppenname sein. Wurde ein Gruppenname angegeben, so wird er in eine GID verwandeld, bevor er im Superblock gespeichert wird.
- -i Intervall_zwischen_Checks[d|m|w]
- Stellt die maximale Zeit zwischen zwei Dateisystemchecks ein. Keine Endung oder ein d meint Tage, m meint Monate und w Wochen. Ein Wert von 0 schaltet dieses Feature ab.
Es wird dringend empfohlen, ein Dateisystem entweder über die mountcount-abhängige (-c) oder zeitabhängige (-i) Überprüfung regelmäßig durch e2fsck(8) checken zu lassen (Siehe auch die -c Option).
- -j
- Ein ext3 Journal wird an das Dateisystem angehängt. Wird die -J Option nicht benutzt, so werden die voreingestellten Journal-Parameter benutzt, um ein Journal passender Größe anzulegen und innerhalb des Dateisystems abzulegen. Der Kernel muß ext3-Unterstützung eingeschaltet haben, damit daraus Nutzen gezogen werden kann.
- -J Journal-Optionen
- Ein ext3 Journal wird mit den angegebenen Optionen erstellt. Journal-Optionen werden durch Kommas getrennt und können einen Wert mit einem Gleichheitszeichen (=) zugewiesen bekommen. Die folgenden Journal-Optionen werden unterstützt:
- size=Journal-Größe
- Das Journal wird mit der angegebenen Größe in Megabyte erstellt. Die Größe des Journals muß mindestens 1024 Dateisystemblöcke umfassen, also 1 Megabyte wenn 1024 als Blockgröße benutzt wird oder 4 Megabyte wenn 4096 Byte große Blöcke gewählt wurden. Die Größe darf nicht mehr als 102400 Dateisystem-Blöcke betragen. Natürlich muß das Journal in das angelegte Dateisystem passen.
- device=Externes_Journal
- Hängt das Dateisystem an das Journal-Block Dateisystem, das mit Externes_Journal angegeben wurde. Das externe Journal muss vorher durch das Kommando
mke2fs -O journal_dev Externes_Journal
angelegt worden sein. Beachten Sie, daß das Externe Journal die selbe Blockgröße benutzen muß, wie das neue Dateisystem.
Statt der direkten Angabe eines Gerätenamens kann Externes_Journal auch entweder durch die Angabe LABEL=label oder UUID=uuid angesprochen werden, um das externe Device entweder über sein Volume Label oder seine im Superblock gespeicherte UUID zu spezifizieren. Mit dumpe2fs(8) kann sowohl UUID, als auch Volume Label eines Gerätes angezeigt werden. Siehe auch die -L Option.
Es kann nur entweder die size oder die device Option für ein Dateisystem benutzt werden.
- -l
- Gibt den Inhalt des Superblocks aus.
- -L Volume-Label
- Setzt das Volume-Label des Dateisystems. Ext2 Labels können bis zu 16 Zeichen lang sein. Wenn das angegebene Label länger als 16 Zeichen sein sollte, schneidet tune2fs es ab und gibt eine Warnung aus. Das Volume-Label kann von mount, fsck und /etc/fstab (möglicherweise auch anderen) benutzt werden, indem statt der Gerätedatei LABEL=Volume-Label angegeben wird.
- -m Prozent_der_reservierten_Blöcke
- Setzt die prozentuale Angabe der reservierten Blöcke des Dateisystems.
- -M Zuletzt_gemountetes_Verzeichnis
- Setzt die Angabe des Verzeichnisses, in das das Dateisystem zuletzt gemountet war.
- -O [^]Feature[,...]
- Setzt oder löscht die angegebenen Dateisystemfeatures (Optionen) im Dateisystem. Mehr als ein Feature kann angegeben werden, indem die angegebenen Features mit Kommas voneinander getrennt werden. Dateisystemfeatures, die mit einem Caret (^) beginnen, werden im Superblock gelöscht, ohne Vorzeichen oder mit einem Pluszeichen als Vorzeichen werden die angegebenen Features gesetzt.
Folgende Dateisystemfeatures werden unterstützt:
- sparse_super
- Ein Dateisystem wird mit weniger Superblock-Backup-Kopien erstellt um Platz zu sparen.
- filetype
- Die Angaben über Dateitypen werden in den Verzeichniseinträgen gespeichert.
- has_journal
- Ein ext3 Journal wird angelegt (als ob die -j Option benutzt werden würde).
- journal_dev
- Ein externes ext3 Journal wird auf dem angegebenen Gerät angelegt. Die Blockgröße des angegebenen Gerätes muß der des zu erzeugenden Dateisystems entsprechen.
Nachdem entweder sparse_super oder filetype gesetzt oder gelöscht wurden, muß e2fsck(8) aufgerufen werden, um das Dateisystem wieder in einen konsistenten Zustand zu bringen. tune2fs wird das durch eine Meldung bekanntmachen.
Warnung Linux-Kernel vor 2.0.39 und viele Kernel der 2.1er Serie unterstützen nicht die Dateisysteme, die diese Features kennen. Wenn einige dieser Features aktiviert werden, könnte das Dateisystem eventuell nicht mehr gemountet werden, wenn der Kernel die angegebenen Features nicht unterstützt.
- -r Anzahl_der_reservierten_Blöcke
- Setzt die Anzahl der reservierten Dateisystemblöcke.
- -s [0|1]
- Schaltet das sparse_super Feature aus (0) oder ein (1). Entspricht -O sparse_super.
- -u User
- Setzt den User, der die reservierten Blöcke benutzen darf. Angaben sind entweder als UIDs oder Usernamen möglich.
- -U UUID
- Setzt den Universally Unique IDentifier (UUID) des Dateisystems. Das Format des UUIDs ist eine Serie hexadezimaler Zahlen, durch Bindestriche (-) getrennt. Ein Beispiel wäre: "c1b9d5a2-f162-11cf-9ece-0020afc76f16". Der UUID Parameter kann stattdessen auch einen der folgenden Werte annehmen:
Der UUID kann von mount, fsck und /etc/fstab (möglicherweise auch anderen) benutzt werden, indem statt der Gerätedatei UUID=UUID angegeben wird.
clear - Löscht den UUID random - Erstellt einen zufälligen UUID time - Erstellt einen zeitbasierten UUID Autor
Diese Version von tune2fs wurde von Remy Card <Remy.Card@linux.org> geschrieben.Verfügbarkeit
tune2fs ist Teil des e2fsprogs Paketes und ist verfügbar von http://e2fsprogs.sourceforge.net.Siehe auch
mke2fs(8), dumpe2fs(8), e2fsck(8),
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