Beschreibung: Prüfungskandidaten sollten in der Lage sein, verschiedene interne und externe Kommunikationsgeräte wie Modems, ISDN-Adapter und DSL-Router zu installieren und zu konfigurieren. Dieses Lernziel beinhaltet die Prüfung von Kompatibilitätskriterien (besonders wichtig, wenn es sich um ein Winmodem handelt), notwendige Hardwareeinstellungen für interne Geräte (Interrupts, DMAs, I/O-Adressen) und das Laden und Konfigurieren von passenden Gerätetreibern. Ebenfalls enthalten sind Anforderungen an die Konfiguration von Kommunikationsgeräten und -schnittstellen, wie z.B. der korrekte serielle Port für 115.2 kbps und korrekte Modemeinstellungen für ausgehende PPP-Verbindungen.
Die wichtigsten Dateien, Bezeichnungen und Anwendungen
Die Installation von Kommunikationsgeräten unterscheidet sich nicht von der anderer Erweiterungsgeräte. Also gilt für diese Geräte wiederum all das, was unter
schon gesagt wurde. Auch die bereits gemachten Erklärungen zu Kompatibilitätskriterien insbesondere von WIN-Modems wurden in Konfiguration von Modem und Soundkarten bereits besprochen. Die konkrete Einrichtung von PPP wird in der Vorbereitung auf die Prüfung LPI102 noch Thema werden.
Normalerweise wird setserial über ein init-Script beim Systemstart für alle angeschlossenen seriellen Schnittstellen gestartet um sie zu konfigurieren. Ohne besondere Parameter gibt setserial die Informationen über eine bestimmte serielle Schnittstelle aus.
Die vier standardmäßigen seriellen Schnittstellen des PC werden als /dev/ttyS0 bis /dev/ttyS3 bezeichnet. Mit diesen Bezeichnungen kann setserial arbeiten. Der Aufruf von
setserial /dev/ttyS0gibt uns beispielsweise folgende Ausgabe:
/dev/ttyS0, UART: 16550A, Port: 0x02f8, IRQ: 3Um jetzt Einstellungen vorzunehmen, müssen dem Programm setserial mehr Parameter mitgegeben werden. Die Aufrufform ist dabei
setserial Gerätedatei ParameterWichtige solcher Einstellungsparameter sind
Viele Anwendungen, die mit seriellen Schnittstellen und Modems arbeiten kennen nur Geschwindigkeitseinstellungen bis zu 38,4 kb. Moderne Modems erfordern aber wesentlich schnellere Verbindungen zwischen Rechner und Modem, da diese Modems selbst noch Datenkompression anbieten, also mehr Daten zwischen Rechner und Modem transportiert werden müssen, als zwischen Modem und Modem. Damit auch ältere Anwendungen mit diesen Hochgeschwindigkeitsschnittstellen arbeiten können, bietet setserial die Möglichkeit an, verschiedene Flags zu setzen, die eine höhere Geschwindigkeit anschalten, wenn die Anwendung 38,4 kb anfordert.
Natürlich muß der verwendete UART diese Geschwindigkeiten tatsächlich unterstützen. Um also die von LPI geforderte Einstellung von 115kb auf der Schnittstelle /dev/ttyS0 vorzunehmen schreiben wir:
setserial /dev/ttyS0 spd_vhiein erneuter Aufruf von
setserial /dev/ttyS0bringt uns jetzt die Ausgabe:
/dev/ttyS0, UART: 16550A, Port: 0x02f8, IRQ: 3, Flags: spd_vhiWenn eine Anwendung jetzt 38,4kb anfordert, wird die Schnittstelle in Wahrheit mit 115kb angesteuert.
Modems werden über einen Befehlssatz gesteuert, der nicht hundertprozentig standardisiert ist. Grundsätzlich beginnen Modembefehle mit dem Wort AT, dem weitere Zeichen folgen. Die genauen Befehle müssen dem jeweiligen Modemhandbuch entnommen werden. Hier ein kleiner Überblick über die Befehle, die in der Regel alle Modems kennen. Jeder der folgenden Befehle muß mit einem Enter abgeschlossen werden, damit ihn das Modem überhaupt erst ausführt:
AT | Das Modem antwortet mit OK. Tut es das nicht, so stimmt etwas mit der Kommunikation zwischen Modem und Rechner nicht. |
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ATD Nummer | Das Modem wählt die angegebene Nummer und baut eine Verbindung auf. |
ATH0 | Modem legt auf |
ATH1 | Modem nimmt ab |
ATXZiffer | Stellt das Modem-Verhalten beim Verbindungsaufbau ein.
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ATS0=0 | Das Modem nimmt nicht selbstständig Anrufe entgegen. ATS0=1 bedeutet das Modem nimmt nach einem Läuten ab, S0=2 wäre nach zweimal Klingeln abheben ... |
AT&W | Das Modem speichert seine gegenwärtige Einstellung |
ATZ | Das Modem liesst die gespeicherte Einstellung und aktiviert sie. |
Jedes Datenfernübertragungsprogramm wie z.B. minicom, aber auch andere Programme, die mit Modems arbeiten, wie etwa die Programme, die PPP und SLIP Verbindungen aufbauen, müssen diese Befehle nutzen. Normalerweise wird entweder ein Modeminitialisierungsbefehl angegeben, der alle notwendigen Einstellungen enthält wie etwa
ATS0=0 X3oder es ist vorher dafür gesorgt worden, daß das Modem seine Einstellungen gespeichert hat, dann genügt ein
ATZNun sollte das Modem für ausgehende Verbindungen konfiguriert sein.