Linux Server - SMTP-Server
Sendmail Konfigurationsdateien
Sendmail benutzt noch eine Reihe anderer Konfigurationsdateien, die hier noch kurz betrachtet werden sollen. Es handelt sich zum einen um die Verwaltung von Mail-Aliasen, und zum anderen um die Konfiguration der Umstellung von Absender- und Empfänger-Adressen, sowie der Zugriffsrechte.
/etc/aliases
In dieser Datei werden Mail-Aliase definiert. Es handelt sich dabei einfach um Aliasnamen, die mit realen Usernamen verbunden werden, in der FormAlias: Realname
Ein paar eingängige Beispiele:
ftp: root ftpadm: root ftpadmin: root ftp-adm: root ftp-admin: rootDiese Beispiele zeigen, dass jeder Versuch, dem FTP-Administrator eine Mail zu schicken, egal wie wir den Empfänger schreiben, immer bei root landet.Andererseits wird diese Datei auch benutzt, User, die ihre Mail über diesen Rechner empfangen, aber an anderen Rechnern arbeiten gleich umzuleiten.
hans: hans@anderer.rechner.de peter: pmueller@noch.anderer.rechner.deJedesmal, wenn diese Datei verändert bzw. erweitert wird, muß der Befehl newaliases ausgeführt werden, der dem Mailprogramm diese Veränderungen bekannt macht./etc/mail/access
Diese Datei regelt den Zugriff auf den Mailserver. Also die Frage, welcher Rechner darf ausgehende Mail an diesen Server schicken, damit er sie weiterleitet. Ein paar Beispiele:127 RELAY 192.168.100.123 OK mydomain.de OKAlle Rechner, deren Adresse mit 127 anfangen (das sind nur wir selbst) senden ihre Mail grundsätzlich (RELAY) über diesen Rechner. Der Rechner 192.168.100.123 darf jederzeit Aufträge an diesen Rechner weitergeben und alle Mitglieder der Domain mydomain.de ebenfalls. Sonst werden alle Aufträge zur Weiterleitung abgelehnt.Damit diese Änderungen wirksam werden muss die Datei in ein Datenbankformat gebracht werden (access.db). Das kann wiederum mit SuSEconfig geschehen, oder manuell mit
makemap hash -f /etc/mail/access.db < /etc/mail/accessDas selbe gilt für alle anderen der genannten Dateien außer aliases./etc/mail/genericstable
Diese Datei dient der Übersetzung ausgehender E-Mail Adressen in weltweit gültige. Bin ich z.B. auf dem Server der Systemverwalter, so lautet meine E-Mail Adresse intern z.B. root@server.local. Würde meine ausgehende Mail nun diese Adresse als Absender tragen, bekäme ich wohl nie eine Antwort. Denn mit root@server.local kann im Internet niemand etwas anfangen. Dort gilt meine Adresse f.kalhammer@online.de. In der Datei genericstable stehen jetzt Umrechnungstabellen für solche Fälle:root f.kalhammer@online.de root@server.local f.kalhammer@online.de hans hMueller@gmx.de hans@server.local hMueller@gmx.deAuch diese Datei muß nach einer Veränderung in das Datenbankformat gebracht werden./etc/mail/mailertable
Hier werden bekannte Rechner genannt, samt den Methoden, mit denen Mail an sie verschickt wird. Dabei können auch Tricks angewandt werden, wie etwa der Domainname, der an einen bestimmten Rechner weitergeleitet wird:marvin.local.de smtp:marvin.local.de hal.local.de smtp:hal.local.de golem.local.de smtp:golem.local.de local.de smtp:marvin.local.deAlle Aufträge an bestimmte Rechner (marvin, hal und golem) gehen an die Rechner selbst via smtp. Alle Adressen, die keinen Rechner sondern nur eine Domain nennen (hans@local.de) werden an marvin weitergeschickt./etc/mail/virtusertable
Hier werden - ähnlich wie bei aliases - zwei verschiedene Adressen miteinander verknüpft. Dabei darf allerdings über Domaingrenzen gegangen werden, so dass - sollte ein Rechner mehrere Domains verwalten - hier Umleitungen zur jeweils passenden Adresse vorgenommen werden können.efka@local.de root@golem.local.deDie Adresse efka@local.de wird in Wahrheit an root@golem.local.de weitergegeben.
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