Betriebssystem Linux


tar(1) Handbuchseite tar(1)
Bezeichnung:
tar - (tape archiver) verwaltet Dateiarchive

Syntax:
tar [-Acdrtux] [+delete] [-b N] [-BgGhiklmMoOpPPsSvwWz]
[-C Verzeichnis] [-f Datei] [-F Datei] [-K Datei]
[-L Länge] [-N Datum] [-T Datei] [-V Name] [-X Datei] [0-7] [{lmh}]

Beschreibung:
tar ist ursprünglich ein Tool zur Verwaltung von Bandarchiven. Das GNU tar kann aber auch auf rohen Disketten oder in normalen Dateien Archive im tar Format anlegen und verwalten. Normalerweise werden Archive mit tar nicht komprimiert. Das GNU tar kann aber die Ein- und Ausgabe durch einen Kompressor leiten. Die neuen Versionen (ab 1.11.2) unterstützen sowohl compress als auch gzip.

Linux kann alle SCSI Streamer und mit Kernelpatches auch QIC-02 Streamer betreiben. Wenn keine Datei und kein Gerät angegeben ist, versucht tar auf einen Streamer zuzugreifen. Je nach Konfiguration ist das meist /dev/tape oder /dev/rmt0.

Optionen:
Der erste Optionsblock erfordert einen von

-A
hängt ein komplettes Archiv an ein anderes Archiv an
-c
erzeugt ein neues Archiv
-d
vergleicht das Archiv mit dem Dateisystem
-D Datei
löscht die Datei aus dem Archiv (für Bandarchive nicht empfehlenswert)
-r
hängt Dateien an das Archiv an
-t
zeigt den Inhalt des Archivs
-u
ersetzt Dateien, die neuer als eine bereits archivierte Version sind. Ist eine Datei noch nicht archiviert, so wird sie eingefügt
-x
kopiert Datei oder alle Dateien aus dem Archiv

Weitere Optionen

-b N
setzt die Blockgröße auf Nx512 Bytes (Voreinstellung ist N=20)
-B
unterdrückt den Abbruch von tar beim Lesen unvollständiger Blöcke; zum Lesen von 4.2BSD Pipes
-C Verzeichnis
wechselt während der Ausführung in das Verzeichnis, um von dort weitere Dateien zu archivieren
-f Datei
benutzt Datei oder das damit verbundenen Gerät als Archiv
-F Datei
bei mehrteiligen Archiven (Option -M) wird das Shellscript Datei ausgeführt, wenn das Medium voll ist
-G
erzeugt einen speziellen Eintrag für jedes archivierte Verzeichnis; spezielles GNU Format (alt)
-g
erzeugt auch einen Eintrag für jedes Verzeichnis, auch spezielles GNU Format (neu)
-h
archiviert die referenzierten Dateien anstelle der Links
-i
ignoriert Blöcke mit Nullbytes im Archiv
-k
existierende Dateien werden nicht überschrieben
-K Datei
beginnt eine Aktion bei Datei im Archiv
-l
verhindert Archivierung von Dateien aus anderen Dateisystemen
-L Länge
wartet auf Medienwechsel nach Länge Bytes
-m
das Datum der letzten Änderung wird nicht mit archiviert
-M
das Archiv ist auf mehrere Medien verteilt (Multi-Volume)
-N Datum
archiviert nur Dateien, die neuer sind als Datum
-o
benutzt das alte V7 tar-Format anstelle des ANSI Formates
-O
schreibt die Dateien in die Standardausgabe
-p
erhält die Zugriffsrechte der Dateien
-P
archiviert mit absoluten Dateinamen
-R
gibt zu jeder Meldung die Blocknummer des Archivblocks aus, von dem die Meldung verursacht wurde
-s
zeigt an, daß die Liste von Dateien im Argument die gleiche Reihenfolge hat, wie die Dateien im Archiv
-T Datei
holt die Namen der zu archivierenden Dateien aus Datei
-v
meldet jede Aktion
-V Name
erzeugt ein Archiv mit dem (internen) Label Name
-w
erwartet interaktiv Bestätigung jeder Aktion
-W
verifiziert die geschriebenen Daten im Archiv
-X Datei
liest aus der Datei Namen oder reguläre Ausdrücke von bzw. für Dateien, die nicht archiviert werden sollen
-z
erzeugt ein mit gzip komprimiertes Archiv
-Z
erzeugt ein mit compress komprimiertes Archiv
-0..7lmh
spezifiziert das Gerät und die Dichte des Speichermediums (für Diskettenarchive ohne Bedeutung); 0 ist der erste Streamer, 1 der zweite und so weiter; die Dichte (low, medium, high) bestimmt den Bandtyp


Quelle: Linux-Anwenderhandbuch

 


[ Zurück ] [ Kurs Hauptseite ] [ Linux-Kurse ] [ Startseite Linux-Praxis ]


© 1999, 2000, 2001 by F. Kalhammer