Betriebssystem Linux


ps(1) Handbuchseite ps(1)
Bezeichnung:
ps - (process status) zeigt die Prozesse mit ihrem Status an

Syntax:
ps [acefhjlmnrsuxS] [-t xx]

Beschreibung:
Mit ps lassen sich Daten über die Prozesse in der Prozeßtabelle anzeigen. Die Prozeßtabelle wird mit einer Titelzeile ausgegeben. Die Spalten haben folgende Bedeutung:

PIDDie Process-ID des Prozesses
PPIDDie Parent Process ID des Prozesses
UIDDie User ID des Users, dem der Prozeß gehör
USERDer Username des Users, dem der Prozeß geh
PRIDie Priorität des Prozesses. Höhere Werte b höhere Priorität.
NIDer Nice-Wert des Prozesses. Höhere Werte be geringere Priorität.
SIZEDie Größe des Codes plus Daten plus Stack KiloByte
TSIZEDie Größe des Codes in KiloByte. ELF Proz werden nicht korrekt dargestellt
DSIZEDie Größe der Daten und Stack in Kilobyte Prozesse werden nicht korrekt dargestellt
TRSText Resident Size - Die größe des resident Code-Blocks in KiloByte
SWAPGröße des ausgelagerten Bereichs des Tasks
DGröße der als Dirty markierten Speicherseiten
LIBGröße der Library-Speicherseiten - Funktion nicht bei ELF-Prozessen.
RSSDie Größe des physikalische Speichers, den das Programm benutzt. Für ELF-Format werden hier auch die Libraries mitgezählt, bei a.out Format nicht.
SHAREDie Größe der benutzten Shared-Libraries des Prozesses.
STATDer Status des Prozesses. Das kann entweder ein S für schlafend, D für ununterbrechbar schlafend (dead), R für laufend (running) oder T für angehalten (traced). Dieser Angabe kann noch ein < für einen negativen Nice-Wert, ein N für einen positiven Nice-Wert oder ein W für einen ausgelagerten Prozeß folgen. (Das W funktioniert nicht richtig für Kernel-Prozesse)
WCHANDie Kernelfunktion, die der Task gerade nutzt.
TIMEDie gesamte CPU-Zeit, die der Prozeß verbraucht hat, seit er gestartet wurde.
%CPUDie CPU-Zeit, die der Prozeß seit dem letzten Bildschirm-Update verbraucht hat, dargestellt als Prozentsatz der gesamten CPU-Zeit.
%MEMDer Anteil des Speichers, den der Task nutzt.
COMMANDDas Kommando, mit dem der Prozeß gestartet wurde.
TTYDie Terminalleitung des Prozesses.

Es gibt zwei unterschiedliche Versionen von ps. Die eine greift direkt auf den Kernelspeicher zu, aus dem sie die Prozeßtabelle ausliest. Dazu braucht ps die Datei /etc/psdatabase, in der die Speicheradressen für die entsprechenden Kernelvariablen abgelegt sind. Diese Datei muß für jeden Kernel mit dem Kommando ps -U neu erzeugt werden. Bei größeren Veränderungen am Kernel (in der Regel bei neuen Kernelversionen) wird auch ein Neuübersetzen von ps notwendig. Diese Version ist nicht mehr aktuell und wird unter Linux nicht mehr benutzt.

Das neuere ps hat die gleiche Funktionalität und auch fast die gleichen Optionen, es arbeitet aber mit dem Prozeßdateisystem unter /proc. Dieses Dateisystem enthält Verzeichnisse für alle Prozesse des Systems, in deren Unterverzeichnissen und Dateien alle für ps interessanten Daten zu finden sind. Das ps Kommando bereitet diese Daten auf und zeigt sie dem Anwender in genau der gleichen Weise an wie die andere Version. Der Vorteil der Methode mit dem Prozeßdateisystem besteht in der Unabhängigkeit von der Kernelversion.

Optionen:
a
zeigt die Prozesse aller User
c
zeigt nur den Namen des Kommandos statt dem ganzen Pfad
e
zeigt die Prozeßumgebung (enviroment)
h
unterdrückt die Kopfzeile
j
jobs Format: PGID und SID
l
langes Format: FLAGS WCHAN NICE PRIO
m
zeigt Speichernutzung
X
zeigt EIP ESP TIMEOUT und ALARM
n
gibt numerische Werte für USER und WCHAN
r
zeigt nur die laufenden Prozesse
s
zeigt die Signale
u
zeigt die Besitzer der Prozesse
f
zeigt die Prozeßbaumstruktur
x
zeigt Prozesse, die von keinem Terminal kontrolliert werden
S
addiert die Prozessorzeit der Kindprozesse zu den Eltern
-t xx
zeigt nur die Prozesse die von Terminal xx kontrolliert werden


Quelle: Linux-Anwenderhandbuch

 


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