Die Datei /etc/fstab
wird von einigen
Programm benutzt, um festzustellen, wo und in welcher Reihenfolge
Partitionen eingehängt werden sollen und welche Dateisysteme geprüft
werden müssen. Erstellen Sie nun eine neue Tabelle der Dateisysteme:
cat > /etc/fstab << "EOF"
# Begin /etc/fstab
# file system mount-point type options dump fsck
# order
/dev/<xxx>
/ <fff>
defaults 1 1
/dev/<yyy>
swap swap pri=1 0 0
proc /proc proc defaults 0 0
sysfs /sys sysfs defaults 0 0
devpts /dev/pts devpts gid=4,mode=620 0 0
tmpfs /dev/shm tmpfs defaults 0 0
# End /etc/fstab
EOF
Natürlich müssen Sie <xxx>
, <yyy>
und <fff>
mit den korrekten Werten
für Ihr System ersetzen — zum Beispiel hda2
, hda5
und
ext3
. Die Details zu den sechs
Feldern in dieser Tabelle finden Sie mittels man 5 fstab.
Der Mountpunkt /dev/shm
für das
tmpfs
-Dateisystem wird hier
eingefügt, um POSIX-konformes shared memory zu gewährleisten. Ihr
Kernel muss Unterstützung dafür haben damit das funktioniert —
mehr darüber finden Sie im nächsten Abschnitt. Beachten Sie bitte,
dass zur Zeit nur wenige Programme POSIX shared memory verwenden.
Daher können Sie den Mountpunkt /dev/shm
als optional betrachten. Mehr
Informationen dazu finden Sie in Documentation/filesystems/tmpfs.txt
im Quellordner
Ihrer Kernel-Quellen.
Dateisysteme, die ursprünglich aus MS-DOS oder Windows stammen (das
sind: vfat, ntfs, smbfs, cifs, iso9660, udf) müssen mit dem
mount-Parameter „iocharset“
eingebunden werden, damit Nicht-Ascii-Zeichen in Dateinamen korrekt
behandelt werden können. Der Wert des Parameters sollte Ihrer
Locale-Einstellung entsprechen, so angepasst, dass der Kernel ihn
verstehen kann. Dies funktioniert nur, wenn der nötige Zeichensatz
(zu finden unter File systems -> Native Language Support) in den
Kernel eingebaut oder als Modul kompiliert ist. Der Parameter
„codepage“ ist des Weiteren
für vfat- und smbfs-Dateisysteme erforderlich. Der Wert sollte der in
Ihrem Land unter MS-DOS verwendeten Codepage entsprechen. Um
beispielsweise einen USB-Stick in ru_RU.KOI8-R einzubinden, muss der
Benutzer diese Zeile in /etc/fstab
eintragen:
noauto,user,quiet,showexec,iocharset=koi8r,codepage=866
Die entsprechenden Optionen für ru_RU.UTF-8 lauten:
noauto,user,quiet,showexec,iocharset=utf8,codepage=866
Im letzteren Fall wird der Kernel die folgende Meldung ausgeben:
FAT: utf8 is not a recommended IO charset for FAT filesystems,
filesystem will be case sensitive!
Diese Meldung sollte einfach ignoriert werden, da alle anderen Werte für „iocharset“ zu einer fehlerhaften Darstellung der Dateinamen in UTF-8 führen würden.
Es ist ebenso möglich, die Werte für codepage und iocharset für bestimmte Dateisysteme bereits bei der Kernelkonfiguration festzulegen. Die nötigen Parameter finden Sie unter „Default NLS Option“ (CONFIG_NLS_DEFAULT), „Default Remote NLS Option“ (CONFIG_SMB_NLS_DEFAULT), „Default codepage for FAT“ (CONFIG_FAT_DEFAULT_CODEPAGE) und „Default iocharset for FAT“ (CONFIG_FAT_DEFAULT_IOCHARSET). Für das NTFS-Dateisystem gibt es derzeit keine Möglichkeit, die Werte in der Kernelkonfiguration vorzugeben.