Verschiedene vom Kernel exportierte Dateisysteme werden für die Kommunikation zwischen dem Kernel selbst und dem sog. Userspace verwendet. Dies sind virtuelle Dateisysteme in Hinsicht darauf, dass sie keinen Speicherplatz auf der Festplatte verbrauchen. Der Inhalt der Dateisysteme liegt vollständig im Arbeitsspeicher.
Erstellen Sie die Ordner, in die dann die virtuellen Dateisysteme eingehängt werden:
mkdir -pv $LFS/{dev,proc,sys}
Zum Booten des Kernel müssen nur wenige Gerätedateien vorhanden
sein, im einzelnen console
und
null
. Die Gerätedateien werden auf
der Festplatte erzeugt, damit sie vor dem Start von udevd verfügbar sind
(insbesondere wenn Linux mit dem Parameter init=/bin/bash
gestartet wird).
Erstellen Sie die Gerätedateien mit diesen Kommandos:
mknod -m 600 $LFS/dev/console c 5 1 mknod -m 666 $LFS/dev/null c 1 3
Die empfohlene Vorgehensweise, um /dev
mit Gerätedateien zu füllen, ist, in
/dev
ein virtuelles Dateisystem wie
z. B. tmpfs
einzuhängen und
die Geräte dynamisch zu erzeugen, sobald sie erkannt oder verwendet
werden. Die meisten Geräte werden beim Booten erkannt und von Udev
erzeugt. Weil das neue System aber bislang noch nicht gebootet
wurde, müssen Sie diese Arbeit erstmal selbst erledigen. Sie werden
nun den /dev
-Ordner des Host-Systems
mit dern bind-Methode einhängen. Es handelt sich dabei um eine
besondere Methode zum Einhängen eines Dateisystems, bei der ein
Ordner oder Mountpunkt gespiegelt bzw. zusätzlich an einer weiteren
Stelle des Dateisystems eingehängt wird. Benutzen Sie dazu das
folgende Kommando:
mount -v --bind /dev $LFS/dev