Einführung
Einer der wohl bekanntesten freien Remote Desktops ist
VNC.
Es gibt noch weitere Implementierungen, wie zum Beispiel TightVNC. VNC
ermöglicht die Fernwartung von Desktops unter Linux, Windows oder Mac
OS. Die freie VNC-Version verfügt jedoch über keine Verschlüsselung, so
daß eingegebene Kommandos leicht abgehört werden können. Dieses ist ein
sicherheitskritisches Problem, vor allem wenn man bedenkt, daß es sich
hierbei um eine Remote Desktop-Implementation handelt.
Mit Hilfe von NX der Firma
NoMachine bzw. der freien Implementation
FreeNX steht aber eine Lösung für dieses Problem bereit.
NX/FreeNX
können für denselben Zweck wie VNC eingesetzt werden, dabei ist aber
eine Verschlüsselung der Datenübertragung mit SSH bereits integriert.
Gegenüber VNC bieten NX/FreeNX außerdem noch weitere Vorteile:
- Datenkompression des Netzwerkverkehrs
- Reduzierung der Roundtrips zwischen X-Client und X-Server
- Anlegen eines Caches für schon übertragene Daten
NX/FreeNX
basieren auf dem Client/Server-Prinzip. NX/FreeNX-Clients existieren
für Windows, Linux, Solaris, Mac OS X, Zaurus, iPAQ, X-Box und
Playstation 2. NX/FreeNX-Server gibt es für Linux und Solaris, und sie
sind in der Lage,
NX-Sessions
an VNC-Server oder Windows-Terminalserver (per RDP) weiterzuleiten und
diese nochmals zu komprimieren. In der höchsten Kompressionsstufe (für
langsame Modemverbindungen) erreicht NX eine effektive Kompression von
ca. 70:1. So ist es mit NX problemlos
möglich, mit einer graphischen Benutzeroberfläche, wie KDE, selbst über eine ISDN-Verbindung hinweg flüssig zu
arbeiten.
Für KDE existiert die Clientapplikation kNX, die aber auch unter Gnome verwendet werden kann.
Installation
Eine Vorbemerkung: Für Ungeduldige gibt es die schnelle
1-Click-Installation. Dabei brauchen Sie sich keine Gedanken über
die Einrichtung von Installationsquellen und die Auswahl der richtigen
Softwarepakete zu machen. Die 1-Click-Installation nimmt Ihnen diese
Arbeit ab. Bitte beachten Sie, daß Sie die 1-Click-Installation
nur zur Installation bzw. Re-Installation verwenden können! Zur
Deinstallation von Programmen stehen Programme wie YaST bzw. smart zu
Verfügung.
Installieren Sie das Paket
kNX beispielsweise mit dem Klick auf folgendenden Button
Wollen Sie keine 1-Click-Installation verwenden, stellen Sie bitte
zunächst
sicher, daß Sie die Installationsquelle
vorkon
auf der DVD
entsprechend
dieser
Anleitung eingebunden haben.
Je nach Distribution muß ggf. der NX-Server noch eingerichtet werden. Öffnen Sie wie im SUSE-Handbuch "Start" in
Abschnitt
8.1. Starten einer Shell beschrieben ein Terminalfenster, auch Shell genannt, in
Ihrem Home-Verzeichnis. Geben Sie im Terminalfenster den Befehl
su
zum
Wechsel in den Modus des Systemverwalters root ein. Geben Sie das
root-Paßwort ein und bestätigen Sie mit der Enter-Taste. Geben Sie nun
den folgenden Befehl als root ein:
nxsetup --install --clean --purge --setup-nomachine-key
Damit
NX/FreeNX seine Arbeit verrichten kann, müssen auf den Firewalls, über
die der Datenverkehr geht, die Ports für SSH, üblicherweise 22, 5000
bis 5009 sowie 7000 bis 7009 geöffnet sein. Hinweise zur Einrichtung
der Firewall und zur Verwendung von kNX finden Sie im Handbuch
SUSE
Linux-Referenz zur Vorversion 10.1 im Abschnitt 15
FreeNX: Fernsteuerung eines anderen Computers.
Eine
Übersicht
über den kompletten Installationsablauf (PDF) bietet der Auszug aus dem Werk
Dotzauer/Lütticke, Das SSH-Buch
(erschienen im millin Verlag).