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13.2 Von der Kommandozeile Drucken

Von der Kommandozeile (= Terminal, Konsole oder Shell) können Dateien mit dem Kommando "lp" gedruckt werden:

lp -d <Druckername> <Dateiname>

Je nach Linux-Version kommt auch der Befehl lpr zum Einsatz:

lpr -P <Druckername> <Dateiname>

Anstatt <Druckername> geben Sie die Kurzbezeichnung der gewünschten Druckerkonfiguration ein, wie sie im TurboPrint-Kontrollzentrum angezeigt wird.

Die Voreinstellung für den ersten Drucker ist " tp0" - wenn Sie also eine Postscript-Datei namens "test.ps" drucken wollen, geben Sie ein:

lp -d tp0 test.ps

Sie können lp auch an das Ende einer "Pipe" setzen - die Ausgabe eines vorangestellten Kommandos wird dann von lp gedruckt. Auf diese Weise können Sie eine Datei vorher z.B. konvertieren oder umformatieren, bevor sie zum Drucker geschickt wird.

Beispiel:

a2ps --output=- textfile.txt | lp -d tp0

Eine ASCII Datei wird in eine Postscript-Datei mittels des "a2ps" Kommandos konvertiert und anschließend über lp gedruckt.

Weitere Informationen über lp erhalten Sie in der Man-Page, die Sie mit dem Kommando

man lp

anzeigen lassen können.

Ändern von Druckoptionen

Beim Befehl „lp“ können auch Druckoptionen mit übergeben werden

lp -d <Druckername> -o <Druckoption>=<Einstellung>

z.B.

lp -d tp0 -o Resolution=600x600dpi <Dateiname>

Es gibt dabei Standard-Druckoptionen, die für alle Drucker gelten, sowie druckerspezifische Optionen.

Einige Standard-Druckoptionen sind:

landscape Druck im Querformat (Seiteninhalt um 90 Grad gedreht)

sides=two-sided-long-edge Duplexdruck

sides=two-sided-short-edge Duplexdruck (Bindung an der kurzen Seite für Querformat)

number-up=2 Druck von 2 (bzw. 4,16) Seiten pro Blatt

Weitere Optionen finden Sie über die CUPS HTML-Online-Hilfe (siehe untenstehender Link).

Welche druckerspezifischen Optionen und Einstellungen verfügbar sind, zeigt der Befehl

lpoptions -p <Druckername> -l

an.

ASCII Dokumente formatieren

Um ASCII Text-Dateien in ein bestimmtes Layout zu bringen können Sie die Text-Formatier-Kommandos „a2ps“ oder „enscript“ direkt aufrufen.

Hier einige Beispiele:

a2ps --portrait --borders=0 --columns=1 --no-header --printer=tp0 myfile.txt

enscript --portrait --columns=1 --no-header --printer=tp0 myfile.txt

druckt nur den Text - keine Rahmen, eine Spalte, keine Header

a2ps --landscape --borders=1 --columns=2 --printer=tp0 myfile.txt

enscript --landscape --borders --columns=2 --printer=tp0 myfile.txt

druckt den Text im Querformat mit Rahmen, zwei Spalten pro Seite mit Header (Dateiname, Seitennummern).

Weitere Informationen über a2ps und enscript finden Sie in den entsprechenden Man-Pages (man a2ps, man enscript).

Druck von Bilddateien

Bilddateien z.B. im JPG-Format können von der Kommandozeile gedruckt werden. Die Positionierung auf der Seite übernimmt dabei das CUPS Drucksystem.

In der Grundeinstellung werden Bilder im Querformat automatisch gedreht und in der Größe gedruckt, welche in der Bilddatei gespeichert ist. Falls die Bildgröße größer als die Seitengröße ist, wird das Bild auf mehrere Seiten verteilt ausgegeben.

Sie können die auch Größe der Grafik (in Prozent des Seitenformats) von Kommandozeile angeben, z.B.

lp -d tp0 -o scaling=50 filename.jpg

Weitere Optionen finden Sie über die CUPS HTML-Online-Hilfe (siehe untenstehender Link).

Falls Sie Bilder genauer positionieren wollen oder mehrere Bilder auf eine Seite drucken wollen, empfiehlt sich die Anwendung OpenOffice Draw - siehe auch Abschnitt OpenOffice in diesem Kapitel.

Welche Dateiformate können gedruckt werden?

Viele gängige Dateiformate wie z.B. Postscript, reine ASCII Dateien oder JPG-Grafiken können direkt aus der Kommandozeile gedruckt werden. Falls ein Dateiformat nicht unterstützt wird (z.B. manche Grafikformate), muß es zuvor konvertiert werden.

Verantwortlich für die korrekte Verarbeitung des Dateiformats ist das CUPS Drucksystem - siehe HTML-Online-Hilfe über das CUPS-WEB-Fontend

http://localhost:631/


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